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Husten

Welche Hustenarten gibt es und was hilft gegen die typischen Beschwerden? Erfahren Sie es hier.

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Inhaltsverzeichnis

Zusammenfassung:

  • Definition: Ein wichtiger Schutzreflex, um Fremdkörper und Krankheitserreger aus den Atemwegen zu entfernen.
  • Arten: Es gibt trockenen Husten und Husten mit schleimigem Auswurf. Husten kann akut auftreten und chronisch vorkommen.
  • Ursachen: Es gibt zahlreiche Erkrankungen, bei denen Husten als Symptom auftritt, zum Beispiel eine Erkältung, Asthma, Lungenentzündung, Herzschwäche. Aber auch ein Fremdkörper wie Staub oder Schadstoffe wie Rauch können einen Hustenreiz auslösen.
  • Was hilft? Viel trinken, um die Schleimhäute feucht zu halten, zudem können pflanzliche Wirkstoffe, die etwa in Thymian, Efeu und Eibisch enthalten sind, den Hustenreiz lindern. Hausmittel wie Inhalieren und warme Milch mit Honig helfen ebenfalls gegen Husten.
  • Wann zum Arzt? Wenn der Husten nach ein bis zwei Wochen nicht besser wird oder weitere Symptome wie etwa Fieber, Atemnot, Nachtschweiß auftreten.

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Was ist Husten?

Warum muss man husten?

Husten ist grundsätzlich ein wichtiger Schutzmechanismus unseres Körpers, um Schleim, Fremdkörper wie Staub und Krankheitserreger schnellstmöglich aus den Atemwegen zu entfernen. Husten ist also keine eigenständige Krankheit, sondern ein Symptom, das bei verschiedenen Erkrankungen vorkommt, zum Beispiel bei einer Erkältung, Lungenentzündung oder Asthma. Er kann als trockener Reizhusten oder Husten mit schleimigem Auswurf auftreten. Vermehrter Schleim entsteht dann, wenn die Schleimhäute durch Entzündungsreaktionen anschwellen und die Erreger mit dem Schleim abtransportiert werden sollen. Husten kann außerdem willentlich erfolgen oder nicht kontrollierbar sein.

Was passiert beim Husten?

In den oberen Atemwegen und in den Bronchien befinden sich kleine Fühler (Rezeptoren), die zum Beispiel eine vermehrte Schleimbildung oder das Vorhandensein von einem Fremdkörper wie einem Staubkorn registrieren. Daraufhin gelangen Signale ins Gehirn, einen Hustenreflex auszulösen. Der läuft folgendermaßen ab: Der Betroffene atmet tief ein, sein Kehlkopf verschließt sich, die Atemmuskulatur zieht sich zusammen, die Zwerchfell- und Bauchmuskulatur spannt sich an, der Kehlkopf wird wieder geöffnet und die Luft entweicht mit einem kraftvollen Ausatmungsstoß und der Fremdkörper wird mit einer Geschwindigkeit von bis zu 480 Stundenkilometern hinausbefördert. Dabei ist ein mehr oder weniger lautes Hustengeräusch zu hören.

Was hilft gegen Husten?

Um Husten loszuwerden, ist die wichtigste Maßnahme: viel trinken! Denn Flüssigkeit hält die Schleimhäute feucht, was die Abwehrfunktion des Immunsystems unterstützt und zudem den Hustenreiz lindert. Am besten sind stilles Wasser und Tee. Welcher Tee gegen Husten hilft? Bei Reizhusten sind Tees mit ätherischen Ölen wie etwa Thymian, Salbei und Eibisch empfehlenswert (siehe Abschnitt unten).

Was gegen trockenen Husten außerdem hilft, sind Hustenstiller, die den Hustenreiz lindern. Um den Reizhusten zu behandeln, können Sie also Medikamente einsetzen, aber auch pflanzliche Präparate oder Hausmittel wie Zwiebelsaft oder warme Milch mit Honig. Wichtig ist zudem, die Stimme nicht stark zu strapazieren und das Husten nicht zu provozieren.

Bei produktivem Husten gilt es dagegen, den Schleim zu lösen, um das Abhusten zu erleichtern. Dies lässt sich zum Beispiel durch Inhalieren oder pflanzliche Schleimlöser erreichen. Ein trockener Husten kann manchmal in einen schleimigen Husten übergehen. Setzen Sie dann den Hustenstiller unbedingt ab, damit der Schleim abgehustet werden kann, denn er ist ein Nährboden für Bakterien und eine weitere Infektion sollte unbedingt vermieden werden.

