Während sich professionelle Sprecher und Sänger ähnlich wie Marathonläufer zuerst aufwärmen und dann schauen, dass sie nicht über ihre Leistungsfähigkeit hinausgehen, tun andere das eher nicht. „Wir sollten viel wohlwollender mit unserer Stimme umgehen“, sagt der Phoniater und HNO-Arzt.
Gewappnet fürs Alter
Neben Rauchen, Dauersprechen, schlechter Haltung und trockener Heizungsluft nagt der Zahn der Zeit an der Stimme: „In zunehmendem Alter verknöchert das weiche Knorpelgerüst des Kehlkopfes, und er ist nicht mehr so beweglich wie in jungen Jahren“, erklärt Kraus. Die Stimme kann dadurch heiserer und weniger belastbar werden. Aufhalten kann man die Alterungsprozesse nicht. Doch wenn wir unsere Stimme pflegen (siehe Tipps unten), bleibt eine größere „funktionelle Reserve“, wie der Experte es nennt. Die Stimme ist für Veränderungen besser gewappnet.
Heiserkeit, die länger als drei Wochen anhält, sollte von einem HNO-Arzt oder einem Phoniater abgeklärt werden. Ursache können zum Beispiel Knötchen oder Polypen an den Stimmlippen sein.
Besser leben
Dieser Artikel erschien zuerst in der Ausgabe Besser leben. Weitere Themen: Studien belegen den gesundheitlichen Gewinn von Kaffee, neue Medikamente reduzieren Übergewicht. U.v.m.
Das pflegt die Stimmlippen
Melodien summen am Morgen bereitet die Tonfabrik im Hals auf anstehende Telefonate und Co. vor. Die Muskulatur rund um den Kehlkopf wird aufgewärmt, und die Stimmlippen lockern sich. Auch wichtig: zwischen langen Gesprächen Pausen machen.
Eine aufrechte Körperhaltung entlastet den Kehlkopf. Strecken und dehnen Sie sich regelmäßig. Sportarten wie Schwimmen und Yoga trainieren die Atemmuskulatur. Sie ist wichtig für eine gut funktionierende Stimme.
Viel trinken und inhalieren halten die Schleimhäute feucht und schmeidig. Ist die Stimme belegt, bitte nicht räuspern, denn das belastet die Stimmlippen enorm. Stattdessen etwas trinken oder kurz husten.