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Plattfuß

Ein Plattfuß ist eine Fußfehlstellung, bei der das Fußgewölbe bis auf den Boden absinkt. Lesen Sie jetzt, wie Sie Plattfüße erkennen und behandeln können.

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Inhaltsverzeichnis
Grafische Darstellung Plattfuß: Das Fußgewölbe bis auf den Boden abgesenkt

© Peakstock / iStock

Zusammenfassung

  • Definition: Eine Fußfehlstellung, bei der das Fußgewölbe bis auf den Boden absinkt.
  • Ursachen: Plattfüße können angeboren sein, wenn z. B. das Fußgewölbe unterentwickelt ist, oder erworben sein, z. B. durch den natürlichen Alterungsprozess.
  • Behandlung: Lösen Plattfüße Beschwerden aus, werden sie meist konservativ, also ohne OP behandelt, etwa mit orthopädischen Schuhen oder Einlagen.
  • Symptome: Typisch sind ein abgeflachtes Fußgewölbe, Schmerzen oder Druckstellen.
  • Viele Kinder haben vorübergehend abgeflachte Füße, da sich die natürliche Wölbung ihrer Füße erst entwickelt.
  • Wann zum Arzt? Plattfüße sind ein Fall für den Arzt, wenn sie nach dem zehnten Lebensjahr noch bestehen, Schmerzen oder Schwellungen verursachen.
  • Diagnose: Meist durch ein Arztgespräch, eine Fußuntersuchung oder bildgebende Verfahren wie Röntgen, Ultraschall oder MRT.
  • Welcher Arzt: Wenden Sie sich an Ihren Hausarzt, einen Facharzt für Orthopädie oder Kinderarzt.
  • Folgen: Plattfüße können Schmerzen, Hornhaut, Druckstellen oder eine veränderte Körperhaltung auslösen.

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Definition: Was ist ein Plattfuß und wie sieht ein Plattfuß aus?

Der Senk- oder Plattfuß ist eine Fußfehlstellung, bei der das Längsgewölbe des Fußes absinkt, wodurch der Fuß flacher auf dem Boden aufliegt. Das Längsgewölbe ist die natürliche Wölbung, die sich entlang der Unterseite des Fußes erstreckt. Einen Plattfuß erkennen Sie daran, dass das Fußlängsgewölbe bis auf den Boden abgesunken ist, während es beim Senkfuß nur leicht abgeflacht ist.

Die meisten Kinder haben im Laufe ihrer Entwicklung vorübergehend Senk- oder Plattfüße, da sich ihr Fußgewölbe erst noch ausbilden muss. Wenn die Fußfehlstellung jedoch auch nach dem zehnten Lebensjahr besteht, ist ein Arztbesuch ratsam. Gleiches gilt für den Fall, dass die Plattfüße Beschwerden wie Schmerzen oder Schwellungen verursachen.

Besprechen Sie Ihre Symptome entweder mit dem Hausarzt oder einem Facharzt für Orthopädie. Der Arzt bezeichnet den Plattfuß auch als „pes planus“. Bei Kindern mit Plattfüßen ist der Kinderarzt die richtige Anlaufstelle.

Ursachen: Wie entsteht ein Plattfuß?

Ein Plattfuß kann angeboren sein. In solchen Fällen ist das Fußgewölbe von Geburt an unterentwickelt oder abgeflacht. Ebenfalls angeboren können Erkrankungen sein, die die Bänder, das Bindegewebe oder die Muskeln der Füße schwächen und das Fußgewölbe aus diesem Grund absinkt. Bei Menschen mit Trisomie 21, auch als Down-Syndrom bekannt, ist Muskelschwäche zum Beispiel typisch, weshalb Plattfüße häufiger auftreten.

Im Gegensatz dazu entwickeln sich erworbene Plattfüße erst im Laufe des Lebens. Die Ursachen können auch hier schwache Muskeln oder Bänder im Fuß- und Beinbereich sein, zum Beispiel als Folge des natürlichen Alterungsprozesses. Weitere mögliche Auslöser sind Übergewicht, vor allem im Kindes- und Jugendalter, oder Erkrankungen, bei denen die Muskeln verkrampfen oder versteifen (Spastik). Eine gestörte Entwicklung, Verletzung oder Verformung des Fußes, etwa ein Knickfuß, kann ebenfalls einen Plattfuß zur Folge haben oder begünstigen. Bei einem Knickfuß knickt die Ferse nach innen weg.

