Ihre Füße haben, im wahrsten Sinne des Wortes, eine tragende Rolle im Leben. Und wenn sie mal nicht rund laufen, tut ein altbewährtes Hausmittel gut: das Fußbad. Es kann Wellness sein, Krankheiten vorbeugen und Beschwerden lindern.
Fußbad zum Selbermachen
Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Fußbad:
- Wie warm? Die ideale Temperatur für ein Fußbad ist 37 °C.
- Wie lange? Ein Fußbad sollte etwa 5 Minuten dauern.
- Mit was? Der passende Badezusatz ist von Ihren Beschwerden abhängig.
- Nach dem Bad? Trocknen Sie Ihre Füße sorgfältig ab.
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Wirkung von Fußbädern
Fußbäder können verschiedene Wirkungen haben. Warme Bäder können zum Beispiel beruhigend, entspannend oder schmerzlindernd sein. Kalte Bäder wirken hingegen eher anregend oder erfrischen müde Beine bei Sommerhitze. Sie sollten eine Temperatur von bis zu 18 °C haben.
Auch ein Wechselbad ist eine Option. Es bringt den Kreislauf in Schwung und fördert die Durchblutung. Bei diesem Bad bleiben Ihre Füße 5 Minuten im Warmen, ehe Sie sie für 10-15 Sekunden im kalten WasseD (bis 18 °C abkühlen. Wenden Sie Wechselbäder jedoch nicht bei Krampfadern, diabetischem Fuß, Nervenentzündungen und Gefäßkrämpfen an. Letzteres ist ein plötzliches Zusammenziehen der Blutgefäße, etwa als Reaktion auf Kälte.Außerdem sind Fußbäder oft die Basis für die Fußpflege (auch Pediküre genannt) oder Behandlungen an den Füßen. Man unterscheidet zwischen medizinischer und kosmetischer Fußpflege:
- Medizinische Pflege umfasst präventive, therapeutische sowie rehabilitative Behandlungen der Füße. Medizinische Fußpfleger werden Podologen genannt. Sie können unter anderem die Fußleiden von Risikopatienten behandeln, etwa Diabetiker, Rheumatiker oder Bluter.
- Kosmetische Pflege umfasst pflegerische und dekorativen Maßnahmen der Füße, zum Beispiel Nägel feilen, lackieren, Füße eincremen und massieren. Die kosmetische Pflege wird ausschließlich an gesunden Füßen angewandt.
Fußbäder sind günstig, schnell und einfach selbst gemacht. Erfahren Sie im Folgenden, wie Sie das Hausmittel sinnvoll einsetzen und Krankheiten und Beschwerden mit Fußbädern lindern können.
Fußbad gegen Hornhaut
Ein Fußbad hilft, die verhärtete Haut aufzuweichen. Im Anschluss können Sie die betroffenen Hautstellen sanft mit einer Hornhautfeile oder einem Bimsstein entfernen. Nutzen Sie dafür besser keinen Hornhauthobel, denn damit können Sie sich leicht schneiden. Hobel gehören in Profihände.
Ein vorbereitendes Fußbad ist leicht selbst gemacht: Ein Gefäß mit körperwarmem Wasser befüllen und, wenn gewünscht, einen Zusatz hineingeben. Dann die Füße 5 Minuten lang im Bad ruhen lassen.
Fußbad mit Essig
Bei Fußbädern gegen Hornhaut schwören einige Menschen auf Bäder mit Essig, denn die Säure des Essigs soll die Haut besonders weich machen. Geben Sie hierfür 125 ml Apfelessig ins Badewasser. Im Anschluss, nach dem fünfminütigen Bad, die Füße abtrocknen und behutsam die aufgeweichte Hornhaut entfernen.
Bitte beachten: Wenden Sie Essigbäder nicht an, wenn Sie Wunden an den Füßen haben, und brechen Sie die Behandlung ab, wenn es beim Fußbad einen brennenden Schmerz gibt.
