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Warnhinweis für Fertiggerichte und Co.?

Stark verarbeitete Lebensmittel dominieren die globale Ernährung – obwohl ihr Konsum gesundheitsschädlich ist und zahlreiche chronische Krankheiten verursachen kann.

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Ein Tablett mit Besteck und einer Box mit paniertem Fleisch und Beilagen

© Jeffrey Coolidge / Getty Images

Ob Fertiggerichte, Wurstwaren oder Süßigkeiten – stark verarbeitete Lebensmittel sind weltweit immer verbreiteter und dominieren die Ernährung vieler Menschen. Eine fatale Entwicklung, denn ultrahochverarbeitete Lebensmittel (ultra-processed foods, kurz UPF) sind gesundheitsschädlich und erhöhen das Risiko für 25 chronische Krankheiten.

Diese Lebensmittel seien daher eine Gefahr für die globale Gesundheit, erklärte der brasilianische Ernährungswissenschaftler Carlos Monteiro in einem Vortrag auf dem diesjährigen International Congress on Obesity (ICO) in Sao Paulo. Er bezeichnete ultrahochverarbeitete Lebensmittel als so gefährlich, dass sie – ähnlich wie es bei Zigaretten der Fall ist – mit Warnhinweisen versehen werden sollten. Außerdem forderte er ein Werbeverbot für diese Produkte.

Nahrung der vierten Stufe vermeiden

Monteiro beschäftigt sich schon seit Jahren mit gesunder Ernährung und hat zusammen mit Kollegen die NOVA-Lebensmittelklassifikation entwickelt. Ein System, das Lebensmittel in vier Stufen (nach ihrem Verarbeitungsgrad) einordnet: die erste Stufe umfasst frische Waren wie Obst, Gemüse, Fleisch, Fisch und Milch, die die Basis der täglichen Ernährung sein sollten. Dann folgen leicht verarbeitete, verarbeitete – und schließlich in der vierten Stufe die stark verarbeiteten Lebensmittel, die möglichst nicht verzehrt werden sollten, so die NOVA-Empfehlung.

Stark verarbeitete Lebensmittel werden industriell hergestellt. Damit diese UPF wettbewerbsfähig sind, müssen sie bequemer, schmackhafter und billiger sein als frisch zubereitete Mahlzeiten, so Monteiro. Sie lassen sich daher direkt verzehren oder mit nur wenig Zeitaufwand zubereiten und enthalten Zutaten wie Fett, Zucker, Salz, Farbstoffe und Aromen – aber wenig Ballaststoffe, Proteine, Vitamine und Mineralstoffe.

UPF können dick und krank machen

Zahlreiche Studien belegten bereits, dass Menschen, die oft stark verarbeitete Lebensmittel konsumieren, häufiger an Übergewicht oder Adipositas leiden und zudem ein erhöhtes Risiko für zahlreiche Erkrankungen haben, darunter Typ-2-Diabetes, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Krankheiten, Darm- oder Bauchspeicheldrüsenkrebs. Diese stark verarbeiteten Lebensmittel würden weltweit zunehmend gesündere Lebensmittel verdrängen und die Pandemie der Fettleibigkeit und ernährungsbedingter chronischer Krankheiten vorantreiben, warnte Monteiro.

In europäischen Ländern, in denen es eine ausgeprägte Esskultur gibt, ist der Konsum von stark verarbeiteten Lebensmitteln geringer als zum Beispiel in den USA, Kanada oder Australien. Wer Wert auf eine gute Ernährung legt und Speisen häufiger selbst zubereitet, tut nicht nur seinem Gaumen etwas Gutes, sondern auch seiner Gesundheit.

Quellen
  • Online-Informationen World Obesity Federation: www.worldobesity.org; Abruf: 10.07.2024
  • Online-Informationen Deutsche Gesellschaft für Ernährung: www.dge.de; Abruf: 10.07.2024
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