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Microneedling

Microneedling ist eine Methode, bei der die Haut mit dünnen Nadeln verletzt wird. Lesen Sie, wann die Behandlung hilft sowie alles über die Wirkung und Kosten.

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Inhaltsverzeichnis
Microneedling: Patientin wird mit eine Dermapen, der aussieht wie ein Stift, an der Kinnpartie behandelt

© adobestock

Zusammenfassung: 

  • Was ist Microneedling? Eine Behandlung der Haut mit feinen Nadeln, soll die Haut straffen und verjüngen, kommt aber auch bei medizinischen Hautproblemen wie Aknenarben, Brand- oder OP-Narben zum Einsatz.
  • Wann eingesetzt und welche Wirkung? Kosmetisches Microneedling als Anti-Aging-Maßnahme im Gesicht, aber auch bei Dehnungsstreifen am Bauch, Cellulite oder zur Anregung des Haarwuchses; medizinisches Microneedling zur Korrektur von Narben, etwa bei Akne; stößt Prozesse der Hautregeneration sowie die Produktion von Hyaluronsäure, Kollagen und Elastin an.
  • Microneedling-Ablauf: Mit Dermaroller oder Dermapen (Roller oder Stift, der mit feinen Nadeln bestückt ist) werden der Haut feine Verletzungen zugefügt; es gibt verschiedene Varianten, zum Beispiel Radiofrequenz-, Hyaluron-, Bio- oder PRP-Microneedling.
  • Nebenwirkungen: Meist keine oder nur wenig Schmerzen, weil die Hautpartien zuvor lokal betäubt werden, aber Rötungen, Schwellungen oder Blutungen sind aufgrund der mechanischen Einwirkung der Nadeln möglich.
  • Nach Microneedling: Verzicht auf Sonne, Sport, Sauna, Sonnenstudio, Schwimmbad, Gesicht waschen, Make-up; dafür die Haut pflegen und kühlen.
  • Microneedling in der Nähe: Suche im Internet nach Kosmetikstudios oder Focus-Arztsuche nach Hautarzt.
  • Kosten: Kosmetisches Microneedling bezahlen die Krankenkasse nicht, nur in Ausnahmefällen, etwa bei Brandnarben. Kosten können unterschiedlich ausfallen, je nach Umfang und Dauer einige hundert Euro pro Sitzung.
  • Microneedling selber machen: Es gibt Dermaroller und Dermapens für zuhause, immer genau die Anleitung lesen, aber besser von Experten durchführen lassen.

Was ist Microneedling?

Microneedling ist eine Behandlung, bei der die Haut mit vielen kleinen, dünnen Nadeln durchstochen wird. Daher stammt auch der Name: Im Englischen heißen diese feinen Nadeln „micro needles“. Durch diese winzigen Verletzungen wird die Wundheilung angestoßen, was wiederum zu einer Erneuerung der Haut führt.

Die Versprechen sind vielfältig, was die Wirkungen des Microneedlings angeht. So soll sich das Erscheinungsbild der Haut verbessern. Die Haut soll feiner, weniger grobporig, straffer und faltenfreier werden. Auch Dehnungsstreifen, etwa am Bauch, sollen sich verbessern. Insgesamt soll das Microneedling eine verjüngende Wirkung haben, weil müde Haut durch die Behandlung frischer wirkt und schlaffe Haut elastischer erscheint. Dem Microneedling wird also ein Anti-Aging-Effekt zugeschrieben.

Beim Microneedling gibt es zwei Unterschiede:

  • Ein kosmetisches Microneedling wird in erster Linie aus Schönheitsgründen (straffe und jüngere Haut, weniger Falten) durchgeführt. Viele Kosmetikstudios bieten diese Behandlung an.
  • Ein medizinisches Microneedling hat dagegen meist einen krankheitsbedingten Hintergrund, zum Beispiel Narben aufgrund einer Akne, eines Unfalls oder einer Verbrennung. Hier geht es darum, ästhetisch störende und entstellende Narben zu behandeln, etwa im Gesicht. Ein medizinisches Microneedling führen Hautärzte (Dermatologen) durch.

Beim Microneedling kommen spezielle Geräte wie der Dermaroller oder Dermapen zum Einsatz, die mit den dünnen Nadeln gespickt sind und über die Haut gerollt werden (die genaue Anwendung wird im Abschnitt „Wie funktioniert Microneedling: Ablauf“ beschrieben). Auf diese Weise entstehen die winzigen Hautverletzungen.

