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Gut in die Klinik – und zurück

Eine Einweisung ins Krankenhaus ist oft wie eine Fahrkarte ins Ungewisse. Wie Sie sich am besten auf den Aufenthalt vorbereiten und welche Fragen wichtig sind.

Geprüft von Andrea Hennis, Chefredakteurin FOCUS-GESUNDHEIT

Veröffentlicht:
Aktualisiert: 2024-10-28T00:00:00+01:00 2024-10-28T00:00:00+01:00

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Infografik: Von der Klinikwahl bis zum Entlassungsgespräch: Was Sie rund um einen Aufenthalt im Krankenhaus bedenken sollten

© FOCUS-Gesundheit

Ein Krankenhausaufenthalt wird notwendig – und Sie müssen entscheiden, wo Sie sich behandeln lassen wollen. Welchen Radius man bei der Suche ansetzt, hängt von der anstehenden Behandlung ab. Bei Routineeingriffen ist oft das nächstgelegene Krankenhaus die richtige Wahl. „Auf das Wohlbefinden der Erkrankten und damit auch auf die Genesung wirkt es sich oft positiv aus, wenn Angehörige oder Freunde zu Besuch kommen können“, sagt Lutz Weber, Vorstandsmitglied beim Hausärzteverband Baden-Württemberg.

Bei komplizierteren Eingriffen sowie chronischen oder schweren Erkrankungen ist eine spezialisierte Klinik zu empfehlen. Selbst dann, wenn der Anreiseweg länger ist. Denn Expertise und Routine beeinflussen nachweislich den Behandlungserfolg und die Überlebenschancen. So haben Frauen mit Brustkrebs einen fast 25 Prozent höheren Überlebensvorteil, wenn sie zur Erstbehandlung in ein zertifiziertes Brustkrebszentrum gehen. Beim Einsatz von künstlichen Hüften und Kniegelenken sinkt das Risiko für eine vorzeitige Austausch-OP, wenn eine spezialisierte Klinik den Eingriff vorgenommen hat. Erster Ansprechpartner bei der Entscheidung für eine Klinik ist der Facharzt. Die FOCUS-Gesundheit-Klinikliste 2025 bietet einen Überblick über empfehlenswerte Kliniken verschiedener Fachbereiche, die auf Basis bestimmter Kriterien recherchiert wurden (zur Methodik).

Wohin zur Behandlung?

  • Nützliche Adressen zur Vorbereitung
  • Viele gesetzliche Krankenkassen haben eine Online-Kliniksuche.
  • Der interaktive Krankenhausatlas von Bund und Ländern (krankenhausatlas.statistikportal.de) zeigt die nächstgelegene Klinik.
  • focus-gesundheit.de bietet eine ausführliche Kliniksuche sowie umfassende Informationen zu Erkrankungen und Therapien. Die von FOCUS-Gesundheit empfohlenen Top-Kliniken gegliedert nach Fachbereichen finden Sie hier.
  • Die Unabhängige Patientenberatung unterstützt unter anderem bei rechtlichen Fragen.

Vorbereitung

Naht der Termin für den Klinikaufenthalt, geht es ans Kofferpacken. Erstellen Sie eine Checkliste mit Dingen, die Sie auf keinen Fall vergessen dürfen. Dazu zählen wichtige Unterlagen wie Krankenkassenkarte, Krankenhauseinweisung, Personalausweis, Befunde, Arztbriefe, vollständige Medikamentenliste, Impf- und Allergiepass. In eine gut gepackte Kliniktasche gehören zudem gemütliche Kleidung, Schlafsachen, Unterwäsche, Hausschuhe, Pflegeprodukte, Kleingeld (große Beträge zu Hause lassen). Lesestoff nicht vergessen. Smartphone und Laptop können ebenfalls mit. Kopfhörer und Ladekabel nicht vergessen.

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Check-in

Nach der Aufnahme auf die Station führen Sie mit der Ärztin oder dem Arzt ein Aufnahmegespräch. Meist stehen auch weitere Untersuchungen an. Ist ein Eingriff geplant, erfolgt am Vortag das Aufklärungsgespräch. Patienten haben ein Anrecht darauf, dass die Operation sowie Folgen und Risiken verständlich erklärt werden. Bei Unklarheiten sollten Sie unbedingt nachfragen. „Ein gutes Aufklärungsgespräch kann viele Ängste nehmen“, betont Hausarzt Weber.

