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Wechseljahre: Blutungen

Wechseljahre: starke, lange oder keine Blutungen mehr? Was das bedeutet, wann Sie einen Arzt aufsuchen sollten, was hilft.

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Geprüft von Dr. Andrea Bannert, Mikrobiologin, Redaktionsleitung FOCUS-Gesundheit Digital

Veröffentlicht:
Aktualisiert: 2023-06-26T00:00:00+02:00 2023-06-26T00:00:00+02:00

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Inhaltsverzeichnis
Frauenhände halten eine Slipeinlage.

© Shutterstock

Wechseljahre: Periode

Die Wechseljahre sind das Ende der fruchtbaren Lebensphase der Frau. Die Aktivität der Eierstöcke ist erschöpft. Weil es schließlich keinen Eisprung mehr gibt, braucht der Körper die Gebärmutterschleimhaut nicht mehr in regelmäßigen Abständen auf- und abzubauen. Vor allem zwei Hormone beeinflussen den weiblichen Zyklus: Östrogen sorgt dafür, dass die Schleimhaut in der Gebärmutter wächst, um einem befruchteten Ei optimale Startbedingungen zu verschaffen. Progesteron ist dafür zuständig, die Gebärmutterschleimhaut durch Blutungen wieder abzustoßen, wenn sich keine befruchtete Eizelle eingenistet hat.

Ab dem 40. Lebensjahr beginnt der Körper sich auf das Ende der Fruchtbarkeit vorzubereiten. Zuerst produzieren die Eierstöcke immer weniger des Hormons Progesteron.

Kurz vor der letzten Blutung läuft die Umstellung des Hormonhaushalts auf Hochtouren und die Wechseljahre beginnen. In dieser sogenannten Prämenopause sinkt der Östrogenspiegel stark ab. Die letzte Regelblutung einer Frau wird Menopause genannt und findet durchschnittlich um das 50. Lebensjahr herum statt.

In der Postmenopause, die ein Jahr nach der letzten Blutung beginnt, pendelt sich der Hormonhaushalt wieder in einem neuen Gleichgewicht ein.

Dadurch, dass die zyklusbestimmenden Hormone Progesteron und Östrogen zum Beginn der Wechseljahre aus dem bisherigen Gleichgewicht geraten, haben Frauen zu Beginn der Wechseljahre fast immer unregelmäßige Blutungen.

Einzelne Blutungen können stärker oder schwächer, kürzer oder länger ausfallen als frau es bisher gewohnt war. Die Länge des gesamten Zyklus kann sich verschieben und die Zeiten zwischen den Blutungen können länger oder kürzer werden. Einzelne oder mehrere Blutungen können ausfallen, die nächste dann aber besonders stark sein. Auch Zwischenblutungen sind möglich.

So unterschiedlich jede Frau ist, so unterschiedlich sind auch ihre Wechseljahre. Während sich bei der einen vielleicht langsam Unregelmäßigkeiten im Zyklus einschleichen, hört bei einer anderen in den Wechseljahren die Periode zunächst gar nicht auf. Bei wieder einer anderen bleibt die Periode plötzlich aus und kehrt nicht wieder zurück.

In den meisten Fällen sind diese Unregelmäßigkeiten bei den Blutungen ganz normal und haben ihre Ursache in den hormonellen Umstellungen in den Wechseljahren.

Vor allem lang anhaltende Blutungen sollten Betroffene aber trotzdem mit ihrem Arzt abklären. Ursachen können z.B. ungefährliche Wucherungen im Muskel der Gebärmutter (Myome) oder in der Gebärmutterschleimhaut (Polypen) sein. Sehr selten verursachen eine Entzündung oder bösartige Erkrankungen der Gebärmutter Dauerblutungen. Außerdem können lange und starke Blutungen zu Eisenmangel und Erschöpfung führen.

Wechseljahre: Sheila de Liz über vermeidbares Leid, Hormontherapie und Sex ab Mitte 40 (Podcast #40)

Zu Gast im Podcast:

Dr. Sheila de Liz, Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe und Buchautorin
Mehr zur Folge

Die Wechseljahre beginnen früher als man denkt. Schon mit Ende 30 können sich die ersten Vorboten in Form von Schlafstörungen oder innerer Unruhe bemerkbar machen. Viele Frauen leiden stillschweigend und nehmen die Beschwerden einfach hin. Das müssen und sollten sie nicht, ist die Gynäkologin und Bestseller-Autorin Dr. Sheila de Liz überzeugt.

