Vorteile | Nachteile | Pearl-Index* |
---|---|---|
einfache Anwendung | allein kein sicheres Verhütungsmittel | 3-25 |
leicht zu bekommen | Brennen oder Wärmegefühl an Geschlechtsorganen möglich | |
jederzeit einsetzbar | dauert einige Zeit bis die Wirkung einsetzt – kein spontaner Geschlechtsverkehr möglich | |
nur bei Bedarf zu verwenden | muss jedes Mal aktiv und neu angewendet werden (auch bei mehrmaligem Sex hintereinander) | |
greift nicht ins körpereigene Hormonsystem ein | chemische Wirkstoffe können über die Scheide in den Körper gelangen | |
*Maß für die Sicherheit einer Verhütungsmethode; gibt an, wie viele von 100 Frauen, die ein Jahr lang mit einer bestimmten Methode verhüten, dennoch schwanger werden. Bei Indizes bis 0,9 bedeutet dies, weniger als eine Frau.
Verhütungszäpfchen: Definition und Wirkung
Chemische Verhütungsmittel wie Tabletten, Gels oder eben auch Vaginalzäpfchen wirken über bestimmte chemische Stoffe, die Spermizide. Diese töten die Spermien entweder ab oder schränken sie in ihrer Fortbewegung ein. Bei ausreichender Feuchtigkeit und Körperwärme in der Scheide schmilzt die ursprünglich solide Konsistenz des Verhütungszäpfchens und es entwickelt sich ein zäher Schaum, der die Spermien aufhalten soll. Daher auch der Name Schaumovula.
Wie bei fast allen Verhütungsmitteln gibt es beim Verhütungszäpfchen ebenfalls verschiedene Präparate. Meist enthalten Scheidenzäpfchen zur Verhütung den Wirkstoff Nonoxinol. Er zerstört die Hülle (Membran) der Samenzellen, blockiert deren Enzymsystem und tötet sie dadurch ab.
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Verhütungszäpfchen: Anwendung
Verhütungszäpfchen gibt es rezeptfrei in Apotheken und Drogerien. Anwenderinnen führen diesen Schwangerschaftsschutz in die Scheide ein – und zwar tief, denn das Zäpfchen sollte möglichst nah am Muttermund sitzen. Dort wirkt es am besten. Das muss mindestens zehn Minuten bevor der Penis eindringt, geschehen, da das Verhütungszäpfchen etwas Zeit braucht, um sich aufzulösen und Schaum zu bilden.
Auch deshalb benutzen Sexualpartner oft ein zusätzliches Verhütungsmittel, also zum Beispiel Verhütungszäpfchen und Kondom zusammen. Wobei hier Vorsicht geboten ist: die chemischen Substanzen im Zäpfchen können den Gummi des Kondoms angreifen. Achten Sie deshalb darauf, dass die Kondome eine spermizide Beschichtung haben.Achtung: Ein Verhütungszäpfchen genügt nur für einen Samenerguss, danach ist es nicht mehr wirksam.
Verhütungszäpfchen: Sicherheit
- die selten Sex haben und nur gelegentlich verhüten müssen.
- die die Sicherheit von Barrieremethoden wie Kondom und Diaphragma durch einen zusätzlichen Schutz erhöhen möchten.
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Verhütungszäpfchen: Nebenwirkungen
Unkompliziert anzuwenden, leicht zu besorgen, punktuell anwendbar und ziemlich günstig – ein Verhütungszäpfchen hat viele Vorteile. Aber das Verhütungszäpfchen hat auch große Nachteile. Es besitzt eine geringe Sicherheit, eine kurze Wirkdauer (ein Samenerguss oder bis maximal eine Stunde nach dem Einführen) und der Schutz setzt verzögert ein.
Außerdem können bei Verwendung von Vaginalzäpfchen folgende Nebenwirkungen auftreten:
- Reizung der Vaginalschleimhaut durch die Spermizide. Dadurch erhöht sich das Risiko von Scheideninfektionen
- Allergische Reaktionen bei einigen Frauen auf die Wirkstoffe des Verhütungszäpfchens
- Brennen oder ein unangenehmes Wärmegefühl in der Scheide nach dem Einführen
Bisher gibt es aber keine Hinweise darauf, dass das Verhütungszäpfchen dauerhaft schädlich für den Körper sein könnte.
Das richtige Verhütungsmittel finden (Podcast #15)
Gast: Dr. Mandy Mangler, Chefärztin der Gynäkologie am Auguste-Viktoria-Klinikum in Berlin
Mehr Infos zur Folge
Das passende Verhütungsmittel muss nicht immer das gleiche sein. „Ruhig mal wechseln“, sagt Dr. Mandy Mangler. Sie ist Chefärztin der Gynäkologie am Auguste-Viktoria-Klinikum in Berlin und unsere Expertin dieser Folge.
Die Pille ist zwar noch das Verhütungsmittel Nummer eins in Deutschland – aber die ärztlichen Verordnungen sind seit Jahren rückläufig. Gerade bei jungen Frauen. Es gibt Alternativen, die für die eine oder den anderen vielleicht besser funktionieren.
Wir klären über die vielen Möglichkeiten auf, sich vor einer ungewollten Schwangerschaft zu schützen; gehen auf Nebenwirkungen ein und schildern euch, wie ihr Fehler in der Anwendung vermeidet – damit ihr herausfinden könnt, welches Verhütungsmittel für eure Lebenssituation und Bedürfnisse ideal ist.
Verhütungszäpfchen: Kosten
Je nach Präparat und Packungsgröße kosten Verhütungszäpfchen zwischen zehn und 15 Euro. Zum Arzt brauchen Sie nicht zu gehen, denn chemische Verhütungsmittel, wie das Vaginalzäpfchen, bekommen Sie rezeptfrei in der Apotheke oder der Drogerie.
Quellen
- Online-Informationen Pro Familia Bundesverband: www.profamilia.de; Abruf: 12.03.2024
- Online-Informationen Bundesverband der Frauenärzte e.V.: www.frauenaerzte-im-netz.de; Abruf: 12.03.2024