Zusammenfassung:
- Geschwollene Augen können verschiedene Ursachen haben, z.B. Allergie, Bindehautentzündung oder Zugluft
- Wann zum Arzt? Bei dauerhafter oder wiederkehrender Schwellung
- Welche Hausmittel helfen? z.B. Kühlen und Massage
- Welche Medikamente helfen? z.B. antiallergische oder antientzündliche Augentropfen und -salben
Der morgendliche Blick in den Spiegel zeigt es deutlich: War die Nacht wenig erholsam, können sich geschwollene Augenlider und Tränensäcke abzeichnen. Doch nicht nur Schlafmangel sorgt für dicke Augen. Die möglichen Gründe, warum Augen geschwollen sind, sind vielfältig. Manche Ursachen sind unbedenklich und die Schwellung ist nur vorübergehend, etwa nach dem Weinen. Andere Auslöser sind ernster, zum Beispiel eine Herz- oder Nierenschwäche.
Für die Behandlung ist es wichtig zu wissen, was die Augenschwellung auslöst. Denn nur so können Sie einschätzen, ob Sie zum Arzt gehen sollten oder Ihre geschwollenen Augenringe mit einfachen Hausmitteln wieder in den Griff bekommen.Werbung
Geschwollene Augen: Ursachen
Wenn Ihre Augen dick und verquollen aussehen, kann das viele Gründe haben – von Umwelteinflüssen bis hin zu Krankheiten. Lesen Sie typische Beispiele für mögliche Ursachen von geschwollenen Augen.
Geschwollene Augen: Umweltfaktoren als Ursache
Äußere Umstände, bei denen die Augen anschwellen können, sind zum Beispiel Zugluft oder eine rauchige Umgebung. Beides reizt die Augen und kann sie dick werden lassen.
Gleiches gilt für lange Stunden vor dem Bildschirm oder trockene Raumluft. Neben der Schwellung können außerdem Juckreiz, verschwommene Sicht oder Lichtempfindlichkeit hinzukommen. Die Symptome sind jedoch nicht von Dauer und vergehen wieder, sobald Sie die äußeren Umstände anpassen.Geschwollene Augen: Ursachen können im Körper liegen
Ebenfalls vorübergehend sind geschwollene Augen nach starkem Weinen oder morgens, direkt nach dem Aufstehen. Der Grund: Im Liegen kann die Lymphe schlechter fließen und sich stellenweise sammeln – auch Lymphstau genannt. Im Gesicht werden Flüssigkeitsansammlungen vor allem an der zarten Haut rund ums Auge als Schwellung sichtbar.
Ein weiterer Grund für angeschwollene Augen könnte Ihr Lebenswandel sein: Wenn Sie sehr salzig essen oder nachdem Sie viel Alkohol getrunken haben, lagert der Körper vermehrt Wasser ein. Auch das kann die Augenpartie aufgequollen aussehen lassen.
Hormone können ebenfalls Einfluss auf das Aussehen der Augen haben. Vor allem die weiblichen Östrogene fördern Wassereinlagerungen in der Haut. Das ist der Grund, warum manche Frauen in Laufe Ihres Zyklus oder gerade zu Beginn der Wechseljahre angeschwollene Augen bemerken.Geschwollene Augen: Krankheiten als Ursache
Auch verschiedene Krankheiten kommen als Ursache für geschwollene Augen in Frage. Etwa diese typischen Beispiele:
- Allergie: Allergiker haben häufig rote und geschwollene Augen. Neben einer laufenden oder verstopften Nase und Niesen sind gereizte Augen sogar eines der häufigsten Anzeichen einer Allergie. Therapiert werden Allergien häufig mit Antihistaminika. Dies sind Medikamente, welche die Symptome der Allergie unterdrücken und so die Beschwerden lindern.
- Augenlidentzündung: Schwillt das Auge punktuell an, also nur einseitig, nur oben oder unten am Auge, könnte eine Augenlidentzündung der Grund sein. Sind Bakterien die Ursache, ist es wahrscheinlich ein Gerstenkorn, das zum Beispiel mit antibiotischer Salbe behandelt wird. Wenn eine Entzündung einer Talgdrüse das Auge anschwellen lässt, spricht man von einem Hagelkorn. Dies wird zum Beispiel mit entzündungshemmender Salbe behandelt.
- Bindehautentzündung: Bakterien und Viren, aber auch Allergien, können eine Bindehautentzündung auslösen. Neben einer Schwellung haben Betroffene oft gerötete, brennende und juckende Augen. Auch das Gefühl von einem Fremdkörper im Auge ist typisch. Bindehautentzündungen lassen sich, je nach Befund, zum Beispiel mit antibakteriellen oder antiallergischen Augentropfen behandeln.