Verzichten Sie bei Husten unbedingt aufs Rauchen! Sorgen Sie zudem durch regelmäßiges Stoßlüften für frische Luft in den Wohn- oder Arbeitsräumen und vermeiden Sie eine zu trockene Raumluft, die die Schleimhäute austrocknet, indem Sie etwa ein feuchtes Handtuch aufhängen oder eine Wasserschale auf der Heizung platzieren. Ausreichend Schlaf und Vermeidung von Stress sind ebenfalls wichtig für die Genesung.

Hausmittel gegen Husten

Kräutertee, Honig, Inhalieren – es gibt zahlreiche Hausmittel, die bei trockenem Husten und Husten mit Auswurf zum Einsatz kommen können. Ihre Wirksamkeit ist zwar oft nicht wissenschaftlich bewiesen, aber sie scheinen die Genesung dennoch unterstützen zu können.

Hier sind die häufigsten Hausmittel gegen Husten:

  • Welcher Kräutertee hilft gegen Husten? Bei Husten ist ein Thymian-Tee empfehlenswert, er gilt als einer der Hustenlöser unter den Hausmitteln, da er den zähen Schleim lösen und so das Abhusten erleichtern soll. Außerdem ist Thymian krampflösend und entspannt die Bronchien, was auch bei Reizhusten angenehm ist. Auch ein Tee mit Salbei (soll entzündungshemmend wirken und Keime abtöten) und Eibisch (soll eine Schutzschicht auf der Schleimhaut bilden und diese beruhigen) helfen gegen Husten. Ein Tee mit frischem Ingwer und Honig kann bei Husten ebenfalls guttun. Denn Ingwer enthält bestimmte Scharfstoffe, die entzündungshemmend wirken und die Durchblutung fördern. Honig besitzt antivirale und antibakterielle Wirkstoffe und kann den Husten ebenfalls lindern.
  • Pflanzliche Hustenstiller: Weitere pflanzliche Wirkstoffe, die trockenen Husten stillen können, sind Lindenblüten, Malve, Huflattich, Spitzwegerich und Isländisch Moss. Diese Heilpflanzen besitzen Schleimstoffe, die sich auf die gereizte Schleimhaut der Atemwege legen, auf die Weise den Hustenreiz dämpfen und wie ein Hustenstiller wirken. 
  • Inhalieren: Bei Husten kann warmer Wasserdampf Linderung verschaffen. Geben Sie warmes Wasser in einen Inhalator mit Mund- und Nasen-Aufsatz, atmen Sie dann tief ein und aus. Alternativ können Sie bei Husten auch ein klassisches Dampfbad machen: Füllen Sie heißes Wasser in eine Schüssel und geben Sie eine Kochsalzlösung oder frische Kamillenblüten hinzu. Legen Sie sich nun ein Handtuch über den Kopf, halten Sie dann das Gesicht im Abstand von 30 cm über die Schüssel. Wenn es zu heiß und unangenehm ist, lassen Sie das Wasser einen Augenblick abkühlen. Atmen Sie den warmen Dampf ein. Durch das Inhalieren der Dämpfe kann sich festsitzender, zäher Schleim in den Atemwegen lösen, was den Husten lindert.
  • Zwiebeln: Ebenfalls ein klassisches Hausmittel gegen Husten ist Zwiebelsaft mit Kandiszucker. Schneiden Sie hierfür eine Küchenzwiebel in Würfel und kochen Sie diese mit etwas Kandiszucker bei schwacher Hitze auf. Lassen Sie das Gemisch 10 bis 15 Minuten stehen, gießen Sie den Sud dann durch ein feines Sieb in eine Schüssel und nehmen Sie mehrmals täglich ein paar Teelöffel davon zu sich. Dass Zwiebeln gegen Husten zum Einsatz kommen, liegt an den enthaltenen schwefelhaltigen Verbindungen, dem ätherischen Öl und Flavonoiden. Diese Mischung soll keimabtötend und antientzündlich wirken und gegen Husten helfen.
  • Warme Milch mit Honig: Reizhusten lässt sich durch warme Milch mit Honig wirksam lindern, das bestätigen inzwischen einige Studien. Geben Sie warme Milch in eine mittelgroße Tasse, fügen Sie ein bis zwei Teelöffel Honig hinzu und trinken Sie die Flüssigkeit. Die Milch kann wohltuend für die gereizte Schleimhaut sein und reduziert so den Hustenreiz, der Honig enthält antivirale und antibakterielle Wirkstoffe. Honig kann die Häufigkeit und den Schweregrad des Hustens reduzieren, zeigt eine Studie der Universität Oxford. Dass Honig den Hustenreiz lindert, ist auch durch Studien bei Kindern nachgewiesen worden. Diese sollten aber auf jeden Fall älter als ein Jahr sein, denn bei Babys können Bakterien im Bienenhonig einen Säuglingsbotulismus verursachen, der zu lebensgefährlichen Lähmungen führen kann.

