Ihren Namen haben die Weisheitszähne daher, dass sie erst im Erwachsenenalter als letzte Zähne durchbrechen. Wegen ihrer Position in der Zahnreihe werden sie auch Achter genannt.
Wenn sie kommen, entsteht oft Platzmangel im Kiefer. Bei vielen Jugendlichen und jungen Erwachsenen können sich die Weisheitszähne nicht richtig in die vorhandene Zahnreihe einordnen. Die Weisheitszähne brechen nur teilweise durch, wachsen schief in die Mundhöhle hinein oder bleiben sogar ganz im Kiefer stecken.
Liegt ein Weisheitszahn quer, kann er Schäden an den Nachbarzähnen verursachen. Je nach Lage sind Weisheitszähne schwer zu putzen. Langfristig können sich Karies, Zahnfleischentzündungen oder sogar eine Parodontitis entwickeln, eine Entzündung des gesamten Zahnhalteapparats. In solchen Fällen stellt sich für Patienten die Frage, ob und zu welchem Zeitpunkt der Zahnarzt die Weisheitszähne ziehen soll.Heute empfehlen Zahnmediziner das Ziehen der Weisheitszähne nicht mehr in jedem Fall. Nach sorgfältigem Abwägen individueller Risikofaktoren entscheidet der Arzt, ob die Achter bleiben dürfen oder nicht.
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Funktion: Welchen Sinn haben Weisheitszähne?
Weisheitszähne sind ein Relikt aus der Urzeit, ähnlich wie der Blinddarm. Unsere Vorfahren hatten einen größeren Kiefer zum Kauen fester, harter Rohkost, in dem 32 Zähne ausreichend Platz fanden.
Aufgrund der veränderten Ernährungsweise, etwa der Entwicklung gekochter Nahrung, ist der Kiefer im Laufe der Evolution geschrumpft. Die Zähne sind aber gleich groß geblieben, was bei vielen Menschen zum Platzmangel im Mund führt. Allerdings müssen Weisheitszähne nicht grundsätzlich Probleme bereiten. Haben sie genügend Platz im Kiefer und rufen sie keine Beschwerden hervor, ist es sinnvoll sie im Mund zu belassen. Sie können unter Umständen als Ersatz für einen erkrankten Backenzahn dienen oder eine Halterfunktion für eine Brücke übernehmen.
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Wie sehen Weisheitszähne aus?
Je nach Funktion besitzen die Zähne sehr unterschiedliche Formen: Schneidezähne sind flach, dünn und scharfkantig, um die Nahrung abzubeißen und zu zerteilen. Eckzähne haben besonders lange Zahnwurzeln, um Essbares festzuhalten und abzureißen. Backenzähne verfügen über winzige Höcker und Mulden, um Speisen weiter zu zerkleinern. Die hinteren Backenzähne haben mehrere große Wurzeln, die sie fest im Kiefer verankern.
Die Weisheitszähne weichen manchmal von der typischen, charakteristischen Form der Backenzähne ab. Sie haben drei oder fünf Höcker und unterschiedlich viele Wurzel. Oft sind diese Zahnanker zusammengewachsen oder wie ein Haken gebogen. Das erschwert das Ziehen des Weisheitszahns, denn die Wurzeln können schnell abbrechen und im Kiefer stecken bleiben.
Alter: Wann kommen Weisheitszähne?
Die meisten Menschen sind 18 bis 25 Jahre alt, wenn der Weisheitszahn raus kommt. Manchmal sind Betroffene aber auch älter: Auch mit 40 Jahren kann man einen Weisheitszahn bekommen. Bei etwa 80 Prozent der jungen Erwachsenen in Europa bleibt mindestens ein Weisheitszahn im Kiefer zurück. Zahnmediziner sprechen dann von zurückgehaltenen oder retinierten Zähnen.
Wenn alle Zähne korrekt angelegt sind und zum Vorschein kommen, hat der Mensch insgesamt 32 Zähne im Ober- und Unterkiefer: Acht Schneidezähne, vier Eckzähne, acht vordere und acht hintere Backenzähne sowie vier Weisheitszähne.
Hat jeder Weisheitszähne?
