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Gliederschmerzen

Gliederschmerzen können viele verschiedene Ursachen haben. Welche das sind und was sich gegen Gliederschmerzen tun lässt, lesen Sie hier.

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Inhaltsverzeichnis
Frau fasst sich mit rechter Hand an das linke Handgelenk.

© Drangon Stock / Adobe Stock

Zusammenfassung:

  • Definition: Schmerzen in den Armen oder Beinen, die unterschiedlich stark und vorübergehend oder dauerhaft sein können
  • Ursachen: Harmlose Gründe wie ein Muskelkater sind ebenso möglich wie Gliederschmerzen durch z. B. Infektionen (z.B. Grippe, Erkältung), Durchblutungsstörungen, Verletzungen, Nerven- oder Gelenkerkrankungen sowie psychische Belastungen
  • Was tun? Je nach Ursache helfen mitunter Hausmittel oder eine Umstellung des Lebensstils. Bei zugrundeliegender Krankheit muss diese behandelt werden.
  • Wann zum Arzt? Bei Schmerzen ohne ersichtlichen Grund, lange anhaltenden oder stärker werdenden Schmerzen.

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Was sind Gliederschmerzen?

Gliederschmerzen sind keine eigenständige Erkrankung, sondern ein Symptom, das bei vielen verschiedenen Krankheiten vorkommt. Gut bekannt sie Gliederschmerzen zum Beispiel bei einer Grippe oder Erkältung (grippaler Infekt). Es gibt aber noch andere Ursachen dafür, dass Arme und Beine wehtun – viele davon sind harmlos, andere bedürfen einer ärztlichen Behandlung.

Per Definition sind Gliederschmerzen Schmerzen in den Extremitäten, also in den Armen und/oder Beinen. Sie können mild oder so stark ausgeprägt sein, dass sie den Alltag einschränken. Gliederschmerzen können sich verschieden anfühlen, aber viele beschreiben sie als stechend oder ziehend.

Ihre Intensität, aber auch wie lange Gliederschmerzen spürbar sind, hängt von der Ursache ab. Als Begleitsymptom einer Erkältung treten sie beispielsweise nur vorübergehend auf, während sie bei Stoffwechselstörungen oder Gelenkserkrankungen meist dauerhaft vorhanden sind.

Je nach Auslöser kann nur eine Körperseite oder Extremität betroffen sein, aber auch beide Körperhälften. Die Schmerzen können in den Muskeln (Myalgie), den Gelenken (Arthralgie) oder Knochen (Ostealgie) auftreten. Es gibt verschiedene Mechanismen, wie Gliederschmerzen entstehen. Diese sind jedoch sehr unterschiedlich und hängen immer von der Ursache ab. Schmerzen in den Gliedern zählen zu den sogenannten unspezifischen Allgemeinsymptomen.

Gliederschmerzen: Ursachen

Gliederschmerzen können eine harmlose Ursache haben, etwa eine zu stark beanspruchte Muskulatur beim Sport, eine Fehlhaltung oder eine Erkältung.  Allerdings können Gliederschmerzen auch eine ernstere Bedeutung haben – sie können nämlich ein Warnsignal für verschiedene Krankheiten sein. Die wichtigsten Ursachen für Gliederschmerzen im Überblick:

Akute Gliederschmerzen: Ursachen

Akute Gliederschmerzen treten plötzlich auf und verschwinden in der Regel nach einigen Stunden bis Tagen wieder. Betroffene können die Gliederschmerzen recht gut lokalisieren und die Ursache ist häufig organisch, zum Beispiel:

  • Bakterielle Infektionen: Zu den unspezifischen Symptomen einer Mandel- oder einer Lungenentzündung gehören nicht nur Fieber und Schüttelfrost, sondern mitunter auch Gliederschmerzen. Bei einem Harnwegsinfekt oder einer Borreliose (Infektion mit Bakterien nach einem Zeckenstich) sind schmerzende Extremitäten ebenfalls mögliche Begleiter.
  • Durchblutungsstörungen: Ist die Blutgerinnung gestört, kann sich ein Gerinnsel bilden (Thrombose), das sich unter anderem auch in den Extremitäten festsetzen und dort Gefäße verschließen kann. Passiert das, treten neben einer Schwellung akute, heftige Gliederschmerzen einseitig in den Armen oder Beinen auf.
  • Fehlhaltungen: Eine ungünstige Haltung am Schreibtisch kann ein möglicher Auslöser von Gliederschmerzen sein. Auch Fehlbelastungen aufgrund unterschiedlich langer Beine, unpassenden Schuhwerks oder erworbener/angeborener Fußfehlstellungen sind mögliche Ursachen.
  • Überlastung: In Form von Gliederschmerzen kann sich auch ein Muskelkater bemerkbar machen. Er entsteht durch winzige Faserrisse nach einer ungewohnten Belastung. Die Muskulatur fühlt sich steif, kraftlos und verhärtet an und schmerzt bei Bewegung.
  • Verletzungen: Gliederschmerzen durch eine Verletzung, zum Beispiel durch eine Überlastung beim Sport oder einen Sturz im Alltag, treten für gewöhnlich direkt nach dem Ereignis auf und lassen sich diesem eindeutig zuordnen.
  • Virusinfektionen: Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen begleiten fast immer eine Grippe und oft eine Erkältung. Dazu kommen bei einer echten Grippe (Influenza) neben den Gliederschmerzen ein Kältegefühl (Schüttelfrost), Husten und Halsschmerzen. Auch bei einem grippalen Infekt (Erkältung) begleiten Schnupfen, Husten und generelle Abgeschlagenheit beziehungsweise Müdigkeit die Gliederschmerzen. Außerdem kann auch eine Corona-Infektion mit Gliederschmerzen einhergehen.

