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Venenentzündung

Ist die Gefäßinnenwand geschädigt, kann eine Venenentzündung entstehen. Wie Sie sie erkennen und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt, erfahren Sie hier.

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Inhaltsverzeichnis
Hände eines Arztes in blauen Latexhandschuhen untersuchen die nackte Wade eines Mannes

© Shutterstock

Was ist eine Venenentzündung?

Wie der Name vermuten lässt, ist bei der Venenentzündung (Phlebitis) ein venöses Blutgefäß akut entzündet, also eines, das im Gegensatz zu Arterien dafür verantwortlich ist, das Blut zum Herz zurück zu transportieren. Solche Entzündungen können in den tiefen und auch in den oberflächlichen Venen auftreten. Häufig bilden sich im betroffenen Venenabschnitt Blutgerinnsel (Thrombosen). Bei einer oberflächlichen Venenentzündung sprechen Mediziner auch von einer Thrombophlebitis.

Eine solche Entzündung entsteht, wenn die Gefäßwand gereizt wird, die Wahrscheinlichkeit steigt, wenn die Venen bereits vorgeschädigt sind, also beispielsweise in Folge eines Krampfaderleidens oder aufgrund von Verletzungen durch einen Katheter. Wichtig: Eine oberflächliche Venenentzündung beeinträchtigt nicht den Blutfluss der tiefen Venen, in denen das Blut zum Herz zurückströmt.

Sie kann an unterschiedlichen Körperteilen auftreten. Meist entsteht eine Venenentzündung im Bein, zum Beispiel in Form einer Venenentzündung in der Wade oder einer Venenentzündung im Oberschenkel. Durch äußere Verletzungen ist es aber auch möglich, dass sich eine Venenentzündung im Arm bildet.

Neben der oberflächlichen gibt es auch eine tiefe Venenthrombose (Phlebothrombose). Hier bildet sich das Blutgerinnsel in einer tiefen Vene. Sie kann das Gefäß teils oder ganz verschließen und lebensgefährlich werden.

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Venenentzündung: Das sind die Symptome

Wenn sich die Entzündung in einer oberflächlichen Vene gebildet hat, ist die betroffene Stelle druckempfindlich. Noch nach Wochen kann der Abschnitt in der die Venenentzündung sitzt, schmerzen und verhärtet sein. Außerdem sind bei einer Venenentzündung (zum Beispiel im Bein), Symptome wie diese typisch:

  • Die Haut ist heiß und gerötet.
  • Die betroffene Stelle ist geschwollen.
  • Der Venenstrang ist hart und tastbar.
  • Vor allem bei einer bakteriellen Entzündung kann Fieber dazukommen.
Breitet sich eine zunächst oberflächliche Venenentzündung aus und wandert ins tiefe Venensystem (wo dann fast immer auch eine Thrombose entsteht) oder entwickelt sich aus einer Thrombose eine tiefe Venenentzündung, ist sie schwerer zu erkennen. Zumindest von außen. Da sich Thrombose und Entzündung mittels Ultraschalluntersuchung feststellen lassen, wird der Arzt sie bei entsprechendem Verdacht stets durchführen, um eine Diagnose stellen zu können.

Venenentzündung: Behandlung und Hausmittel

Damit sich keine Folgeerkrankungen entwickeln, ist es wichtig, eine Venenentzündung zu behandeln. Welche Phlebitis-Therapie die passende ist, hängt von der Ausprägung und Art der Venenentzündung ab.

Was hilft, sind oftmals bereits nicht-medikamentöse Maßnahmen, wie bei einer oberflächlichen Venenentzündung das Bein hochzulegen. Bei einer oberflächlichen Venenentzündung können auch Kühlen (zum Beispiel kühlende Salben oder Umschläge) und ein Kompressionsverband oder Kompressionsstrümpfe Linderung verschaffen. Hat der Betroffene starke Schmerzen, kann der Arzt diese mit Tabletten (beispielsweise Ibuprofen) mindern. Zudem können bei einer Venenentzündung Salben, die die Gerinnung hemmen, das Ausheilen beschleunigen.