Nicht jeder Mensch besitzt Weisheitszähne. Bei einigen sind nur zwei oder drei Zahnkeime für Weisheitszähne angelegt, bei anderen ist nur ein oder überhaupt kein Zahnkeim vorhanden. Bei einzelnen Menschen wiederum sind zwei Weisheitszähne pro Kieferhälfte angelegt. In einigen sehr seltenen Fällen kommt es sogar vor, dass bei Menschen ein 5. Weisheitszahn entdeckt wird.
Manchmal sind die Weisheitszähne zwar im Kiefer vorhanden, brechen aber nicht durch. Auch das kann zu Problemen führen.
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Welche Beschwerden kann ein Weisheitszahn verursachen?
Folgende Probleme können im Umfeld der Weisheitszähne auftreten:
- In der Kieferregion um die Weisheitszähne herum entstehen Zysten, also Hohlräume, die mit Flüssigkeit gefüllt sind. Kleine Zysten verursachen meist noch keine Beschwerden. Wachsen sie, üben sie Druck auf umliegende Strukturen aus, etwa auf benachbarte Zahnwurzeln oder den Kieferknochen, und schädigen diese.
- Die Weisheitszähne schädigen die Nachbarzähne. Sie können Teile der Wurzel sowie die Zahnhartsubstanz aus Zahnschmelz, Dentin (Zahnbein) und Wurzelzement auflösen. Auch das Zahnbett des benachbarten Backenzahns ziehen Weisheitszähne manchmal in Mitleidenschaft.
- Weisheitszähne verschieben Nachbarzähne, wenn zu wenig Platz im Kiefer ist.
- Karies oder ein Loch bildet sich an einem Weisheitszahn und den Nachbarzähnen schneller. Es entstehen Schmutznischen, die sich schlecht im Rahmen der normalen Mund- und Zahnhygiene reinigen lassen. Mit der Zahnbürste, Zahnzwischenraumbürsten oder Zahnseide sind die hinteren Zähne schwer zugänglich.
- Zahnärzte haben an der Stelle, an der die Weisheitszähne sitzen, gehäuft Unterkieferbrüche beobachtet. Die Weisheitszähne gelten als Schwachstelle im Knochen.
- Sehr selten entstehen gut- oder bösartige Tumore aus dem Gewebe um die Zahnkrone der Weisheitszähne herum.
Weisheitszähne: Schmerzen im Kiefer und Gesicht
Für Druckgefühl und Schmerzen im Bereich des Kiefers sind nicht selten die Weisheitszähne verantwortlich. Das kann die Ursache sein:
- Im Spalt zwischen der Zahnkrone und dem Knochen entstehen bei bis zu jedem zweiten der Patienten Infektionen. Weil diese Nischen mit der Zahnbürste und anderen Werkzeugen zur Zahnreinigung schlecht erreichbar sind, sammeln sich dort Speisereste und Bakterien an.
- Wenn sich die Infektion weiter ausdehnt, bilden sich äußerst schmerzhafte Abszesse. Das sind Hohlräume, die mit Eiter gefüllt sind. Damit die Bakterien sich nicht weiter im Organismus ausbreiten, ist es notwendig, dass der Zahnarzt einen Abszess schnell entfernt.
- Schmerzen entstehen auch, wenn der Weisheitszahn sehr tief und/oder schief liegt und den Zahnnachbarn, den Kiefer oder die nahe liegenden Nerven schädigt – etwa, weil er auf einen Nerv drückt.
- Bei einigen Menschen bilden sich die Weisheitszähne nur im Ober- oder Unterkiefer aus und haben dann keinen Gegenspieler auf der anderen Seite. Der Weisheitszahn wächst im Alter und verlängert sich, weil der Gegendruck fehlt. Irgendwann stößt er unter Umständen auf den Gaumen und löst Schmerzen und Entzündungen aus.
Kopfschmerzen
Auch im Bereich von Kopf und Gesicht können die Weisheitszähne Schmerzen hervorrufen.
- Kopfschmerzen
- Ohrenschmerzen
- Halsschmerzen
- Schluckbeschwerden
- vergrößerte Lymphknoten
- Probleme beim Mundöffnen und Kauen
- Muskelschmerzen im Kiefer- und Gesichtsbereich
Weisheitszähne: Schwellung und Entzündung
Weisheitszähne, die im Kiefer stecken, lösen manchmal Entzündungen aus. Auch Schwellungen im Kieferbereich und Blutungen des Zahnfleischs sind möglich. Ist die Wurzel des Zahnnachbarn geschädigt, sind Zahnwurzelentzündungen die Folge.
