Aufruf-Störer Burda Digital Health

Werbung

Wechseljahre: Dauer

Wie lange dauern die Wechseljahre? Und was passiert in den unterschiedlichen Abschnitten?

Von

Geprüft von Dr. Andrea Bannert, Mikrobiologin, Redaktionsleitung FOCUS-Gesundheit Digital

Veröffentlicht:
Aktualisiert: 2023-06-27T00:00:00+02:00 2023-06-27T00:00:00+02:00

Werbung

Inhaltsverzeichnis
Kalender und Sanduhr

© Shutterstock

Wechseljahre: Ab wann?

Jede Frau hat sie einmal im Leben: die Wechseljahre. Ab welchem Alter sie beginnen und wie lange sie dauern, kann von Frau zu Frau ganz unterschiedlich sein. Bei manchen Frauen dauert der Umbau des Hormonhaushalts nur wenige Monate. Die allermeisten Frauen erleben aber im wahrsten Sinn des Wortes Wechseljahre.

Ab dem 40. Lebensjahr beginnt der Körper mit einem altersbedingten Umbau des Hormonhaushalts. Spürbare Symptome wie unregelmäßige Blutungen kündigen durchschnittlich im Alter von 47,5 Jahren den Beginn der Wechseljahre an. Ab wann die Regel schließlich ganz ausbleibt, lässt sich zu diesem Zeitpunkt für eine einzelne Frau nicht vorhersagen. Mit 51 Jahren befinden sich aber über die Hälfte der Frauen im letzten Abschnitt der Wechseljahre und haben ihre letzte Blutung bereits ein Jahr hinter sich.

Vorzeitige Wechseljahre

Eher selten können die Wechseljahre auch schon um das 40. Lebensjahr herum beginnen. Dann wird von vorzeitigen Wechseljahren gesprochen.

Wechseljahre: Sheila de Liz über vermeidbares Leid, Hormontherapie und Sex ab Mitte 40 (Podcast #40)

Zu Gast im Podcast:

Dr. Sheila de Liz , Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe und Buchautorin
Mehr zur Folge

Die Wechseljahre beginnen früher als man denkt. Schon mit Ende 30 können sich die ersten Vorboten in Form von Schlafstörungen oder innerer Unruhe bemerkbar machen. Viele Frauen leiden stillschweigend und nehmen die Beschwerden einfach hin. Das müssen und sollten sie nicht, ist die Gynäkologin und Bestseller-Autorin Dr. Sheila de Liz überzeugt.

Sie erklärt in dieser Folge von Auf Herz und Nieren, wie moderne Hormontherapien gegen Verstimmungen, Schlafstörungen oder Hitzewallungen wirken und für wen sie in Frage kommen. Außerdem verrät sie, warum Sex ab Mitte 40 besser wird und wie Frauen mit zunehmendem Alter fokussierter und stärker werden.

Frühe Anzeichen der Wechseljahre

Folgende Symptome können ganz unabhängig vom Alter die Wechseljahre ankündigen:

  • unregelmäßiger Zyklus und Ausbleiben der Regelblutung
  • Hitzewallungen und Schweißausbrüche
  • verringertes Lustempfinden
  • Schlafstörungen
  • Muskel- und Gelenkschmerzen
  • Erschöpfung oder Antriebslosigkeit und Stimmungsschwankungen

Ausführliche Informationen zu den Symptomen der Wechseljahre finden Sie im Text Wechseljahre: Symptome.

Werbung

Phasen der Wechseljahre

Der Umbau des hormonellen Haushalts zum Ende der fruchtbaren Lebensphase einer Frau ist ein Prozess, der in unterschiedlichen Phasen verläuft.

Die ersten Veränderungen im Hormonhaushalt finden schon vor dem Beginn der eigentlichen Wechseljahre in der Prämenopause statt.

Die Phasen Perimenopause und Postmenopause bilden zusammen die eigentlichen Wechseljahre. Der Übergang zwischen diesen beiden Phasen ist durch die Menopause gekennzeichnet. Die Menopause ist der Zeitpunkt der letzten Regelblutung.

Prämenopause

Ab dem 40. Lebensjahr beginnt der weibliche Körper mit den ersten Vorbereitungen zum Ende der fruchtbaren Lebensphase. Er beginnt die Produktion der weiblichen Hormone Progesteron und Östrogen zu reduzieren. Beide Hormone beeinflussen den Zyklus. Deshalb können in dieser Phase die Zyklen kürzer oder länger und die Regelblutungen schon unregelmäßig werden.