Bereiten Sie sich Ihrerseits ebenfalls vor. Für die Ärztinnen und Ärzte sind folgende Informationen wichtig: aktuelle Beschwerden, frühere Erkrankungen und Operationen, aktuelle Medikamentenliste, Allergien gegen Arzneien, Desinfektionsmittel oder Latex. Ist eine OP geplant, erwähnen Sie unbedingt, wenn es bei früheren Narkosen Probleme gab wie z. B. Schüttelfrost, Übelkeit, Schmerzen, Atemnot. „Regelmäßiger Alkohol- oder Cannabis-Konsum sollte keinesfalls verschwiegen werden“, rät Hausarzt Weber. „Dies kann die Wirkung von Narkosemitteln beeinflussen und ist daher relevant für die Dosierung.“ Auch Lifestyle-Medikamente wie Viagra oder nicht verschreibungspflichtige Präparate wie Johanniskraut können Wechselwirkungen mit anderen Mitteln haben und sollten daher erwähnt werden.

Begleiter in der Klinik

Gibt es während des Aufenthalts Probleme mit dem Klinikpersonal, können Sie sich an die Patientenfürsprecher wenden. Diese setzen sich für die Interessen der Patientinnen und Patienten ein, arbeiten unabhängig und sind zur Vertraulichkeit verpflichtet. Kontaktdaten finden Sie auf der Klinik-Website oder auf Aushängen. Auf konstruktiv vorgetragene Kritik reagiert in der Regel auch das Personal selbst freundlich.

Ist nach dem Klinikaufenthalt weitere Unterstützung nötig, berät der Sozialdienst. Konkret hilft er bei: Beschaffung von Heil- und Hilfsmitteln, Antrag für eine Reha, Organisation des Transports nach Hause oder in die Rehaklinik, Beantragung eines Pflegegrads, Organisation eines Pflegeplatzes.

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Check-out

Am Ende des Aufenthalts muss geklärt werden, wie es mit der Behandlung weitergeht. Das Entlassungsgespräch soll einen reibungslosen Übergang in die ambulante Versorgung sicherstellen. Neben der Medikation sollen Folgeuntersuchungen oder Kontrolltermine besprochen werden. „Klären Sie unbedingt, ob Ihr Hausarzt erreichbar ist“, rät Weber. Falls nicht, informieren Sie sich, wo Sie die benötigten Rezepte bekommen. Der behandelnde niedergelassene Arzt erhält einen Arztbrief, der über Diagnose und Therapie informiert und Empfehlungen für die weitere Behandlung gibt. Patienten haben das Recht, den Brief zu lesen. Auch hier gilt: bei Fragen nachhaken. Bitten Sie bereits ein paar Tage vor der Entlassung um Bescheinigungen für den Arbeitgeber und die Krankenkasse.

Die Klinik kann für maximal sieben Tage krankschreiben. Ein kleines Dankeschön: Sie fühlten sich gut behandelt und wollen eine Kleinigkeit zurückgeben? Geschenke sollten unter einem Wert von zehn Euro bleiben. Über nette Worte oder eine gute Online-Bewertung freut sich das Personal meist genauso.

Bestens präpariert in die Arztgespräche

Notieren Sie sich zuvor die wichtigen Fragen. Ein paar Beispiele für

das Aufnahmegespräch:

  • Ist mein Alter ein Risiko bei diesem Eingriff?
  • Wie lange dauern die OP und mein gesamter Aufenthalt?
  • Muss ich nüchtern kommen? Darf ich zuvor rauchen?
  • Wann kann ich Besuch empfangen?
  • Wie lange halten Beschwerden an?

das Entlassungsgespräch:

  • Wann ist der nächste Kontrolltermin, wo wird dieser stattfinden?
  • Bei welchen Symptomen sollte ich sofort zum Arzt gehen?
  • Wer stellt mir weitere Rezepte und Bescheinigungen aus?

Dieser Text ist ein Artikel aus der aktuellen Ausgabe Klinikliste 2025 von FOCUS-Gesundheit. Das Magazin (Erscheinungstermin: 29. Oktober 2024) ist am Kiosk sowie online als E-Paper und als Print-Ausgabe erhältlich.

FOCUS-Gesundheit – Klinikliste 2025

© FOCUS-Gesundheit

Klinikliste 2025

FOCUS-Gesundheit 04/2024
Was die Computertomographie als neue Methode bei der Diagnose von Erkrankungen der Herzgefäße leistet. Wird bei Rückenschmerzen zu schnell operiert? So treffen Sie für sich die richtige Entscheidung. U.v.m. Plus: Deutschlands Top-Fachkliniken für 60 Krankheitsbereiche.

Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel enthält allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder –behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Den passenden Arzt finden Sie über unser Ärzteverzeichnis.

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Dr. Andrea Bannert

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