Aufruf-Störer Burda Digital Health

Werbung

Leitungswasser bedenkenlos trinken?

Die einen schwören darauf, bei den anderen kommt es nicht ins Glas: Leitungswasser. Unabhängig von der Geschmacksfrage verraten wir Ihnen, ob Sie Leitungswasser bedenkenlos trinken können oder nicht

Werbung

Inhaltsverzeichnis
Eine Hand hält ein Glas unter einen Wasserhahn, aus dem Wasser in das Glas fließt.

© Shutterstock

Der menschliche Körper besteht zu 50 bis 70 Prozent aus Wasser. Entsprechend sollte jeder pro Tag circa zwei Liter Wasser durch Trinken oder die Nahrung aufnehmen. Wem wöchentliches Wasserkaufen und Kistenschleppen zu lästig ist, kann hierzulande einfach selbst den Hahn aufdrehen: Das Leitungswasser in Deutschland ist von guter bis sehr guter Qualität und trinkbar. Es stammt laut Umweltbundesamt zu 69 Prozent aus Grundwasser, zu 16 Prozent aus Oberflächenwasser und zu 15 Prozent aus Quellen wie Uferfiltrat oder künstlich angereichertem Grundwasser.

Das Trinkwasser in Deutschland wird regelmäßig streng kontrolliert. Das Umweltbundesamt testet dabei etwa den pH-Wert sowie Rückstände von Blei, Nickel Nitrat oder Pestiziden und untersucht auch, ob Bakterien wie E. coli oder Enterokokken vorhanden sind. Die aktuellste Prüfung für den Zeitraum 2014 bis 2016 zeigte, dass das Leitungswasser zu mehr als 99 Prozent alle Qualitätsanforderungen einhielt (mit Ausnahme weniger Pflanzenschutzmittel-Wirkstoffe) – trinken ist also unbedenklich.

Leitungswasser trinken - das wichtigste im Überblick

Mineralien im Wasser

Der Härtegrad gibt in der Regel die Konzentration der Calcium- und Magnesiumionen im Wasser an. Je mehr Teilchen gelöst sind, desto höher ist die Gesamthärte. Je nach Region schwankt die Wasserhärte. Bremen beispielsweise hat mit einem Wert von 6,6°dH (= Deutsche Härtegrade) eher weiches Wasser, Rheinland-Pfalz mit 10,5°dH mittleres und Thüringen mit 20,5°dH sehr hartes Wasser. Der harte Härtebereich beginnt ab 14°dH.

Im Alltag spürt man die Anwesenheit von hartem Wasser: Auf den Armaturen in Küche und Bad bilden sich unschöne Kalkflecken, in Wasserkocher, Kaffeemaschine und Töpfen sammeln sich weiße Ablagerungen, Tee kann ungewöhnlich schmecken. Die Flecken können Sie mit Zitronensäure entfernen - anschließend sollten Sie gründlich mit Wasser nachspülen. Im Tee hilft ein Spritzer Zitrone, um den Geschmack zu neutralisieren. Küchengeräte und auch die Waschmaschine sollten Sie regelmäßig entkalken. Unabhängig davon bereitet die Wasserhärte keine Probleme – vor allem nicht für die Gesundheit. Mit den höheren Calcium- und Magnesiumanteile kann das Leitungswasser dem Körper sogar nutzen, in dem es ihm wichtige Mineralstoffe zuführt, die dieser nicht selber bilden kann.

Schadet hartes Wasser dem Herzen?

Ähnlich wie Kalk die Wasserleitungen und Küchengeräte angreift, könnte es im Körper die Blutgefäße verstopfen – so befürchten es manche. Schließlich heißt die gefährliche Arteriosklerose im normalen Sprachgebrauch auch „Arterienverkalkung“. Sind die Zweifel berechtigt? Harald Klepzig kann diese Frage mit einem klaren Nein beantworten: „Es gibt keinen Zusammenhang zwischen der Aufnahme von Kalk über das Trinkwasser und dem Verkalken der Herzkranzgefäße.“ Der Chefarzt der Kardiologie am Sana Klinikum Offenbach und Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der Deutschen Herzstiftung erklärt: „Vielmehr sind die Kalk-Ablagerungen in den Gefäßwänden als Folge und nicht als Ursache des Krankheitsprozesses bei einer koronaren Herzkrankheit zu verstehen.“ Kalkhaltiges Trinkwasser sei kein wissenschaftlich nachgewiesener Risikofaktor. Gefährlich sind dagegen „Rauchen, hoher Blutdruck, Diabetes mellitus, ungünstige Cholesterinwerte, Bewegungsmangel oder auch Übergewicht.“ → Lesen Sie auch: Die wichtigsten Fragen zu Bluthochdruck

Werbung

FOCUS-Gesundheit – Klinikliste 2025

© FOCUS-Gesundheit

Klinikliste 2025

FOCUS-Gesundheit 04/2024
Was die Computertomographie als neue Methode bei der Diagnose von Erkrankungen der Herzgefäße leistet. Wird bei Rückenschmerzen zu schnell operiert? So treffen Sie für sich die richtige Entscheidung. U.v.m. Plus: Deutschlands Top-Fachkliniken für 60 Krankheitsbereiche.

Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel enthält allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder –behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Den passenden Arzt finden Sie über unser Ärzteverzeichnis.

Höchster Qualitätsanspruch: So arbeiten wir.

Fragen? Schreiben Sie uns!

Dr. Andrea Bannert

Redaktionsleitung DIGITAL FOCUS-Gesundheit

Facebook Logo Instagram Logo Email Logo
Fragen Bild
Redaktor Bild

Hinweis der Redaktion

Im Sinne einer besseren Lesbarkeit unserer Artikel verwenden wir kontextbezogen jeweils die männliche oder die weibliche Form. Sprache ist nicht neutral, nicht universal und nicht objektiv. Das ist uns bewusst. Die verkürzte Sprachform hat also ausschließlich redaktionelle Gründe und beinhaltet keine Wertung. Jede Person – unabhängig vom Geschlecht – darf und soll sich gleichermaßen angesprochen fühlen.

Weitere Online-Angebote:

Services der © BurdaVerlag Data Publishing GmbH, Deutsches Institut für Qualität und Finanzen