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Scheidentrockenheit

Scheidentrockenheit: Lesen Sie, wie es zu dem Feuchtigkeitsmangel kommt und was Sie dagegen tun können.

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Inhaltsverzeichnis
Frau mit Schlafanzughose

© Shutterstock

Scheidentrockenheit: Beschreibung

Die unangenehmen Anzeichen einer Scheidentrockenheit: Juckreiz und Brennen. Schuld an diesen Symptomen ist ein Feuchtigkeitsmangel in der Scheide, der zu einer zu trockenen Vaginalhaut führt und Scheidentrockenheit, Brennen und Juckreiz auslöst. In der Folge kann Scheidentrockenheit Schmerzen beim Verkehr auslösen. Fehlt das feuchte und durch Milchsäurebakterien leicht saure Sekret in der Vagina, geht unter Umständen auch der Schutz vor Krankheitserregern verloren. Dann können zusätzlich Infektionen entstehen.

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Scheidentrockenheit: Ursachen

Am häufigsten leiden Frauen durch die Hormonänderungen während einer Schwangerschaft oder der Wechseljahre, durch die Einnahme der Pille oder durch Stress an einer zu trockenen Scheide.

Scheidentrockenheit: Wechseljahre

Während der Wechseljahre sinkt der Anteil des weiblichen Geschlechtshormons Östrogen im Körper. Das hat unmittelbare Auswirkungen auf die Vagina.

Denn: Durch den sinkenden Östrogenspiegel bildet sich die Schleimhaut in der Scheide zurück. Die Scheidenhaut wird dünner und ist weniger durchblutet. Sie verliert an Geschmeidigkeit und bildet zunehmend weniger feuchtes Sekret. Scheidentrockenheit und eine erhöhte Empfindlichkeit gegen Reibung sind die Folge.

Scheidentrockenheit: Schwangerschaft

Die Produktion des feuchten Sekrets in der Scheide ist eng an den Östrogenspiegel im Körper geknüpft. Während und nach der Schwangerschaft schwankt der Gehalt des Hormons Östrogen im Körper besonders stark. Dadurch leiden schon während der Schwangerschaft viele Frauen unter Brennen und Juckreiz in der Vagina.

Weil nach der Geburt der Östrogenspiegel schlagartig abfällt, sind vor allem frisch gebackene Mütter von Scheidentrockenheit betroffen.

Während der Schwangerschaft beeinflussen unter Umständen auch Sorgen um das Ungeborene und die anstehenden Veränderungen – allesamt Stressfaktoren – den Feuchtigkeitshaushalt in der Scheide der werdenden Mutter.

Scheidentrockenheit durch Pille

Scheidentrockenheit kann auch eine Nebenwirkung der Pille sein. Das Risiko besteht vor allem bei sogenannten Mikropillen. Durch die Wirkstoff-Kombination aus den Hormonen Gestagen und Östrogen ist die Gefahr von Scheidentrockenheit besonders hoch.

Denn die Einnahme von Östrogen kann – auch in geringer Dosierung – die körpereigene Produktion von Östrogen herabsetzen. Weil das Hormon in der Mikropille aber nur in kleiner Dosis vorkommt, kann es zu einem Östrogenmangel kommen. Der wiederum sorgt dafür, dass das Gewebe im Intimbereich der Betroffenen schlechter durchblutet und die Schleimhaut abgebaut wird.

Das richtige Verhütungsmittel finden (Unser Podcast für ein gutes Körpergefühl – Folge #15)

Zu Gast im Podcast

Dr. Mandy Mangler, Chefärztin der Gynäkologie am Auguste-Viktoria-Klinikum in Berlin

Das passende Verhütungsmittel muss nicht immer das gleiche sein. „Ruhig mal wechseln“, sagt Dr. Mandy Mangler. Sie ist Chefärztin der Gynäkologie am Auguste-Viktoria-Klinikum in Berlin und unsere Expertin dieser Folge.