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Wann kommt Microneedling zum Einsatz und welche Wirkung hat es?

Viele fragen sich, wann man das Microneedling überhaupt macht. Es gibt verschiedenste Anwendungsgebiete für die feinen Nadeln. Viele versprechen sich von Dermaroller und Dermapen eine schönere, glattere, weniger grobporige und faltenfreiere Haut.

Viele wenden das Microneedling vor allem im  Gesicht an, weil dort die Effekte der Behandlung optisch sichtbar werden. Außerdem ist es der Bereich, in dem die meisten Menschen Falten, Narben (zum Beispiel Aknenarben, Brandnarben, OP-Narben), grobe Poren und Dellen, Tränensäcke oder Augenringe als kosmetisch störend empfinden. Auch Falten um die Lippen herum oder Pigmentflecken, die viele mit dem Alter bekommen, soll eine Gesichtsbehandlung mittels Microneedling bekämpfen können. Beim Microneedling rund um die Augen ist allerdings erhebliche Vorsicht geboten und viel Fingerspitzengefühl gefragt, um die Augen nicht zu verletzen.

Microneedling kommt zudem bei manchen Hauterkrankungen zum Einsatz, um das Hautbild im Gesicht zu verfeinern und zu verbessern. Beispiele sind:

  • Akne: Eine entzündliche Hauterkrankung, die mit einer verstärkten Talgproduktion einhergeht und meist junge Menschen betrifft. Wenn die Entzündungen abheilen, können unschöne Narben oder tiefe „Dellen“ in der Haut zurückbleiben. Durch das Microneedling soll der Körper verstärkt Kollagen und Hyaluronsäure bilden und so die Narbenoberfläche wieder auffüllen. 
  • Rosazea: Eine nicht ansteckende Entzündung der Haut, bei der rote Flecken, Äderchen und Pusteln im Gesicht typisch sind. Rosazea tritt meist in Schüben auf und kann das Wohlbefinden stören und das Selbstbewusstsein vermindern. Microneedling kann die Rötungen eventuell bessern, nicht aber die Pusteln und Knötchen beseitigen.

Das Microneedling wird aber noch an anderen Körperpartien und nicht nur zur Gesichtsbehandlung angewendet, zum Beispiel:

  • Auf der Kopfhaut, um den Haarwuchs bei dünnem Haar anzuregen. Das Microneedling soll unter anderem die Durchblutung der Haarfollikel und die Bildung von Wachstumsfaktoren anregen. Bei Menschen mit schütterem und dünnem Haar soll sich so die Haarstruktur stärken und das Haarwachstum fördern lassen. Wissenschaftlich erwiesen ist dieser Effekt aber nicht. Und ein direktes Mittel, um Haarausfall zu verhindern, ist Microneedling ebenfalls nicht.
  • Am Hals, um Falten zu bessern – mit zunehmendem Alter verliert die Haut ganz allgemein an Spannkraft, sie erschlafft und wird faltiger, besonders am Hals.
  • Am Bauch, um zum Beispiel Dehnungsstreifen nach einer Schwangerschaft zu behandeln. Solche Dehnungsstreifen hat fast jede Frau nach einer Geburt in mehr oder weniger starker Ausprägung. Auch bei starken Gewichtsschwankungen können Dehnungsstreifen entstehen.
  • An den Oberschenkeln, um Cellulite zu bessern – unter der „Orangenhaut“ und den unschönen Dellen an den Oberschenkeln leider vor allem Frauen, sogar schlanke und junge Frauen. Der Grund ist, dass ihr Bindegewebe schwächer ist als bei Männern. Sie haben zudem größere Fettzellen und auch die weiblichen Geschlechtshormone spielen bei der ungeliebten Cellulite eine Rolle.

Wie gut das Microneedling tatsächlich bei Falten, Cellulite oder Dehnungsstreifen wirkt, ist nicht ausreichend wissenschaftlich in Studien nachgewiesen.

Microneedling: wann nicht?

