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Mundgeruch

Mundgeruch ist unangenehm – vor allem für die Mitmenschen. Testen Sie, ob Sie Mundgeruch haben, und lesen Sie, wie Sie wieder für frischen Atem sorgen.

Geprüft von Sina Horsthemke, Diplom-Biologin

Veröffentlicht:
Aktualisiert: 2024-09-24T00:00:00+02:00 2024-09-24T00:00:00+02:00

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Inhaltsverzeichnis
Frau hält sich beide Hände vor den Mund

© Shutterstock

Mundgeruch ist äußerst unangenehm – vor allem für andere. Denn viele Menschen nehmen selbst gar nicht wahr, dass sie schlecht aus dem Mund riechen. Wenn das Gegenüber im Gespräch sein Gesicht verzieht und auf Distanz geht, ist das ein Hinweis darauf, dass starker Mundgeruch der Grund ist. Manchmal gibt ein freundlicher Mitmensch einen dezenten Hinweis auf den schlechten Atem. Im schlimmsten Fall macht Mundgeruch sehr einsam und treibt Menschen in die soziale Isolation.

Zahnärzte schätzen, dass etwa fünf Prozent der deutschen Bevölkerung immer Mundgeruch und einen dauerhaft schlechten Atem haben. Dann spricht man von chronischem Mundgeruch. Etwa 25 Prozent der Bundesbürger haben zwar nicht ständig Mundgeruch, empfinden ihren schlechten Atem aber zumindest zeitweise als Problem.

Medizinisch heißt Mundgeruch „Halitosis“ oder „Foetor ex ore“. Der üble Geruch ist dabei nicht nur in der Atemluft aus dem Mund, sondern auch beim Ausatmen durch die Nase wahrnehmbar. Wer nach dem Essen plötzlich Mundgeruch entwickelt, hat meist ein Lebensmittel gegessen, das intensiv schmeckt, aber auch entsprechend riecht, zum Beispiel Zwiebeln oder Knoblauch.

Selbst durch anschließendes Zähneputzen lässt sich extremer Mundgeruch manchmal nicht vertreiben. Er kann sich stunden- oder sogar tagelang halten. Ein weit verbreiteter Irrtum ist, dass der schlechte Atem seine Ursache im Magen-Darm-Trakt hat. Bekannt ist heute, dass der Grund für den Mundgeruch bei rund 90 Prozent der Patienten in der Mundhöhle oder im Nasen-Rachen-Raum zu suchen ist. Oft stecken eine schlechte Mundhygiene oder Probleme mit den Mandeln dahinter.

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Welche Arten von Mundgeruch gibt es?

Schlechter Atem ist oft auf flüchtige Schwefelverbindungen zurückzuführen. Diese bilden sich, wenn Bakterien, die ohne Sauerstoff leben, zum Beispiel Eiweiße aus Essensresten in der Mundhöhle zersetzen. Es gibt verschiedene Arten von Mundgeruch, Beispiele sind:
  • süßlicher Mundgeruch (Mundgeruch nach „Aceton“): Die Ursachen von Mundgeruch, der nach Aceton riecht, können längeres Fasten oder die Zuckerkrankheit Diabetes sein. Aceton riecht nach alkoholartigem Nagellackentferner oder überreifem Obst (fruchtig). Manche beschreiben ihn vereinfacht so: Mundgeruch nach Alkohol ohne vorherigen Alkoholgenuss. Ein süßlicher Mundgeruch, der „faulig“ oder nach Leber riecht, deutet auf eine Lebererkrankung hin.
  • säuerlicher Mundgeruch: etwa bei Magenleiden wie Sodbrennen
  • Mundgeruch nach Schwefel: Der Mundgeruch wie „faule Eier“ ist auf die chemische Verbindung Schwefelwasserstoff zurückzuführen.
  • fauliger Mundgeruch: Der Atem riecht modrig-ranzig oder nach faulem Kohl; Verursacher sind schwefelhaltige Verbindungen, die sogenannten Methylmercaptane.
  • fäkaler Mundgeruch (Mundgeruch nach Kot): Das Problem rührt von den Zähnen, dem Magen oder Darm her. Verantwortlich für den üblen Geruch sind biogene Amine, die durch chemische Veränderung von Aminosäuren entstehen. Auch fischiger Mundgeruch und ein Geruch nach faulem Fleisch sind auf biogene Amine zurückzuführen.
  • metallischer Mundgeruch: Zahn- oder Magenprobleme erzeugen manchmal einen metallischen Geschmack im Mund.
  • Mundgeruch nach Ammoniak: Bei Problemen mit der Leber oder den Nieren verströmen Patienten einen Mundgeruch, der nach Ammoniak riecht.

