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Ekzem

Ekzeme im Gesicht, an der Hand, auf der Kopfhaut, Cremes, Salben und Hausmittel zur Behandlung, sowie die richtige Hautpflege.

Von

Geprüft von Werner Siefer, Biologe

Veröffentlicht:
Aktualisiert: 2022-01-14T00:00:00+01:00 2022-01-14T00:00:00+01:00

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Inhaltsverzeichnis
Frau kratzt sich am Arm

© Shutterstock

Was ist ein Ekzem? Definition

Ein Ekzem ist eine entzündliche Erkrankung der Haut, bei der typische Beschwerden auftreten: Die Haut ist gerötet und geschwollen, es bilden sich Bläschen oder Knötchen und die betroffenen Stellen jucken. Die Entzündung wird nicht durch Krankheitserreger wie Bakterien oder Viren hervorgerufen. Deshalb ist ein Ekzem auch nicht ansteckend.

Ekzeme gehören zu den häufigsten Hauterkrankungen. Fast jeder Mensch hat irgendwann in seinem Leben einmal ein Ekzem. Der Hautausschlag kann in jedem Lebensalter auftreten: Je nach Form kommen einige Ekzeme beim Baby und Kleinkind vor, andere treten erst bei Erwachsenen, wieder andere vor allem bei älteren Menschen auf.

Ein Ekzem kann für kurze Zeit auftreten und wieder vollständig verschwinden. Es kann aber auch längere Zeit anhalten oder in Abständen immer wieder auftreten. Dann verändert sich die Haut in typischer Weise: Sie wird dicker, bildet Krusten und schuppt sich. Ärzte sprechen hier auch von einem chronischen Ekzem.<br>

Die Ursachen für einen Hautausschlag können sehr unterschiedlich sein. Die Behandlung richtet sich danach, welche Art des Ekzems vorliegt, wie stark die Symptome sind und wie lange es schon besteht.

Die wichtigsten Ekzemarten sind:

  • das allergische Kontaktekzem: Es entsteht durch eine allergische Reaktion.
  • das toxische Kontaktekzem: Hier entsteht das Ekzem durch Reizstoffe oder schädliche Einwirkungen auf die Haut.
  • das atopische Ekzem (ein anderes Wort für Neurodermitis): Bei dieser häufigen Erkrankung spielt Veranlagung eine wichtige Rolle.
  • das seborrhoische Ekzem: Es tritt vor allem in Regionen mit vielen Talgdrüsen auf, etwa am Kopf bzw. an der Kopfhaut oder im Gesicht.

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Ekzeme im Gesicht, an der Hand oder auf der Kopfhaut

Ekzeme können an fast allen Stellen des Körpers auftreten:

  • Im Gesicht: etwa am Auge, am Augenlid, unter dem Auge, um die Nase oder um den Mund herum
  • An den behaarten Stellen des Körpers: auf der Kopfhaut oder an den Augenbrauen
  • Am Kopf, zum Beispiel am Ohr oder im Ohr
  • An den Händen oder an den Füßen
  • Am Rumpf: an der Brust, an den Brustwarzen, am Bauch oder am Rücken
  • An den Armen oder Beinen: Die Beugeseiten (Armbeugen, Kniekehlen) oder die Streckseiten (Ellenbogen, Knie) können betroffen sein
  • In Hautfalten: etwa unter den Achseln, unter der Brust, zwischen den Fingern oder zwischen den Zehen
  • Im Intimbereich: am Po bzw. am After, am Penis, an der Scheide

Typisch für Ekzeme an der Hand oder am Fuß (siehe auch: dyshidrotisches Ekzem) sind kleine, stark juckende Bläschen, die vor allem an den Handflächen, an den Seiten der Finger und an den Fußsohlen auftreten. Diese Art des Hautausschlags kann unterschiedliche Ursachen haben.