- Erkältung: Durchschnittlich zwei bis vier Mal pro Jahr erkälten sich Erwachsene – Kinder sogar noch öfters. Neben Husten, Halsweh und Schnupfen können auch die Augen leicht anschwellen. Das gilt vor allem, wenn die Nasennebenhöhlen stark entzündet sind. Erkältungen klingen in der Regel nach etwa einer Woche von selbst wieder ab.
- Augenverletzungen: Augen können anschwellen, wenn Sie einen Stich, Stoß oder Schlag abbekommen und Verletzungen davontragen. Dies geschieht zum Beispiel durch fliegende Objekte wie Bälle beim Sport oder Äste bei der Gartenarbeit. In all diesen Fällen gilt: Lassen Sie Ihr Auge von einem Arzt untersuchen, auch wenn Sie das Gefühl haben, die Verletzung sei nur geringfügig.
- Internistische Krankheiten: Auch verschiedene Erkrankungen der inneren Organe können die Augen anschwellen lassen. Wenn beispielsweise das Herz nicht mehr richtig pumpt oder die Nieren erkrankt sind, können sich Wassereinlagerungen im Gewebe (Ödeme) bilden.
- Krebs: In seltenen Fällen kann Krebs der Grund für die Schwellung sein. Gut- sowie bösartige Tumore können auch im Bereich der Augen entstehen und es so dick werden lassen.
Geschwollenen Augen: Welcher Arzt?
Wenn Ihre Augen dauerhaft dick sind oder die Schwellung immer wieder auftritt, sollten Sie die Ursache von einem Arzt abklären lassen. Ihr erster Ansprechpartner kann Ihr Hausarzt sein.
Auch Augenärzte (Ophthalmologen) können häufig helfen. Um einen kompetenten Augenarzt in Ihrer Nähe zu finden, können Sie die FOCUS-Gesundheit Arztsuche nutzen: Suchen Sie zum Beispiel direkt nach dem Stichwort „Augenarzt“ und lassen Sie sich so die besten Mediziner in Ihrer Umgebung anzeigen.
Behandlung: Was tun gegen geschwollene Augen?
Wie Sie geschwollene Augen richtig behandeln, hängt immer von der jeweiligen Ursache ab. In manchen Fällen helfen einfache Hausmittel wie das Kühlen, während in andere Fällen Medikamente nötig sind, um die Schwellung zu lindern.
Damit Ihre Augen gar nicht erst gereizt werden, können Sie außerdem die folgenden Tipps beherzigen:
- Essen Sie ausgewogen. So hat Ihr Körper alle Nährstoffe zur Verfügung, um Ihre Augen gesund zu halten.
- Meiden Sie ein Übermaß an Salz und Alkohol. Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung sollten Erwachsene nicht mehr als 6 Gramm Speisesalz pro Tag zu sich nehmen. Bei Alkohol liegt die tägliche Maximalmenge bei 10 Gramm für gesunde Frauen – etwa 0,1 Liter Wein – und bei 20 Gramm für gesunde Männer – etwa 0,5 Liter Bier. Aber trinken Sie trotz der Richtwerte nicht jeden Tag Alkohol.
- Nutzen Sie bei langer Computerarbeit einen hochwertigen Bildschirm und achten Sie auf eine gute Beleuchtung. Der ideale Abstand zwischen Monitor und Ihren Augen sollte 50 bis 80 Zentimeter betragen.
- Da trockene Luft die Augen reizt, tut regelmäßiges Stoßlüften gut. Bei trockener Raumluft im Winter, hilft eine Wasserschale auf der Heizung.
- Nutzen Sie Augenkosmetik nicht länger als auf der Verpackung angegeben.
Bildschirmarbeit: So schonen Sie Ihre Augen
Lesen Sie hier das Videotranskript
Wenn bei der Bildschirmarbeit Beschwerden auftreten, dann ist es meistens ein trockenes Auge. Das Prinzip ist ganz einfach erklärt: Durch das Starren auf den Bildschirm vergisst man zu blinzeln. Und jeder Wimpernschlag befeuchtet die Augen. Und ein schlecht befeuchtetes Auge bewirkt Trockenheit, Fremdkörpergefühl, Schleier, Schlieren sehen. Das alles zusammen ist ein sogenanntes Sicca-Syndrom, das Syndrom des Trockenen Auges.
Das ist eine sehr häufige Erkrankung, eine Volkserkrankung, fast jeder hat das. Der Mensch merkt gar nicht, dass er blinzelt. Er merkt es nur dann, wenn er vergisst zu blinzeln. Nämlich dann, wenn der auf den Bildschirm schaut, und seltener blinzelt als normal.
Und wenn man dann starrt, dann wird dieser reflektorische Wimpernschlag unterdrückt. Und das führt dazu, dass die Augen austrocknen.