Fußbad mit Natron oder Backpulver
Auch Fußbäder mit Natron sind beliebt. Sie sollen die Haut der Füße ebenfalls extra weich machen: Geben Sie 1 Tütchen Natron, das entspricht etwa 3-4 Esslöffeln, ins Wasser und baden Sie etwas länger darin. 20-30 Minuten gelten als ideal. Da Natron eine Base ist, soll das Fußbad überschüssige Säuren neutralisieren. Und durch die längere Badezeit soll mehr Säuren ausgeleitet werden. Denn laut Naturheilkunde ist zu viel Säure im Körper ungesund und beeinträchtigt das Wohlbefinden. Statt Natron können Sie auch 2 Beutel Backpulver ins Badewasser geben. Das Pulver hat zwar eine etwas andere Zusammensetzung als Natron, soll aber auch basisch wirken.
Hinweis: Die beiden Hausmittel, Essigfußbad sowie Basenfußbad, stammen aus der Erfahrungsmedizin. Das bedeutet, dass einige Menschen positive Erfahrung mit den Bädern machen, doch es gibt keine belastbaren Belege für ihre Wirkung.
Unumstritten ist hingegen, dass regelmäßiges Eincremen die Haut an den Füßen geschmeidig hält. Und das beugt beispielsweise rissigen Sohlen mit trockener Hornhaut vor. Um gegen verhärtete Haut an den Füßen vorzugehen, sollten Sie bestenfalls morgens und abends eincremen.
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Fußbad gegen Fußpilz
Wenn die Füße jucken, brennen und stark riechen, die Haut gerötet ist und spannt oder Sie aufgeweichte, feuchte Hautstellen bemerken, könnten Sie Fußpilz haben. Ist dies der Fall, brauchen Sie meist eine Behandlung, denn Fußpilz verschwindet selten von selbst. Entsprechende Medikamente, Salben, Sprays oder Puder erhalten Sie in der Apotheke.
Ein traditionelles Hausmittel bei Fußpilz sind Fußbäder mit Salz: Geben Sie 1-2 Handvoll Salz in warmes Wasser und baden Sie Ihre Füße 10-15 Minuten darin. Am besten eignet sich Meersalz. Es soll im Vergleich zum Speisesalz mehr Mineralien enthalten, die der Haut guttun. Dem Salzfußbad wird nachgesagt, dass es entzündungshemmend wirkt, Pilze und Bakterien abtötet.
Auch Fußbäder mit Apfelessig sowie Bäder mit Backpulver werden bei Pilzinfektionen wie Fußpilz traditionell angewandt. Lesen Sie deren Anwendung unter Fußbad gegen Hornhaut nach.In der medizinischen Fußpflege werden unter anderem Präparate und Badezusätze mit natürlichen Wirkstoffen zur Behandlung von Fußpilz angewandt. Sie sollen etwa die Entzündungen lindern, die der Fußpilz verursacht. Als entzündungshemmend gelten beispielsweise Mittel mit Arnika, Kamille und Ringelblume. Auch Teebaumöl ist ein häufig gebrauchtes Mittel gegen Fußpilz. Für ein linderndes Fußbad genügen schon einige Tropfen des Öls als Zusatz im Badewasser.
Hinweis: Beobachten Sie Ihre Behandlung kritisch, denn Fußbäder können Fußpilz sogar noch befeuern. Wenn ein Hausmittel keine Wirkung zeigt, Sie Schmerzen bekommen oder sich Ihre Symptome verschlimmern, sollen Sie einen Arzt aufsuchen.
Fußbad gegen Nagelpilz
Wenn Sie Nagelpilz haben, verdicken die infizierten Nägel. Sie werden brüchig, splittern ab und wachsen langsamer. Nun sollten Sie schnell handeln, denn ohne Behandlung kann sich Nagelpilz leicht ausbreiten und benachbarte Nägel befallen.
Tipps und Hausmittel gegen Nagelpilz: Fußbäder mit Teebaumöl und das Essigfußbad gegen Nagelpilz. Falls Sie diese Hausmittel versuchen möchten, finden Sie eine Anleitung und hilfreiche Gebrauchshinweise in den beiden vorangegangenen Kapiteln Fußbad gegen Hornhaut und Fußbad gegen Fußpilz.