Je nach Art des Ekzems, der Ursache und dem jeweiligen Krankheitsstadium können die Symptome unterschiedlich aussehen: Im akuten Stadium ist die Haut typischerweise gerötet und geschwollen. Die betroffenen Stellen jucken stark, und es können sich Knötchen oder mit Flüssigkeit gefüllte Bläschen bilden. Die Bläschen platzen oft nach einer gewissen Zeit auf und nässen. Später trocknen sie aus und bilden Krusten, die schließlich abheilen.

Bei einem chronischen Ekzem, das schon längere Zeit besteht oder immer wieder auftritt, verändert sich die Haut in typischer Weise: Sie bildet Krusten und schuppt sich. Die Hautstruktur vergröbert sich und die Haut wird insgesamt dicker. Außerdem können sich tiefe Risse bilden.

Juckendes Ekzem auf dem Handrücken

© Shutterstock

Das Ekzem an den Händen ist im Endstadium, da die gebildeten Hautbläschen geplatzt und getrocknet sind; nun setzt die Krustenbildung ein

Das dishidrotische Ekzem

Typisch für das dyshidrotische Ekzem sind kleine, stark juckende Bläschen an den Handflächen, an den Seiten der Finger und an den Fußsohlen. Die Ursachen können unterschiedlich sein: Häufig tritt das Ekzem bei Menschen auf, die ein atopisches Ekzem oder eine Kontaktallergie haben. Auch eine Infektionen mit Pilzen kann die Symptome auslösen. Ist die Haut durch häufigen Kontakt mit Seifen oder Putzmitteln vorgeschädigt, kann das ein dyshidrotisches Ekzem begünstigen. Zur Behandlung reicht es in leichten Fällen aus, die Auslöser zu vermeiden und die Haut gut zu pflegen. Bei einer stärkeren Entzündung können cortisonhaltige Cremes aufgetragen werden.

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Welche weiteren Arten von Ekzemen gibt es?

Es gibt verschiedene Arten von Ekzemen, die unterschiedliche Auslöser haben. Meist werden Ekzeme nach ihren Ursachen eingeteilt. Die häufigsten Ekzeme sind das allergische Kontaktekzem, das toxische Kontaktekzem, das atopische Ekzem (Neurodermitis) und das seborrhoische Ekzem. Daneben gibt es weitere Formen, die seltener auftreten.

Allergisches Kontaktekzem

Das allergische Kontaktekzem ist eine der häufigsten Hautkrankheiten. Es entsteht durch eine allergische Reaktion der Haut beim Kontakt mit bestimmten Substanzen, sogenannten Kontaktallergenen, wie etwa Schmuck oder Pflegemittel. Ist die Allergie einmal entstanden, entsteht beim nächsten Kontakt mit der Substanz relativ rasch – innerhalb von ein bis drei Tagen – ein Ekzem.

Zu Beginn ist die Haut gerötet, dann bilden sich juckende Bläschen, die aufplatzen können und später Krusten bilden. Die Symptome können streuen – sie gehen dann über das Hautgebiet hinaus, an dem das Allergen eingewirkt hat. Hat man keinen Kontakt mehr mit dem Allergen, heilt das Ekzem relativ rasch ab. Wirkt die fragliche Substanz aber weiter auf die Haut ein, wird das Ekzem chronisch: Die Haut ist ständig gerötet, die Hautstruktur vergröbert sich und es entstehen Hornhaut und Risse.

Irritativ-toxisches Kontaktekzem

Dieses Ekzem entsteht durch schädliche Einwirkungen auf die Haut, ohne dass eine allergische Reaktion auftritt. Auslöser kann zum Beispiel häufiger Kontakt mit Seifen, Laugen, Ölen, Säuren oder mit Wasser sein. Auch wiederholte physikalische Reize wie Hitze, Kälte oder Reibung können die Haut auf Dauer schädigen und so ein Ekzem hervorrufen. Im Gegensatz zum allergischen Kontaktekzem ist die Entzündung klar auf die Stelle begrenzt, an der der schädliche Einfluss auftritt.