Wie kann man nun die Beschwerden bei der Bildschirmarbeit reduzieren? Ganz einfach: weniger am Bildschirm arbeiten. Jetzt werden Sie sagen: „Das geht ja nicht, ich muss ja die ganze Zeit arbeiten.“ Dann ist es wirklich hilfreich, einfach Pausen zu machen. Ja, also nicht eine Stunde lang durcharbeiten, sondern vielleicht 20 Minuten. Dann mal eine kurze Pause machen. Weil in den Pausen, wenn man nicht auf den Bildschirm starrt, wird automatisch mehr geblinzelt.
Pausen machen bedeutet auf der einen Seite, dass man nicht mehr in eine Richtung starrt, auf der anderen Seite natürlich auch, dass man unterschiedliche Distanzen dann wieder einnimmt. Man schaut mal in die Ferne. Man geht mal rum.
Die zweite Unterstützung ist die Verwendung von Tränenersatzstoffen. Das sind Tropfen, die genau zusammengesetzt sind wie unser Tränenfilm. Wenn man die einträufelt, dann wird das, was fehlt – weil bei älteren Menschen ist der Tränenfilm nicht mehr so stabil – wird das ersetzt und dann wird vielleicht auch das seltene Blinzeln nicht so Beschwerden machen.
Geschwollene Augen: Hausmittel können helfen
Wenn der Auslöser keine Krankheit, sondern harmlos ist, können Sie die folgenden Hausmittel und Tipps gegen geschwollene Augen ausprobieren. Doch beachten Sie: Wenn die Ursache unbekannt ist oder sich Ihre Beschwerden nicht bessern, sollten Sie immer zeitnah einen Arzt aufsuchen.
- Kälte: Kühlen hat bei geschwollenen Augen eine abschwellende Wirkung. Allerdings ist die Haut rund um die Augen sehr zart. Daher sollten Sie kein Eis direkt verwenden. Besser: Umwickeln Sie kühlschrankkalte Kompresse oder Augenpads mit einem Tuch und legen Sie diese auf die Augen. Auch viele Kosmetikprodukte besitzen einen kühlenden Effekt, etwa Roll-On-Sticks für die Augen. Doch wenn eine Allergie Ihre geschwollenen Augen auslöst, sollten Sie darauf achten, dass Sie alle Inhaltstoffe vertragen.
- Massage: Durch eine sanfte Massage können Schwellungen der Augenpartie etwas abklingen. Klopfen Sie vorsichtig Ihre Augenpartie ab oder streichen Sie sanft mit kreisenden Bewegungen über die Haut. Das kann Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe bessern. Auch Physiotherapeuten und Masseure können unter Umständen helfen: Mit der sogenannten manuellen Lymphdrainage soll der Lymphfluss angeregt werden.
- Erhöht schlafen: Um Flüssigkeitsansammlungen im Bereich der Augen vorzubeugen, kann es sinnvoll sein, mit dem Kopf leicht erhöht zu schlafen.
Beachten Sie jedoch: Nicht jedes Hausmittel ist unbedenklich. So raten einige Ärzte etwa von Behandlungen mit Kamille, mit selbst gemischten Kochsalzlösungen oder von Augenspülungen mit Essig ab. Sie können das Auge teilweise sogar noch mehr reizen.
Geschwollene Augen: Medikamente
Je nach Ursache kommen bei geschwollenen Augen unterschiedliche Medikamente zum Einsatz: Allergiker können Antihistaminika nutzen. Diese unterdrücken die Symptome einer Allergie und lindern so die Beschwerden.
Wenn die Augen aufgrund einer bakteriellen Infektion anschwellen, helfen antibiotikahaltige Augentropfen und -salben. Ist eine Entzündung der Auslöser, können entzündungshemmende Mittel sinnvoll sein.
Manchmal sind die geschwollenen Augen nur ein Begleitsymptom einer anderen Erkrankung, zum Beispiel einer Herz- oder Nierenschwäche. In diesen Fällen müssen Ärzte die Grunderkrankung mit Medikamenten behandeln – dann schwellen in der Folge meist auch die Augen ab.
Quellen
- Oberhofer, E: Verquollene Augen — ein unterschätztes Symptom; Allergo Journal; 2013; DOI: https://doi.org/10.1007/s15007-013-0011-9
- Online-Informationen Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft e.V.: www.dog.org; Abruf: 22.09.2022
- Online-Informationen Berufsverband Deutscher Internistinnen und Internisten e.V.: www.internisten-im-netz.de; Abruf: 22.09.2022
- Online-Informationen Berufsverband der Frauenärzte e.V.: www.frauenaerzte-im-netz.de; Abruf: 22.09.2022
- Online-Informationen Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V.: www.dge.de; Abruf: 22.09.2022