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Folgeerkrankungen von Diabetes vorbeugen

Keine Zeit für Prävention? Die Ausrede sollten wir nicht gelten lassen. Diese einfachen Lebensstiländerungen passen in jeden Alltag und wappnen Herz, Nerven, Zähne und Haut gegen Folgeschäden des Diabetes.

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Folgen von Diabetes verhindern: Grafische Darstellung eines Blutzuckermessgeräts, dass einen Blutstropfen aus dem Zeigefinder misst

© Shutterstock

Ihr Körper hat den meisten Geld­anlagen einiges voraus: Er belohnt Investitionen fast immer. Wer auf seine Gesundheit einzahlt, lebt nicht nur länger, er steigert auch seine Lebensqualität im Alltag. Für Menschen mit Diabetes ist Prävention besonders wichtig, denn die Zuckerstoffwechsel­erkrankung kommt selten allein. Erhöhte Zuckerwerte, Blutzuckerschwankungen und Insulinmangel schädigen langfristig kleine und große Arterien sowie Nerven überall im Körper. Regelmäßige Vorsorge­kontrollen beim Arzt sind elementar. Da­rüber hinaus können Sie aber auch selbst viel tun. Hier finden Sie Tipps, um Ihr Herz, die Nerven, Zähne und Zahnfleisch und die Haut zu stärken – ob mit oder ohne Diabetes.

Herzgesundheit

Im Grunde braucht das Herz gar nicht so viel: ein Mindestmaß an Bewegung, gesun­des Essen und ausreichend Entspannung. Laut der internationalen Beobachtungs­studie PURE könnte man rund zwei Drittel der kardiovaskulär bedingten Todesfälle und Erkrankungen weltweit verhindern. Doch was bringt wie viel? Und wie geht man es realistisch an?

Die FIT-Formel als Mantra

Sport gilt zu Recht als Medikament des 21. Jahrhunderts, vor allem für das Herz. Bewegung senkt den Blutdruck, reguliert die Sauerstoffversorgung und erweitert sogar bereits verengte Herzkranzgefäße. Wer es schafft, täglich acht Minuten zügig spazieren zu gehen, verringert sein Risi­ko für Herz­-Kreislauf­-Erkrankungen um 20 Prozent. Wichtig sind die Attribute „zügig“ und „täglich“, damit der Muskel­stoffwechsel ausreichend aktiviert wird. 3,5 Stunden moderater Sport pro Woche gelten für die Herzgesundheit als optimal.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rät zu einem Mindestmaß von 150 Minu­ten. In kleine Häppchen aufgeteilt, lassen sich die Bewegungseinheiten leicht in den Alltag integrieren (siehe Kasten). Machen Sie die FIT-­Formel zu Ihrem Mantra: Frequenz (fünfmal die Woche), Intensity (moderate Belastung), Time (150 Minuten pro Woche). Geeignet sind Ausdauer­sportarten wie Radfahren, Schwimmen oder Rudern.

Wichtig: langsam steigern. Herzpatienten sollten ihre Belastbar­keit mit ihrem Arzt besprechen. Wohnortnahe Herzsportgruppen findet man unter dgpr.de/landesorganisationen.

Bewegung in gesunden Häppchen

Als „moderat“ gilt eine Belastung, wenn man schwitzt und schneller atmet, sich aber problemlos unterhalten kann. So schaffen Sie das von der WHO empfohlene Mindestmaß von 150 Minuten moderater Bewegung pro Woche.

Planen Sie dreimal täglich zehn Minuten Bewegung ein, an fünf Tagen die Woche.

Morgens: 10 Minuten Seilspringen

Mittags: 10 Minuten zügiges Spazierengehen

Nach dem Abendessen: 10 Minuten Radfahren

Plus am Wochenende: 2-mal Kraft- oder Gleichgewichtsübungen

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Rauchstopp wird schnell belohnt

Sie wollen Ihr Herz wieder in den Zustand vor dem Rauchen versetzen? Nichts wie los! Schon 20 Minuten nach der letzten Zigarette sinken Blutdruck und Puls auf normale Werte. Bereits einen Tag später nimmt das Risiko für einen Herzinfarkt ab. Nach zwei Wochen bis drei Monaten stabilisiert sich der Kreislauf. Ein Jahr nach dem Rauchstopp ist das Risiko für eine Herzinsuffizienz auf die Hälfte des Risikos eines Rauchers gesunken. Nach 15 Jahren entspricht Ihr Herzinfarkt-Risiko dem eines lebenslangen Nichtrauchers. Menschen mit Diabetes sollten sich vor dem Verzicht unbedingt ärztlich beraten lassen, denn das Qualmen kann die Insulinresistenz und den Blutzucker erhöhen. Wer aufhört, muss also eventuell seine Therapie anpassen. Es sind möglicherweise weniger Medikamente nötig. Hilfreiche Tipps zum Rauchstopp gibt es unter rauchfrei-info.de.