Das irritativ-toxische Kontaktekzem ist sehr häufig. Es tritt oft bei Arbeiten im Haushalt oder in bestimmten Berufen auf, in denen immer wieder schädliche Substanzen auf die Haut einwirken.

Fachleute unterscheiden ein akutes und ein chronisches toxisches Kontaktekzem. Bei der akuten Form schädigen giftige Substanzen, Hitze oder starkes Sonnenlicht das Gewebe deutlich. Die Haut ist stark gerötet, es bilden sich Blasen, Krusten und wunde Stellen. Das chronische toxische Kontaktekzem entsteht dagegen durch an sich geringe, aber langanhaltende schädliche Einwirkungen. Bei der chronischen Form schuppt sich die Haut, wird rissig und die Hautstruktur vergröbert sich.

Atopisches Ekzem (Neurodermitis)

Das atopische Ekzem ist eine häufige, meist chronische Hauterkrankung: Es betrifft zehn bis 20 Prozent der Menschen in Nordeuropa und zählt bei kleinen Kindern zu den häufigsten chronischen Erkrankungen. Typisch ist, dass sich längere Zeiten ohne Symptome oder mit nur geringen Symptomen und Phasen mit starken Symptomen abwechseln. In den akuten Phasen ist die Haut entzündet, juckt stark und es bilden sich gerötete, teils nässende, teils verkrustete Haustellen. Es können Bläschen und Knötchen auftreten und die Haut schuppt sich.

Ein atopisches Ekzem entsteht, wenn mehrere Faktoren zusammenkommen. Viele Betroffene haben durch genetische Merkmale ein erhöhtes Risiko, die Hautkrankheit zu entwickeln. Generell ist die Haut sehr trocken und die Barrierefunktion der Haut ist gestört. Dadurch können allergieauslösende Substanzen und Krankheitserreger leichter eindringen und es entstehen schnell Entzündungen. Schließlich produziert das Immunsystem vermehrt bestimmte Antikörper, was zu einer allergischen Entzündungsreaktion beiträgt.

Typische Auslöser der Symptome sind:

  • Kontaktallergene und Allergene in der Luft: zum Beispiel Pollen, Tierhaare, Hausstaubmilben, Duftstoffe, Nickel, Desinfektionsmittel
  • Nahrungsmittel: bei Kleinkindern Hühnereiweiß, Kuhmilch, Zitrusfrüchte
  • Irritation der Haut durch Wolle, Reinigungsmittel oder Kratzen
  • Bakterien
  • klimatische Einflüsse: trockene Luft, Wärme, Schwitzen
  • psychische Faktoren: Ein Ekzem kann sich durch psychische Belastung und Stress verschlechtern, beziehungsweise diese Faktoren können einen Schub auslösen.

Eine Neurodermitis beginnt meist schon früh im Leben: Über 75 Prozent der Betroffenen erkranken in den ersten zwei Lebensjahren. Die Symptome können aber in jedem Lebensalter zum ersten Mal auftreten.

Weitere Exzem-Arten

Seborrhoisches Ekzem, etwa auf der Kopfhaut

Das seborrhoische Ekzem tritt häufig beim Baby und beim Erwachsenen auf. Männer sind öfter betroffen als Frauen. Das Ekzem kommt vor allem am Kopf und im Gesicht, besonders in Hautregionen mit vielen Talgdrüsen vor – etwa an den Augenbrauen und um die Augen, am Augenlid und im Bereich zwischen Nase und Mund. Auch der Körper kann betroffen sein: vor allem die sogenannte Schweißrinne in der Mitte der Brust und des Rückens, die Achseln und Hautfalten. Experten vermuten, dass eine Empfindlichkeit gegen bestimmte Hefepilze auf der Haut dazu beiträgt, dass das Ekzem entsteht.