Perimenopause

Kurz vor der allerletzten Regelblutung startet der Körper die entscheidende Phase im Umbau des Hormonhaushalts. Zuerst wird die Menge des Gelbkörperhormons Progesteron deutlich weniger, so dass der Körper mit einem zeitweiligen Überschuss des Hormons Östrogen umgehen muss. In dieser Zeit kann es zum Beispiel zu Wassereinlagerungen kommen, die plötzlich einige Kilos mehr auf der Waage anzeigen.

Später in der Perimenopause reduziert der Körper die Produktion von Östrogen, so dass Östrogen und Progesteron wieder im gleichen Verhältnis zueinander stehen. Stellt der Körper die Funktion der Eierstöcke ein, geht der Anteil beider Hormone im Körper insgesamt stark zurück. Findet schließlich kein Eisprung mehr statt, bleibt auch die Regel aus. Die allerletzte Regelblutung wird als Menopause bezeichnet.

Während in dieser Phase die weiblichen Hormone Östrogen und Progesteron kaum noch produziert werden, bleibt die Menge des männlichen Hormons Testosteron im Körper gleich. Der steigende Anteil von Testosteron verändert das Aussehen des Körpers. Weibliche Rundungen an Po und Hüfte werden weniger und Fettpölsterchen wandern – typisch männlich – in Richtung Bauch.

Postmenopause

Liegt die letzte Regelblutung 12 Monate zurück, haben die Eierstöcke ihre Arbeit nun vollständig und endgültig eingestellt. Es beginnt die letzte Phase der Wechseljahre. In der Postmenopause nimmt der Körper die letzten Anpassungen in der Zusammensetzung der Hormone vor, so dass der Hormonhaushalt zu einem neuen und stabilen Gleichgewicht findet.

Natürliche Schwankungen

Die wenigsten Frauen durchlaufen diese Phasen klar voneinander abgegrenzt. Die Eierstöcke können während der Wechseljahre immer wieder mal auflodern, was kurzzeitig von einer erneuten Produktion der Hormone Östrogen und Progesteron begleitet ist. Es kann dann zu Schwankungen in den Wechseljahresbeschwerden und zu Zwischenblutungen kommen.

Erst wenn die letzte Regelblutung 12 Monate zurückliegt, kann frau sicher davon ausgehen, dass sie nicht mehr fruchtbar ist – und zum Beispiel auf Verhütung verzichten.

Wechseljahresbeschwerden: Wie lange dauern sie?

Schweißausbrüche, verringertes Lustempfinden, Stimmungsschwankungen und Schlafstörungen gehören zu den bekanntesten Beschwerden in den Wechseljahren.

Weniger bekannt sind Gelenk- und Muskelschmerzen während der Wechseljahre. Trotzdem empfinden rund die Hälfte der Frauen in den Wechseljahren gerade morgens nach dem Aufstehen steife Gelenke und schmerzende Muskeln.

Diese Beschwerden lassen sich auf den schwankenden Östrogenspiegel zurückführen, der auch die Funktion der Muskeln und Gelenke beeinflusst.

Kaum vorhersagen lässt sich die Länge der Wechseljahre, Dauer von Hitzewallungen und Co. Wie lange frau mit den begleitenden Beschwerden umgehen muss, ist individuell sehr verschieden. Manche Frauen leiden schon in der Prämenopause – der Phase vor den eigentlichen Wechseljahren – unter den ersten typischen Symptomen. Andere erleben die Wechseljahre fast beschwerdefrei und bemerken sie nur, weil die Periode dauerhaft ausgeblieben ist.

Es scheint aber einen Zusammenhang zwischen dem Beginn der Beschwerden und der Dauer der Wechseljahre zu geben. Frauen, bei denen Wechseljahresbeschwerden schon früh auftreten, haben demnach meistens einige Jahre länger mit den Wechseljahren zu kämpfen als Frauen, bei denen sich die Symptome erst später zeigen.

Werbung

Wechseljahre: Dauer

Wie lange die Wechseljahre andauern, lässt sich für eine einzelne Frau nicht vorhersagen.