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Wie wird ein Plattfuß behandelt?

Ein Plattfuß muss nicht unbedingt behandelt werden, wenn er beim Stehen oder Gehen keine Probleme macht oder der Plattfuß generell keine Schmerzen verursacht. Was tun jedoch, wenn Sie Beschwerden haben? In diesem Fall gibt es verschiedene Therapieoptionen, die Sie im Folgenden nachlesen können.

Wichtig zu verstehen ist dabei jedoch, dass der Plattfuß an sich nicht heilbar ist. Der Fuß bleibt abgeflacht. Eine Behandlung kann jedoch Schmerzen lindern, die Mobilität verbessern oder Komplikationen entgegenwirken. Dazu zählen zum Beispiel Knie- oder Hüftschmerzen, denn jede Fußfehlstellung kann sich auf den gesamten Körper auswirken.

Übungen bei Plattfuß: Welches Training hilft? (

Bei Plattfüßen ist ein Training sinnvoll, das die Muskulatur im Fuß- und Beinbereich stärkt. Obwohl die Übungen nicht gegen den Plattfuß an sich helfen, können sie zur Verbesserung der Symptome beitragen oder ihnen vorbeugen.

Trainieren Sie täglich etwa 15 Minuten. Bei Schmerzen sollten Sie das Training jedoch abbrechen und Ihren Arzt aufsuchen. Dieser kann Ihnen auch Physiotherapie verschreiben, bei der Ihnen geeignete Übungen gezeigt und die richtige Ausführung erklärt wird. Der Zeitpunkt, an dem Sie erste Erfolge bemerken, hängt von verschiedenen Faktoren ab, etwa die Regelmäßigkeit und Intensität des Trainings sowie die Ursache der Plattfüße. Um die Muskulatur langfristig zu stärken, ist vor allem regelmäßiges Training erforderlich. Versuchen Sie diese Maßnahmen:

  • Barfußlaufen: Laufen Sie regelmäßig barfuß oder auf Socken, um Ihre Fußmuskulatur zu stärken. Sie wird schwächer, wenn sie den ganzen Tag von festen Schuhen und Sohlen gestützt wird.
  • Fußdrehung: Greifen Sie mit einer Hand um Ihre Ferse und mit der anderen Hand um den vorderen Teil Ihres Fußes. Üben Sie sanften Druck aus und verdrehen Sie die beiden gegengleich: Ihre Ferse nach außen, Ihren Vorfuß nach innen. Diese leichte Drehbewegung kann die Beweglichkeit Ihres Fußes verbessern.
  • Greifübung: Legen Sie Münzen, Murmeln oder Steinchen auf den Boden und versuchen Sie diese mit Ihren Füßen aufzuheben und wieder abzulegen. Diese Übung stärkt Ihre Fußmuskulatur.

Tipp: Sprechen Sie Ihr Training mit Ihrem Arzt oder Physiotherapeuten ab, um sicherzustellen, dass die Übungen für Ihre spezifische Situation geeignet sind. Plattfüße können verschiedene Ursachen haben, weshalb individuelle sowie professionelle Empfehlungen oft hilfreich sind.

OP bei Plattfuß: Wie sinnvoll ist eine Operation?

In seltenen Fällen, zum Beispiel, wenn konservative Behandlungsmethoden wie Kräftigungs- und Beweglichkeitsübungen nicht anschlagen, kann bei Plattfüßen eine Operation sinnvoll sein. Die Entscheidung über die Notwendigkeit des Eingriffs, die geeignete Operationstechnik und auch, wie lange Sie nach einer Plattfuß-OP krank beziehungsweise in Ihrer Bewegung eingeschränkt sind, ist individuell. Häufig lassen Schmerzen und Schwellungen, die durch eine Fußoperation verursacht werden, nach etwa ein bis zwei Wochen nach. Büroarbeiten können dann teilweise schon wieder aufgenommen werden. Bei intensiven körperlichen Tätigkeiten kann die Arbeitsunfähigkeit mehrere Wochen andauern. Ihr Arzt oder Chirurg berät Sie dazu fachkundig.