Die Pille ist zwar noch das Verhütungsmittel Nummer eins in Deutschland – aber die ärztlichen Verordnungen sind seit Jahren rückläufig. Gerade bei jungen Frauen. Es gibt Alternativen, die für die eine oder den anderen vielleicht besser funktionieren.

Wir klären über die vielen Möglichkeiten auf, sich vor einer ungewollten Schwangerschaft zu schützen; gehen auf Nebenwirkungen ein und schildern euch, wie ihr Fehler in der Anwendung vermeidet – damit ihr herausfinden könnt, welches Verhütungsmittel für eure Lebenssituation und Bedürfnisse ideal ist.

Scheidentrockenheit: Weitere Ursachen

Aber auch psychischer oder körperlicher Stress kann den Feuchtigkeitsgehalt in der Vagina negativ beeinflussen.

Daneben können Erkrankungen wie schlecht eingestellter Bluthochdruck oder Diabetes Scheidentrockenheit verursachen.

Wer eine zu übertriebene oder falsche Intimhygiene betreibt – etwa das Tampon zu häufig wechselt, die Scheide zu oft wäscht oder alkalische Seifen und Intimsprays benutzt – riskiert ebenfalls ein Austrocknen der Vaginalschleimhaut.

Scheidentrockenheit behandeln

Apotheken bieten eine ganze Reihe unterschiedlicher Präparate gegen Scheidentrockenheit an. Die meisten davon sind frei verkäuflich.

Einige Produkte enthalten allerdings das Hormon Östrogen. Diese sollten – auch wenn sie teilweise rezeptfrei zu bekommen sind – nur in Rücksprache mit einem Arzt verwendet werden.

Sprechen Sie deshalb beim Kauf eines Präparats gegen Scheidentrockenheit auch mit dem Apotheker, der Ihnen die Wirkstoffe genau erklären kann.

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Scheidentrockenheit: Creme, Gel oder Zäpfchen

In der Apotheke erhalten Sie Cremes, Gele und Zäpfchen, die gegen Scheidentrockenheit helfen. Diese Produkte haben eine Eigenschaft gemeinsam: Sie spenden in der Vagina langanhaltend Feuchtigkeit, regulieren den pH-Wert in der Scheide und regen so die Wiederansiedlung der wichtigen Milchsäurebakterien an. Sie sind meist geruchsfrei und einfach anzuwenden.

Im Gegensatz zu Gelen sind Cremes fetthaltig und dadurch meist etwas fester in ihrer Konsistenz.

Frauen, die wegen Scheidentrockenheit beim Verkehr Schmerzen haben, können Vaginalgele als Gleitmittel verwenden. Allerdings sollten sie darauf achten, dass sie keine Öle oder Fette enthalten, weil sie sonst die Oberfläche von Kondomen angreifen. Deshalb scheiden auch Cremes als Gleitmittel bei geschütztem Verkehr aus.

Wem die Verwendung von Cremes oder Gels unangenehm ist, hat die Möglichkeit gegen Scheidentrockenheit Zäpfchen zu verwenden. Diese enthalten die gleichen Wirkstoffe wie ihre cremigen Kollegen, erhöhen den Feuchtigkeitsgehalt in der Scheide und pflegen die Scheidenhaut mit Lipiden.

Manchmal wird auch eine Kombination von Vaginalzäpfchen und Creme oder Gel empfohlen.

Scheidentrockenheit: Was hilft noch?