Medikamente gegen Husten

Um Husten zu lindern, können Medikamente wie Hustenstiller und Hustenlöser zum Einsatz kommen. Während der Hustenstiller den unangenehmen Hustenreiz reduziert, verflüssigt der Hustenlöser festsitzenden Schleim in den Atemwegen und erleichtert so das Abhusten.

Beachten Sie, dass das Husten möglichst nicht unterdrückt werden sollte, denn dieser Reinigungsmechanismus hilft, die Atemwege von Krankheitserregern und übermäßigem Schleim zu befreien. Nur in Ausnahmefällen, wenn der trockene Husten Sie etwa bei der Arbeit vehement stört oder die Nachtruhe durch den Hustenreiz beeinträchtigt wird, sollte ein Hustenstiller zum Einsatz kommen. Nehmen Sie ihn tagsüber im Akutfall oder abends beim Zubettgehen ein, dann wird der Hustenreiz vermieden.

Wenn der Husten jedoch nicht durch eine Erkältung oder eine Grippe verursacht worden ist, muss auch die Grunderkrankung mit entsprechenden Medikamenten behandelt werden.

Husten in der Schwangerschaft

Was tun gegen Husten in der Schwangerschaft? Das fragen sich viele werdende Mütter, denn sie möchten ihrem Baby auf keinen Fall durch Medikamente oder Hausmittel schaden. Viele verzichten daher bei einem Husten auf jegliche Maßnahmen und hoffen, dass der Husten von selbst besser wird. Das wird er in der Regel auch, doch auch Schwangere können bestimmte Mittel verwenden, um den Husten zu lindern. Was man in der Schwangerschaft bei Husten einnehmen kann? Folgende Präparate und Hausmittel sind in der Regel gut verträglich:

  • Hustenlöser und Hustenstiller (sie dürfen kein Codein und keinen Alkohol enthalten)
  • Zwiebelsaft mit Kandiszucker
  • Kräutertee mit Thymian oder Efeu (da die ätherischen Öle von Salbei, Rosmarin und Pfefferminze eine wehenauslösende Wirkung haben können, sind sie nicht geeignet)
  • Menthol- oder Eukalyptus-Bonbons
  • Inhalieren mit Kochsalz

Wichtig: Schwangere sollten sich vor der Einnahme eines Präparats oder Anwendung eines Hausmittels auf jeden Fall von ihrem behandelnden Gynäkologen beraten lassen.

Den Arzt aufsuchen sollten Schwangere auch, wenn der Husten nach sieben Tagen nicht besser oder schlimmer wird. Wenn weitere Symptome wie Fieber auftreten, muss sofort eine ärztliche Behandlung erfolgen, um das ungeborene Kind nicht zu gefährden.

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Hustenarten

Welche Hustenarten gibt es? Mediziner unterteilen die verschiedenen Hustenarten nach ihrem Erscheinungsbild, also danach, ob er ohne Auswurf (unproduktiver Husten) oder mit Auswurf (produktiver Husten) auftritt, und nach ihrer Dauer (akuter und chronischer Husten).

Trockener Husten

Den trockenen Husten löst eine Reizung der Atemwege aus, daher heißt er auch Reizhusten. Da sich bei diesem Husten kein schleimiger Auswurf bildet, bezeichnen Mediziner ihn zudem als unproduktiven Husten.

Zwar kommt Reizhusten oft zu Beginn einer Atemwegsinfektion vor, aber trockener Husten kann auch ohne Erkältung entstehen. Er ist ein Symptom vieler anderer Erkrankungen wie etwa einer Tierhaar-Allergie, von Refluxkrankheit oder Bronchitis. Ein verschluckter Krümel, eingeatmeter Staub und andere Fremdkörper können ebenfalls einen Reizhusten auslösen.