Weisheitszähne, die nur teilweise durchgebrochen sind, haben zudem eine Zahnfleischtasche als Überzug, die sich entzünden kann. Weil sich in dieser Tasche schnell Nahrungsreste ansammeln, nisten sich dort Bakterien ein. Das führt zu Entzündungen, die oft auch das Zahnfleisch um den Weisheitszahn betreffen. Breitet sich die Entzündung aus, entsteht ein Abszess. Dann ist unbedingt eine zahnärztliche Behandlung erforderlich. In seltenen Fällen erreichen die Bakterien sonst die Blutbahn und werden in andere Organe geschwemmt. So können Symptome auftreten, die nicht spezifisch auf eine Entzündung eines Weisheitszahns hindeuten. Möglich sind zum Beispiel Fieber, Abgeschlagenheit oder Müdigkeit.Extraktion: Weisheitszahn ziehen lassen?
Früher rieten Zahnärzte fast immer dazu, die Weisheitszähne zu ziehen, selbst wenn sie keine Probleme verursachten. Heute wird jeder Einzelfall genau geprüft. Ob Zahnmediziner die Weisheitszähne entfernen oder belassen, hängt von individuellen Risikofaktoren, Beschwerden und auch von Ihren Wünschen ab. Wichtig ist es, immer die Vor- und Nachteile gut gegeneinander abzuwägen. Denn auch das Ziehen der Weisheitszähne ist mit Risiken und Komplikationen behaftet. Einen Weisheitszahn sollte man auch niemals selber ziehen, da dies viele Risiken birgt – etwa Infektionen oder einen Kieferbruch.
Das spricht dafür, die Weisheitszähne zu belassen:
- Es ist zu erwarten, dass sich die Achter korrekt in die Zahnreihe im Ober- und Unterkiefer einreihen; der Weisheitszahn verschiebt andere Zähne nicht.
- Andere Zähne müssen gezogen werden. Es ist sinnvoll, den Weisheitszahn in diese Lücke einzuordnen.
- Die Weisheitszähne liegen tief im Knochen, die Operation birgt ein hohes Komplikationsrisiko. Allerdings dürfen die Weisheitszähne keine Krankheiten haben wie zum Beispiel Karies oder eine Zahnwurzelentzündung.
- Das Ziehen der Weisheitszähne ist aufgrund Ihres Alters oder Gesundheitszustandes zu risikoreich.
In diesen Fällen ist es besser, die Weisheitszähne ziehen zu lassen:
- In den Nischen des Weisheitszahnes haben sich Infektionen und Entzündungen gebildet.
- Am Weisheitszahn sind Karies oder Wurzelentzündungen nachweisbar.
- In der Nähe des Weisheitszahnes findet der Zahnarzt flüssigkeitsgefüllte Zysten oder andere krankhafte Veränderungen. In diesem Fall entnehmen Zahnärzte nicht nur den Weisheitszahn, sondern zusätzlich eine Gewebeprobe. Der Pathologe untersucht sie auf gut- oder bösartig veränderte Zellen.
- Die Zahnwurzel oder die Zahnhartsubstanz des Nachbarzahns beginnt sich aufzulösen oder der Weisheitszahn gefährdet dessen Zahnbett. In diesem Fall lockert sich die Verankerung des Nachbarzahns und er kann ausfallen.
- Die Weisheitszähne erschweren eine fällige Operation am Kiefer, zum Beispiel die Behandlung einer Kieferfehlstellung oder eines Kieferbruchs.
- Die Weisheitszähne haben keinen Gegenspieler; aufgrund des fehlenden Gegendrucks besteht die Gefahr, dass der Weisheitszahn wächst, immer länger wird und schließlich den Gaumen berührt.
- Die Weisheitszähne stören das Zusammenbeißen der Zähne.
- Es ist zu befürchten, dass Sie aufgrund Ihrer Weisheitszähne Schmerzen erleiden.