Sie erklärt in dieser Folge von Auf Herz und Nieren, wie moderne Hormontherapien gegen Verstimmungen, Schlafstörungen oder Hitzewallungen wirken und für wen sie in Frage kommen. Außerdem verrät sie, warum Sex ab Mitte 40 besser wird und wie Frauen mit zunehmendem Alter fokussierter und stärker werden.

Wechseljahre: Schmierblutungen, Zwischenblutungen und Farbe des Blutes

Zwischenblutungen gehören zu den normalen Schwankungen im Zyklus während der Wechseljahre. Bräunliche Blutungen, die meist gemischt mit Schleim austreten, können vor oder nach der Regelblutung stattfinden und werden als Schmierblutung bezeichnet. Dauern sie länger als drei Tage an oder ist das Blut gleich zu Beginn rot, sind es Zwischenblutungen.

Schon in den Jahren vor den eigentlichen Wechseljahren können Schmierblutungen wegen des beginnenden Umbaus des Hormonhaushalts immer öfter auftreten. In den Wechseljahren gehören sie für viele Frauen zum Alltag.

Meistens sind Schmier- und Zwischenblutungen harmlos, selbst wenn sie regelmäßig auftreten. Mit zunehmendem Alter werden Myome und Polypen in der Gebärmutter häufiger und können bis zur Menopause Schmierblutungen verursachen.

Wenn Schmier- oder Zwischenblutungen zusammen mit Schmerzen auftreten, sollten Betroffene in jedem Fall einen Arzt aufsuchen und die Ursachen abklären lassen.

Wird frau plötzlichen von einer Schmier- oder Zwischenblutung überrumpelt, kann das unangenehm sein. Zum eigenen Wohlbefinden kann sie an strategischen Orten wie Handtaschen, Arbeitsplatz und Auto jeweils kleine Vorräte an Tampons oder Binden deponieren und dann ebenso spontan auf diese Blutungen reagieren wie sie auftreten.

Nicht selten zeigen sich in den Wechseljahren Blutungen mit hellem Blut. Die helle Farbe deutet auf einen niedrigen Östrogenspiegel hin – eines der wichtigsten Merkmale der Wechseljahre.

Wechseljahre: starke Blutungen und lange Blutungen

Sie gehören zu den unangenehmsten Erscheinungen der Zyklusschwankungen in den Wechseljahren: Dauerblutungen oder besonders starke Blutungen.

Manche Frauen erleben in den Wechseljahren sturzbachartige Perioden oder die Blutungen hören gar nicht mehr auf – manchmal über Wochen oder Monate. Hält die Regelblutung länger als zwei Wochen an, dann spricht man von einer Dauerblutung.

Auch diese Formen von Zyklusveränderungen haben meistens ihre harmlose Ursache im Zusammenspiel der Hormone Östrogen und Progesteron, welches in den Wechseljahren zweitweise aus dem Gleichgewicht gerät. Durch einen Mangel an Progesteron kann die Gebärmutterschleimhaut dicker werden oder wird zeitweise nur unvollständig abgebaut. Dann muss in einem späteren Zyklus mehr Schleimhaut wieder abgestoßen werden, was zu starken und langen Blutungen führen kann.

Sehr häufig finden sich während der Wechseljahre in starken Blutungen Klumpen. Auch die sind aufgrund der Hormonschwankungen und dem unregelmäßigerem Abbau der Gebärmutterschleimhaut normal.

Trotzdem sollten Frauen mit sehr starken oder langen Blutungen ihren Arzt aufsuchen. Wenn die Blutungen mit Schmerzen einhergehen, dann sollten sie sofort zum Arzt gehen. Neben Hormonschwankungen können auch gutartige Veränderungen wie Myonen oder Polypen, Zysten aber auch bösartige Tumoren Dauerblutungen auslösen. Der Arzt kann mögliche Ursachen abklären und gegebenenfalls behandeln.

Starke und langanhaltende Blutungen können auch zu Blutarmut mit Eisenmangel führen, der sich dann durch Müdigkeit, Schwindel oder Erschöpfung zeigt.

Bei wechseljahresbedingten starken Blutungen bietet die Naturheilkunde einige Mittel an, die Linderung versprechen.

Pflanzliche Östrogene (Phytoöstrogene), die in Soja und Rotklee vorkommen, sollen hormonbedingten starken Blutungen entgegenwirken. Wissenschaftliche Nachweise für eine solche Wirkung gibt es nicht. Die Einnahme von Phytoöstrogenen kann Nebenwirkungen verursachen.