Stress vermeiden

Als Japan 2011 von einem Erdbeben mit der Stärke neun auf der Richter-Skala erschüttert wurde, stieg die Herzinfarkt-Rate auf das Achtfache. Schädlich ist nicht nur körperlicher, sondern auch emotionaler Stress.

Dagegen empfiehlt sich, im Alltag für ausreichend tiefen Schlaf und Entspannung zu sorgen, zum Beispiel mit autogenem Training, einem regelmäßigen Abendspaziergang oder beruhigender Musik (siehe Kasten). Jeder sollte seine individuell wirksamste Strategie zur Stressbewältigung finden. Generell aber gilt: auf Pausen achten und Ärger nie unkontrolliert in sich hineinfressen.

Der Verein Deutsche Gefäßliga e. V. rät zudem: „Machen Sie einmal im Jahr drei Wochen am Stück Urlaub.“ Zwei Wochen brauchen die meisten Menschen, um wirklich abzuschalten. Die dritte ist reserviert für Regeneration.

Musik fürs Herz

„Emotionen beeinflussen das Herz-Kreislauf-System, was zu Veränderungen von Blutdruck und Herzfrequenz führt“, erklärt Kardiologe und Studienautor Hans-Joachim Trappe. Stücke mit wenig Dynamik verringern Gefäßdruck und Pulsschlag.

Die Deutsche Herzstiftung empfiehlt: Johann Sebastian Bach (Choralpartita BWV 767), Charles Gounod (Ave Maria) und Tartini (Concerto D-Dur für Trompete und Orgel).

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Gesunde Ernährung

Wer sich dem Blutzucker zuliebe an die traditionelle Mittelmeerküche hält, verwöhnt auch sein Herz. Die Kost, die reich an gesunden Ölen ist, hilft nachweislich, Gefäßverkalkung vorzubeugen. Denn Nahrung beeinflusst die Zusammensetzung der Darmflora, und diese wirkt sich auf die Herzgesundheit aus. Gemüse (vor allem Hülsenfrüchte, Möhren und rote Bete) hat sich als besonderer Schutzschild erwiesen, weil es günstige Darmbakterien fördert. Fleischlastige Ernährung hingegen reduziert deren Anzahl und Vielfalt. Auch mit Salz sollte man sparen – die verlorene Würze lässt sich durch frische Kräuter wie Oregano, Thymian oder Salbei wettmachen.

FOCUS-GESUNDHEIT 06/21

Dieser Artikel ist eine gekürzte Fassung. Den vollständigen Text finden Sie in der Ausgabe Diabetes von FOCUS-GESUNDHEIT. Weitere Themen: Wie die Forschung arbeitet, um Typ-1-Diabetes zukünftig zu kurieren. Spezialsysteme regeln die automatische Insulingabe bei Typ-1-Diabetes. U.v.m.

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Der wichtige Unterschied zwischen Hüft- und Bauchspeck

Ginge es allein nach dem Body-Mass-Index (BMI), wären auch viele Bodybuilder übergewichtig. Entscheidender als die Menge an Körperfett ist dessen Lokalisation: Hüftspeck gilt als harmlos, Bauchfett dagegen als schädlich fürs Herz. Also das gute alte Maßband rausziehen und (vor dem Essen!) knapp unterhalb des Bauchnabels messen. Die Deutsche Herzstiftung rät Frauen ab einem Bauchumfang von 80 Zentimetern zum Abspecken, Männern ab 94 Zentimetern. Jede Gewichts­abnahme, auch wenn es nur ein paar Kilo sind, beugt wirkungsvoll Herzkrankheiten vor und wirkt gegen Bluthochdruck. Vor Diäten oder Intervallfasten unbedingt ärztlich beraten lassen.