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Ursachen für Mundgeruch

Die Mundgeruch-Ursachen sind äußerst vielfältig. Bei etwa 90 Prozent der Patienten liegt der Auslöser des schlechten Atems im Bereich der Mundhöhle oder des Nasen-Rachen-Raums. Immer noch nehmen viele Menschen – auch Ärzte! – an, die Ursachen für Mundgeruch seien im Magen-Darm-Trakt zu finden.

Ein schlechter Atem kann auf Krankheiten hinweisen, manche Gesundheitsprobleme lassen sich tatsächlich am Geruch aus dem Mund erkennen. Ein Zusammenhang „Mundgeruch-Krankheit“ ist also nicht von der Hand zu weisen. Ein Überblick über häufige Gründe für Mundgeruch, die nicht durch Krankheiten bedingt sind:

  • Mundgeruch am Morgen kennt wohl jeder. Nachts haben Millionen von Bakterien und anderen Keimen in der Mundhöhle ausreichend Zeit für ihre Stoffwechselprozesse. Weil beim Schlummern die Speichelproduktion sinkt und damit auch die natürliche Reinigungsleistung der Mundhöhle, werden die Keime nicht weggespült. Das Ergebnis sind ein schaler Geschmack im Mund und Mundgeruch morgens. Meist verschwindet der Mundgeruch nach dem Zähneputzen oder dem Frühstück. Morgendlicher Mundgeruch und Mundgeruch nach dem Schlaf haben also keinen Krankheitswert.
  • Ernährung (starke Gewürze und Genussmittel): Nach dem Konsum von Lebensmitteln wie Zwiebeln, Knoblauch oder Lauch entsteht unweigerlich Mundgeruch. Der schlechte Atem kann sehr hartnäckig und sogar tagelang vorhanden sein. Manche haben sogar nach dem Zähneputzen noch Mundgeruch. Auch Alkohol, Rauchen sowie ein hoher Kaffee- und Fleischkonsum begünstigen die Halitosis.
  • Mundgeruch beim Fasten/Mundgeruch bei Hunger: Wer zeitweise komplett auf Nahrung verzichtet, kennt den typischen Mundgeruch beim Fasten – den süßlichen Aceton-Geruch, der an Nagellackentferner erinnert. Ein unangenehmer Mundgeruch bei einer Diät, vor allem bei sehr kohlenhydratarmer Ernährungsweise, ist ebenfalls möglich. Der Mangel an Kohlenhydraten bringt den Fettstoffwechsel durcheinander: Der Körper baut Fette nicht ausreichend ab und es bilden sich sogenannte Ketonkörper – diese sorgen für den Geruch nach Aceton in der Atemluft.
  • Mundgeruch in der Schwangerschaft: Bei schwangeren Frauen verändert sich das Zahnfleisch durch die hormonelle Umstellung. Bakterien setzen sich leichter fest und lösen Entzündungen aus. Mundgeruch ist ein Zeichen für eine Zahnfleischentzündung, die sogenannte Schwangerschafts-Gingivitis, die Betroffene immer behandeln lassen sollten. Hormonelle Schwankungen entstehen auch in den Wechseljahren und im Lauf des Menstruationszyklus – die Folge kann Mundgeruch sein.
  • Einnahme schwefelhaltiger Medikamente.
  • Einnahme von Arzneien, die den Speichelfluss drosseln, beispielweise Mittel gegen Depressionen (Antidepressiva), Bluthochdruck (Antihypertensiva) oder Osteoporose (Bisphosphonate).
  • Stress vermindert den Speichelfluss und trocknet den Mund aus.
  • Eine zu geringe Flüssigkeitsaufnahme tagsüber.
     