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Fußbad bei Erkältung
Wenn Sie möchten, können Sie auch bei einer Erkältung einen Zusatz ins Fußbad geben, zum Beispiel ein paar Tropfen ätherische Öle, etwa Eukalyptus, Thymian, Fichtennadel, Latschenkiefer oder Kamille.
Auch möglich sind 1-2 Teelöffel Senfmehl als Badezusatz. Ein Fußbad mit Senfmehl ist ein traditionelles Hausmittel, das den Kreislauf anregen und daher besonders stark wärmen soll. Außerdem wird dem Senföl im Mehl eine entzündungshemmende und antivirale Wirkung nachgesagt.
Gleiches gilt traditionell auch für Salz. Es soll außerdem die Selbstheilungskräfte anregen. Daher können Sie bei einer Erkältung auch Salz ins Fußbad geben: Lösen Sie 1-2 Handvoll Salz in körperwarmem Wasser auf und baden Sie Ihre Füße 10-15 Minuten darin.
Allerdings ist die Wirksamkeit von traditionellen Hausmitteln nicht ausreichend mit Studien abgesichert.
Fußbad gegen Schweißfüße
Schwitzen ist wichtig, kann aber auch unangenehm sein. Zum Beispiel wenn Socken nasse Spuren von Schweiß hinterlassen oder die Füße riechen. Doch bewährte Hausmittel gegen Schweißfüße können Ihre Beschwerden lindern – zum Beispiel ein wohltuendes Fußbad.
Traditionell kommen bei Schweißfüßen Fußbäder mit Apfelessig zum Einsatz. Für ein Essigfußbad geben Sie 125 ml Apfelessig ins Badewasser. Nun 5 Minuten darin verharren und anschließend die Füße gut trocknen. Der Essig soll wirksam gegen Bakterien sein. Das hilft vor allem gegen Fußgeruch. Denn unangenehme Gerüche entstehen erst, wenn Bakterien den Schweiß zersetzen.
Viele Menschen machen im Kampf gegen Schweißfüße auch mit Salbei-Fußbädern gute Erfahrungen. Denn auch Salbei wirkt antibakteriell und beugt so Gerüchen vor. Die Anwendung ist einfach: Baden Sie Ihre Füße 5 Minuten lang in körperwarmen Salbeitee. Anschließend gut abtrocknen.
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Fußbad gegen schmerzende Füße
Ihre Füße tragen Sie durchs Leben und können aus verschiedenen Gründen auch mal wehtun. Gerade nach Überlastung, etwa nach langem Stehen oder Gehen, kann dann ein warmes Fußbad wohltuend wirken.
Manche Menschen machen gute Erfahrungen mit Natronbädern, auch wenn für deren Wirkung wissenschaftliche Belege fehlen. Ein Fußbad mit Natron soll besonders bei müden und schmerzenden Füßen guttun.
Und so geht’s: Geben Sie 1 Tütchen Natron als Zusatz ins Wasser. Das entspricht etwa 3-4 Esslöffeln. Das Wasser sollte körperwarm sein, also etwa 37°C. Tauchen Sie nun Ihre Füße ein und lassen Sie sie etwas länger als bei anderen Bädern im Wasser: 20-30 Minuten.
Hinweis: Wenn Ihre Fußschmerzen länger als drei Tag anhalten, stark sind oder nach einem Unfall, zum Beispiel beim Sport, auftreten, sollten Sie Ihre Beschwerden von einem Arzt abklären lassen.
Fußbad bei Nagelbettentzündung
Die zarte Haut, die Ihre Nägel umschließt, kann sich schmerzhaft entzünden. Zum Beispiel nachdem Sie kleine Hautfetzen am Rand des Nagels abgezogen haben. Sie erkennen eine Nagelbettentzündung meist an geröteter Haut, die warm wird und pulsierend pochen kann. Auch Eiter kann an der Wunde auftreten.
Wenden Sie gerade zu Beginn einer Entzündung täglich Fußbäder mit Kernseife an. Dazu einfach etwas Kernseife als Zusatz ins warme Badewasser geben und den Fuß mit dem entzündeten Nagel 5 Minuten lang baden. Die Kernseife hat eine antibakterielle Wirkung und lindert so die Entzündung.