Bei Reizhusten kann es zu Hustenanfällen kommen, bei denen Betroffene minutenlang husten müssen und die Brust und der Hals schmerzen. Oft wird abends der Reizhusten schlimmer, sodass er nachts Betroffene ebenfalls plagt. Der Grund dafür ist, dass das vermehrt gebildete Nasensekret beim Liegen viel leichter in den Rachen läuft, ein ständiges Kitzeln im Hals und somit auch einen Hustenreiz auslöst. Und ist auch die Nase verstopft, atmet der Betroffene verstärkt durch den offenen Mund, wodurch die Schleimhäute der Atemwege austrocknen, was die Hustenrezeptoren noch mehr reizt. Das nächtliche Husten beeinträchtigt den Schlaf und schwächt die Abwehrfunktion des Immunsystems.

Wenn nächtliches Husten auftritt, ohne dass eine Erkältung vorhanden ist, kann dies auf eine Erkrankung wie Asthma, einen Reflux oder eine Herzschwäche hindeuten und sollte auf jeden Fall vom Arzt untersucht werden.

Husten mit Auswurf

Bei dieser Hustenart produziert der Körper vermehrt Schleim, der dann beim Husten abtransportiert und hinausbefördert wird (sogenannter Auswurf), daher spricht man auch von produktivem Husten. Meist ist der Schleim (Sputum in der Fachsprache) beim Husten glasklar. Gelber Schleim und grüner Schleim können auf eine bakterielle Infektion hinweisen.

Ein akuter schleimiger Husten tritt etwa bei einer Lungenentzündung auf, ein chronischer produktiver Husten kann zum Beispiel bei einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) vorkommen, bei der die Atemwege chronisch entzündet und verengt sind. Außerdem kann sich ein anfänglich trockener Husten in einen schleimigen Husten entwickeln, dies ist etwa bei einer Bronchitis der Fall.

Eine spezielle Form ist das Husten mit einer Blutbeimischung im abgehusteten Schleim. Ärzte bezeichnen dies als Hämoptyse. Der Auswurf kann auch überwiegend oder ausschließlich aus But bestehen (Hämoptoe). Meist stammt das Blut aus den Bronchien. Blut im Auswurf deutet auf eine ernste Erkrankung oder innere Verletzung hin und sollte dringend ärztlich abgeklärt werden.

Häufige Ursachen für einen blutigen Auswurf sind:

  • eine schwere Bronchitis (eine Entzündung der verzweigten Atemwege (Bronchien) in der Lunge)
  • eine Bronchiektase (Aussackung eines Luftwegs in der Lunge (Bronchus))
  • ein Bronchialkarzinom (Lungenkrebs)
  • Lungenmetastasen (Krebsgeschwulste, die sich von einem anderen Tumor in die Lunge ausgebreitet haben)
  • eine Lungenembolie (sie entsteht, wenn ein Blutgerinnsel ein Blutgefäß in der Lunge verstopft, das das Atemorgan mit Blut versorgt)
  • ein Lungenödem (eine vermehrte Ansammlung von Flüssigkeit in der Lunge)
  • Tuberkulose (eine bakterielle Infektionskrankheit, auch als Schwindsucht bekannt)

Akuter und chronischer Husten

Diese beiden Varianten unterscheiden sich in der Dauer des Hustens:

  • Akuter Husten: Er hält nicht länger als zwei Wochen an. Meist sind Atemwegsinfektionen wie eine Erkältung oder Bronchitis oder ein eingeatmeter bzw. verschluckter Fremdkörper die Ursache für den Hustenreiz. Akuter Husten kann aber auch durch andere Erkrankungen wie eine Lungenembolie oder durch Schadstoffe wie Reizgas, Rauch und Abgase ausgelöst werden.
  • Chronischer Husten: Bestehen die Beschwerden länger als acht Wochen, handelt es sich um einen chronischen Husten. Ursachen für diesen langanhaltenden Husten können zum Beispiel Asthma, die chronische Lungenerkrankung COPD oder eine Refluxkrankheit sein, bei der Mageninhalt in die Speiseröhre zurückfließt.