Mundgeruch durch Karies und andere Probleme in der Mundhöhle

  • Eine schlechte Mundpflege und Zahnhygiene verursachen bakterielle Zahnbeläge und schließlich Löcher in den Zähnen (Karies). Mundgeruch kann auch daher kommen. Auch ein schlechter Gebisszustand mit tiefen Zahnfleischtaschen und offenen Wurzelkanälen ist ein Grund für Mundgeruch. Dort können sich Speisereste sammeln und Bakterien einnisten, welche die Nahrung zersetzen.
  • Genauso können die Löcher gezogener Weisheitszähne Mundgeruch hervorrufen; der Mundgeruch entsteht aufgrund der großen Wunde, in der sich Nahrungsreste ansammeln. Auch lässt sich dieser Bereich aufgrund der Schwellung zeitweise nur schlecht reinigen. Einige Patienten berichten von einem „gammeligen“ Mundgeruch nach der Weisheitszahn-OP. Hilfreich sind Mundspülungen, die schlechte Gerüche neutralisieren und die Wundheilung fördern.
  • Mangelnde Zungenhygiene und starker Zungenbelag: Auf dem Zungenrücken befindet sich die größte Anzahl an Bakterien. Zungenbelag ist eine der häufigsten Ursachen der Halitosis, wie Studien belegen.
  • Abszesse im Mund, Entzündungen der Mundschleimhaut, des Zahnfleischs (Gingivitis) oder Zahnhalteapparats (Parodontitis), Pilzinfektionen (z. B. mit dem Hefepilz Candida albicans).
  • Ungepflegter Zahnersatz, etwa Prothesen und schlecht geputzte Zahnspangen (Brackets).
  • Nicht entfernte Speisereste im Mund oder in den Zahnzwischenräumen.
  • Trockener Mund und gebremste Speichelproduktion – die Bakterien werden nicht mit dem Speichel fortgespült (z. B. Schnarchen, nächtliches Atmen durch den offenen Mund)
  • Bösartige Tumoren.
     

Mandeln, Rachen und Nase als Quelle des Mundgeruchs

Neben der Mundhöhle spielt auch der Hals-Nasen-Ohren-Bereich bei den Mundgeruch-Ursachen eine wesentliche Rolle. Am wichtigsten sind folgende Erkrankungen:

  • Mundgeruch von den Mandeln: Bei einer Mandelentzündung (Tonsillitis) bilden sich auf den Mandeln Ablagerungen, die einen schlechten Geruch verströmen. Manchmal verursachen auch Mandelsteine Mundgeruch.
  • Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis): Sie ist ein häufiger Begleiter der Erkältung – Mundgeruch entsteht.
  • Mundgeruch aus dem Rachen: Die Auslöser einer Rachenentzündung (Pharyngitis) sind meist Viren, zum Beispiel Erkältungs- oder Grippeviren. Patienten verströmen dann einen unangenehmen Mundgeruch aus dem Rachen.
  • Chronischer Schnupfen (Rhinitis).
     

Mundgeruch: Magen und Darm sind seltener schuld

Viele Patienten und auch Ärzte vermuten, dass der Mundgeruch aus dem Magen kommt. Der Zusammenhang zwischen „Mundgeruch und Magen“ ist aber viel seltener der Fall als angenommen. Magenerkrankungen verursachen meist einen säuerlichen Mundgeruch. Folgende Magen-Darm-Erkrankungen kommen als Ursachen des Mundgeruchs in Frage:

  • Sodbrennen und Refluxkrankheit.
  • Infektion mit Helicobacter pylori: Einige Untersuchungen deuten darauf hin, dass das Magenbakterium Helicobacter Mundgeruch auslösen kann. Helicobacter steht mit der Entwicklung von Magengeschwüren und Magenkrebs in Verbindung.
  • Divertikel im Magen-Darm-Trakt.
  • Störungen der Darmflora, etwa bei einer Nahrungsmittelallergie.
     