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Gesunde Nerven

Wussten Sie, dass meist die Füße als Erste verraten, wenn der Diabetes die Nerven geschädigt hat? Manchmal fühlt es sich wie Ameisenkribbeln oder Brennen an, mal treten ein ungewohntes Hitze­ und Kältegefühl oder Schmerzen auf. Auch das Gegenteil kann passieren: Die Füße nehmen Berührungen, Temperaturen oder äußere Schmerzreize nicht mehr wahr. Selbst kleine Wunden können dann ge­fährlich werden und sich infizieren. Im schlimmsten Fall dringen die Keime bis zum Knochen vor.

Man kann also nicht penibel genug bei der Inspektion und Pfle­ge der Füße sein (siehe Kasten). Scheuen Sie sich nicht, auch bei einer scheinbaren Lappalie wie einem Nagelpilz medizini­schen Rat einzuholen. Eine diabetische Neuropathie ist tückisch: Jeder zweite Patient hat keine spürbaren Beschwerden. Umso wichtiger sind regelmäßige Tests zur Früherkennung (mindestens einmal im Jahr beim Hausarzt oder Diabetologen) sowie ein gewissenhaftes Diabetesmanagement.

Füße schützen:

Diabetesgeplagte Füße brauchen aufmerksame Pflege.

Tägliche Kontrolle: Die Füße jeden Tag auf verletzte Stellen und eingewachsene Nägel überprüfen.

Nagelpflege vom Profi: Ein Podologe ist auf diabetische Fußprobleme geschult. Die Kosten werden von den Krankenkassen anteilig übernommen.

Barfußlaufen vermeiden, um Infektionen und Verletzungen vorzubeugen.

Bewegung für Durchblutung

Auch Nerven wollen versorgt und durch­ blutet werden. Ist die Blutzufuhr be­einträchtigt, bekommen sie zu wenig Sauerstoff und Nährstoffe. Bewegung hilft, Nervenschäden vorzubeugen. Gezielte Fußübungen kurbeln Durchblutung und Stoffwechsel an und sind auch im Büroalltag einfach umzusetzen. Machen Sie langes Sitzen unbedingt durch Bewegung wieder wett. So lassen sich viele weitere Riskofaktoren wie Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen und Übergewicht reduzieren.

Vitaminmangel ausgleichen

Alkohol und Nikotin sind Gift für die Nerven. Neben einer ausgewogenen Ernährung empfiehlt es sich, auf den für die Nerven wichtigen Vitamin-B-Haushalt zu achten. Eine britische Studie belegte, dass Menschen mit Typ-1- und Typ-2- Diabetes im Vergleich zu Stoffwechselgesunden einen rund 75 Prozent niedrigeren

Vitamin-B1-Blutspiegel haben. Durch den erhöhten Blutzucker verbraucht der Körper mehr Vitamin B1, zudem wird es verstärkt über die Nieren ausgeschieden.

Auch wer dauerhaft Medikamente einnimmt, sollte den Vitamin-B-Status regelmäßig vom Arzt überprüfen lassen: Das Diabetesmedikament Metformin, aber auch klassische Magensäurehemmer können langfristig einen Vitamin-B12- Mangel begünstigen. Dies gilt auch für Menschen, die sich vegan ernähren. Zu den Symptomen gehören Müdigkeit, Erschöpfung und Konzentrationsstörungen. Bei einem krankheitsbedingten Mangel reicht eine vollwertige Ernährung allerdings meist nicht aus. Der Arzt empfiehlt dann ergänzende Präparate.

Gesunde Zähne

Mund- und Gesamtgesundheit stehen in enger Wechselwirkung. Denn Bakterien oder Entzündungen können aus der Mundhöhle über die Blutbahn in andere Körperregionen wandern und dort Erkrankungen begünstigen.

Bei Diabetes ist besondere Vorsicht geboten: Erhöhter Blutzucker schädigt kleinste Gefäße im Zahnfleisch und macht es anfälliger für Bakterien, was häufiger zu Zahnfleischentzündungen (Gingivitis, Parodontitis), Wundheilungsstörungen und Zahnverlust führt.

Umgekehrt lässt sich Diabetes mit einer Erkrankung des Zahnhalteapparats schlechter behandeln, da entzündliche Prozesse im Körper die Insulinresistenz erhöhen.

Umso wichtiger ist es, Zähne und Zahnfleisch sauber zu halten.

So bleiben Zähne und Zahnfleisch intakt

Zähneputzen: Mindestens zweimal pro Tag für zwei bis drei Minuten Zähne und Zahnfleischrand putzen. Dabei nicht zu stark aufdrücken. Täglich mindestens einmal Zahnseide oder Interdentalbürsten verwenden.

