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Osteoporose

Osteoporose betrifft häufig Ältere. Woran Sie die Krankheit erkennen und welche Therapie gegen den Knochenschwund hilft. Plus: Der Test beim Arzt.

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Inhaltsverzeichnis
Arzt zeigt auf Röntgenbild von Gelenk, davor Modelle von Kniegelenken

© Shutterstock

Zusammenfassung:

  • Definition: Eine Erkrankung des Skeletts, bei der Knochensubstanz abgebaut und die Knochendichte geringer wird. Die Knochen werden porös und brüchig.
  • Symptome: zunächst keine; später sind Rücken- und Knieschmerzen möglich sowie Knochenbrüche, häufig auch der Bruch eines Wirbelkörpers oder des Oberschenkelhalses
  • Diagnose: Nach einem Patientengespräch wird die Beweglichkeit kontrolliert und die Wirbelsäule begutachtet. Bei Verdacht auf Erkrankung folgt eine Knochendichtemessung und ggf. eine Untersuchung der Wirbelkörper mittels bildgebender Verfahren.
  • Welcher Arzt? Erster Ansprechpartner ist der Hausarzt, der dann zu einem Facharzt für Osteoporose (Osteologen) überweisen kann.
  • Therapie: Besteht aus Bewegung und physikalischer Therapie, gesunder Ernährung, Medikamenten, Schmerzmitteln und Sturzprophylaxe
  • Was kann man selbst tun? regelmäßig bewegen, gesund ernähren, vorsichtig heben, immer wieder die Sitzposition wechseln; hilfreich kann auch der Besuch einer Selbsthilfegruppe sein.
  • Ursachen: Alter, Kalziummangel, hormonelle Veränderungen, begünstigen können eine Osteoporose auch Rauchen, zu wenig Bewegung und bestimmte Medikamente (z. B. gegen Epilepsie)
  • Verlauf: schleichend; erst Rückenschmerzen, dann vermehrte Knochenbrüche und Bewegungseinschränkungen. Bei betroffener Wirbelsäule oft Wirbelbrüche und im fortgeschrittenen Stadium ein ausgeprägter Buckel, der das Aufrichten unmöglich macht.
  • Vorbeugen: z.B. durch Sport und ausgewogene Ernährung die Knochen stärken

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Was ist Osteoporose?

Osteoporose ist laut Definition eine Erkrankung des Skeletts, bei der der Körper mehr Knochensubstanz abbaut als aufbaut. Dadurch sinkt die Knochendichte allmählich und die Knochen werden porös und brüchig. Das Risiko eines Knochenbruchs ist bei Menschen mit einer Osteoporose deutlich erhöht. Oft führt schon ein leichter Sturz oder eine falsche Bewegung zur Fraktur.

Ärzte unterscheiden verschiedene Arten von Osteoporose:

  • Primäre Osteoporose: Diese gliedert sich in die „senile Osteoporose“, die verstärkt bei älteren Menschen auftritt, und die „postmenopausale Osteoporose“ der Frau, bei der die Knochendichte schneller und aufgrund der Hormonumstellung in den Wechseljahren sinkt (die Östrogenproduktion nimmt ab). Bei Männern kommt Knochenschwund auch vor; sie leiden dann unter der „senilen Osteoporose“. Deutlich häufiger erkranken jedoch Frauen an Osteoporose, denn der Östrogenmangel nach der Menopause führt zu einem verstärkten Knochenabbau.
  • Sekundäre Osteoporose, bei der eine bestehende Grunderkrankung oder Medikamente die Entstehung des Knochenschwundes begünstigen. Beispiele: Morbus Cushing, Schilddrüsenüberfunktion, Diabetes mellitus. Beispiele für Medikamente: Tamoxifen (bei Brustkrebs), Glukokortikoide („Kortison“), entwässernde Mittel (Schleifendiuretika)

Ungefähr jede vierte Frau ab 65 Jahren ist von einer Osteoporose betroffen. Insgesamt leiden in Deutschland rund sechs Millionen Menschen an Knochenschwund. Aufgrund des demografischen Wandels gehört die Erkrankung heute zu den häufigsten Knochenkrankheiten der Industrieländer.

Oft und gerade bei Frauen macht sich der gefürchtete Knochenschwund an der Wirbelsäule bemerkbar. Kommt es als Folge der verminderten Knochendichte zu Wirbelbrüchen, bildet sich mit der Zeit ein deutlicher Rundrücken, der umgangssprachlich auch „Witwenbuckel“ heißt.

Eine Therapie, um Osteoporose zu heilen, gibt es nicht. Es ist jedoch möglich, die Erkrankung mit der richtigen Behandlung zu bremsen und die drohenden Bewegungseinschränkungen in Grenzen zu halten.