Achten Sie außerdem darauf, dass nichts, vor allem kein Schuh und keine Socke, auf die entzündete Stelle am Fuß drücken. Auch entzündungshemmende Medikamente können eine sinnvolle Ergänzung bei der Behandlung einer Nagelbettentzündung sein.
Hinweis: Diabetiker und Menschen mit Gefäßerkrankungen sollten keine Hausmittel anwenden, sondern bei Nagelbettentzündung umgehend einen Arzt oder eine medizinische Fußpflege aufsuchen.
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Fußbad bei Hühneraugen
Wenn Ihre Füße gesund sind, können Sie Hühneraugen, die nicht allzu tief sitzen, sanft mit speziellen Feilen oder einem Bimsstein selbst entfernen. Doch davor muss die Hornschwiele im Fußbad aufweichen: Baden Sie Ihre Füße 5 Minuten lang in warmem Wasser. Ideal ist eine Temperatur von etwa 37 °C. Optional können Sie einen Badezusatz dazugeben, etwa Natron, das die Haut besonders weich machen soll. Eine genaue Anleitung, wie ein Fußbad mit Natron beziehungsweise mit Backpulver gelingt, lesen Sie unter Fußbad gegen Hornhaut.
Auch ein warmes Fußbad mit Kamillentee wird bei Hühneraugen gerne angewandt und weicht die Hornschwiele vor einer Behandlung auf. Kamille im Badewasser soll außerdem entzündungshemmend und entspannend wirken.
Hinweis: Die Anwendung – erst Fußbad, dann Abtragen des Hühnerauges – muss meist über mehrere Wochen regelmäßig erfolgen, bis die Hornschwiele verschwunden ist. Ergänzend sollten Sie Ihre Füße regelmäßig eincremen, um die Haut Ihrer Füße geschmeidig zu halten.
Fußbad gegen Warzen
Wenn Sie eine Warze am Fuß haben, kann als Hausmittel zum Beispiel ein Fußbad mit Apfelessig helfen: Geben Sie 125 ml Apfelessig ins körperwarme Wasser und baden Sie Ihre Füße 5 Minuten darin. Der Essig soll gegen die Viren wirken, die die Warze auslösen.
Hinweis: Falls das Fußbad mit Essig einen brennenden Schmerz auslöst, sollten Sie die Behandlung abbrechen. Ein Fall für den Arzt sind Warzen, wenn die Hausmittel nicht helfen und die Wucherung nicht verschwindet. Auch wenn die Warzen nicht an den Füßen sind, sondern an besonders empfindlichen Körperstellen wie Genitalien oder Schleimhäuten sitzen, sollte sie ein Arzt behandeln.
Quellen
- Bachmann, R: Lernt das Wasser richtig kennen; Deutsche Heilpraktiker-Zeitschrift; 2014; DOI: 10.1055/s-0034-1398357
- Brenke, R et al.: 3 Fachleute – 3 Behandlungsmethoden: Fußpilz; Zeitschrift für Komplementärmedizin; 2020; DOI: 10.1055/a-1167-2803
- Urban & Vogel: Erkältung im Anflug: Was hilft?; MMW – Fortschritte der Medizin; 2014; DOI: https://doi.org/10.1007/s15006-014-0030-9
- Stanway, Penny: Alleskönner Apfelessig; Riva Verlag; 2021; Seiten: 104-106
- Kerckhoff, A & Werner, S: Sanfte Hausmittel für Frauen: Für Heilung, Linderung und Wohlbefinden; Springer Verlag, 1. Auflage 2018; Seiten: 71-73
- Ruck, Hellmut: Handbuch für die medizinische Fußpflege: Grundlagen und Praxis der Podologie; Hippokrates Verlag; 1. Auflage 2005; Seite 22-24
- Online-Informationen Gesellschaft für Fuß- und Sprunggelenkchirurgie e.V.: www.gesellschaft-fuer-fusschirurgie.de; Abruf: 18.12.2021
- Online-Informationen Verband Deutscher Podologen e.V.: www.verband-deutscher-podologen.de; Abruf: 15.12.2021