Husten: Ursachen

Oft ist ein grippaler Effekt die Ursache für Husten. Ohne Erkältung kann Husten aber ebenfalls auftreten. Viele Ursachen kommen hierfür infrage, sie reichen vom verschluckten Fremdkörper über eine Allergie bis zum Lungentumor. Häufige Auslöser von Husten sind:

  • Verschluckte oder eingeatmete Fremdkörper: Grund für Husten direkt nach dem Essen beziehungsweise Schlucken können zum Beispiel ein Brotkrümel oder ein Schluck Wasser sein, die in der Luft- statt in der Speiseröhre landen. Der Hustenreflex soll den Fremdkörper aus den Atemwegen sofort beseitigen und nach draußen befördern. Aber nicht nur Nahrungsmittel können diesen Reflex auslösen, auch beim Einatmen oder Verschlucken von Staub, einem Haar, Reizgas oder anderen Schadstoffen setzt sofort ein Hustenreiz ein.
  • Erkältung: Wenn Erkältungsviren die Atemwege infizieren, treten klassische Symptome wie Schnupfen und Husten auf. Dies sind Abwehrmaßnahmen des Körpers, um die Erreger zu entfernen.
  • Grippe (Influenza): Sie wird ebenfalls durch einen viralen Infekt in den Atemwegen ausgelöst, der Verlauf ist aber schwerer als bei einer Erkältung. Eine Grippe beginnt plötzlich mit Fieber, Kopf-, Glieder- und Halsschmerzen und trockenem Husten, der sich manchmal zu Husten mit Auswurf entwickelt.
  • Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis): Bei einer Nasennebenhöhlenentzündung kann der eitrige Schleim nachts durch den Rachen in die Bronchien laufen und einen Hustenreiz auslösen.
  • Bronchitis: Wenn sich die Schleimhaut in den Bronchien entzündet, entsteht zunächst trockener Husten, später Husten mit Auswurf. Bei einer chronischen Bronchitis tritt monatelang produktiver Husten auf.
  • Lungenentzündung (Pneumonie): Bei einer Pneumonie sind die Lungenbläschen (Alveolen) und das umliegende Gewebe entzündet. Betroffene leiden meist an trockenem Husten, manchmal kommt auch Schleimauswurf vor. Weitere Symptome sind Atemnot, Brustschmerzen, die sich beim Atmen oder Husten verschlimmern können, hohes Fieber, Schüttelfrost, Schwäche und ein starkes Krankheitsgefühl.
  • Kehlkopfentzündung (Laryngitis): Wenn sich die Kehlkopfschleimhaut entzündet, leidet der Betroffene vor allem an Heiserkeit, die kurzzeitig bis zum völligen Verlust der Stimme reichen kann, außerdem an rauem bellendem Husten, Halsschmerzen und Atemproblemen.
  • Pseudokrupp: Wenn es infolge einer Kehlkopfentzündung auch zu einer starken Schwellung des Kehlkopfausgangs (Subglottis) kommt, sprechen Ärzte von Pseudokrupp. Typische Symptome sind Heiserkeit, Pfeifgeräusche beim Einatmen, leichte Atemnot und trockener bellender Husten. Erwachsene erkranken nur selten daran, meist tritt Pseudokrupp bei Kleinkindern im Alter von einem bis fünf Jahren auf.
  • Allergie: Bei Husten, den das Einatmen bestimmter Allergene auslöst, einem sogenannten allergisch bedingten Husten (auch mit Verschleimung), versucht der Körper, die vermeintlich gefährlichen Partikel wieder hinauszubefördern. Auftreten kann er beispielsweise bei einer Hausstaubmilbenallergie, Schimmelpilzallergie und Heuschnupfen. In schweren Fällen kommt es zu allergischem Asthma mit akuter Atemnot.
  • Asthma bronchiale: Typische Beschwerden bei dieser chronisch entzündlichen Atemwegserkrankung sind eine pfeifende Atmung, trockener Husten (mit glasigem Schleim), ein Engegefühl in der Brust, Kurzatmigkeit und Atemnot. 
  • Chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD): Bei dieser schweren Lungenerkrankung sind die Atemwege ständig entzündet und verengt. Dies führt zu Atemnot und Husten mit oder ohne Auswurf (sogenannte AHA-Symptomatik), Rasselgeräuschen beim Atmen und Atemnot, die anfangs nur bei körperlicher Belastung, später auch in Ruhe auftritt. Meist wird COPD durch Rauchen verursacht.