In manchen Fällen ist die Situation nicht ganz eindeutig und sollte nach individuellen Kriterien sorgfältig geprüft werden – zum Beispiel durch die Zweitmeinung eines weiteren Spezialisten:
- Die Weisheitszähne behindern eine kieferorthopädische Behandlung, etwa eine Zahnbewegung.
- Ein längerer Aufenthalt in einem Land steht an, in dem keine gute (zahn)medizinische Versorgung vorhanden ist. Ist der Weisheitszahn entzündet, gehen Sie unter Umständen ein ernstes Risiko ein – mit Folgen für die übrigen Zähne und den gesamten Organismus.
- Sie haben einen Eingriff am Kiefer oder den Zähnen vor sich, der eine Narkose erfordert. Es kann sinnvoll sein, den Weisheitszahn gleich mit zu ziehen, um sich eine zweite Narkose für die Extraktion des Weisheitszahns zu ersparen.
- Sie tragen eine Prothese und erwarten, dass der Druck des Zahnersatzes den Weisheitszahn freilegt. Damit entstünde ein Schlupfwinkel, in dem sich Speisereste und Bakterien ansammeln – Infektionen, Entzündungen und Abszesse drohen.
Es gibt auch Fälle, in denen ein Weisheitszahn wackelt. Gehen Sie in diesem Fall zum Zahnarzt. Eine Möglichkeit könnte eine Entzündung des Zahnfleischs sein.
Weisheitszahn-OP: Risiken und Komplikationen
Auch der Eingriff selbst ist mit einigen Risiken verbunden. Folgende Komplikationen sind möglich:
- Wie bei jeder Operation können auch bei der Weisheitszahn-OP allgemeine Komplikationen wie Wundinfektionen, Entzündungen und Blutungen auftreten. Das gilt auch noch in der Zeit nach der Entfernung des Weisheitszahns.
- In unmittelbarer Nachbarschaft der unteren Weisheitszähne liegen zwei Gefühlsnerven: Der eine steuert das Gefühl der Unterlippe, der unteren Zähne und des Zahnfleischs, während der andere für das Gespür der Zunge und einen Teil des Geschmacksempfindens zuständig ist. Diese Nerven können Zahnärzte beim Zahnziehen so weit schädigen, dass Gefühlsstörungen zurückbleiben, etwa Taubheitsgefühle. In seltenen Fällen sind diese Gefühlsstörungen sogar dauerhaft.
- Selten entwickeln sich nach dem Ziehen des Weisheitszahns schwere Infektionen, etwa Abszesse oder Infektionen des Kieferknochens.
- Die Entfernung der oberen Weisheitszähne birgt das Risiko von Kieferhöhleninfektionen (die Kieferhöhlen liegen direkt darüber), wenn Keime dort einwandern; diese Komplikation kommt jedoch sehr selten vor.
- Die Weisheitszähne sind eine Schwachstelle im Unterkiefer. Selten bricht der Unterkiefer bei der Weisheitszahnentfernung oder in den ersten vier Wochen danach.
Besprechen Sie im Vorfeld einer Weisheitszahn-OP immer alle Komplikationen mit Ihrem Zahnarzt oder Kieferchirurgen. Fragen Sie nach, falls Ihnen etwas unklar ist. Lassen Sie sich von Ihrem Zahnarzt erklären, wie er Ihr individuelles Risiko für Gesundheitsprobleme und Komplikationen einschätzt.
Kosten: Was bezahlt die Kasse bei einer Weisheitszahn-OP
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für das Ziehen der Weisheitszähne, wenn der Zahnarzt die medizinische Notwendigkeit festgestellt hat. Auch die privaten Krankenversicherungen bezahlen in diesem Fall den ambulanten Eingriff unter lokaler Betäubung.
Die Kosten für die Weisheitszahnoperation unter Vollnarkose übernehmen die Kassen nur in Ausnahmefällen, etwa für Kinder oder Menschen mit Behinderungen. Einige private Krankenversicherungen bezahlen sie zum Beispiel bei Angstpatienten.
Wichtig: Klären Sie die Kostenübernahme vor dem Eingriff mit Ihrer Krankenkasse. Wenn Sie einige Leistungen privat zahlen, lassen Sie sich vom Zahnarzt oder Kieferchirurgen einen Kostenvoranschlag erstellen!