Osteoporose: Die Symptome

Knochenschwund macht sich nicht sofort durch Symptome bemerkbar. Schmerzen haben Menschen mit Osteoporose zu Beginn der Erkrankung nicht, denn der Knochenschwund selbst tut nicht weh. Im fortgeschrittenen Stadium kann es jedoch zu Rücken- oder Knieschmerzen kommen. Außerdem schmerzen natürlich die Knochenbrüche, die sich oft schon durch einen geringen oder sogar ohne erkennbaren Anlass ereignen, etwa durch einen Stoß an einen harten Gegenstand.  Schmerzen sind wichtiges Warnzeichen für die Erkrankung. Häufig kommen Frakturen an der Wirbelsäule durch Bruch eines Wirbelkörpers vor. Auch ein Oberschenkelhalsbruch ist für Menschen mit Osteoporose typisch.

Als „Tannenbaumphänomen“ oder „Tannenbaumeffekt“ bezeichnen Ärzte die äußere Erscheinung des Rückens bei einer fortgeschrittenen Osteoporose: Weil die Wirbel zusammenrücken, schrumpft der ganze Mensch. Die Haut bildet sich aber nicht mit zurück, wodurch am Rücken Falten entstehen. Sie gehen von der Mitte des Rückens aus und verlaufen an beiden Seiten schräg abwärts – wie die Zweige eines Tannenbaums.

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Test beim Arzt: Habe ich Osteoporose?

Um Osteoporose feststellen zu lassen, ist ein Besuch in der Arztpraxis notwendig. Die Diagnostik einer Osteoporose besteht aus verschiedenen Untersuchungen und Messungen. Zunächst erkundigt sich der Arzt nach Ihrer Krankengeschichte (Anamnese). Er fragt zum Beispiel nach Risikofaktoren, erlittenen Knochenbrüchen, Erkrankungen in der Familie und Schmerzen. Zudem kontrolliert er die Beweglichkeit und begutachtet die Wirbelsäule. Hat er den Verdacht auf eine Osteoporose, folgt eine Knochendichtemessung, bei der er den sogenannten T-Wert ermittelt.

Die Untersuchung erfolgt mittels „Dual Energy X-Ray Absorptiometry“ (DXA). Dies ist eine Doppel-Röntgen-Absorptionsmessung an Wirbelsäule und Hüfte. Die Methode heißt auch Osteodensitometrie. Aus der Messung wird der T-Score ermittelt, der sich anhand einer Tabelle mit den Normwerten vergleichen lässt. Der Wert gibt an, wie sehr sich die Knochendichte einer Person von dem Durchschnittswert bei Menschen desselben Alters unterscheidet. Werte ab -2,5 zeugen von einer zu geringen Knochendichte. Bestehen zusätzlich Frakturen, liegt eindeutig eine Osteoporose vor. Manchmal kommen weitere bildgebende Verfahren zum Einsatz. Eine Röntgenuntersuchung des Rückens kann bestehende Wirbelkörpereinbrüche sichtbar machen. Mittels Magnetresonanztomografie (MRT) und Computertomografie (CT) lassen sich Veränderungen an den Wirbelkörpern erkennen. Außerdem erfolgt meist eine Blutuntersuchung. Im Labor werden einige Blutwerte bestimmt, etwa der Kalziumspiegel. Anhand der Blutwerte lassen sich auch andere Erkrankungen ausschließen.

Osteoporose: Welcher Arzt hilft?

Wenn Sie vermuten, an einer Osteoporose erkrankt zu sein, oder eine Früherkennungsuntersuchung durchführen lassen möchten, ist der Hausart meist die erste Anlaufstelle. Bei einem Knochenbruch suchen Sie die Notaufnahme des nächstgelegenen Krankenhauses auf. Anschließend werden Sie gegebenenfalls an einen Osteoporose-Facharzt, einen sogenannten Osteologen, überwiesen.