Im Rahmen einer OP kann ein Arzt zum Beispiel entzündetes Gewebe entfernen, die Fußform mit einer Prothese rekonstruieren oder Gelenke ersetzen. Nach dem Eingriff wird der Fuß in der Regel mit einem Gipsverband oder einer Orthese wie einem Walker ruhiggestellt. Eine Orthese ist eine orthopädische Vorrichtung, die bestimmte Körperteile stabilisiert. Im Fall einer Fußoperation etwa eine Fußschiene. Ein Walker ist ein spezieller Gehgips beziehungsweise ein orthopädischer Gehstiefel.

Konservative Behandlung: Was tun bei Plattfuß?

Plattfüße können entweder angeboren sein oder im Laufe des Lebens erworben werden. Um das Risiko zu mindern, dass sie sich entwickeln, sind folgende Tipps hilfreich:

  • Achten Sie auf ein normales Körpergewicht, um Ihre Füße nicht zu überlasten. Bei Kindern kann Übergewicht dazu führen, dass Plattfüße dauerhaft bestehen bleiben.
  • Bewegen Sie sich ausreichend, vorzugsweise täglich und am besten barfuß oder in Socken, um Ihre Fußmuskulatur zu stärken
  • Tragen Sie bequeme, weiche und gut passende Schuhe. Sowohl für Kinder als auch Erwachsene gilt: Die Schuhe sollten etwa 10 bis 12 Millimeter länger sein als die Füße. Die Sohle sollte ein gut gestaltetes Fußbett für die Unterstützung des Fußgewölbes bieten und gleichzeitig flexibel genug sein, um natürliche Fußbewegungen zu ermöglichen. Sehr steife Sohlen können die Fußbewegung einschränken.

Auch wenn Plattfüße bereits bestehen und Beschwerden verursachen, gibt es Lösungen. Es existieren vielfältige konservative Behandlungsmethoden, die ohne einen operativen Eingriff auskommen. Dazu gehören beispielsweise orthopädische Einlagen und Schuhe. Um diese zu erhalten, sollten Sie zunächst das Gespräch mit Ihrem Arzt zu suchen. Wenn eine solche konservative Behandlung für Sie infrage kommt, wird er Ihnen ein entsprechendes Rezept ausstellen.

Einlagen stehen teilweise auch in der Kritik. Wenn sie nicht exakt auf den Fuß eines Patienten zugeschnitten sind, besteht das Risiko, dass sie die Muskulatur schwächen, Schmerzen verursachen oder sogar neue Fehlstellungen begünstigen. Daher gilt: Plattfüße sind ein orthopädisches Problem, das in fachkundige Hände gehört. Lassen Sie sich fortlaufend von Ihrem Orthopäden beraten und betreuen.

Symptome: Wie erkennen Sie Plattfüße?

Bei Plattfüßen ist das Längsgewölbe des Fußes bis auf den Boden abgesunken. Dadurch wirkt der Fuß flacher. Die Fußfehlstellung kann, muss aber keine Beschwerden verursachen, zum Beispiel können bei einem Plattfuß Schmerzen nach längerem Stehen oder Gehen auftreten. Häufig sind Plattfüße weniger belastbar. Weitere typische Symptome sind Druckstellen, vermehrte Hornhautbildung oder Hornschwielen, bedingt durch die Fehlbelastung. Da bei Plattfüßen vor allem die Fußsohle verstärktem Druck ausgesetzt ist, entstehen dort eher Druckstellen. Gleiches gilt für die Fußkanten, wo die verbreiterten Füße wahrscheinlicher von Schuhen eingeengt werden.

Es ist auch wichtig, zu wissen, dass Plattfüße nicht nur lokal Beschwerden auslösen können. Jede Fußfehlstellung kann sich auf den gesamten Körper auswirken und beispielsweise Rücken-, Hüft- oder Knieschmerzen verursachen. Dies liegt daran, dass die Füße die Basis des Bewegungsapparats bilden und Fehlstellungen auch die Belastung auf Gelenke, Muskeln und die Wirbelsäule verändern können.

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Diagnose: Wie werden Plattfüße diagnostiziert?

