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Spreizfuß

Beim Spreizfuß ist das Fußgewölbe vorn abgesenkt und kann Schmerzen verursachen. Erfahren Sie, wie Sie Spreizfüße erkennen, behandeln und ihnen vorbeugen.

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Inhaltsverzeichnis
Mann steht barfuß auf auf einer brauen Türmatte

© Zierde / Adobe Stock

Zusammenfassung:

  • Definition: Eine Fußfehlstellung, bei der der Vorderfuß verbreitert ist.
  • Symptome: Typisch sind ein breiter Vorderfuß und Schmerzen.
  • Ursachen: Spreizfüße können angeboren oder erworben sein.
  • Diagnose: Arztgespräch mit Fußuntersuchung und Abtasten. Bei Bedarf erfolgen zusätzliche Tests wie Röntgen.
  • Behandlung: Erfolgt meist ohne OP, etwa mit orthopädischen Einlagen. In seltenen Fällen ist eine Operation erforderlich. Ein Spreizfuß bildet sich nicht mehr zurück. Eine Therapie zielt darauf ab, Beschwerden wie Schmerzen zu lindern.
  • Vorbeugung: Tragen Sie bequeme Schuhe, nutzen Sie Einlagen, reduzieren Sie gegebenenfalls Ihr Übergewicht und stärken Sie Ihre Fußmuskulatur.

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Was ist ein Spreizfuß?

Ein Spreizfuß ist eine Fußfehlstellung, bei der die Mittelfußknochen auseinanderweichen und der Vorderfuß breiter und flacher wird. Die Mittelfußknochen sind eine Gruppe von Knochen, die den Fuß mit den Zehen verbinden. Ein Spreizfuß kann die Zehengrundgelenke belasten und so Schmerzen verursachen, insbesondere nach längerem Stehen oder Gehen. Die Zehengrundgelenke befinden sich an der Basis jedes Zehs, zwischen den Mittelfußknochen.

Spreizfüße können angeboren sein oder sich im Laufe des Lebens entwickeln, beispielsweise aufgrund von Übergewicht oder häufigem Laufen auf hartem Untergrund. Sie treten oft in Kombination mit anderen Fußfehlstellungen auf. Beim Senk-Spreizfuß ist zum Beispiel auch das Fußgewölbe abgeflacht, während es beim Hohl-Spreizfuß nach oben gezogen ist. Das Fußgewölbe besteht aus Knochen, Muskeln sowie Bändern und verleiht dem Fuß seine natürliche Bogenform.

Der Spreizfuß kann mit weiteren Fehlstellungen vergesellschaftet sein, wie Hallux valgus, eine Fehlstellung der Großzehe oder der Hammerzehe, bei der Zehen stark gekrümmt sind. Jede Fußfehlstellung kann sich zudem auf den gesamten Körper auswirken, da die Füße die Basis des Bewegungsapparats bilden. Fehlstellungen können so auch die Belastung auf Gelenke oder die Wirbelsäule verändern. Daher können auch Rückenschmerzen oder Beschwerden in Hüfte oder Knie auf Spreizfüße zurückzuführen sein.

Welche Behandlung bei Spreizfuß?

Nicht jeder Spreizfuß erfordert eine Therapie. Besonders leichte Ausprägungen, die sich nicht oder kaum bemerkbar machen, können meist unbehandelt bleiben. Wenn jedoch Beschwerden auftreten, ist es ratsam, sich ärztlichen Rat einzuholen, zum Beispiel, um die Spreizfuß-Schmerzen zu lindern. Im Folgenden erfahren Sie, welche Behandlungsmöglichkeiten Ihnen zur Verfügung stehen.

Spreizfuß behandeln ohne OP

In vielen Fällen lässt sich ein Spreizfuß konservativ, also ohne Operation, behandeln.

Typische konservative Maßnahmen sind orthopädische Einlagen oder maßgefertigte Schuhe, die helfen, Ihren Fuß zu stützen und die Zehengrundgelenke zu entlasten. Pelotten, spezielle Polster, die den Mittelfuß unterstützen, können ebenfalls sinnvoll sein. Diese kleinen Polster können verschiedene Formen haben und bestehen aus weichen Materialien wie Gel oder Schaumstoff. Sie können entweder in Einlagen integriert, als Bandage um den Mittelfuß gewickelt oder als Klebepelotte direkt am Schuh angebracht werden. Diese Maßnahmen beheben zwar nicht die eigentliche Ursache, den Spreizfuß, aber können die Beschwerden lindern. Wenn Sie Interesse an einer Behandlung ohne OP haben, sollten Sie sich an Ihren Hausarzt oder Orthopäden wenden. Beide können Ihnen bei Bedarf die genannten Hilfsmittel verschreiben und eine geeignete Therapie für den Spreizfuß empfehlen.