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Die richtige Therapie bei Osteoporose

Osteoporose ist zwar nicht heilbar, aber die Erkrankung lässt sich bremsen. Die Art der Behandlung hängt vom Schweregrad des Knochenschwundes und Ihrer körperlichen Fitness ab. Zur richtigen Osteoporose-Therapie gehören:

  • Ausreichend Bewegung
  • Gesunde Ernährung mit genügend Kalzium und Vitamin D
  • Medikamente, z. B. Bisphosphonate in Form von Tabletten oder Spritzen
  • Schmerzmittel
  • Sturzprophylaxe, um Stürzen vorzubeugen, z.B. durch Veränderungen in Ihrer Wohnung oder das Tragen sicherer Schuhe
  • Physikalische Therapiemaßnahmen zur Schmerzlinderung, z. B. Kälte oder Wärme

Welche Medikamente bei Osteoporose die Therapie ergänzen, überlegt Ihr Arzt immer individuell. Bisphosphonate, welche die Knochenmasse stärken und gleichzeitig den Abbau hemmen, sind häufig eingesetzte Medikamente. Es gibt jedoch noch andere Wirkstoffe, die entweder den Knochenverlust bremsen oder den -aufbau unterstützen. Auch besondere Antikörper, die den Knochenstoffwechsel positiv beeinflussten sind inzwischen auf dem Markt (z.B. Romosozumab, Denosumab). Hormonpräparate mit Östrogenen können einer postmenopausalen Osteoporose entgegenwirken.

Ärzte überprüfen nach einer Osteoporose-Diagnose auch Medikamente, die Sie regelmäßig einnehmen oder anwenden. Manche Arzneimittel fördern den Knochenabbau, Ärzte versuchen dann, diese Medikamente möglichst durch andere Mittel zu ersetzen.

Bei schweren Formen der Osteoporose und im fortgeschrittenen Zustand der Erkrankung ist manchmal eine Operation erforderlich. Chirurgen fixieren dann Knochenbrüche im Rahmen einer OP, richten die Wirbelsäule operativ wieder auf oder setzen künstliche Gelenke ein.

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Was kann man selbst tun bei Osteoporose?

Osteoporose und Ernährung

Die Knochen sind auf Kalzium angewiesen, damit sie stabil bleiben. Deshalb sollten vor allem Menschen mit Osteoporose auf eine ausreichende Kalziumzufuhr achten. Der Mineralstoff befindet sich unter anderem in Milchprodukten, grünem Gemüse und manchen Mineralwässern. Eine Lebensmittel-Tabelle für eine ostoporosegerechte Ernährung mit viel Kalzium hat die International Osteoporosis Foundation veröffentlicht. Einen Auszug finden Sie weiter unten in diesem Absatz. Ob spezielle Nahrungsergänzungsmittel mit Kalzium nötig sind, sollten Sie gemeinsam mit Ihrem Arzt besprechen.

Damit der Körper das zugeführte Kalzium verarbeiten kann, benötigt er Vitamin D. Es steckt in verschiedenen Lebensmitteln wie Fisch, Eiern und Milch. Außerdem kann der Körper Vitamin D mit Hilfe des Sonnenlicht selbst bilden. Allerdings ist ein Vitamin-D-Mangel in unseren Breiten keine Seltenheit. Daher sollten Menschen mit einer Osteoporose nach Absprache mit ihrem behandelnden Arzt eventuell spezielle Präparaten einnehmen, um eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D sicherzustellen.

Phosphat gilt es zu vermeiden, denn es entzieht dem Körper Kalzium. Phosphat steckt zum Beispiel vermehrt in Fastfood, Softdrinks, Wurst, Fertiggerichten, Fischkonserven und Schmelzkäse. Auf diesse Nahrungsmittel sollten Sie bei einer Osteoporose daher möglichst verzichten.

Tabelle: Kalziumreiche Lebensmittel

Lebensmittel Portion Kalzium (mg)
Milch & Milchprodukte    
Vollmilch 200 ml 236
Soja-Drink (mit Kalzium angereichert) 200 ml 240
Joghurt natur 150 g 207
Frischkäse (Hüttenkäse, Ricotta usw.) 200 g 138
Hartkäse (Parmesan, Gruyère, Emmentaler etc.) 30 g 240
Weichkäse (Camembert, Brie) 60 g 204
Feta 60 g 270
Mozarella 60 g 242
Fleisch & Fisch    
Huhn, Hähnchen 120 g 17
Thunfisch (Dose) 120 g 34
Ölsardinen (Dose) 60 g 240
Fisch, frisch (Kabeljau, Forelle, Hering usw.) 120 g 20
Nüsse & Hülsenfrüchte    
Weiße Bohnen, gekocht 200 g 132
Kichererbsen, gekocht 200 g 99
Rote Bohnen, gekocht 200 g 93
Mandeln 30 g 75
Haselnüsse 30 g 56
Obst & Gemüse    
Kresse, roh 120 g 188
Rhabarber, roh 120 g 103
Brokkoli, roh 120 g 112
Orange 150 g 60
Johannisbeere 120 g 72
Feigen, getrocknet 60 g 96

 

Osteoporose und Sport

Wer starke Knochen haben möchte, muss sie benutzen! Denn ohne mechanische Reize kann der Knochenstoffwechsel nicht ausreichend funktionieren. Da Osteoporose jedoch mit einer erhöhten Gefahr für Knochenbrüche einhergeht, sollten Sie Sportarten mit Sprüngen, harten Stopps oder einem erhöhtem Sturzrisiko vermeiden.