Regelmäßige Kontrolle: Selbst ohne Beschwerden ein- bis zweimal pro Jahr zum Zahnarzt gehen und eine professionelle Zahnreinigung durchführen lassen.

Richtig reinigen

Die Deutsche Gesellschaft für Parodontologie empfiehlt, zweimal am Tag die Zähne mindestens zwei Minuten lang zu putzen. Den besten Effekt haben elektrische Zahnbürsten. Die Zahnpasta sollte mild, fluoridhaltig, entzündungshemmend und frei von Schmirgelstoffen sein. Drücken Sie nicht zu kraftvoll auf, sonst schrubben Sie die Zahnschmelzschicht weg oder schä­digen das Zahnfleisch. Einige elektrische Zahnbürsten leuchten bei zu hohem Druck rot auf. Putzen Sie auch den Zahnfleischrand mit. Die Zahnbürste bzw. den Bürstenkopf alle drei Monate wechseln.

Zahnseide sollte mindestens einmal am Tag zum Einsatz kommen. Verwenden Sie für jeden Zahnzwischenraum ein sauberes Stück und dringen Sie auf beiden Seiten des Zwi­schenraums auch etwas unter das Zahnfleisch vor. Seien Sie behutsam: Durch harte Säge­ bewegungen können Wunden entstehen. Noch effektiver ist die Reinigung mit Interdentalbürsten. Auch auf der Zunge können sich gefährliche Bakterien und Pilze tummeln. Entfernen Sie den Belag deshalb täglich mit einem Zungenschaber oder einer -­bürste.

Unter ärztlicher Aufsicht

Bei antibakteriellen Mundspülungen ist Vorsicht geboten: Vor allem chlorhexidin­haltige Lösungen können zwar Entzündungen unterbinden, aber auf Dauer auch die Mundflora schädigen. Deshalb nur für kurze Zeit und unter zahnärztlicher Kon­trolle verwenden. Ansonsten reduzieren auch Mundspülungen mit ätherischen Ölen aus Thymian, Lemongras oder Ros­marin die Keimzahl im Mundraum.

Darüber hinaus sollten Sie ein­ bis zweimal pro Jahr für eine Kontrollunter­suchung zum Zahnarzt gehen, selbst wenn Sie keine Beschwerden haben. Nehmen Sie bei der Gelegenheit auch das Angebot einer professionellen Zahnreinigung wahr.

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Interview: Gesundes Zahnfleisch durch Ernährung

Herr Dr. Tennert, was sollte man essen, um das Zahnfleisch gesund zu halten?
Nahrungsmittel, die nicht industriell verarbeitet sind. Obst, Gemüse und vor allem ballaststoffreiche Kost haben einen entzündungshemmen­den Effekt und stärken das Immun­system, wodurch Parodontitis verhindert werden kann. Tierische Produkte wiederum wirken wegen ihres hohen Anteils an gesättigten Fettsäuren entzündungsfördernd, genauso wie Zucker und Weißmehl­produkte.

Christian Tennert, Oberarzt an der Klinik für Zahnerhaltung, Präventiv- und Kinderzahnmedizin der Universität Bern und Autor von „Die Ernährungszahnbürste“

© FOCUS GESUNDHEIT

Christian Tennert

Oberarzt an der Klinik für Zahnerhaltung, Präventiv- und Kinderzahnmedizin der Universität Bern und Autor von „Die Ernährungszahnbürste“ (Narayana Verlag)

 

Kann die richtige Ernährung Parodontitis rückgängig machen?
Ja. Im Grunde ist Parodontitis eine entzündliche Erkrankung. Isst man überwiegend antientzündliche Lebensmittel, geht die Entzündung zurück.

Wie effektiv ist eine gesunde Ernährung im Vergleich zur Reinigung durch einen Zahnarzt?
Eine professionelle Reinigung ent­fernt die bakterienreichen Beläge, die eine Parodontitis auslösen. Da­mit ist die Gefahr vorerst gebannt, aber die Bakterien können wieder­ kommen. Eine pflanzenbasierte Ernährung bekämpft darüber hinaus die Wurzel des Problems, da sie den gefährlichen Bakterien keine neuen Nährstoffe liefert und Zahnfleisch­entzündungen hemmt.

Hautgesundheit

Mindestens ein Drittel der Diabetespatien­ten leidet an dermatologischen Schädigun­gen. Trockene Haut ist eine typische Begleit­ erscheinung der Stoffwechselkrankheit. Der Zucker schädigt Gefäße und Nerven und beeinträchtigt die Funktion der Talg- und Schweißdrüsen. Die Haut wird schlech­ter durchblutet und mit zu wenig Nähr­stoffen versorgt.