Mundgeruch durch andere Krankheiten

Daneben kennen Ärzte noch andere Krankheiten, die mit Mundgeruch in Verbindung stehen. Beispiele sind:

  • Mundgeruch bei Diabetes: Eine schlecht eingestellte Zuckerkrankheit verursacht den typischen Mundgeruch bei Diabetikern: Der Atem riecht nach Aceton.
  • Mundgeruch bei Lebererkrankung: Bei Menschen mit kranker Leber, etwa einer Leberzirrhose, riecht der Atem nach Ammoniak.
  • Nierenversagen: Der Atem riecht nach Urin oder Ammoniak.
  • Lungenleiden wie die Lungenentzündung (Pneumonie): Der Atem riecht eitrig.
     

Suchen Sie bei Mundgeruch Ihren Zahnarzt auf. In Deutschland gibt es mittlerweile spezielle Halitosis-Sprechstunden. In diesen finden Ärzte die Ursachen für den Mundgeruch.

Mundgeruch bekämpfen

Wie Sie den unangenehmen Mundgeruch bekämpfen, hängt von seiner Ursache ab. In der Mehrzahl der Fälle liegt der Auslöser in der Mundhöhle. Der richtige Arzt bei Mundgeruch ist also zunächst Ihr Zahnarzt. Findet er keine Ursache in der Mundhöhle, suchen Sie Ihren Hausarzt oder einen Hals-Nasen-Ohren-Spezialisten auf. Steckt eine Krankheit dahinter, zum Beispiel Diabetes, ein Leber- oder Nierenleiden, behandeln Ärzte zunächst diese Grunderkrankung. Damit sollte sich auch der Mundgeruch beseitigen lassen. Es gibt einige Maßnahmen, mit denen Sie den üblen Mundgeruch wegbekommen. Was ist eine effektive Hilfe bei Mundgeruch? Die 10 besten Mittel gegen Mundgeruch sowie unterstützende Maßnahmen zur Behandlung von Mundgeruch sind:

  • Versuchen Sie Faktoren abzustellen, die den Speichelfluss bremsen und Mundgeruch begünstigen: Stress, Rauchen, Atmung durch den Mund, wenig trinken tagsüber; mit solchen einfachen Maßnahmen lässt sich oft auch der Mundgeruch beseitigen.
  • Auch wenn sie gesund sind und gut schmecken: Seien Sie sparsam mit Nahrungsmitteln, die Mundgeruch verursachen, etwa Knoblauch, Zwiebeln, Rettich oder Lauch. • Achten Sie auf Ihren Alkohol- und Kaffeekonsum und rauchen Sie nicht – so können Sie Mundgeruch loswerden beziehungsweise verhindern.
  • Essen Sie regelmäßig! Häufige Fastenkuren oder einseitige, kohlenhydratarme Diäten begünstigen Mundgeruch.
  • Ein wirksames Mittel gegen Mundgeruch ist es, Defekte an Ihren Zähnen beheben zu lassen, etwa Karies, offene Wurzelkanäle oder undichte Füllungen; lassen Sie auch Zahnfleischentzündungen behandeln.
  • Eine gute Mundhygiene ist das A und O bei Mundgeruch: Putzen Sie sich mindestens zweimal täglich die Zähne, verwenden Sie Zahnzwischenraumbürsten oder Zahnseide; reinigen Sie herausnehmbaren Zahnersatz und die Zähne bei festen Zahnspangen gut; mit der richtigen Mund- und Zahnpflege lässt sich oft Mundgeruch vermeiden.
  • Kurzfristig wirksam gegen Mundgeruch kann auch Zahnpasta sein, die Zinnfluorid oder Zink enthält. Die Substanzen wirken antimikrobiell beziehungsweise binden schwefelhaltige Geruchspartikel; spülen Sie nach dem Zähneputzen nicht mit Wasser nach!
  • Professionelle Zahnreinigung (PZR) beim Zahnarzt: Sie entfernt hartnäckige Plaques auch an schwer zugänglichen Stellen; ein Fachmann säubert, glättet, poliert und versiegelt die Zähne mit Fluorid.
  • Zungenreinigung: Eine saubere Zunge zählt zu den besten Tipps gegen Mundgeruch, denn die Zunge ist ein Schlaraffenland für Bakterien. Zungenschaber und Zungenbürsten vermindern die Anzahl der Keime auf dem Zungenrücken; eine Alternative ist die professionelle Zungenreinigung beim Zahnarzt.
  • Mittel gegen Mundgeruch aus der Apotheke: Mundspülungen mit Chlorhexidingluconat, Zinkchlorid, Cetyl-Pyridin-Chlorid (CPC), Wasserstoffperoxid, Triclosan, Aminfluorid und Zinnfluorid gelten als wirksam gegen Mundgeruch. Apotheken bieten eine Vielzahl verschiedener Produkte.
  • Apotheken, Drogerien und der Internetversandhandel bieten auch Hilfe, wenn der Mundgeruch vom Magen herrührt. Sodbrennen und die Refluxkrankheit können schlechten Atem verursachen.
     

Hausmittel gegen Mundgeruch

Viele setzen auf Hausmittel gegen Mundgeruch. Allerdings sind so einige der bewährten Hausmittel nicht jedermanns Sache und Geschmack. Erste Hilfe gegen Mundgeruch bieten folgende Maßnahmen:

  • Kaffeebohnen kauen: die Inhaltsstoffe der Kaffeebohne neutralisieren den Säuregeschmack, der beim Aufstoßen aus dem Magen kommt.
  • Auch mit Chlorophyll lässt sich Mundgeruch beseitigen: Im Handel erhältlich ist Kaugummi gegen Mundgeruch, der den grünen Farbstoff aus Pflanzen enthält.
  • Natron hilft Kaffeetrinkern, Rauchern oder Knoblauchliebhabern. Das altbewährte Hausmittel neutralisiert Gerüche und Säuren. Stellen Sie eine Lösung aus einem Teelöffeln Natron und einem Glas Wasser her und spülen Sie Ihren Mund damit kräftig aus.
  • Zitrone: Beißen Sie in ein Stück frische Zitrone oder spülen Sie den Mund mit Zitronensaft. Die Zitronensäure ist eine gute Hilfe gegen Mundgeruch. Aber Achtung: Wenden Sie Zitrone nicht zu oft an, denn die Säure greift den Zahnschmelz an. Warten Sie zudem anschließend ein, zwei Stunden mit dem Zähneputzen.
  • Naturjoghurt essen: Er enthält Milchsäurebakterien, die Schwefelverbindungen im Mund reduzieren und die Vermehrung von Bakterien bremsen.
     

Petersilie gegen Mundgeruch
Petersilie erachten viele nur als schönes Beiwerk auf ihrem Teller. Dabei ist die grüne Pflanze ein gutes Hausmittel gegen Mundgeruch. Sie enthält Chlorophyll, das den Mief im Mund gemeinsam mit ätherischen Ölen beseitigt. Petersilie gegen Mundgeruch hilft unter anderem, wenn Sie Raucher sind, Knoblauch oder Zwiebeln gegessen haben. Kauen Sie einfach einige Blätter. Auch Fenchel macht Ihren Atem wieder frisch.