Selbst bezahlen müssen Patienten in der Regel für den Einsatz von Lachgas; die Kosten können bis zu 200 Euro betragen. Beruhigungsmittel, die Sie in einen Dämmerschlaf versetzen (Sedierung), bezahlen die gesetzlichen Kassen auch nur ausnahmsweise. Die Kosten richten sich hier nach der Dauer der Sedierung und können mit bis zu 180 Euro pro Stunde zu Buche schlagen. Die Kosten einer Vollnarkose beim Ziehen eines Weisheitszahns hängen von der Dauer der OP ab – bis zu 350 Euro pro Stunde müssen sie einplanen.
Weisheitszähne: Vollnarkose oder lokale Betäubung?
Für manche ist die Vorstellung angenehmer, die Weisheitszähne unter Vollnarkose ziehen zu lassen. Bei anderen ist die Weisheitszahn-OP unter einer Vollnarkose überhaupt erst möglich.
Eine Vollnarkose führen Ärzte ambulant in der Arztpraxis oder stationär im Krankenhaus durch. Es muss ein Narkosearzt (Anästhesist) anwesend sein, der die Narkose einleitet und während des Eingriffs die wichtigsten Körperfunktionen (z. B. Blutdruck, Herzfrequenz) überwacht.
In folgenden Fällen kann eine Vollnarkose sinnvoll sein:
- Wenn die Weisheitszahn-OP unter Umständen schwierig wird, weil die Zähne sehr tief oder quer im Kiefer liegen und sich nicht so einfach herausschneiden lassen.
- Wenn Menschen extreme Angst vor einer ambulanten Operation haben; für sie ist ein Eingriff unter lokaler Betäubung in der Regel unmöglich.
- Bei Kindern oder Menschen mit Behinderungen
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Weisheitszahn-Entfernung: Planung und Ablauf
Es gibt zwei Möglichkeiten, einen Weisheitszahn zu entfernen:
- Ist der Weisheitszahn in die Mundhöhle durchgebrochen, kann der Arzt ihn im besten Fall komplikationslos rausziehen – ein Weisheitszahn kann in bestimmten Fällen also ohne OP gezogen werden.
- Ist der Weisheitszahn nicht durchgebrochen und liegt unter dem Zahnfleisch, muss der Arzt ihn bei einer OP entfernen.
Wie lange das Entfernen durch eine OP beziehungsweise das Ziehen eines Weisheitszahns dauert, hängt von mehreren Faktoren ab. Zahnärzte gehen bei dem Eingriff in der Regel von einer Dauer von 20 bis 60 Minuten aus.
Auf einem Röntgenbild lässt sich gut ablesen, wie der jeweilige Weisheitszahn liegt, wie viele Wurzeln er hat, ob sie gebogen oder miteinander verwachsen sind oder ob sie geschädigt sind, etwa durch Karies. Auch Schäden an den Nachbarzähnen sind auf den Röntgenaufnahmen gut sichtbar. Nach diesen Kriterien können Zahnärzte die Schwierigkeit, das Komplikationsrisiko und den Aufwand für die Zahnoperation abschätzen.Wie läuft eine Weisheitszahn-OP ab?
Die Weisheitszahn-OP findet in der Regel ambulant in der Praxis des Zahnarztes oder Kieferorthopäden statt. Stationär ins Krankenhaus müssen Sie nur, wenn Ihr gesundheitlicher Allgemeinzustand nicht stabil genug ist oder wenn Sie unter schwerwiegenden Erkrankungen leiden, die das Operationsrisiko erhöhen. Beispiele sind eine Blutungsneigung oder ein geschwächtes Immunsystem.
Zahnärzte entfernen die Weisheitszähne entweder gestaffelt (eine Kieferhälfte nach der anderen) im Abstand von einigen Wochen; oder gesammelt (alle auf einmal) in einer Sitzung. Das Zahnentfernen erfolgt in der Regel unter lokaler Narkose.
Wenn Patienten Angst vor der Weisheitszahn-OP haben, die Operation schwierig ist oder mit weiteren Behandlungen verknüpft ist, helfen eventuell auch beruhigende, angstlösende Medikamente. Eine Vollnarkose ist normalerweise nicht nötig, es sei denn, Sie sind Angstpatient (Phobiker).
Weisheitszahn-Entfernung: Wird die Wunde immer genäht?