  • Rippenfellentzündung (Pleuritis): Wenn sich das Rippenfell entzündet, treten starke, stechende Brustschmerzen bei der Atmung, ein knarrendes oder reibendes Atemgeräusch und häufig auch schmerzhafter Husten auf.
  • Lungenembolie: Bei einer Lungenembolie wird ein Blutgefäß durch ein Blutgerinnsel, das meist aus der Bein- oder Beckenvene stammt, verstopft. Betroffene leiden unter blutigem Husten, Atemnot, Schmerzen in der Brust und beim Einatmen, Herzrasen, Schwindel und (kurzzeitigem) Bewusstseinsverlust. 
  • Lungenkrebs: Wenn ein trockener Husten über Wochen anhält oder sich ein bestehender Husten verschlimmert, können dies erste Anzeichen eines Lungenkarzinoms sein. Weitere Symptome sind ein blutiger Auswurf, Fieber, Nachtschweiß, anhaltende Kurzatmigkeit, Brustschmerzen, Heiserkeit und ein ungewollter Gewichtsverlust.
  • Keuchhusten: Bei dieser schweren Atemwegsinfektion, die durch Bakterien verursacht wird, tritt ein langwieriger, trockener Husten auf. Es kommt zudem zu krampfartigen Hustenanfällen, die oft mit dem keuchenden Einziehen von Luft aufhören, daher die Bezeichnung Keuchhusten. Die Hustenanfälle ereignen sich häufiger nachts als tagsüber und führen auch zum Herauswürgen von Schleim und Erbrechen.
  • Refluxkrankheit: Den Husten löst hier Magensaft aus – und zwar auf zwei möglichen Wegen: Durch die Reizung der Speiseröhre kann ein Hustenreflex entstehen. Gelangt die aufsteigende Magensäure in die Atemwege (pulmonale Aspiration), kann sie dort direkt einen Hustenreflex verursachen.
  • Tuberkulose: Die „Schwindsucht“ entsteht durch eine bakterielle Infektion, die hauptsächlich in der Lunge vorkommt. Betroffene leiden an andauerndem Husten mit oder ohne Auswurf, Schmerzen beim Atmen, Abgeschlagenheit, nächtlichem Schwitzen und Appetitmangel. Im fortgeschrittenen Stadium tritt auch Bluthusten auf.
  • Herzschwäche: Bei einer Linksherzinsuffizienz kann das sauerstoffreiche Blut aus der Lunge nicht mehr einwandfrei in den Körper gepumpt werden und es kommt zum Rückstau in dem Atemorgan. Dadurch steigt der Druck in den Blutgefäßen an, wodurch Flüssigkeit in das Lungengewebe gepresst wird. Der Körper versucht durch Husten die Flüssigkeit hinauszubefördern. Der umgangssprachlich auch als „Herzhusten“ bezeichnete Husten tritt vor allem im Liegen auf, da dann mehr Blut im Lungenkreislauf zirkuliert. In ausgeprägter Form, mit starkem Hustenreiz und pfeifendem Atemgeräusch, sprechen Ärzte von „Herzasthma“. 
  • Psyche: Auch ohne organische Ursachen kann Husten entstehen, durch Stress, Angst, Depressionen oder andere psychische Faktoren. Dieser sogenannte psychogene Husten äußert sich als trockener Reizhusten, tritt nicht während des Schlafens auf und wird durch körperliche Anstrengung nicht schlimmer. Meist gibt es bei den Betroffenen bereits früher psychische Belastungen. Im ICD-10, einem internationalen System, das medizinische Diagnosen einheitlich benennt, wird psychogener Husten zu den somatoformen Funktionsstörungen gezählt, also solchen, für die sich keine organische Ursache finden lässt. Psychogener Husten lässt sich mit Entspannungsübungen oder einer Psychotherapie in der Regel gut behandeln.
  • Nebenwirkungen von Medikamenten: Ein Reizhusten, der auch anfallsartig vorkommt, kann durch bestimmte Arzneimittel wie ACE-Hemmer, Betablocker oder Kortison-Präparate ausgelöst werden. Hier kann der Arzt einen Wechsel des Präparats vornehmen und zum Beispiel im Fall von Bluthochdruck statt ACE-Hemmer Sartane verordnen. Dadurch lässt sich der Husten beseitigen.