Ingwer gegen Mundgeruch
Ingwer ist ein bewährtes Hausmittel gegen Mundgeruch. Die Wurzel enthält viele ätherische Öle, die schlecht riechenden Atem neutralisieren. Ingwer können Sie als Tee gegen Mundgeruch anwenden: Schneiden Sie einige Scheiben ab und brühen Sie diese mit heißem Wasser auf, dann einige Minuten ziehen lassen. Alternativ kauen Sie dünne Ingwerscheiben, aber Achtung: Ingwer ist scharf! Auch schwarzer Tee soll Abhilfe schaffen.

Olivenöl gegen Mundgeruch
Das Ölziehen ist ein uraltes Hausmittel gegen Mundgeruch. Nehmen Sie einen Esslöffel Olivenöl in den Mund und schwenken Sie es einige Minuten hin und her. Ziehen Sie das Olivenöl auch durch die Zahnzwischenräume. Olivenöl bindet schlecht riechende Stoffe und drosselt das Bakterienwachstum im Mund. Angeblich schützt regelmäßiges Ölziehen aufgrund seiner antibakteriellen Wirkung vor Zahnbelägen und Karies. Weil beide häufig die Ursache des miefigen Atems sind, können Sie mit dem Ölziehen eventuell auch Mundgeruch vorbeugen.

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Mundgeruch bei Kindern

Mundgeruch bei Kindern ist seltener als bei Erwachsenen. Etwa zehn bis 15 Prozent der Kinder leiden unter schlechtem Atem. Wie bei den Großen sind oft eine schlechte Mund- und Zahnhygiene sowie ein trockener Mund die Ursachen für Mundgeruch beim Kleinkind. Aber auch organische Krankheiten können die Auslöser sein. Dann verschwindet der Mundgeruch bei Kindern trotz Zähneputzens nicht. Eltern suchen mit betroffenem Nachwuchs am besten den Kinderarzt oder Zahnarzt auf.

Mundgeruch bei Kleinkindern und Kindern – mögliche Ursachen

  • starke Karies • schlechte Mundhygiene: Ihr Kind putzt die Zähne nicht gründlich; vor allem, wenn Ihr Kind eine feste Zahnspange trägt, ist ausreichendes Putzen enorm wichtig.
  • trockener Mund: Ihr Kind trinkt tagsüber zu wenig und atmet nachts bevorzugt durch den Mund.
  • Infektionskrankheiten, etwa Pfeiffersches Drüsenfieber, Mandelentzündung, Rachenentzündung (z. B. Streptokokkenangina, Virusinfektionen).
  • Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis), die oft in Kombination mit Zahninfektionen oder einer Kiefernhöhlenentzündung auftritt.
  • Mundschleimhautentzündung, etwa im Rahmen der Fuß-Mund-Krankheit oder Mundfäule.
  • Nasenpolypen.
  • Typ-1-Diabetes: Diese Form der Zuckerkrankheit beginnt in jungen Jahren; ein süßlicher Mundgeruch kann ein Anzeichen sein.
  • Essstörungen, etwa die Magersucht Anorexia nervosa: Hungern, Fasten und eine verminderte Kohlenhydrataufnahme verursachen Mundgeruch; der Atem riecht wie Aceton.
  • Mundgeruch bei Kleinkindern: Fremdkörper in der Nase können Entzündungen verursachen; dann reicht der Atem schlecht.
     

Mundgeruch beim Baby – das kann dahinter stecken

Ihr Baby hat Mundgeruch? Dann bekommt es vermutlich die ersten Milchzähne. Zwischen dem sechsten und achten Lebensmonat schieben sich die ersten Beißerchen heraus. Bis zum dritten Geburtstag sind meist alle 20 Milchzähne komplett. Beim Zahnen sind die meisten Babys unruhig, das Zahnfleisch rötet sich, ist empfindlich und juckt. Außerdem wird der Speichelfluss angekurbelt. Mundgeruch beim Zahnen ist keine Seltenheit. Hat Ihr Baby Mundgeruch, könnten auch folgende Gründe verantwortlich sein:

  • Ihr Baby spuckt vermehrt oder es trinkt zu wenig.
  • Wie größere Kinder können auch Babys Karies bei schon durchgebrochenen Zähnen entwickeln.
  • Manchmal rührt der Mundgeruch auch von Infektionen (z. B. Erkältung, Mandelentzündung, Rachenentzündung, Nasennebenhöhlenentzündungen) oder einem angeborenen Diabetes her.
     