Ein Weisheitszahn kann auch so entfernt beziehungsweise gezogen werden, dass der Arzt ohne Nähen auskommt. Ob nach einer Weisheitszahn-Operation genäht werden muss, hängt davon ab, wie der zu entfernende Zahn sitzt. Muss der Arzt den Weisheitszahn operativ freilegen, verschließt er die Wunde in der Regel anschließend mit einer Naht.
Je nach Wunde entfernt der Arzt die Nähte etwa eine Woche nach der Weisheitszahn-OP, in einigen Fällen dauert auch nach bis zu zehn Tagen. Manchmal kommt es vor, dass nach einer Weisheitszahn-OP eine Naht von alleine aufgegangen ist. Dann sollten Sie Rücksprache mit dem behandelnden Arzt halten.
Weisheitszahn-Entfernung: Sind Antibiotika notwendig?
Antibiotika müssen nicht nach jeder Weisheitszahn-Entfernung verschrieben werden. In der Regel erachten Ärzte es als notwendig, wenn der Eingriff kompliziert war oder es schon vor der OP eine Entzündung gab.
Weisheitszahn-Entfernung: Was ist mit einer Krankschreibung?
Meist erhalten Patienten nach dem Entfernen beziehungsweise Ziehen eines Weisheitszahnes eine Krankschreibung. Ob dies nötig ist und für welche Dauer die Krankschreibung erfolgt, ist zum Beispiel abhängig von der Art des Eingriffs, vom Verlauf der Heilung und möglicherweise auch vom Beruf des Patienten.
Welche Schmerzmittel darf ich nehmen?
Die wenigsten Patienten sind nach dem Entfernen der Weisheitszähne komplett schmerzfrei. Meist halten die Schmerzen bis zu drei Tage an, manchmal auch länger. In dieser Zeit helfen verschiedene Schmerzmittel.
Was kann nach dem Ziehen eines Weisheitszahns den Schmerz lindern? Gut wirksam ist der Wirkstoff Ibuprofen, der gleichzeitig Entzündungen bekämpft. Das Schmerzmedikament ist bis zu einer Dosierung von 400 Milligramm rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Studieren Sie den Beipackzettel, wie hoch die Tagesdosis sein darf. Zahnärzte verschreiben auch Präparate, die 600 Milligramm Ibuprofen enthalten.
Nicht geeignet sind Schmerzmittel mit Acetylsalicylsäure (ASS), weil der Wirkstoff blutverdünnend wirkt, Nachblutungen verursacht und das Infektionsrisiko ansteigen lässt.
Nach der Weisheitszahn-OP: Blutung stoppen
Manchmal kommt es vor, dass eine Wunde nach einer Zahn-OP plötzlich anfängt zu bluten. Sollte es Ihnen innerhalb von 30 Minuten nicht gelingen, das Bluten zu stoppen, kontaktieren Sie den Zahnarzt! Um eine Blutung zu stoppen, kann Folgendes helfen:
- Halten Sie den Oberkörper aufrecht (nicht hinlegen)!
- Legen Sie Tupfer aus Mull, Stoff oder Taschentuch auf die Wunde und beißen Sie fest zu, damit Druck auf die Wunde kommt!
- Kalte Umschläge auf Wangen und Nacken legen!
- Spülen Sie den Mund nicht aus!
Wann geht die Schwellung nach einer Weisheitszahn-OP zurück?
Meist entwickelt sich nach der Weisheitszahn-OP eine Schwellung, denn die Extraktion des Zahns ist ein mechanischer Kraftakt, der das umliegende Gewebe in Mitleidenschaft zieht. Die Schwellung ist normal und meist unbedenklich. Sie entwickelt sich in der Regel innerhalb von 24 Stunden und erreicht nach etwa 36 Stunden ihren Höhepunkt.
Das Ausmaß und die Dauer hängen von der Schwere des operativen Eingriffs und der Größe der Operationswunde ab. Meist ist die dicke Backe spätestens eine Woche nach der Weisheitszahn-OP wieder verschwunden. Bei einigen Menschen geht die Rückbildung deutlich schneller, bei anderen langsamer.