Ein Microneedling sollten Sie in bestimmten Fällen  nicht durchführen lassen, zum Beispiel bei:

  • Akuten Hautentzündungen und Hautauschlägen
  • Akuter Akne (die Hauterkrankung verläuft oft in Schüben, die Entzündungen flammen auf und klingen dann wieder ab)
  • Herpesinfektion, zum Beispiel Lippenherpes – eine Infektion mit Herpes-simplex-Viren (HSV), vor allem vom Typ 1 (HSV-1)
  • Warzen
  • Offenen Wunden
  • Schlechter Wundheilung
  • Störungen der Blutgerinnung (die Nadeln verursachen feinste Wunden, die bluten)
  • Einnahme von blutverdünnenden und gerinnungshemmenden Medikamenten (zum Beispiel nach einem Herzinfarkt oder Schlaganfall)

Welche Wirkung hat Microneedling?

Beim Microneedling fügt man der Haut aktiv und bewusst kleine Verletzungen durch viele Stiche mit feinen Nadeln zu. Was dadurch mit der Haut passiert, die ja sehr regenerationsfähig ist und sich ständig erneuert, lässt sich so beschreiben:

  • Durch die Nadeln entstehen winzige Wunden.
  • Die Haut wirft ein komplexes Programm an, um diese Wunden wieder zu heilen.  Die Durchblutung der Haut steigt und der Prozess der Zellerneuerung beginnt.
  • Das Bindegewebe produziert verstärkt Kollagen. Dies ist ein Eiweiß (Protein), das der Haut Struktur verleiht und Festigkeit gibt. Kollagen kommt in der Haut in Form von Kollagenfasern vor und bildet eine Art „Hautgerüst“. Je mehr Kollagen in der Haut vorhanden ist, desto straffer und fester ist sie.
  • Zusätzlich bildet der Organismus vermehrt Hyaluronsäure. Diese besitzt eine enorme Fähigkeit, Wasser zu binden und glättet die Haut. Hyaluronsäure ist der Hauptbestandteil des Bindegewebes, das zwischen den Hautzellen liegt. In vielen Kosmetika wie Haut- und Gesichtscremes  ist ebenfalls Hyaluronsäure enthalten.
  • Der Körper stellt verstärkt Elastin her. Dieses Eiweiß ist für die Elastizität von Geweben verantwortlich. Elastin ist in allen Organen vorhanden, aber besonders große Mengen davon befinden sich in der Haut.

Wie funktioniert Microneedling: Ablauf

Microneedling funktioniert mit vielen feinen Nadeln, die wiederum an speziellen Geräten befestigt sind. Zum Einsatz kommt ein Dermaroller (für größere Hautpartien) oder ein Dermapen (für kleinere Hautbereiche).

Es gibt Nadeln mit verschiedenen Längen. Allgemein gilt: Je länger die Nadeln sind, desto tiefer ist auch die Hautverletzung durch das Microneedling. Für empfindliche Bereich wie das Gesicht wählen die meisten Anwender kürzere Nadeln, damit die Verletzungen nicht so tief gehen. Bei oberflächlichen kosmetischen Behandlungen haben die Nadeln meist eine Länge von etwa  0,5 Millimetern. Bei Narben, tieferen Falten oder Dehnungsstreifen kommen längere Nadeln zum Einsatz, um auch die tieferen Hautschichten zu erreichen. Meist sind die Nadeln zwischen 1,5 und 3 Millimetern lang. Daneben gibt es für die Nadeln unterschiedliche Materialien, zum Beispiel Stahl oder Gold.

So lässt sich der Ablauf des Microneedling mit den beiden Instrumenten beschreiben:

  • Der Dermaroller ist eine Walze, an der viele kleine Nadeln angebracht sind. Sie bestehen aus chirurgischem Stahl. Diese Walze rollt man über die zu behandelnden Hautbereiche und sticht dabei viele kleine Löcher in die Haut hinein.
  • Der Dermapen ähnelt dagegen einem etwas dickeren Stift. Er ist mit einem Nadelkopf und einem elektrischen Antrieb ausgerüstet. Der Pen wird über die Haut geführt und die Nadeln bewegen sich mit einer zuvor festgelegten Geschwindigkeit auf und ab (ähnlich wie die Nadel bei einer Nähmaschine). Die Nadelstiche werden beim Dermapen senkrecht gesetzt und sind in der Regel etwas präziser als die Stiche mit einem Dermaroller.

Eine Behandlung mit Nadeln klingt für die meisten Menschen schmerzhaft. Das weiß jeder, der sich schon einmal mit einer Nadel in die Haut gestochen hat. Eine dünne Nadel genügt schon, um ziemliche Schmerzen auszulösen. Daher betäuben die Behandler die entsprechende Hautpartie vorher mit einem örtlich wirkenden Betäubungsmittel, einem Lokalanästhetikum. So sollte das Microneedling keine oder nur geringe Schmerzen verursachen.