Geeignet bei Knochenschwund sind zum Beispiel folgende Sportarten:

  • Spazierengehen oder (Nordic-)Walking
  • lockeres Joggen
  • Schwimmen
  • Gymnastik
  • Wassergymnastik
  • Krafttraining zur Stärkung der Muskulatur

Es gibt zudem spezielle Trainingsprogramme für Menschen mit Osteoporose. Sie beinhalten Übungen, welche die Kraft, das Gleichgewicht und die Beweglichkeit verbessern.

Auch wenn Sport bei Knochenschwund wichtig ist: versuchen Sie, durch das Training nicht zu viel Körpergewicht zu verlieren, denn Untergewicht hemmt den Knochenaufbau.
 

Sport als Medizin (Podcast #6)

Zu Gast: Prof. Dr. Martin Halle, Direktor der Poliklinik für Präventive und Rehabilitative Sportmedizin der Technischen Universität in München

Mehr Infos zur Folge

„Zellen fahren gerne Fahrrad“, sagt Professor Martin Halle, Direktor der Poliklinik für Präventive und Rehabilitative Sportmedizin der Technischen Universität in München. Wer sich bewegt, verjüngt die Blutgefäße, beugt Krankheiten vor und kann Symptome lindern. Wie das genau funktioniert, klären wir mit dem Präventivmediziner in dieser Folge unseres Podcasts.

Wir finden heraus, wie die Wunderpille Sport am besten wirkt – also was, wie lange und wie oft man trainieren sollte, damit die Bewegung besonders heilsam ist. Und inwieweit körperliche Aktivität sogar Medikamente ersetzen kann. Wir erfahren auch, wie wir uns vor Verletzungen schützen können, ob Muskelkater gefährlich ist und wie schnell man nach einer Corona-Infektion wieder ins Training einsteigen darf.

Der Sportexperte verrät außerdem seine ganz persönlichen Motivationstricks.

Osteoporose: Sich in der Selbsthilfegruppe austauschen

Selbsthilfe bedeutet per Definition, ein Problem selbst aktiv anzugehen. Entsprechend kann die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe Menschen mit Osteoporose das Gefühl geben, eine gewisse Kontrolle zurückzuerlangen und sich weniger hilflos und allein zu fühlen.

Der Austausch mit anderen Betroffenen kann gut für das psychische Wohlbefinden sein und ein Gemeinschaftsgefühl vermitteln. Zudem können Sie in einer Selbsthilfgruppe praxiserprobte Tipps und Ratschläge erhalten, auf die Sie selbst vielleicht nicht gekommen wären. Dies erhöht vielleicht Ihre Motivation, selbst aktiv zu werden, sich zu bewegen, zu trainieren und gesund zu essen, anstatt sich in Ihrem vermeintlichen Schicksal zu ergeben.

Um eine Selbsthilfegruppe in ihrer Nähe zu finden, können Sie  sich an die Krankenkassen vor Ort wenden. Diese haben meist einen Überblick über Adressen und Ansprechpartner in der Region.

Auf der Webseite des Osteoporose Selbsthilfegruppen Dachverbands e. V. oder des Bundesselbsthilfeverbands für Osteoporose e. V. gibt es außerdem die Möglichkeit, online per Postleitzahl nach Selbsthilfegruppen in der Nähe zu suchen.

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Osteoporose: Ursachen

Ungefähr bis zum 35. Lebensjahr überwiegt der Aufbau von Knochensubstanz den Knochenabbau. Danach baut der Körper stetig mehr Knochenmasse ab als auf, sodass es im Alter zu einem jährlichen Verlust der Knochensubstanz von bis zu einem Prozent kommt – bei gesunden Menschen. Bei Menschen mit einer Osteoporose geht der Abbau schneller vonstatten: Bis zu sechs Prozent der Knochenmasse gehen dann jedes Jahr verloren. Gründe sind beispielsweise ein Mangel an Kalzium – dem wichtigsten Baustein unserer Knochen – oder hormonelle Veränderungen in den Wechseljahren.

Auch Rauchen, mangelnde Bewegung und eine sitzende Tätigkeit zählen zu den Risikofaktoren, die eine Osteoporose begünstigen.  Der Knochenstoffwechsel benötigt regelmäßig Reize, um in Gang zu bleiben. Darüber hinaus können manche Medikamente als Nebenwirkung die Knochendichte beeinträchtigen. Ein Beispiel sind Arzneimittel gegen Epilepsie oder gegen Brustkrebs.

