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Auch Veggie-Produkte können dem Herz schaden

Nahrungsmittel sind nicht automatisch gesund, nur weil sie aus Pflanzen hergestellt sind. Warum vegane Ersatzprodukte gesundheitsschädlich sein können und wie es besser geht.

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Fleischersatzprodukte angerichtet auf Holzschneidebrettern

© dropStock / iStock

Fleisch-Ersatzprodukte wie vegane Burger-Pattys, Nuggets, Käse oder Schnitzel erobern die Supermarktregale und werden immer beliebter. Wer zu pflanzlichen Lebensmitteln greift, kann eigentlich nichts falsch machen, meinen viele. Doch das stimmt nicht. Auch pflanzliche Lebensmittel, die stark verarbeitet sind, können der Gesundheit schaden. Wer sie verzehrt, kann dadurch sein Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und einen vorzeitigen Tod erhöhen. Das zeigt eine Studie, die im Fachmagazin The Lancet Regional Health Europe erschienen ist.

In der Studie untersuchte ein Team um Fernanda Raubner, Epidemiologin an der Universität von Sao Paulo (Brasilien), wie sich hochverarbeitete pflanzliche Lebensmittel auf die Gesundheit auswirken. Hierfür nutzten sie die Daten von mehr als 100 000 britischen Erwachsenen zwischen 40 und 69 Jahren, die die UK Biobank zwischen 2009 und 2012 über die Gesundheit, den Lebensstil und die Ernährung der Personen erfasst hatte.  

Raubner und ihr Team fanden heraus, dass das Risiko, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu leiden oder daran zu sterben, anstieg, je häufiger die Personen stark verarbeitete pflanzliche Lebensmittel konsumiert hatten. Wenn der Verzehr dieser Produkte um zehn Prozent zunahm, stieg das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten um fünf Prozent und die Wahrscheinlichkeit, daran zu sterben, um zwölf Prozent.

Fleisch-Ersatzprodukte enthalten nur wenig natürliche Zutaten

Bei hochverarbeiteten pflanzlichen Lebensmitteln werden die ursprünglichen Zutaten industriell deutlich verändert. Sie durchlaufen mehrere Verarbeitungsstufen und enthalten oft viel Fett, Zucker, Salz und Geschmacksverstärker.

In Ersatzprodukten stecken oft nur sehr geringe Mengen an natürlichen Zutaten und zudem Farbstoffe, Aromen, Emulgatoren und andere Zusätze, damit sie ähnlich wie die tierischen Produkte schmecken und aussehen. Die WHO warnte bereits 2021 vor den gesundheitsschädlichen Folgen solcher Fleisch-Ersatzprodukte.

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Wer selber kocht, stärkt seine Gesundheit

„Die gesundheitlichen Auswirkungen von Lebensmitteln ergeben sich nicht nur aus der Summe ihrer Nährstofffunktionen“, erklärt Raubner, „die Art und Weise, wie Lebensmittel kombiniert, zubereitet und als Mahlzeit verzehrt werden, spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle für ihre gesundheitlichen Auswirkungen.“

Dies gilt auch im positiven Sinne: Für jede zehnprozentige Zunahme von pflanzlichen Lebensmitteln, die nicht hochverarbeitet sind, sinkt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen um sieben Prozent. Wer also den Salat, die Tomatensuppe oder das vegetarische Curry selbst zubereitet, stärkt damit nicht nur den Genuss, sondern auch seine Gesundheit.

Quellen
  • Rauber F et al.: Implications of food ultra-processing on cardiovascular risk considering plant origin foods: an analysis of the UK Biobank cohort; The Lancet Regional Health Europe; 2024; DOI: 10.1016/j.lanepe.2024.100948
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