Beim Microneedling existieren inzwischen verschiedene Varianten und Weiterentwicklungen, zum Beispiel:

  • Radiofrequenz-Microneedling (RF-Microneedling): Dabei werden mehrere Nadeln unterschiedlich tief in die Haut eingestochen. Über die Nadelspitzen wird anschließend Wärme (Radiofrequenzenergie) abgegeben, um die Haut zu stimulieren und die entsprechenden Regenerationsprozesse (Bildung von Kollagen, Elastin…) anzustoßen.
  • Microneedling mit Hyaluron: Diese Technik macht es sich zunutze, dass die Haut durch das Microneedling schon geöffnet ist. Über diese kleinen Wunden lässt sich ein Serum mit Hyaluronsäure in die Haut einbringen. Es gelangt – ja nach Nadellänge – auch in tiefere Hautschichten. So soll Microneedling mit Hyaluron auch tiefere Falten besser mit Hyaluronsäure und Feuchtigkeit versorgen und so der Hautalterung entgegenwirken.
  • Bio-Microneedling: Auch bei dieser Methode werden feinste Verletzungen in der Haut erzeugt, allerdings nicht mit Nadeln, sondern mit Hilfe eines speziellen Süßwasserschwamms (Sponge Spicule). SQT-Bio-Microneedling heißt die Methode korrekt. Sie soll so funktionieren: Die Schwammnadeln werden durch eine Massage mit der Hand in die Haut eingearbeitet und verbleiben dort für zwei bis drei Tage. In dieser Zeit stoßen sie die beschriebenen Prozesse der Hautregeneration an. Der Körper resorbiert die feinen Nadeln aber nicht, sondern stößt sie ungefähr am dritten Tag durch Peelen oder Schälen der äußeren Hautschicht ab.
  • PRP-Microneedling: Das Kürzel „PRP“ steht für „Platelet Rich Plasma“ oder „plättchenreiches Plasma“. Diese Methode kombiniert die Behandlung mit Eigenblut (daher auch „Vampir-Lifting“ genannt) und das Microneedling. Das Eigenblut wird zuvor aus einer Vene entnommen, aufbereitet und das PRP für das anschließende Microneedling extrahiert. Dann wird es über die Hautöffnungen, die durch das Microneedling erzeugt werden, wieder in die Haut eingebracht. PRP enthält viele Eiweiße und Wachstumsfaktoren, die die Zellerneuerung anregen. Durch die Microneedling-Effekte soll die Haut fester werden und sie ein jüngeres, frischeres Aussehen bekommen.

Microneedling: Wann sieht man erste Ergebnisse?

Die menschliche Haut ist ein kleiner „Hochleistungsbetrieb“. Jeden Tag bilden sich neue Hautzellen, die ungefähr binnen vier Wochen verhornen und an der Hautoberfläche abgestoßen werden. Die Haut erneuert sich als im Schnitt alle 28 Tage. Nach ungefähr vier Wochen haben Menschen also eine ganz neue Haut. Beim Microneedling macht man sich diesen Effekt der Hautregeneration zu Nutze.

Allerdings dauert es nach dem Microneedling einige Zeit, bis sämtliche Prozesse angestoßen sind und reibungslos ablaufen Die Wundheilung nach den Nadelstichen nimmt einige Zeit in Anspruch. Jeder, der schon einmal eine Wunde hatte, weiß, dass sie nicht von heute auf morgen verheilt ist. Auch die Produktion von Hyaluronsäure, Kollagen und Elastin nimmt Zeit in Anspruch. Sie brauchen also nach dem Microneedling meist mehrere Wochen Geduld, bis sich erste Microneedling-Effekte zeigen. Denn direkt nach der Behandlung ist die Haut zunächst nur eines – nämlich gereizt und gerötet. Die endgültigen Microneedling-Ergebnisse sind meist erst nach mehreren Monaten sichtbar.

Microneedling: wie oft?