Bei länger andauerndem Mundgeruch gehen Sie mit Ihrem Baby besser zum Arzt, um Krankheiten auszuschließen. Tippen Sie auf das Zahnen als Ursache, ist dies nicht nötig – der Mundgeruch vergeht von selbst.

Habe ich Mundgeruch?

Ein Mundgeruch-Test zeigt, ob mit Ihrem Atem tatsächlich etwas nicht stimmt. Manche Menschen haben eine äußert empfindliche Nase und bilden sich ihren Mundgeruch nämlich nur ein. Die Geruchswahrnehmung ist äußerst subjektiv. Auch dieser eingebildete schlechte Atem und die Angst vor Mundgeruch hat einen Namen: Halitophobie. In Wirklichkeit ist mit dem Geruch aus dem Mund bei diesen Menschen aber alles in Ordnung.

Zahnärzte der Universität Basel stellten in ihren Mundgeruch-Sprechstunden fest, dass 12,5 Prozent ihrer Patienten nicht wirklich aus dem Mund rochen, sondern der Gestank nur ihrer Einbildung entsprang. Wenn Sie sich unsicher sind, ob es aus Ihrem Mund müffelt, ziehen Sie am besten eine vertraute Person hinzu, etwa Angehörige, Freunde oder Ihren Partner. Sie sagen Ihnen in der Regel ehrlich, wie es um Ihren Atemgeruch bestellt ist.

Mundgeruch: Selbsttest liefert erste Hinweise

Den schlechten Atem durch einen Mundgeruch-Selbsttest aufzuspüren, ist nicht ganz einfach. Der Grund ist, dass Sie an Ihren eigenen Geruch gewöhnt sind und schlechte Atemluft so kaum wahrnehmen können. Dennoch gibt ein Mundgeruch-Selbsttest erste Anhaltspunkte für stinkenden Atem. Probieren Sie folgende Varianten als ersten Selbst-Check, die einfach und schnell im Alltag durchführbar sind:

  • Lecken Sie mit der Zunge mehrmals über Ihren Handrücken, warten Sie einige Sekunden und riechen Sie anschließend an dieser Stelle. Haben Sie Mundgeruch, erschnüffeln Sie flüchtige Schwefelverbindungen, welche die Bakterien in Ihrem Mund produzieren.
  • Halten Sie beide Hände vor den Mund und bilden Sie so einen Hohlraum; in diesen atmen Sie kräftig aus und stecken dann Ihre Nase in die ausgeatmete Luft. Empfinden Sie den Geruch als unangenehm, ist dies ein Zeichen für Mundgeruch.
  • Alternativ pusten Sie in eine kleine Plastiktüte und lassen die ausgeatmete Luft im Anschluss langsam entweichen. Halten Sie Ihre Nase vor die Tütenöffnung und schnuppern Sie daran.
  • Nehmen Sie einen Zungenschaber, sauberen Löffel ohne scharfe Kanten oder ein Wattestäbchen und streifen Sie ein wenig Belag vom hinteren Zungenrücken ab – dort befinden sich die meisten Bakterien. Warten Sie einige Sekunden und riechen Sie dann an dem abgeschabten Zungenbelag. Unangenehm? Dann haben Sie vermutlich Mundgeruch.
     

Ärzte verwenden ein Mundgeruch-Messgerät, um den Geruch in der Atemluft zu bestimmen, das sogenannte Halimeter. Integriert ist ein kleiner Gassensor, der die Konzentration flüchtiger, schwefelhaltiger Substanzen analysiert. Diese setzen Bakterien frei, wenn sie Speisereste zersetzen und verstoffwechseln.