Salbei wird häufig als natürliches Mittel gegen allgemeine Wechseljahresbeschwerden empfohlen. Betroffene sollten unbedingt beachten: Salbei fördert Blutungen und kann das Problem langer und starker Perioden noch verschärfen.

Grundsätzlich können auch pflanzliche und frei verkäufliche Präparate erhebliche Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten haben. Besprechen Sie die Dauer und Dosierung dieser Präparate und Risiken deshalb mit einem Arzt bevor Sie sie einnehmen.

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Wechseljahre: Plötzlich wieder Blutung

Nach einigen Unregelmäßigkeiten im und zwischen den Zyklen oder ganz plötzlich herrscht Ruhe. Monatelang kommt keine Blutung mehr und die Menopause scheint geschafft. Die letzte Phase der Wechseljahre, in der der neue Hormonhaushalt sich einpendelt ist eingeläutet. Und dann das: plötzlich sind die Blutungen wieder da.

Wechseljahre: Blutungen nach einem Jahr

Die Menopause ist erst dann geschafft, wenn mindestens 12 Monate nach der letzten Blutung ohne weitere Perioden vergangen sind. Das Hormonchaos während der Wechseljahre kann zu monatelangen Pausen zwischen den Regelblutungen führen.

Auch wenn die Eierstöcke ihre Funktion nach und nach einstellen, flackert ihre Aktivität manchmal zwischenzeitlich wieder auf. Dann steigt der Östrogenspiegel im Körper erneut an und startet einen neuen Zyklus einschließlich Blutungen. Manchmal ist es nur eine einmalige Blutung und manchmal ist die Periode für mehrere Monate zurück.

Mit jeder erneuten Regelblutung startet auch die Zeitrechnung der Menopause von vorne. Erst wenn tatsächlich ein ganzes Jahr ohne Blutung rum ist, war die letzte Blutung höchstwahrscheinlich auch die Menopause. Bis dahin sind unregelmäßig auftretende Blutungen mit langen Pausen völlig normal.

Wechseljahre: Blutungen nach zwei Jahren und Blutungen nach drei Jahren

Treten Blutungen nach der Menopause auf, sollten betroffene Frauen in jedem Fall zum Gynäkologen gehen.

Manchmal kann ein erneutes Aufflackern der Eierstöcke die harmlose Ursache sein. Auch gutartige Wucherungen in der Gebärmutter (Myomen) oder harmlose Polypen können Blutungen nach der Menopause verursachen.

Blutungen nach den Wechseljahren können auch durch Stress verursacht werden. Und zwar durch positiven wie negativen. Krankheiten, strapazierender Sport, Gewichtsverlust oder eine gesunde Ernährungsumstellung können ebenso wie eine neue Liebe die Hormone nochmals anheizen und den Zyklus in Gang bringen.

Blutungen mehrere Jahre nach der Letzten könnten aber auch ein frühzeitiger Hinweis auf Gebärmutterkrebs sein.

Deshalb sollten Blutungen nach der Menopause ernst genommen und durch einen Frauenarzt abgeklärt werden.

Wechseljahre: Blutungen wann zum Arzt

Auch wenn die Ursachen meistens harmlos sind, gilt grundsätzlich: ist frau in den Wechseljahren wegen ungewöhnlicher Blutungen besorgt, sollte sie zum Arzt gehen.

Manchmal sind die Blutungen so stark, halten so lange an oder haben Ursachen, dass eine Behandlung angebracht ist. Besprechen Sie diese in jedem Fall mit Ihrem Arzt.

Auch die Einnahme von frei verkäuflichen und pflanzlichen Präparaten sollten betroffene Frauen wegen möglicher Neben- und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten vorher mit dem Frauenarzt diskutieren.

Treten Blutungen nach den Wechseljahren auf, sollten Betroffene unbedingt einen Arzt aufsuchen. Auch wenn Blutungen nach Wechseljahren oft harmlos sind, können sie auch ein Symptom ernster und behandlungswürdiger Erkrankungen sein.

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Quellen
  • S3-Leitlinie Hormontherapie in der Peri- und Postmenopause (HT) (Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG)); Stand: 2020
  • Online-Informationen Berufsverband der Frauenärzte e.V. (BVF): www.frauenaerzte-im-netz.de; Abruf: 26.06.2023

 

 

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