Wie oft Sie das Microneedling anwenden können, lässt sich nicht allgemein sagen. Es hängt davon ab, welche Körperpartie behandelt wird und welche Eindringtiefe die Nadeln haben, also wie stark die Verletzungen sind. Bei einem kosmetischen Microneedling, bei der die Nadeln nicht so tief in die Haut eindringen, sind häufigere Wiederholungen möglich. Besprechen Sie immer mit Ihrem Kosmetikstudio, wie oft Sie das Microneedling wiederholen können oder sollten, um gute Ergebnisse zu erzielen. Sie müssen Ihrer Haut in jedem Fall Zeit zur Heilung und Regeneration geben und Abstände zwischen den Sitzungen einhalten. Viel hilft nicht immer viel.

Ein medizinisches Microneedling beim Hautarzt wird in der Regel nur einmal durchgeführt. Die Ergebnisse halten meist einige Jahre an. Besprechen Sie auch hier mit Ihrem Hautarzt, wie oft ein Microneedling nötig ist.

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Microneedling: Nebenwirkungen

Microneedling kann – wie jede Behandlung – einige Nebenwirkungen haben. Dazu gehören Reizungen, Rötungen, Schwellungen und Entzündungen der Haut, die ja mechanisch verletzt wird. Auch Blutungen kommen vor. Schmerzen sollte das Microneedling eigentlich kaum oder nicht verursachen, weil die Hautpartie betäubt wird.

Wie lange die Haut nach dem Microneedling rot bleibt, lässt sich nicht allgemein sagen. Normalerweise klingen die Hautrötungen innerhalb einiger Tage wieder ab. Wenn die Nebenwirkungen nach dem Microneedling schlimmer werden, sollten Sie immer Ihr Kosmetikstudio oder Ihren Hautarzt aufsuchen und die Haut begutachten lassen.

Nach Microneedling: Was beachten?

Besprechen Sie mit Ihrem Kosmetikstudie oder Hautarzt nicht nur das Microneedling selbst, sondern auch das Danach. Zum Verhalten und zur Pflege nach dem Microneedling gibt es einige Tipps, die Sie beachten sollten. Einige allgemeine Ratschläge:

  • Schützen Sie Ihre Haut unbedingt gut vor der Sonne, denn sie ist nach dem Microneedling noch sehr empfindlich. Meiden Sie die Sonne am besten so lange, bis sich die Haut wieder vollständig beruhigt hat. Verzichten Sie auch auf den Besuch im Sonnenstudio.
  • Gehen Sie besser nicht in die Sauna oder ins Schwimmbad. Wärme und chemische Wasserzusätze wie Chlor tun der frisch behandelten Haut nicht gut.
  • Hilfreich können Kühlpads (Achtung: nicht direkt auf die Haut platzieren, sondern zum Beispiel in ein Handtuch einwickeln) oder eine kühlende Gesichtsmaske sein. 
  • Verzichten Sie einige Tage lang nach einer Gesichtsbehandlung auf Make-up.
  • Verwenden Sie nach dem Microneedling eine Pflege, welche die Haut beruhigt.
  • Direkt nach dem Microneedling sollten Sie Ihr Gesicht nicht waschen, wenn dieses behandelt wurde. Die Haut sollte keinen direkten Kontakt mit Wasser, Wasch- und Reinigungsmitteln haben.  Fragen Sie Ihr Kosmetikstudio oder Ihren Arzt, wie lange Sie genau Ihr Gesicht nicht waschen sollten. Es gibt unterschiedliche Angaben dazu.
  • Am Tag des Microneedling sollten Sie auf Sport verzichten. Erstens hat der Körper genügend mit Reparaturarbeiten zu tun und zweitens schwitzen Sie beim Sport. Der Schweiß kann in die winzigen Verletzungen eindringen und die Heilung stören.  Nach ungefähr ein bis zwei Tagen können Sie aber wieder mit dem Sport beginnen.

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Microneedling: In Ihrer Nähe machen lassen

Ein kosmetisches Microneedling zur Hautverjüngung bieten heute viele Kosmetikstudios und auch Ärzte an. Über die Suche im Internet finden Sie meist einen geeigneten Anbieter von Microneedling in der Nähe.  Das medizinische Microneedling führt ein Hautarzt (Dermatologe) durch. In der Regel behandelt er Narben, etwa Aknenarben, Brandnarben oder Operationsnarben. Über die Focus-Arztsuche können Sie nach Hautärzten und Tätigkeitsschwerpunkten suchen.