Die betroffenen Stellen sind gerötet und es bilden sich feine, gelbliche, fettige Schuppen. Bei Säuglingen treten die Schuppen in den ersten Lebenswochen auf der Kopfhaut, am Haaransatz oder im Gesicht auf. Die Symptome verschwinden meist nach einiger Zeit von selbst wieder. Typisch bei Erwachsenen sind gerötete, deutlich begrenzte Plaques mit gelblichen Schuppen auf der behaarten Kopfhaut, am Haaransatz, im Gesicht und hinter den Ohren. In seltenen Fällen kann der ganze Körper befallen sein. Um die Besiedelung mit Hefepilzen zu verringern, verordnet der Arzt Wirkstoffe, die die Pilze abtöten (Antimykotika). Sie können als Creme oder – im Fall der Kopfhaut – als Shampoo angewendet werden. Diese enthalten als Wirkstoffe zum Beispiel Ketoconazol, Selensulfid oder Zink-Pyrithion. Ist die Haut stark entzündet, kann kurzzeitig eine cortisonhaltige Creme sinnvoll sein. Zur Hautpflege sollten Sie Seifen und Shampoos mit neutralem oder leicht saurem pH-Wert verwenden. Weil das seborrhoische Ekzem sich bei Stress verschlechtert, ist es wichtig, einen geeigneten Umgang mit Stress zu lernen.

Ekzema Herpeticatum

Das Ekzema Herpeticatum ist eine schwere, aber seltene Erkrankung, die durch Herpes-Viren hervorgerufen wird. Es kann als Komplikation eines Ekzems oder anderer Hauterkrankungen auftreten – vor allem bei einem atopischen Ekzem (Neurodermitis). Durch die geschädigte Haut können die Viren sich leicht auf der Haut ausbreiten. Beim Ekzema Herpeticatum treten großflächige Bereiche mit Herpes-Bläschen auf, die stark jucken und schmerzen. Die Bläschen platzen nach einigen Stunden oder Tagen auf und bilden dann Krusten. Am häufigsten sind Gesicht, Hals und Oberkörper betroffen. Bei der ersten Erkrankung sind die Symptome oft schwer ausgeprägt. Es können Fieber, ein starkes Krankheitsgefühl, Schwellungen der Lymphknoten und Kopfschmerzen vorkommen. Tritt die Erkrankung erneut auf, verläuft sie normalerweise leichter und mit weniger Symptomen.

Ein Ekzema Herpeticatum wird mit Medikamenten behandelt, die die Vermehrung der Herpes-Viren hemmen (Virostatika). Diese sollten – sobald die Diagnose feststeht – so früh wie möglich angewendet werden, weil sie so die Erkrankungsdauer verkürzen können. Meist werden sie als Cremes oder Gele auf die Haut aufgetragen. Um eine Ansteckung zu vermeiden, sollten Sie und andere die betroffenen Hautstellen möglichst wenig berühren.

Ein schwer ausgeprägtes Ekzema Herpeticatum kann ein medizinischer Notfall sein, der stationär behandelt werden muss. Dabei werden die Medikamente in Form von Infusionen gegeben. Bei Babys und Kleinkindern ist ein Ekzema Herpeticatum stets ein medizinischer Notfall.

Ekzematoide Dermatitis

Als ekzematoide Dermatitis bezeichnen Fachleute am Körper streuende Ekzeme. Sie bilden sich Tage oder Wochen nach der ursprünglichen Entzündungsreaktion der Haut. Auslöser können ein allergisches oder ein toxisch-irritatives Kontaktekzem oder eine Entzündung durch Bakterien, Viren oder Pilze sein.

Die ekzematoide Dermatitis tritt an anderen Körperstellen als dem ursprünglichen Entzündungsort auf – zum Beispiel an der Hand nach einer Pilzinfektion am Fuß. Die betroffenen Stellen sind gerötet, jucken stark und bilden Bläschen und Knötchen. Cortison-Präparate wirken in diesem Fall häufig nicht gut. Dagegen verschwinden die Symptome oft, wenn die ursprüngliche Entzündung erfolgreich behandelt wird. Um die Symptome zu lindern, können jedoch Cremes mit Cortison hilfreich sein.