Für diesen Mundgeruch-Test pusten Sie kräftig in das Halimeter, nach wenigen Sekunden steht das Ergebnis. Mundgeruch teilen Ärzte in verschiedene Schweregrade ein. Halimeter für den Hausgebrauch gibt es auch im Internetversandhandel. Ganz billig ist der mobile Atemtester aber nicht.

Arztsuche
Finden Sie mit Hilfe der FOCUS-Gesundheit Arztsuche den passenden Mediziner.
Quellen
  • Online-Informationen Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde: www.dgzmk.de; Abruf: 10.02.2018
  • Online-Informationen Arbeitskreis Halitosis der DGZMK: www.ak-halitosis.de; Abruf: 10.02.2018
  • Online-Informationen Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV): www.kzbv.de; Abruf: 10.02.2018
  • Online-Informationen Bayerische Landeszahnärztekammer (BLZK): www.blzk.de; Abruf: 10.02.2018
  • Online-Informationen Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte: www.kinderaerzte-im-netz.de; Abruf: 10.02.2018

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Tipps für Ihre Zahngesundheit von Dr. Thomas Lang

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Was macht eine/n guten Zahnmediziner/in aus?

Dass er nicht nur die Zähne, sondern den gesamten Patienten im Blick hat.

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Parodontose, Diabetes, Herzkrankheiten und vieles mehr hängen mit den Zähnen zusammen. Deswegen sollte eine regelmäßige Kontrolle und Untersuchung stattfinden.

Das vollständige Interview mit Dr. Thomas Lang finden Sie hier.

Dr. Thomas Lang,

Zahnarzt mit Praxis in 50931 Köln-Lindenthal

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  • Zahnmedizin

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Therapieschwerpunkt:

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Tipps für Ihre Zahngesundheit von Dr. Volker Böll

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Ja, wenn man zweimal täglich für jeweils mindestens drei Minuten die Zähne putzt, ist das ausreichend. Allerdings sollte man dazu einmal täglich auch die Zahnzwischenräume reinigen – entweder mit Zahnseide oder Interdentalbürsten.

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Eine gute Zahnhygiene ist essenziell, um Zahnfleischentzündungen und Erkrankungen des Zahnhalteapparates (Parodontitis) vorzubeugen.

Das vollständige Interview mit Dr. Volker Böll finden Sie hier.

Dr. Volker Böll,

Zahnarzt mit Praxis in 68519 Viernheim

Fachgebiet:

  • Zahnmedizin

Teilgebiet:

  • Tätigkeitsschwerpunkt: Endodontologie
  • Tätigkeitsschwerpunkt: Implantologie
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Therapieschwerpunkt:

  • Ästhetische Zahnheilkunde
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  • Operationsmikroskop
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Tipps für Ihre Zahngesundheit von Dr. Christian Rüter

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Zweimal am Tag Zähneputzen, reicht das?

Eine umfangreiche Zahnpflege morgens und abends sollte der Standard sein. Das Zähneputzen zwischendurch oder nach dem Essen schadet auf keinen Fall.

Keine Schmerzen, kein Problem, denken sich viele, wenn es um die Zähne geht. Warum sollten Patienten unbedingt zur regelmäßigen Kontrolle in die Praxis?

Sein Auto bringt man doch auch zur regelmäßigen Inspektion, um spätere große Reparaturen und Schäden zu vermeiden. Bei der Zahngesundheit verhält es sich nicht anders. Zudem ist der Zusammenhang von gesunden Zähnen und dem allgemeinen Gesundheitszustand heute unbestritten.

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Das vollständige Interview mit Dr. Christian Rüter finden Sie hier.

Dr. Christian Rüter,

Zahnarzt mit Praxis in 49214 Bad Rothenfelde

Fachgebiet:

  • Zahnmedizin

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  • Dentallabor angeschlossen / Praxislabor
  • Digitale Volumentomographie (DVT)
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