Osteoporose ist keine Erbkrankheit im eigentlichen Sinne. Vererbbar sind aber Genvarianten, die wahrscheinlich mit einer verminderten Knochendichte zusammenhängen. Bei Fällen von Knochenschwund in der Familie besteht also ein erhöhtes Risiko, ebenfalls eine Osteoporose zu entwickeln. Schlanke, grazile Frauen scheinen eher zu Knochenschwund zu neigen als kräftige Frauen. Der größte Risikofaktor für Osteoporose ist und bleibt jedoch das Alter.

Osteoporose: Verlauf

Eine Osteoporose verläuft schleichend und die meisten bemerken sie anfangs nicht. Unbehandelt schreitet die Erkrankung immer weiter fort. Sie führt zu Rückenschmerzen, vermehrten Knochenbrüchen und Bewegungseinschränkungen. Betrifft der Knochenschwund die Wirbelsäule und kommt es zu Wirbelbrüchen, entsteht in fortgeschrittenen Stadien ein ausgeprägter Buckel. Betroffene können sich im Endstadium nicht mehr aufrichten.

Die Lebenserwartung ist bei Osteoporose nicht aufgrund der Erkrankung verringert. Erleiden ältere Menschen jedoch beispielsweise einen Oberschenkelhalsbruch, kommen sie oft nur schwer wieder auf die Beine. Indirekt kann sich Osteoporose also durchaus auf die Lebenserwartung auswirken.

Wichtig ist es, dass Menschen mit einer Osteoporose ihre Knochendichte regelmäßig beim Arzt kontrollieren lassen. So lässt sich der individuelle Verlauf ihrer Erkrankung überwachen.

Illustration von Osteoporose: Vier Stadien des Knochenschwunds

© Shutterstock

Vier Stadien der Osteoporose: Im Alter baut der Körper stetig mehr Knochenmasse ab als auf. Bei Osteoporose-Patienten geht der Abbau schneller voran als bei gesunden Menschen. Wer an Osteoporose leidet verliert jährlich bis zu sechs Prozent der Knochenmasse

Kann man Osteoporose vorbeugen?

Einer Osteoporose können Sie durch bestimmte Maßnahmen vorbeugen, die Sie jedoch ein Leben lang beherzigen müssen. Sportliche Aktivität und eine ausgewogene Ernährung vom Kindesalter an sind die beste Prophylaxe. Denn Bewegung, vor allem, wenn sich das Skelett noch im Wachstum befindet, sorgt für eine gute Knochenstabilität. Es gilt: Je stärker die Knochen sind, bevor der Abbau den Aufbau zu überwiegen beginnt, desto besser sind Sie vor Osteoporose geschützt. Um das Skelett bis ins hohe Alter bestmöglich zu stabilisieren, ist auch eine gut trainierte Muskulatur hilfreich.

Einen Beitrag, um Osteoporose vorzubeugen, leisten auch eine kalziumreiche Ernährung und eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D. Der Körper kann Vitamin D bei Sonneneinstrahlung selbst bilden. Das Vitamin hilft dabei mit, dass Kalzium in die Knochen eigebaut wird und die Knochen stabil werden.

Quellen
  • S3-Leitlinie: Prophylaxe, Diagnostik und Therapie der Osteoporose bei postmenopausalen Frauen und bei Männern (Dachverband Osteologie e.V.); Stand: 10.09.2023
  • Andreae S, et al.: Lexikon der Krankheiten und Untersuchungen; Thieme Verlag; 2. Auflage 2019
  • Online-Informationen Berufsverband deutscher Internisten: www.internisten-im-netzt.de; Abruf: 06.06.2024
  • Online-Informationen Bundesselbsthilfeverband für Osteoporose e. V.: www.osteoporose-deutschland.de; Abruf: 06.06.2024
  • Online-Informationen Osteoporose Selbsthilfegruppen Dachverband e. V. Ursachen und Entwicklung einer Osteoporose: www.osd-ev.org; Abruf: 06.06.2024
  • Online-Informationen Osteoporose Selbsthilfegruppen Dachverband e. V. UWarum Selbsthilfe bei Osteoporose wichtig ist: www.osd-ev.org; Abruf: 06.06.2024
  • Online-Informationen Bundesministerium für Gesundheit (BMG): www.bundesgesundheitsministerium.deAbruf: 06.06.2024
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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel enthält allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder –behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Den passenden Arzt finden Sie über unser Ärzteverzeichnis.

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