Chronische Gliederschmerzen: Ursachen

Gliederschmerzen können auch ohne Erkältung, Grippe oder ohne Fieber vorkommen und dann längere Zeit andauern. Wenn sie mindestens drei Monate lang durchgehend spürbar bleiben, handelt es sich um chronische Gliederschmerzen.

Oft entwickeln sich die Schmerzen in den Gliedern schleichend und verschlimmern sich mit der Zeit. Chronischen Gliederschmerzen können zum Beispiel mit diesen Erkrankungen in Verbindung stehen:

  • Gelenkerkrankungen: Mit zunehmendem Alter oder bei hoher Belastung verschleißen die Gelenkknorpel und es entwickelt sich eine Arthrose, zum Beispiel in Knie, Handgelenk oder Schulter. Anhaltenden Gliederschmerzen können ein Anzeichen dafür sein. Auch bei entzündlich-rheumatischen Gelenkerkrankungen (z.B. Rheumatoide Arthritis) schmerzen die Gelenke und Glieder. Die Schmerzen treten jedoch eher in Schüben auf.
  • Gicht: Hier produziert der Körper zu viel Harnsäure, die er nicht in ausreichendem Maß ausscheiden kann. Sie lagert sich deshalb in Form kleiner Harnsäurekristalle in den Gelenken ab. Sehr oft geschieht dies im Großzehengrundgelenk (Fußballen) - das Bein kann dann heftig schmerzen.
  • Durchblutungsstörungen (Ischämien): Chronische Durchblutungsstörungen gehen oft mit Schmerzen in den betroffenen Körperteilen einher. Die Ursachen für die gestörte Durchblutung können zum Beispiel eine Arterienverkalkung (Arteriosklerose) oder die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK, „Raucherbein“) sein.  Hier verengen sich Gefäße im Bereich von Hüfte und Beinen, aber auch in den Armen. Sie können sich auch ganz verschließen.
  • Nervenschmerzen: Ein Bandscheibenvorfall kann die Nerven schädigen und diese Schädigung strahlt dann mitunter in Arme und Beine aus. In diesem Fall ist der Auslöser der Gelenkschmerzen also der Rücken. Auch Entzündungen wie Herpes Zoster oder Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus schädigen mitunter die Nerven und verursachen Gliederschmerzen, ebenso hoher Alkoholkonsum, der die Nerven angreift.
  • Osteoporose: Wenn die Knochensubstanz zurückgeht, schmerzt der gesamte Körper durch die entstehenden Risse und Brüche. Häufig entstehen zum Beispiel aufgrund eines Mittelfußknochenbruchs Gliederschmerzen.
  • Tumoren: Die Wucherungen, die beispielsweise bei unterschiedlichen Krebserkrankungen auftreten, verursachen mitunter Störungen im Stoffwechsel, führen zu Gewichtsverlust, Muskel-, Knochen- und Gliederschmerzen.

Weitere Ursachen für Gliederschmerzen:

  • Ernährung/Lebensstil: Wer sich wenig bewegt, raucht, Alkohol trinkt und übergewichtig ist, erhöht sein Risiko für Gliederschmerzen. Auch eine Lebensmittelvergiftung äußert sich manchmal durch Gliederschmerzen – neben Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall.
  • Impfung: Auf eine Impfung reagiert das Immunsystem manchmal mit Gliederschmerzen als Nebenwirkung. So haben zum Beispiel viele Menschen nach einer Corona-Impfung von Gliederschmerzen berichtet.
  • Psyche: Depression, Ängstlichkeit und starke psychische Belastungen schlagen sich mitunter auch in Gliederschmerzen nieder.
  • Schwangerschaft: Aufgrund der hormonellen Umstellung haben es werdende Mütter besonders im ersten Trimester, also in der Frühschwangerschaft, oft mit Gliederschmerzen, Müdigkeit oder Übelkeit zu tun.
  • Wachstum: Klagt Ihr Kind über Gliederschmerzen, handelt es sich häufig um sogenannte Wachstumsschmerzen. Diese treten bei etwa jedem dritten Kind im Alter zwischen vier und zwölf Jahren auf. Für gewöhnlich sind sie harmlos.