Spreizfuß behandeln: Übungen

Gezielte Fußgymnastik kann bei Spreizfüßen ebenfalls dazu beitragen, Beschwerden zu lindern. Die Übungen zielen in der Regel darauf ab, die Muskulatur im Fuß- und Mittelfußbereich zu stärken. Dies kann auch helfen, Gang- und Haltungsprobleme zu verhindern, die infolge einer anhaltenden Fehlbelastung auftreten können.

Trainieren Sie Ihre Füße täglich für etwa 15 Minuten. Bei Schmerzen sollten Sie jedoch aufhören und einen Arzt aufsuchen. Bei starken Beschwerden kann Ihr Arzt Ihnen auch Physiotherapie verordnen, bei der Ihnen geeignete Übungen gezeigt werden und die richtige Ausführung erklärt wird. Regelmäßige zu Hause zu üben, ist jedoch entscheidend, um die Muskulatur langfristig zu stärken. Einige Beispiele für Übungen bei Spreizfüßen sind:
  • Fußspirale: Setzen Sie sich bequem hin und drehen Sie Ihren angewinkelten Fuß sanft in verschiedene Richtungen. Dies kann wie eine Fußmassage wirken und die verspannten Muskeln lockern.
  • Kräftigung des Fußgewölbes: Beugen Sie Ihre Zehen nach unten, um Ihr Fußgewölbe zu aktivieren. Ihr Fuß hat nun eine stärker ausgeprägte Bogenform. Halten Sie diese Position für einige Sekunden und lassen Sie dann wieder locker. Diese Übung stärkt Ihre Muskeln im Fuß.
  • Sternensammler: Legen Sie Münzen auf den Boden und versuchen Sie diese mit Ihren Füßen aufzuheben und wieder abzulegen. Diese Übung fördert die Kontrolle über Ihre Fußmuskulatur und stärkt sie.

Spreizfuß mit OP behandeln

Bei einem Spreizfuß ist eine Operation selten notwendig. Sie kommt meist nur in Frage, wenn die Fehlstellung starke Beschwerden verursacht und eine konservative Behandlung keine Besserung bringt. Wenn eine Spreizfuß-OP erforderlich ist, kann ihr Ablauf variieren, abhängig von der Ursache und dem Ausmaß der Fehlstellung sowie davon, ob während des Eingriffs auch andere Fehlstellungen korrigiert werden. Eine fachliche Einschätzung und Beratung erhalten Sie von Fußchirurgen.

Arztsuche
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Das Hauptziel einer Spreizfuß-Operation besteht in der Regel darin, die Metatarsalgie, also die Schmerzen im Vorderfuß zu reduzieren, indem der Arzt die Mittelfußköpfchen entlastet. Der Mittelfuß besteht aus fünf Knochen, die in Richtung der Zehen eine Verdickung haben: den Mittelfußköpfchen. Bei der Operation hebt der Arzt einzelne oder mehrere dieser Köpfchen an oder verkürzt sie, um die Schmerzen zu lindern. Diese Operation dauert in etwa eine Stunde, erfolgt in der Regel unter Vollnarkose und wird häufig ambulant durchgeführt. Das bedeutet, dass der Patient die Nacht nach der Operation bereits zu Hause verbringen kann.  Ab dem ersten Tag nach der Operation kann die Person bereits aufstehen und mit einem Spezialschuh laufen, der für etwa vier Wochen nach der Operation getragen wird. Die Fäden werden in der Regel nach etwa zwei Wochen entfernt.

Die Schmerzen und die Schwellung nach der Operation verschwinden auch häufig innerhalb von zwei Wochen. Dann kann auch leichte Bürotätigkeit wieder möglich sein. Personen, die stark körperlich arbeiten, fallen oft länger aus. Die volle Belastungsfähigkeit des operierten Fußes wird in der Regel erst nach sechs Wochen oder mehr erreicht.

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Welche Symptome hat der Spreizfuß?