Bei der Diagnose von Plattfüßen wird der Arzt ein Gespräch mit Ihnen führen und dabei Ihre Beschwerden oder Vorerkrankungen erfragen. Anschließend folgt eine körperliche Untersuchung: Der Arzt begutachtet Ihren Fuß, macht sich ein Bild von Ihrem Gang und testet die Beweglichkeit der Füße.

Zur genaueren Analyse kann der Arzt verschiedene bildgebende Verfahren nutzen und den Plattfuß röntgen, in schweren Fällen kann er auch Ultraschall oder Magnetresonanztomographie (MRT) einsetzen. Diese Verfahren helfen, die Ausprägung der Plattfüße genauer zu beurteilen und eventuelle Begleiterscheinungen wie Sehnenverkürzungen oder Gelenkprobleme festzustellen.

Fachgebiet: Welcher Arzt behandelt Plattfüße?

Plattfüße werden üblicherweise von Orthopäden behandelt. Dies sind Fachärzte, die sich auf die Gesundheit des Bewegungsapparates spezialisiert haben. Sie kennen sich also bestens mit Knochen, Gelenken, Muskeln und Sehnen aus.

Zusätzlich kann ein Podologe, auch als medizinischer Fußpfleger bekannt, die Behandlung unterstützen. Podologen versorgen beispielsweise Druckstellen oder Hornschwielen, die als Folge von Plattfüßen auftreten können.

Wenn Sie unsicher sind, welcher Arzt der richtige ist, wenden Sie sich zunächst an Ihren Hausarzt. Dieser kann Ihre Symptome bewerten und Sie entsprechend überweisen.

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Auswirkungen: Welche Folgen hat ein Plattfuß?

Ein Plattfuß kann verschiedene Auswirkungen auf das Wohlbefinden und die Lebensqualität haben. Zu den möglichen Folgen gehören:

  • Schmerzen: Die Fußfehlstellung kann schmerzende Füße oder auch Rücken-, Hüft- oder Knieschmerzen auslösen.
  • Hornhaut und Druckstellen: Die Hautveränderungen können nicht nur schmerzhaft sein, sondern auch als optisch störend empfunden werden.
  • Eingeschränkte Lebensqualität: Die Belastbarkeit der Füße kann verringert sein, was unter Umständen die eigene Aktivität und die Lebensqualität beeinträchtigt.
  • Veränderte Körperhaltung: Eine Fußfehlstellung kann sich auf die Haltung auswirken und möglicherweise zu Haltungsproblemen oder Beschwerden führen.

Bei Beschwerden sollten Sie immer ärztlichen Rat einholen. Doch auch wenn Sie derzeit keine Einschränkungen durch die Plattfüße haben, kann es sinnvoll sein, medizinischen Rat einzuholen, um möglichen Problemen wie Schmerzen oder Haltungsschäden vorzubeugen. Eine frühzeitige Diagnose und gegebenenfalls eine angemessene Behandlung von Plattfüßen kann dazu beitragen, Ihre Gesundheit und Lebensqualität zu erhalten.

Quellen
  • Dohle, J: Der erworbene Plattfuß des Erwachsenen; Der Orthopäde; 2020; DOI: doi.org/10.1007/s00132-020-03989-3
  • Döring, K et al.: Erworbener Plattfuß: Diagnose und chirurgische Behandlung; Zeitschrift für Orthopädie und Unfallchirurgie; 2022; DOI: doi.org/10.1055/a-1165-4994
  • Larsen, C: Heimübungen bei Fußbeschwerden – Für ein gutes Gehvermögen, Patienteninformation Fußübungen; Physiopraxis; 2017; DOI: doi.org/10.1055/s-0042-124028
  • Online-Informationen Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e. V. Kinderfüße nur in passende Schuhe stecken.: www.kinderaerzte-im-netz.de;
  • Online-Informationen Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e. V. Fußfehlstellungen früh behandeln: www.kinderaerzte-im-netz.de; Abruf: 28.10.2023
  • Online-Informationen Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz: www.gesundheit.gv.at; Abruf: 28.10.2023
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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel enthält allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder –behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Den passenden Arzt finden Sie über unser Ärzteverzeichnis.

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