  • Binden statt Tampons: Tampons nehmen nicht nur Flüssigkeit in großen Mengen auf, sondern entziehen der Scheidenschleimhaut auch Feuchtigkeit. Bei Scheidentrockenheit sollten Sie deshalb auf die Verwendung von Tampons verzichten.
  • Entspannung: Stressbedingter Scheidentrockenheit begegnen Sie am besten mit Entspannung. Autogenes Training, Spaziergänge oder entspannende Tees z.B. mit Baldrian helfen Ihnen, um zur Ruhe zu kommen.
  • Sex: Egal ob allein oder mit dem Partner – Sex fördert die Produktion des Scheidensekrets und erhöht die Feuchtigkeit in der Vagina. Verwenden Sie bei akuter Scheidentrockenheit ein Gleitgel, um Schmerzen zu vermeiden und die Lust beim Sex zu steigern.
  • Bewegung: Gehen Sie regelmäßig spazieren, nehmen Sie die Treppe statt den Aufzug, wandern Sie in den Bergen oder treiben Sie Sport. Bewegung in jeder Form fördert die Durchblutung – auch die der Scheidenschleimhaut. Das fördert die Regeneration und lindert langfristig die Beschwerden durch Scheidentrockenheit.
  • Unterwäsche aus Naturfaser: Unter künstlichem Gewebe kann die Haut schlecht atmen. Achten Sie deshalb bei Ihrer Unterwäsche und bei enger Kleidung auf Naturfasern. Sie verhindern ein zu warmes Klima für die Scheide und lassen sie atmen.

Gegen die typischen Beschwerden in den Wechseljahren, zu denen auch Scheidentrockenheit zählen kann, werden außerdem eine Reihe pflanzlicher Arzneimittel angeboten.

Vor allem Extrakte von Soja, Rotklee, Leinsaat, Rhapontik-Rhabarber oder der Traubensilberkerze sollen helfen, weil sie pflanzliche Östrogene enthalten.

Diese Wirkstoffe können laut Untersuchungen zwar wechseljahrestypische Beschwerden wie z.B. Hitzewallungen oder Stimmungsschwankungen lindern. Sie haben aber keinen nachgewiesenen Effekt auf wechseljahresbedingte Scheidentrockenheit.

Scheidentrockenheit: Homöopathie und Schüßler Salze

Auch die Homöopathie hält einige Globuli gegen Scheidentrockenheit bereit. Zu den homöopathischen Wirkstoffen gehören Tintenfisch (Sepia officinalis), Graphit (Graphites) und Lebensbaum (Thuja occidentalis).

Bevor sie homöopathische Präparate einnehmen, sollten betroffene Frauen mit ihrem Arzt sprechen. So erfahren sie von möglichen Nebenwirkungen und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten.

Von den Schüßler Salzen werden bei Scheidentrockenheit insbesondere Calcium fluoratum Nr. 1 und Silicea Nr. 11 zur Steigerung der Hautgeschmeidigkeit, Kalium Chloratum Nr.4 zur Erhöhung der Scheidenfeuchtigkeit und Natrium Chloratum Nr. 8 zum Aufbau der Scheidenschleimhaut empfohlen.

Scheidentrockenheit: Hausmittel

Mit den folgenden Hausmitteln lässt sich u.a. durch die Wechseljahre bedingte Scheidentrockenheit natürlich behandeln.

Scheidentrockenheit: Olivenöl & Co

Olivenöl hilft, die Scheidenhaut wieder geschmeidiger und elastischer zu machen. Außerdem verringert es akutes Brennen und Juckreiz bei Scheidentrockenheit. Kokosöl oder andere natürliche Öle, z.B. von der Mandel, haben den gleichen Effekt.

Benutzen Sie nur hochwertige und reine Öle für die Behandlung. Zusatzstoffe und Verunreinigungen können die gereizte Vagina zusätzlich belasten.

Scheidentrockenheit: Joghurt

Wenn es in der Scheide zu trocken geworden ist, dann fehlt es auch an wichtigen Milchsäurebakterien. Sie halten den pH-Wert in der Vagina leicht sauer und verhindern so, dass Krankheitserreger durch die Scheide eindringen.

Joghurt enthält solche Milchsäurebakterien. Tragen Sie bei Scheidentrockenheit täglich ein bis zwei Mal ca. zwei Esslöffel Naturjoghurt äußerlich auf die Vagina auf und lassen Sie den Joghurt rund 30 Minuten einwirken. So unterstützen Sie einen gesunden pH-Wert in der Scheide und mindern akuten Juckreiz.

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel enthält allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder –behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Den passenden Arzt finden Sie über unser Ärzteverzeichnis.

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