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Gliederschmerzen – was tun?

Was gegen Gliederschmerzen hilft, hängt immer von ihrer Ursache ab. Wenn der Auslöser beseitigt ist, also zum Beispiel eine Grippe oder Erkältung abgeklungen ist, verschwinden für gewöhnlich auch die Gliederschmerzen. Ist eine Grunderkrankung die Ursache für die schmerzenden Extremitäten, behandeln Ärzte in der Regel zunächst diese.

Gliederschmerzen: Hausmittel

Es gibt einige Mittel gegen Gliederschmerzen, die sich in jedem klassisch bestückten Haushalt finden. Sie können helfen, wenn es sich um vergleichsweise harmlose akute Gliederschmerzen handelt. Viele stellen sich die Frage bei Gliederschmerzen: Was hilft und was tun?  Hausmittel können hier eine „Erste Hilfe“ leisten:

  • Bei Gliederschmerzen durch Erkältung und andere Infektionskrankheiten: Trinken sie ausreichend, bleiben sie im Bett und ruhen Sie sich aus. Manche empfinden pflanzliche Wirkstoffe wie Kamille, Salbei oder Pfefferminze als wohltuend, zum Beispiel in Form von Tees oder einem Bad. Achtung: Bei Fieber sollten Sie nicht baden, weil die Körpertemperatur steigen kann. Fieber lässt sich mit kühlenden Wadenwickeln senken.
  • Bei Gliederschmerzen durch Fehlhaltungen: Je nach Auslöser der fehlhaltungsbedingten Gliederschmerzen kann es sinnvoll sein, regelmäßige Arbeitspausen einzulegen oder den Bewegungs- beziehungsweise Haltungsapparat durch leichte Kraftübungen zu stärken.
  • Bei Gliederschmerzen aufgrund des Lebensstils: Achten Sie auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung mit wenig Fleisch, dafür mit viel Gemüse und Obst. Meiden Sie Alkohol und Zigaretten, bewegen Sie sich regelmäßig und reduzieren Sie, wenn nötig, Gewicht.
  • Bei Gliederschmerzen durch Überlastungen: Ein Muskelkater verschwindet von allein wieder. Manche Betroffene empfinden jedoch bis dahin Wärme als angenehm, zum Beispiel in Form eines Saunabesuchs. Andere bevorzugen Kälte und setzen bei Muskelkater auf kalte Duschen oder Wechselbäder.

Gliederschmerzen: Medikamente

Gegen Gliederschmerzen bei einer Erkältung oder Grippe schwören manche auf Schmerzmittel. Diese sind nicht als Dauerlösung gedacht, sondern lediglich zum kurzzeitigen Einsatz, um die Symptome zu lindern. So lässt sich oft der Tag besser bewältigen und Sie haben eine ruhigere Nacht.

Klassiker zur Linderung von Gliederschmerzen sind Paracetamol, Ibuprofen oder Acetylsalicylsäure (ASS). Sie gehören zur Gruppe der Nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR), die schmerzlindernd, entzündungshemmend und fiebersenkend wirken. Bei einer echten Grippe, Verletzungen, Verdacht auf Stoffwechsel- oder chronisch-entzündliche Erkrankungen sollten Sie aber nicht auf eigene Faust mit Medikamenten herumexperimentieren. Suchen Sie lieber Rat und Hilfe in Ihrer Arztpraxis.

Gliederschmerzen: Wann zu Arzt?

Wenn Sie den Gliederschmerzen klar eine harmlose Ursache zuordnen können, etwa einer Erkältung oder einem Muskelkater, brauchen Sie damit nicht zum Arzt gehen. Anders sieht es aus, wenn die Gliederschmerzen ohne ersichtlichen Grund auftreten, lange anhalten und/oder stärker werden. Dann sollten Sie abklären lassen, ob eine behandlungsbedürftige Erkrankung zugrunde liegt.

In vielen Fällen ist der Hausarzt ein guter erster Ansprechpartner, der Sie gegebenenfalls an eine Fachpraxis überweist. Bei Knochenbrüchen rufen Sie immer einen Krankenwagen oder lassen sich in die Notaufnahme eines Krankenhauses bringen. Bei psychischen Problemen kann ein Psychologe oder Psychiater helfen. Auch bei Verletzungen wie Sehnenscheidenentzündungen oder Gliederschmerzen infolge von Fehlhaltungen, die chronisch zu werden drohen, sollten Sie einen Termin in der Praxis ausmachen. Ein Beispiel sind unveränderliche Faktoren wie unterschiedliche Beinlängen.
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Quellen
FOCUS-Gesundheit – Klinikliste 2025

© FOCUS-Gesundheit

Klinikliste 2025

FOCUS-Gesundheit 04/2024
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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel enthält allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder –behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Den passenden Arzt finden Sie über unser Ärzteverzeichnis.

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