Eine Hauptursache für chronischen Husten ist Rauchen. Wer über 20 Jahre lang täglich eine Schachtel Zigaretten oder mehr qualmt, hat die schützenden Flimmerhärchen der Schleimhaut in den Atemwegen nahezu völlig zerstört. Ein ständiger Raucherhusten ist für die Lunge dann die einzige Möglichkeit, das Atemorgan von Schadstoffen zu reinigen. Der regelmäßige Raucherhusten kann mit oder ohne Auswurf auftreten und sollte für den Betroffenen ein Warnsignal darstellen, unbedingt mit den Zigaretten aufzuhören.

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Husten: Wann zum Arzt?

Wenn nach ein bis zwei Wochen ein Husten nicht weg geht, schlimmer wird oder andere Symptome wie Fieber, Halsschmerzen oder gar Atemnot auftreten, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Er kann die Ursache des Hustens abklären und die passende Behandlung verordnen. Bei einem grippalen Infekt hält sich Husten meistens am längsten von allen Symptomen. Es kann also sein, dass Schnupfen und Halsweh längst verschwunden sind, Sie der Husten nach dieser Erkältung aber trotzdem noch ein paar Tage plagt.

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Husten bei Babys und bei Kindern

Bei Kindern treten Infekte der oberen Atemwege öfter auf, da ihr Immunsystem noch nicht so gut ausgebildet ist. Je jünger das Kind ist und je mehr Kontakt es mit anderen Kindern hat, desto häufiger entstehen Infekte. Sechs bis acht Atemwegsinfekte pro Jahr sind daher noch als normal zu betrachten. Dennoch können Eltern beunruhigt sein, wenn ein stärkerer Husten bei ihrem Kleinkind vorkommt. Was hilft gegen Husten bei Kleinkindern und Babys und wann sollten Eltern mit ihnen zum Arzt gehen?

Allgemein gilt: Wichtig ist, dass das betroffene Kind viel Flüssigkeit zu sich nimmt, vor allem warmen Tee, da er den Schleim in den Atemwegen verflüssigt und sich dieser leichter abhusten lässt. Um Husten zu lindern, gibt es zudem Hustensäfte, Sirups, Kapseln, Hustenbonbons, Brausetabletten und Granulat, die speziell für Babys und Kinder gemacht sind. Die letzten beiden Varianten haben den Vorteil, dass das Kind bei der Einnahme schon viel Flüssigkeit aufnimmt.

Achten Sie darauf, auf jeden Fall spezielle Hustenmittel für Kinder zu verwenden, da diese anders dosiert werden müssen als bei Erwachsenen. Wichtig ist auch, dass die Hustenmittel auf keinen Fall Alkohol enthalten und möglichst zuckerfrei sind. Außerdem dürfen Babys und Kleinkinder keine Medikamente bekommen, die Eukalyptusöl, Pfefferminzöl, Menthol oder Kampfer enthalten – dies betrifft sowohl die innere Anwendung, zum Beispiel als Hustensaft, als auch die äußere, zum Beispiel als Salbe. Bei Kindern, die jünger sind als drei Jahre, können die ätherischen Öle nämlich zu starken Atemproblemen bis hin zu Erstickungsanfällen führen.

Eine Rolle dabei, was Babys und Kleinkindern hilft, spielt auch, ob es sich um Husten mit oder ohne schleimigen Auswurf handelt.

Hat das Kind einen trockenen Husten ohne schleimigen Auswurf können ein Tee mit Thymian, Efeu und/oder Lindenblüten sowie pflanzliche Präparate, die Eibischwurzel, Spitzwegerich oder Isländisch Moss enthalten, den Hustenreiz lindern. Die pflanzlichen Wirkstoffe haben eine beruhigende Wirkung und sind entzündungshemmend.

Auch warme Milch mit Honig ist unter Eltern hustender Kinder ein beliebtes Hausmittel. Honig kann möglicherweise dafür sorgen, dass die Hustenanfälle seltener und leichter ausfallen, da er die Rachenschleimhaut beruhigt. Allerdings sollte das Kind erst dann Honig bekommen, wenn es älter als ein Jahr ist, denn bei jüngeren Kindern können Bakterien im Bienenhonig einen Säuglingsbotulismus auslösen, der zu lebensgefährlichen Lähmungen führen kann.

Da Hustenstiller den Hustenreiz unterdrücken, sollten Sie diesen nur in Ausnahmefällen einsetzen, wenn der Reizhusten das Kind etwa nachts so sehr plagt, dass es nicht schlafen kann. Denn ein Abhusten ist sehr wichtig für die Genesung. Bei Kindern unter zwölf Jahren sollten zudem nur nicht-codeinhaltige Präparate zum Einsatz kommen.