Hat sich ein Blutgerinnsel gebildet, was vorkommen kann, weil sich die Venen durch die Entzündung verengen und damit der Blutstrom behindert sein kann, kann der Arzt als Teil der Thrombophlebitis-Therapie in die Vene stechen. Darüber hinaus kann er bei einer Venenentzündung Medikamente verschreiben, die die Blutgerinnung hemmen. Bei bakteriellen Infektionen kann er auch Antibiotika einsetzen.

Wenn Krampfadern der Grund für immer wiederkehrende Venenentzündungen sind, könnte eine Operation sinnvoll sein, um selbige zu entfernen. Handelt es sich um eine Entzündung der tiefen Beinvenen, müssen Sie zur Behandlung und Beobachtung ins Krankenhaus. Das ist notwendig, um Folgeerkrankungen wie eine Lungenembolie zu vermeiden.

Venenentzündung: Hausmittel, die Linderung verschaffen können

Im Fall einer oberflächlichen Venenentzündung können Sie einiges tun, um die Beschwerden zu mildern und die Heilung zu unterstützen. So sollen gegen die Entzündung beispielsweise Wickel mit

  • Apfelessig (mit Wasser verdünnen und Tücher tränken),
  • Lehm (in Wasser zu einer Paste verrühren und fingerdick auf ein Wickeltuch auftragen) oder
  • Quark (ebenfalls fingerdick auf ein Tuch auftragen)

helfen, da sie kühlend und entzündungshemmend wirken.

Damit sich die Blutgerinnsel zurückbilden, sollten Sie sich bewegen, denn das beschleunigt die Blutzirkulation. Körperliche Aktivität kann außerdem verhindern, dass sich die Entzündung weiter ausbreitet. Bevor Sie sich intensiver belasten, sollten Sie aber mit Ihrem Arzt sprechen, wie viel und welche Bewegung er empfiehlt.

Und: Tragen Sie Kompressionsstrümpfe. Diese verringern durch den Druck, den sie ausüben, den Querschnitt der Venen. Dadurch muss die gleiche Menge Blut durch eine kleinere „Röhre“ – und dessen Fließgeschwindigkeit erhöht sich. Dagegen sollten Sie bei einer Venenentzündung homöopathische Mittel maximal ergänzend einsetzen. Eine oberflächliche Entzündung heilt meist ohnehin ohne Medikamente wieder aus.

Das bild zeigt entzündete Venen an einem Bein

© Science Photo

Eine Venenentzündung tritt lokal an Gefäßwänden oberflächlicher Venen der Beine oder Arme auf. Häufig ist die Entzündung eine Folge von Krampfadern oder einer Verletzung der Gefäßwand

Venenentzündung: Welcher Arzt kann helfen?

Treten bei Ihnen Beschwerden einer Venenentzündung auf, kann die Diagnose zunächst Ihr Hausarzt stellen. Die oberflächliche Form lässt sich aufgrund ihrer typischen Symptome leicht erkennen beziehungsweise ertasten. Um Blutgerinnsel auszumachen, sind ein Ultraschall oder eine Untersuchung, bei der das Venensystem über ein Kontrastmittel sichtbar wird (Phlebographie), möglich. Gegebenenfalls wird Sie Ihr Hausarzt dann zu einem Facharzt oder, bei einer tiefen Venenentzündung, ins Krankenhaus überweisen.

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Venenentzündungen: Ursachen und Risikofaktoren

Die genauen Ursachen für eine Venenentzündung sind bisher nicht geklärt. Allerdings gibt es einige Faktoren, die sie wahrscheinlicher machen können, zum Beispiel

  • zu wenig Flüssigkeit aufnehmen
  • zu wenig Bewegung
  • langes Sitzen oder Stehen
  • (zu) enge Bekleidung
  • Nikotinkonsum
  • bakterielle Infektionen
  • Blutgerinnungsstörungen oder erhöhte Blutgerinnungsbereitschaft (zum Beispiel in der Schwangerschaft)
  • hormonelle Verhütungsmittel (vor allem in Kombination mit Rauchen)

Auch ein verlangsamter Blutfluss, der für gewöhnlich vorliegt, wenn jemand zu Krampfadern neigt, kann eine Venenentzündung begünstigen. Denn dadurch staut sich das Blut in der Vene und die Blutplättchen klumpen leichter zusammen. Ein Blutgerinnsel entsteht, wodurch das Blut noch langsamer fließt und irgendwann reagiert die Vene mit einer Entzündung.