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Microneedling: Kosten

Die Kosten für ein kosmetisches Microneedling müssen Sie selbst tragen. Die gesetzliche Krankenkassebezahlt das Microneedling zu Zwecken der Verjüngung und Verschönerung nicht.  Die Preise für das Microneedling können sehr unterschiedlich sein. Sie hängen nicht nur vom Anbieter (Kosmetikstudio, Arzt), sondern auch von der Art des Microneedlings sowie vom Umfang und von der Dauer der Behandlung ab. Im Gesicht werden meist kleinere Partien behandelt als zum Beispiel bei Dehnungsstreifen am Bauch, die ausgedehntere Areale betreffen. Bei kleineren Bereichen wie dem Gesicht liegen die Kosten des Microneedlings meist niedriger.

Grob lassen sich die Kosten auf 200 bis 400 Euro pro Sitzung beziffern. Sie können aber auch weitaus höher liegen. Informieren Sie sich deshalb vorher über die genauen Kosten. Dann erleben Sie anschließend keine bösen Überraschungen.

Die Krankenkasse übernimmt die Kosten für das Microneedling nur in Ausnahmefällen, zum Beispiel bei Brandnarben im Gesicht, die oft stark entstellen. Auch hier gilt aber: Vorher bei der Krankenkasse nachfragen!

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Microneedling selber machen: Anleitung

Das Microneedling gehört eigentlich in die Hand von Experten, also von Kosmetikern oder Ärzten (Hautarztpraxis, Hautklinik). Denn sie wissen am besten über die Haut und Hautprobleme Bescheid. Inzwischen sind jedoch Dermaroller und Dermapens auf dem Markt, die das Microneedling zuhause ermöglichen. Bei der Microneedling-Anwendung in den eigenen vier Wänden sollten Sie jedoch folgendes bedenken:

  • Sie verletzen Ihre Haut aktiv. Wenn Sie bei der Behandlung nicht auf Sauberkeit und Hygiene achten und präzise arbeiten, können Hautentzündungen und Infektionen mit Bakterien, Viren oder Pilzen die Folge sein.
  • Dermaroller oder Dermapen für Ihr spezielles Hautproblem? Das können eigentlich nur Fachleute beantworten, die sich damit auskennen.
  • Wie ist Ihr aktueller Hautzustand? Auch hier ist Spezialwissen gefragt, denn bei akuten Entzündungen, Hautausschlägen, Herpes oder akuter Akne dürfen Sie das Microneedling nicht anwenden.
  • Sie müssen außerdem die Hinweise zur Anwendung ausreichend studieren, damit Sie die Microneedling-Geräte auch richtig handhaben. Wenn Sie diese falsch einsetzen, verletzen Sie Ihre Haut – aber nicht so, wie dies beim Microneedling geschehen sollte. Ein Beispiel: Sie üben mit dem Dermaroller zu viel Druck auf die Haut aus und schädigen die Haut dadurch übermäßig. Wenn Sie das Microneedling selber machen, lesen Sie also die Anleitung genau!
  • Wie oft dürfen Sie das Microneedling durchführen? Das wissen ebenfalls Hautspezialisten besser. Das Microneedling zuhause verführt vielleicht dazu, es öfters anzuwenden als es nötig oder gut für die Haut ist.
Quellen
  • S2k-Leitlinie Therapie pathologischer Narben (hypertrophe Narben und Keloide) (Deutsche Dermatologische Gesellschaft): Stand: 27.03.2020
  • Iriarte C et. al.: Review of applications of microneedling in dermatology; Clin Cosmet Investig Dermatol; 2017; DOI: 10.2147/CCID.S142450 
  • Online-Informationen Deutsche Haut- und Allergiehilfe e.V.: www.haut-und-allergiehilfe.de; Abruf: 08.06.2023
  • Online-Informationen American Academy of Dermatology (AAD): www.aad.org; Abruf: 09.06.2023
  • Online-Informationen Yale Medicine: www.yalemedicine.org; Abruf: 09.06.2023
FOCUS-Gesundheit 01/24 – Einfach besser leben 2024

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FOCUS-Gesundheit 01/2024

Einfach besser leben 2024
Viele Alterungsprozesse lassen sich nachweislich bremsen. Was uns jung hält. Wie wir Lust an Bewegung (wieder) finden. Plus: Übungen fürs Home-Workout. U.v.m.

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Dieser Artikel enthält allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder –behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Den passenden Arzt finden Sie über unser Ärzteverzeichnis.

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Dr. Andrea Bannert

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