Lange Zeit wurden Eier als Gefahr für die Gesundheit verteufelt. Mittlerweile sind Experten davon abgerückt. Eine Studie zeigt nun sogar: Ein Ei pro Tag könnte das Schlaganfallrisiko senken. Dafür analysierten Wissenschaftler von der Peking University die Gesundheitsdaten von mehr als 400.000 Menschen aus China.
Über zehn Jahre lang wurden der Eierkonsum und Gesundheitszustand der Studienteilnehmer dokumentiert. Zu Beginn waren diese weder von Krebs oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen noch von Diabetes betroffen. Bei einigen entwickelten sich im Laufe des Beobachtungszeitraums aber manche der genannten Krankheiten. Die Forscher verglichen das mit der Zahl der verzehrten Eier. Die Analyse zeigte, dass ein Ei pro Tag das Risiko für einen hämorrhagischen Schlaganfall, der durch das Platzen eines Gefäßes ausgelöst wird, um 28 Prozent senkt. Außerdem starben Menschen mit täglichem Ei-Konsum seltener an Herz-Kreislauf-Erkrankungen – das Risiko dafür war um 18 Prozent geringer.
Gute Quelle für Nährstoffe
Eier nun als Vorsorge-Maßnahme gegen Schlaganfälle zu empfehlen, legt die Studie jedoch nicht nahe. Dafür gibt es zu viele andere Faktoren, die womöglich ebenfalls eine Rolle für das Ergebnis gespielt haben, etwa zu wenig Bewegung oder Rauchen. Die chinesischen Forscher haben nach eigenen Angaben versucht, so viele dieser Störfaktoren wie möglich im Vorfeld auszuschließen. Sie sagen, dass ihre Ergebnisse die Ernährungsrichtlinien in Bezug auf Eier beeinflussen könnten.
Hierzulande hat die Deutsche Gesellschaft für Ernährung bereits vor Veröffentlichung der Studie in einer Pressemitteilung geschrieben, dass es zurzeit keine wissenschaftlichen Belege gibt, die eine Obergrenze des Eierkonsums notwendig machen. Vielmehr seien Eier eine gute Quelle für biologisch hochwertiges Eiweiß sowie andere lebensnotwendige Nährstoffe.
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Schlaganfallrisiko senken
Wer aktiv seine persönliche Wahrscheinlichkeit senken möchte, einen Schlaganfall zu erleiden, hat dafür verschiedene Möglichkeiten. Vor allem der Lebensstil spielt eine Rolle. Die folgenden Faktoren erhöhen nachweislich das Schlaganfallrisiko und sind zumindest teilweise beeinflussbar:
- Atherosklerose (Ablagerungen in den Blutgefäßen; gefördert durch Rauchen, erhöhte Cholesterinwerte, Diabetes und Bluthochdruck)
- Herzerkrankungen
- Übergewicht
- Bewegungsmangel
- Einnahme der Antibabypille (vor allem in Kombination mit Rauchen)
- einige Migräneformen
- Alter (über 60 Jahre alt)
- genetische Veranlagung