Nicht immer verläuft bei der Heilung alles komplikationslos. Manche Betroffene berichten auch zwei Wochen nach der Weisheitszahn-OP noch über Schmerzen im Kiefer; andere bemerken Eiter im betroffenen Bereich, der drei Wochen nach einer Weisheitszahn-OP auftritt.
Suchen Sie bei Beschwerden immer einen Zahnarzt auf! Das gilt auch, wenn die Schwellung immer weiter zu nimmt oder wenn Sie nach der OP Fieber bekommen! Der fehlende Weisheitszahn hinterlässt ein Loch, in dem sich Speisereste sammeln können. Die Wunde könnte sich nach der Weisheitszahn-OP entzündet haben.
Kühlen, Zähneputzen, Sport: Was muss ich nach der Zahn-OP beachten?
- Kühlen Sie die dicke Backe mit Kühlpads oder Eiswürfeln, um die Schwellung so gering wie möglich zu halten. Aber Achtung: Geben Sie das Eis niemals direkt auf die Haut, sondern wickeln Sie es in ein Handtuch – sonst drohen Erfrierungen.
- Putzen Sie Ihre Zähne nach der Weisheitszahn-OP sehr vorsichtig! Die Wunde und das Zahnfleisch sind äußerst empfindlich. Eine Mundspülung mit Wasser kann helfen, Speisereste zu entfernen. Das beugt Infektionen der offenen Wunde vor.
- Treiben Sie in den ersten Tagen nach der Weisheitszahn-OP keinen Sport. Das Ausmaß und die Dauer der Sportpause hängen von der Schwere des operativen Eingriffs und der Größe der Operationswunde ab. Der Körper muss sich vom Eingriff und der Betäubung erst erholen.
Weisheitszahn gezogen: Was darf ich nach der OP essen?
Solange die Narkosemittel noch wirken, sollten Sie auf Essen und Trinken verzichten. Das gilt etwa zwei Stunden lang. Erst wenn die Betäubung abgeklungen ist, nehmen Sie flüssige oder breiige Nahrung zu sich.
Was essen, wenn der Weisheitszahn frisch raus ist? Diese Ernährungstipps helfen, Komplikationen bei der Wundheilung zu vermeiden:
- Nehmen Sie flüssige Nahrungsmittel zu oder solche, die Sie wenig kauen müssen. Gut geeignet sind Tees, klare Brühen und andere Suppen, weichgekochtes Gemüse, gegebenenfalls sehr zartes Fleisch und Fisch.
- Eine Alternative ist Babykost mit flüssiger oder breiiger Konsistenz.
- Heißes Essen und Getränke können die Wunde reizen; besser sind lauwarme Nahrungsmittel.
- Würzen Sie Ihr Essen nicht zu stark und scharf – auch das mögen frische Wunden nicht.
- Alkohol ist nach einer Weisheitszahn-OP kontraproduktiv, er verzögert die Wundheilung.
- Ob Milch und Milchprodukte nach einer Weisheitszahn-OP ungünstig oder unbedenklich sind, wird kontrovers diskutiert. Einige Zahnärzte raten, zunächst auf Milch und milchhaltige Produkte (z. B. Joghurt, Käse) zu verzichten, weil diese Lebensmittel Milchsäurebakterien enthalten, die in die Wunde eindringen und Entzündungen hervorrufen könnten. Im Zweifel schadet es nicht zur Sicherheit, nach der Weisheitszahn-OP fünf bis sieben Tage auf Milchprodukte zu verzichten.
- Nach dem Fädenziehen (etwa eine Woche nach der Weisheitszahn-OP) darf wieder alles auf den Teller, was Sie gerne mögen.
Quellen
- S2k-Leitlinie Operative Entfernung von Weisheitszähnen (Deutsche Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie e.V. (DGMKG), et al.); Stand: 12.08.2019
- Online-Informationen Bundeszahnärztekammer (BZÄK): www.bzaek.de; Abruf: 16.03.2022
- Online-Informationen Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV): www.kzbv.de; Abruf: 16.03.2022
- Online-Informationen Deutsche Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (DGMKG): www.dgmkg.de; Abruf: 16.03.2022
- Online-Informationen Uniklinikum Würzburg (UKW): www.ukw.de; Abruf: 16.03.2022
- Online-Informationen Stiftung für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen: www.gesundheitsinformation.de; Abruf 16.03.2022
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