Was ist eine Knieorthese?
Bei Sportlern ist sie ein häufiges Accessoire: die Knieorthese. Das orthopädische Hilfsmittel umschließt das Gelenk, um es zu stabilisieren und zu entlasten. Damit erhält das betroffene Körperteil nach einer Operation oder bei Verletzungen von Bändern und Muskeln die Chance, in Ruhe zu verheilen, ohne belastet zu werden.
Zudem dienen Knieorthesen der Schmerzlinderung. Gefertigt werden die Orthesen aus leichten Metall- und Kunststoffkomponenten. Mithilfe von Klettverschlüssen oder flachen Druckknöpfen wird die Knieorthese am Körper fixiert.
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Es gibt verschiedene Anlässe, bei denen eine Knieorthese helfen kann.
- Knieorthese bei Verschleiß des Kniegelenks (Gonarthrose): Bei Gelenkverschleiß im Knie nutzt sich der schützende Knorpel ab. In fortgeschrittenem Stadium kommt es zu unangenehmen Knieschmerzen. Sogenannte Entlastungsorthesen mildern die Beschwerden, indem sie das Knie entlasten. Die Stützinstrumente können bis zu 20 Prozent des Körpergewichts tragen. Damit wirken sie auch dem weiteren Fortschreiten der Arthrose im Knie entgegen.
- Knieorthese bei Kreuzbandriss oder Meniskusverletzungen: Verletzungen an Bändern oder Menisken führen häufig zu einer Instabilität des Knies. Auch hier kann eine Orthese zum Einsatz kommen, gerade wenn auch Kapselanteile im Knie beschädigt sind. Ziel ist es, Belastungen zu verringern und dem Kniegelenk ausreichend Zeit zum Verheilen zu geben.
Zu welchem Zeitpunkt der Arzt eine Orthese am Knie verordnet, ist unterschiedlich. Bei Kreuzbandrissen erhalten einige Patienten die Schiene schon vor der Operation, andere bekommen sie erst danach. In der Regel tragen Patienten die Knieorthesen nach der Operation von Kreuzbandrissen oder Meniskusverletzungen für etwa vier bis sechs Wochen.
Knieorthese: Verschiedene Modelle
Die meisten Orthesen sind frei beweglich und passen sich flexibel an die natürlichen Bewegungen des Knies an. Sie umschließen das Gelenk vollständig. Knieorthesen legt man an, indem man sie wie ein Strumpf über das Knie zieht.
Bei anderen Modellen steigt man in die miteinander verbundenen Komponenten ein und positioniert die Orthese auf Höhe der Kniescheibe. Einige Modelle können auch für einen bestimmten Zeitraum in einem bestimmten Winkel eingestellt werden. Das geschieht beispielsweise, wenn der Patient sein Knie nicht mehr als 45 Grad beugen sollte.
Bei Meniskusverletzungen sind Schienen hilfreich, die beim Laufen gestreckt sind und nur beim Sitzen gebeugt werden können. Patienten sollten mit ihrem Arzt besprechen, ob solche Funktionen für die Genesung der Verletzung hilfreich sein können.
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Knieorthese beim Sport
Beim Laufen etwa bietet die Schiene einem verletzten Meniskus oder Kreuzband keinen Schutz vor einer Folgeverletzung. Sie kann den Sportler sogar behindern oder verletzen, wenn sie nicht richtig sitzt.
Beim Mannschaftssport bergen Orthesen Risiken für Mitspieler. Wer zum Beispiel beim Handball seine Knieorthese trägt, kann im Zweikampf seine Gegner verletzen.
Video: Tipps für Jogging-Anfänger
Sport als Medizin (Unser Podcast für ein gutes Körpergefühl – Folge #6)
Zu Gast im Podcast:
Prof. Dr. Martin Halle, Direktor der Poliklinik für Präventive und Rehabilitative Sportmedizin der Technischen Universität in München„Zellen fahren gerne Fahrrad“, sagt Professor Martin Halle, Direktor der Poliklinik für Präventive und Rehabilitative Sportmedizin der Technischen Universität in München. Wer sich bewegt, verjüngt die Blutgefäße, beugt Krankheiten vor und kann Symptome lindern. Wie das genau funktioniert, klären wir mit dem Präventivmediziner in dieser Folge unseres Podcasts.
Wir finden heraus, wie die Wunderpille Sport am besten wirkt – also was, wie lange und wie oft man trainieren sollte, damit die Bewegung besonders heilsam ist. Und inwieweit körperliche Aktivität sogar Medikamente ersetzen kann. Wir erfahren auch, wie wir uns vor Verletzungen schützen können, ob Muskelkater gefährlich ist und wie schnell man nach einer Corona-Infektion wieder ins Training einsteigen darf.Der Sportexperte verrät außerdem seine ganz persönlichen Motivationstricks.
Knieorthese: Was sollten Sie beachten?
Das Knie ist das größte Gelenk des menschlichen Körpers. Beim Laufen oder Treppensteigen ist dieses Scharnier großen Belastungen ausgesetzt. Damit Orthesen diese Funktion stabilisieren, müssen sie unbedingt richtig sitzen. Verrutscht das Hilfsmittel, bietet es keinen Schutz mehr für das Gelenk.
Ein verbreiteter Fehler besteht darin, die Knieorthese über der Hose zu tragen. Genau wie Unterwäsche sollte die Bandage am besten direkt auf der Haut liegen. Damit sie nicht verrutscht oder die Kniekehle einschnürt, muss die Größe zum Gelenk passen.
Unklar ist, wie lange man Knieorthesen tragen muss. Einheitliche Empfehlungen gibt es nicht. Die meisten Orthopäden orientieren sich deshalb bei der Verordnung von Orthesen an den Heilungsphasen eines Bänderrisses und raten zu einer Tragedauer von etwa sechs Wochen.Oft wird geraten, das Hilfsmittel in den ersten Tagen nur kurz anzulegen und die tägliche Tragedauer von Woche zu Woche zu steigern, bis die Orthese durchgehend am Körper bleibt. Ob sie nachts getragen werden muss, hängt nicht zuletzt von der Art der Verletzung ab.
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Knieorthese: Risiken und Nutzen
In Fachkreisen sind Knieorthesen umstritten. Neuere Studien aus Skandinavien haben ergeben, dass das Wiedererlangen der Beweglichkeit und der neuromuskulären Kontrolle mit einer Orthese sogar länger dauern kann als ohne.
Entscheidend für den erfolgreichen Einsatz der Orthese ist, dass sie die normale Biomechanik des Gelenks nicht beeinträchtigt. Deshalb sollte ein Orthopädietechniker die individuelle Anpassung vornehmen.
Quellen
- Online-Informationen Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie: www.dgu-online.de; Abruf: 29.03.2019
- Online-Informationen Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie: www.dgou.de; Abruf: 29.03.2019