Darüber hinaus kann eine Venenentzündung, in der Hand nach einer Kanülenlegung entstehen. Auch der Arm ist oft betroffen, da Venenkatheter häufig dort gesetzt werden, über die Medikamente in den Körper gelangen sollen. Eine Venenentzündung nach einer solchen Infusion entsteht, weil entweder Bakterien eindringen oder sich die Einstichstelle der Nadel entzündet.

In der Naturheilkunde heißt es manchmal auch, dass Krampfadern und damit auch Venenentzündungen psychische Ursachen haben könnten, zum Beispiel da ein verlangsamter Blutfluss beziehungsweise ein Blutstau eine emotionale Blockade in körperliche Symptome übersetzt. Wissenschaftliche Belege gibt es hierfür aber nicht.

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Venentzündung: So lange dauert sie

Für gewöhnlich klingt eine oberflächliche Venenentzündung innerhalb von zwei bis sechs Wochen ab. Allerdings kann die Vene danach noch monatelang verhärtet sein und wehtun.

Venenentzündung: Folgen der Erkrankung

Oberflächliche Venenentzündungen bilden sich meistens schnell zurück und sind eher harmlos. Tiefe Venenentzündungen bedürfen dagegen ärztlicher Behandlung und Beobachtung. Generell lassen sich Folgeerkrankungen und Komplikationen bei Venenentzündungen aber recht gut vermeiden, wenn Sie Letztere frühzeitig behandeln (lassen).

Kritisch wird es, wenn sich bei tiefen Venenentzündungen Thrombosen bilden. Sie können eine lebensgefährliche Lungenembolie auslösen. Bei einer Venenentzündung mit Bakterienbesiedlung kann sich eine Blutvergiftung (Sepsis) entwickeln.

Eine Sonderform der Venenentzündung ist die Thrombophlebitis migrans, die (scheinbar) ohne erkennbare Ursache immer wieder an verschiedenen Körperstellen auftritt. Die Venenentzündung wandert (lat. migrare = wandern) – und kann auf schwerwiegende Erkrankungen hindeuten, zum Beispiel auf bösartige Tumoren (Karzinome).

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Venenentzündung vorbeugen

Eine Venenentzündung garantiert zu verhindern, ist nicht möglich. Es gibt jedoch ein paar Maßnahmen, mit denen Sie deren Auftreten unwahrscheinlicher machen können. Dazu gehören:

  • Körperliche Aktivität. Sie bringt den Blutkreislauf auf Touren.
  • Krampfadern frühzeitig behandeln lassen. Sie sind ein Risikofaktor für Venenentzündungen.
  • Regelmäßige Bein- und Fußgymnastik, wenn sich langes Sitzen oder Stehen nicht vermeiden lässt.
  • Ausreichend trinken. (Alkoholfreie) Flüssigkeit verdünnt das Blut und verringert das Risiko, dass sich Blutgerinnsel bilden.
  • Bequeme Kleidung tragen. Ist sie zu eng, kann sie den Blutfluss beeinträchtigen und eine Venenentzündung begünstigen.
Quellen
  • Online-Informationen Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs: www.gesundheit.gv.at; Abruf: 29.11.2019
  • Online-Informationen Universitätsklinikum Münster – Klinik für Vaskuläre und Endovaskuläre Chirurgie: www.ukm.de; Abruf: 29.11.2019
  • Online-Informationen DAN Netzwerk Deutscher Apotheker GmbH: www.apotheken.de; Abruf: 29.11.2019
  • Online-Informationen Deutscher Verlag für Gesundheitsinformation: www.phlebology-guide.de; Abruf: 29.11.2019
  • Online-Informationen Amboss – Wissen für Mediziner: www.amboss.com; Abruf: 29.11.2019
  • Online-Informationen Portal des Bundesverbands Deutscher Internisten e.V.: www.internisten-im-netz.de; Abruf: 06.08.2020
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Dieser Artikel enthält allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder –behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Den passenden Arzt finden Sie über unser Ärzteverzeichnis.

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