Bei den meisten Frauen beginnen die Wechseljahre zwischen dem 45. und 50. Lebensjahr. Mit 51 Jahren haben sie in der Regel die letzte Blutung hinter sich. Bis die Umstellung des Hormonhaushalts in der letzten Phase der Wechseljahre abgeschlossen ist, können dann nochmal einige Jahre vergehen. Die Wechseljahre dauern im Durchschnitt insgesamt rund 10 Jahre.

Die Länge der Wechseljahre empfinden Frauen aber ganz individuell. Manche kommen fast mühelos durch diese Zeit und nehmen die Wechseljahre kaum wahr. Für Frauen, die über die ganze Zeit der Wechseljahre mit Beschwerden zu kämpfen haben, kann sich der Wechsel in die neue Lebensphase sehr lang anfühlen. Inzwischen gibt es aber gute Möglichkeiten, um Wechseljahresbeschwerden zu therapieren.

Wie lange dauern die Wechseljahre nach einer Hysterektomie?

Manchen Frauen wird im Laufe ihres Lebens aus unterschiedlichen Gründen die Gebärmutter operativ entfernt.

Ohne Gebärmutter kann keine Schleimhaut aufgebaut und abgestoßen werden, wenn sich kein befruchtetes Ei eingenistet hat. Wird die Gebärmutter entfernt, finden also keine Regelblutungen mehr statt.

Die Eierstöcke sind von einer Gebärmutterentfernung aber meistens nicht betroffen und produzieren weiterhin die Hormone Östrogen und Progesteron. Sinkt die Anzahl der fruchtbaren Eier in den Eierstöcken, dann beginnt auch bei Frauen ohne Gebärmutter der Prozess der Wechseljahre. Diese Wechseljahre dauern dann nicht weniger lang und unterscheiden sich nicht von den Wechseljahren mit Gebärmutter.

Wenn mit der Gebärmutter auch die Eierstöcke entfernt werden, dann setzten die Wechseljahre bei der betroffenen Frau gleich nach dem Eingriff ein. Ohne Eierstöcke sinkt der Östrogen- und Progesteronspiegel im Körper sofort. Das entspricht dann der Situation unmittelbar vor der Menopause. Die Phase der Postmenopause ist davon nicht betroffen. Der Körper braucht nun ebenso seine Zeit, um ein neues hormonelles Gleichgewicht zu finden.

Arztsuche
Finden Sie mit Hilfe der FOCUS-Gesundheit Arztsuche den passenden Mediziner.
Quellen
  • S3-Leitlinie Peri- und Postmenopause - Diagnostik und Interventionen (Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V. (DGGG)); Stand: 01.01.2020
  • Avis, N, S. Crawford et al.: Duration of Menopausal Vasomotor Symptoms Over the Menopause Transition; JAMA Intern Med; 2015; DOI: 10.1001/jamainternmed.2014.8063
  • Online-Informationen Berufsverband der Frauenärzte e.V. (BVF): www.frauenaerzte-im-netz.de; Abruf: 27.06.2023
  • Online-Informationen Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de; Abruf: 27.06.2023
FOCUS-Gesundheit – Klinikliste 2025

© FOCUS-Gesundheit

Klinikliste 2025

FOCUS-Gesundheit 04/2024
Was die Computertomographie als neue Methode bei der Diagnose von Erkrankungen der Herzgefäße leistet. Wird bei Rückenschmerzen zu schnell operiert? So treffen Sie für sich die richtige Entscheidung. U.v.m. Plus: Deutschlands Top-Fachkliniken für 60 Krankheitsbereiche.

Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel enthält allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder –behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Den passenden Arzt finden Sie über unser Ärzteverzeichnis.

Höchster Qualitätsanspruch: So arbeiten wir.

Fragen? Schreiben Sie uns!

Dr. Andrea Bannert

Redaktionsleitung DIGITAL FOCUS-Gesundheit

Facebook Logo Instagram Logo Email Logo
Fragen Bild
Redaktor Bild

Hinweis der Redaktion

Im Sinne einer besseren Lesbarkeit unserer Artikel verwenden wir kontextbezogen jeweils die männliche oder die weibliche Form. Sprache ist nicht neutral, nicht universal und nicht objektiv. Das ist uns bewusst. Die verkürzte Sprachform hat also ausschließlich redaktionelle Gründe und beinhaltet keine Wertung. Jede Person – unabhängig vom Geschlecht – darf und soll sich gleichermaßen angesprochen fühlen.

Weitere Online-Angebote:

Services der © BurdaVerlag Data Publishing GmbH, Deutsches Institut für Qualität und Finanzen