Bei Husten mit schleimigem Auswurf können Präparate, die eine schleimlösende Wirkung haben, die Beschwerden lindern. Der Wirkstoff Acetylcystein etwa verändert die Struktur des festsitzenden Schleims, wodurch er weniger zäh ist und besser abtransportiert werden kann. Pflanzliche Wirkstoffe in Thymian, Efeu und Süßholz erleichtern das Abhusten ebenfalls. Eltern sollten aber auf jeden Fall mit dem Kinderarzt besprechen, welche Präparate bei ihrem Kind empfehlenswert sind und welche nicht eingenommen werden sollten.

Husten bei Babys und Kindern: Wann zum Arzt?

Hält der Husten länger als 7 bis 14 Tage an und gibt es keine hustenfreien Tage, sollten Sie das Kind unbedingt von einem Kinderarzt untersuchen lassen. Das gilt auch, wenn noch weitere Symptome wie Fieber oder Atemnot auftreten. Oder wenn das Kind einen bellenden Husten hat oder krampfartige Hustenanfälle, die mit einem keuchenden Einziehen von Luft aufhören. Dies könnten Anzeichen für Pseudokrupp beziehungsweise Keuchhusten sein. Ein Husten, der über viele Wochen andauert, mit übermäßiger Schleimproduktion, pfeifender Atmung und Kurzatmigkeit einhergeht, kann ein Anzeichen für ein Asthma bronchiale sein, das ebenfalls dringend ärztlich behandelt werden sollte.

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Achtung: Tritt bei einem Kleinkind plötzlich heftiger Husten oder gar ein Erstickungsanfall auf, kann es einen Fremdkörper, zum Beispiel eine Murmel oder einen Knopf, verschluckt haben. Rufen Sie sofort den Notdienst unter 112!

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Husten vorbeugen

Ein gesunder Lebensstil mit ausgewogener Ernährung, regelmäßiger täglicher Bewegung, ausreichend Schlaf, wenig belastendem Stress, Alkohol nur in Maßen und keinen Zigaretten ist die beste Voraussetzung für ein starkes Immunsystem.

Dass auch die Lebenseinstellung einer Erkältung vorbeugen kann, fand eine Untersuchung des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf heraus. Die Forscher analysierten, wie sich bei 80 Studierenden Optimismus und Pessimismus in einer stressigen Zeit, in diesem Fall einer Prüfungsphase, auf die Entstehung von Atemwegsinfektionen auswirkt. Es zeigte sich, dass die optimistischen Studierenden ihre Prüfungsphase nicht nur als weniger stressig empfanden, sondern auch weniger Erkältungssymptome hatten. Das deutet darauf hin, dass sich Gesundheit auch durch eine optimistische Lebenseinstellung positiv beeinflussen lassen könnte.

Quellen
  • S3-Leitlinie: Akuter und chronischer Husten (Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin e.V.); Stand: 2022
  • Schulz H et al.: Optimism, self-efficacy and perceived stress as predictors of self-reported health symptoms; PSYCHOLOGY & HEALTH, Vol. 21; S. 135 – 135; 2006
  • Online-Informationen Verband Pneumologischer Kliniken e.V. (VPK): www.lungenaerzte-im-netz.de; Abruf: 22.07.2024
  • Online-Informationen Berufsverband Deutscher Internistinnen und Internisten: www.internisten-im-netz.de; Abruf: 22.07.2024
  • Online-Informationen Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Keuchhusten: www.infektionsschutz.de; Abruf: 22.07.2024
  • Online-Informationen Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Tuberkulose: www.infektionsschutz.de; Abruf: 22.07.2024
  • Online-Informationen DocCheck. Herzhusten: https://flexikon.doccheck.com; Abruf: 22.07.2024
  • Online-Informationen DocCheck. Hämoptyse: https://flexikon.doccheck.com; Abruf: 22.07.2024
  • Online-Informationen Berufsverband der Kinder- und Jugendärzt*innen e. V.: www.kinderaerzte-im-netz.de; Abruf: 22.07.2024
  • Online-Informationen Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e.V.: www.dgkj.de; Abruf: 22.07.2024
  • Pressemeldung Deutscher Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte: Trockener Husten: Thymian und Efeu helfen; 10.12.2015
FOCUS-Gesundheit 03/2024 – Moderne Chirurgie

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Moderne Chirurgie

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Dieser Artikel enthält allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder –behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Den passenden Arzt finden Sie über unser Ärzteverzeichnis.

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