Bei Spreizfüßen weichen die Mittelfußknochen auseinander, wodurch der Vorderfuß breiter und flacher wird. Das auffälligste Symptom, an dem sich ein Spreizfuß erkennen lässt, ist demnach der breite Vorderfuß. Dieser kann auch dazu führen, dass viele Schuhe zu eng sind, Druckstellen entstehen und sich aufgrund des Spreizfußes vermehrt Hornhaut bildet, typischerweise seitlich am vorderen Fuß, wo die Schuhe drücken. Schmerzen sind bei einem Spreizfuß ebenfalls eine typische Begleiterscheinung. Die Fußfehlstellung kann insbesondere die Zehengrundgelenke belasten und nach langem Gehen oder Stehen zu schmerzenden Füßen führen. Darüber hinaus kann sich jede Fußfehlstellung auch auf den gesamten Körper auswirken und zum Beispiel Rücken-, Hüft- oder Knieschmerzen auslösen. Dies passiert, weil die Füße die Basis des Bewegungsapparats bilden und Unregelmäßigkeiten auch die Belastung auf Gelenke und Muskeln verändern können.

Welche Ursachen hat der Spreizfuß?

Die Ursachen von Spreizfüßen können vielfältig sein. Sie können genetisch bedingt und angeboren sein oder sich im Laufe des Lebens entwickeln. Faktoren wie Übergewicht, häufiges Laufen oder langes Stehen auf harten Böden und ungeeignetes Schuhwerk können die Entstehung von Spreizfüßen fördern. Besonders ungünstig für den Fuß sind spitz zulaufende Schuhe mit hohen Absätzen, da sie den Vorderfuß noch mehr belasten. Gelegentlich treten Spreizfüße auch als Folge von Fehlbelastungen auf, die durch Lähmungen, Verletzungen oder Gelenkerkrankungen wie Arthritis und Arthrose verursacht werden. Der Gang kann sich zum Beispiel nach einem Bandscheibenvorfall oder Schlaganfall verändern. In der Folge können auch ein oder beide Füße anders belastet werden – und ein Spreizfuß kann entstehen.

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Wie wird die Diagnose Spreizfuß gestellt?

In der Regel stellt der Arzt die Diagnose Spreizfuß, indem er Ihre Symptome mit Ihnen bespricht, Ihre Füße untersucht und die Zehen abtastet. Besonderes Augenmerk liegt auf einem verbreiterten Vorderfuß.

Wenn Ihre Beschwerden bereits längere Zeit anhalten oder der Arzt Informationen über mögliche Veränderungen an Knochen, Gelenken und Sehnen benötigt, kann er auch weitere Untersuchungen anordnen, wie zum Beispiel den Spreizfuß zu röntgen.

Normalerweise übernimmt ein Facharzt für Orthopädie diese Aufgaben, während bei Kindern auch ein Kinderarzt die Diagnose stellen kann. Ihr erster Ansprechpartner kann jedoch auch Ihr Hausarzt sein.

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Wie lässt sich der Spreizfuß vorbeugen?

Um Spreizfüßen vorzubeugen, können Sie die folgenden Maßnahmen ergreifen:

  • Vermeiden Sie hohe Absätze und wählen Sie stattdessen bequeme Schuhe, die den Fuß gut unterstützen, um unnötigen Druck auf den Vorderfuß zu verhindern.
  • Falls Ihnen Einlagen wegen einer anderen Fußfehlstellung verordnet wurden, tragen Sie diese regelmäßig, um eine gesunde Fußposition und -unterstützung zu gewährleisten.
  • Reduzieren Sie gegebenenfalls Ihr Übergewicht, um die Belastung auf Ihre Füße zu verringern. Ihr Hausarzt kann Sie bei Bedarf mit geeigneten Ernährungs- und Trainingsplänen unterstützen.
  • Trainieren Sie Ihre Füße regelmäßig, um Ihre Fußmuskulatur zu stärken. Geeignete Übungen finden Sie zum Beispiel im Abschnitt Spreizfuß behandeln: Übungen
Quellen
FOCUS-Gesundheit – Klinikliste 2025

© FOCUS-Gesundheit

Klinikliste 2025

FOCUS-Gesundheit 04/2024
Was die Computertomographie als neue Methode bei der Diagnose von Erkrankungen der Herzgefäße leistet. Wird bei Rückenschmerzen zu schnell operiert? So treffen Sie für sich die richtige Entscheidung. U.v.m. Plus: Deutschlands Top-Fachkliniken für 60 Krankheitsbereiche.

Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel enthält allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder –behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Den passenden Arzt finden Sie über unser Ärzteverzeichnis.

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Dr. Andrea Bannert

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