Zudem senkt der Körper den erhöhten Glukosespiegel, indem er den Zucker über den Urin ausscheidet, was zu häufigem Wasserlassen führt. Diabetiker­ haut fehlt es deshalb permanent an Feuchtigkeit. Sie wird trocken, rissig, juckt und öffnet Bakterien, Viren sowie Pilzen Tür und Tor.

Neben ausreichender Flüssigkeits­zufuhr helfen folgende Maßnahmen.

Hautpflege

Das gehört zur täglichen Routine.

Duschen statt Baden:  Einmal am Tag für fünf Minuten reicht völlig aus. Die Wassertemperatur sollte nicht mehr als 35 Grad Celsius betragen.

Pflegeprodukte: Nach jedem Duschen den gesamten Körper mit rückfettenden und feuchtigkeitsspendenden Produkten eincremen.

Sonnenschutz: Auf hohen Lichtschutzfaktor (mind. 30) achten.

Duschen: Weniger ist mehr

„Herkömmliche Duschgels und Shampoos spülen natürliche Fette und feuchtigkeits­haltende Stoffe aus der Haut, was sich negativ auf ihre Barrierefunktion auswirkt und sie trocken werden lässt“, erklärt Peter Elsner, Mitglied im Präsidium der Deut­schen Dermatologischen Gesellschaft. „Diabetiker sollten deshalb nicht mehr als einmal pro Tag duschen.“ Eine fünfminü­tige lauwarme Dusche bei einer Wasser­temperatur um die 30 Grad Celsius reiche aus und bekomme der Haut besser als ein langes Schaumbad, so der Dermatologe. Waschlotionen, Duschöle und Shampoos sollten für trockene Haut geeignet sein so­ wie rückfettend und feuchtigkeitsspendend wirken. Nach dem Duschen sorgfältig abtrocknen – auch zwischen den Fingern, Zehen und unter den Brüsten. Feuchte Haut ist der ideale Nährboden für Pilze. Abtupfen ist hautschonender als Abrubbeln.

Die Pflege macht den Unterschied

Entscheidend ist, was nach dem Duschen passiert: „Am wichtigsten ist die Wieder­herstellung der Hautbarriere durch entsprechende Pflege“, so Hautexperte Elsner. „Cremes mit rückfettenden und feuchtig­keitsspendenden Substanzen wie Harnstoff oder Glycerin sind zu empfehlen.“ Deshalb nach jedem Duschen den Körper wortwört­lich von Kopf bis Fuß mit Pflegeprodukten für sensible Haut ohne Konservierungs­-, Duft-­ und Farbstoffe eincremen. Starke Peelings und alkoholhaltige Gesichtswas­ser sollte man vermeiden. Auch die Hände nach jedem Händewaschen eincremen.

Besondere Aufmerksamkeit verdient die Fußpflege. Neben dem täglichen Check empfiehlt sich ein­ bis zweimaliges Eincremen pro Tag, um Hornhaut, Schwielen und Risse zu ver­meiden. Verhornungen lassen sich am schonendsten mit Bimssteinen abrubbeln. „Mit einem Handspiegel hat man den ganzen Fuß im Blick“, fügt Elsner hinzu. Fußbäder gehören ebenfalls zur täglichen Routine. Maximal drei Minuten bei einer Wassertemperatur von höchstens 35 Grad genügen – sonst weicht die Haut auf und ist anfälliger für Keime.

Sommer, Sonne, Sonnenbrand

Viele Herz­ und Blutdruckmedikamente sowie Schmerzmittel erhöhen die Licht­empfindlichkeit der Haut – und das Risiko für Sonnenbrände und Hautkrebs. „Diabe­tiker, die diese Präparate nehmen, sollten unbedingt den Beipackzettel überprüfen und eine Sonnencreme mit mindestens Lichtschutzfaktor 30 auftragen“, so Dermatologe Elsner. Bei einem mehrstündigen Aufenthalt in der Sonne sind zusätzlich lange Kleidung und eine Kopfbedeckung ratsam.
FOCUS-Gesundheit – Klinikliste 2025

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Klinikliste 2025

FOCUS-Gesundheit 04/2024
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Dieser Artikel enthält allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder –behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Den passenden Arzt finden Sie über unser Ärzteverzeichnis.

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