Das intertriginöse Ekzem

Das intertriginöse Ekzem tritt in Hautfalten auf. Die Haut ist gerötet und entzündet, die betroffenen Stellen jucken, brennen und nässen oft auch. Das intertriginöse Ekzem entsteht in vielen Fällen durch Reibung und eine Aufweichung der Haut, etwa durch starkes Schwitzen.

Häufig tritt das Ekzem zwischen den Fingern oder Zehen, unter der Achsel, unter der Brust oder am Po zwischen den Pobacken auf. Übergewichtige Menschen leiden oft unter Ekzemen in Hautfalten, die durch überhängende Hautpartien entstehen. Das intertriginöse Ekzem kann durch Bakterien oder Pilze entstehen. Diese sollten dann mit den entsprechenden Medikamenten behandelt werden. Außerdem ist eine sorgfältige Hautpflege wichtig.

Das nummuläre Ekzem

Beim nummulären Ekzem bilden sich münzförmige (nummuläre), bräunlich-rote Hautveränderungen, die immer wieder genau an der gleichen Stelle auftreten. Das Ekzem tritt oft an den Lippen, im Gesicht, an den Händen, Füßen, am Arm oder Bein auf. Die betroffenen Stellen jucken und brennen stark und es können sich Bläschen bilden.

Die Ursachen für ein nummuläres Ekzem können unterschiedlich sein: Es kann als Reaktion auf bestimmte Arzneimittel, aber auch bei einer Kontaktallergie, einem atopischen Ekzem oder anderen Ekzemarten auftreten. Falls die Ursache ein Arzneimittel ist, sollten Sie dieses absetzen. Die Symptome werden mit cortisonhaltigen Cremes und bei starkem Juckreiz mit Antihistaminika behandelt.

Die Windeldermatitis

Eine Windeldermatitis ist eine Sonderform des irritativ-toxischen Kontaktekzems. Sie entsteht, wenn bei Säuglingen oder inkontinenten Patienten, die regelmäßig Windeln tragen, Urin und/oder Stuhl unter der Windel, also unter Luftabschluss, längere Zeit auf die Haut einwirken. Dadurch rötet sich die Haut, entzündet sich und das Gewebe weicht auf. Meist ist die Haut zusätzlich mit dem Hefepilz Candida albicans infiziert.

Das Exsikkationsekzem

Das Exsikkationsekzem betrifft vor allem ältere Menschen und entsteht durch ausgetrocknete Haut. Es kommt oft in der kalten Jahreszeit oder bei häufigem Waschen vor. Am häufigsten sind die Unterschenkel betroffen. Beim Exsikkationsekzem bilden sich trockene, schuppende, juckende Plaques und die Haut ist netzartig eingerissen.

Zur Behandlung sollten Sie die auslösenden Faktoren meiden, vor allem Seifen und einen häufigen Kontakt mit Wasser. Rückfettende Hautcremes oder Öle und medizinische Ölbäder können die Symptome meist rasch lindern. Bei starkem Juckreiz können auch Antihistaminika eingenommen werden.

Das Stauungsekzem

Ein Stauungsekzem kann bei Menschen entstehen, die unter einer Venenschwäche leiden. Dabei staut sich das Blut in den Unterschenkeln und Füßen. Dies begünstigt Kontaktallergien – zum Beispiel gegen Medikamente, mit denen die Stauung behandelt wird. So kann ein allergisches Kontaktekzem entstehen. Kompressen tragen dazu bei, die Stauung zu verringern – und dadurch bessert sich meist auch das Stauungsekzem. Reicht dies nicht aus, können kurzzeitig cortisonhaltige Salben verwendet werden.

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Cremes, Hausmittel und Ekzem-Behandlungen

Bei der Behandlung von Ekzemen stehen verschiedene wirksame Möglichkeiten zur Verfügung. Die Therapie richtet sich dabei nach der Art des Ekzems, den Ursachen und dem Krankheitsstadium. In vielen Fällen lassen sich Ekzeme äußerlich mit einer Salbe, Creme oder Lotion ausreichend behandeln. Auch Hausmittel können in manchen Fällen dazu beitragen, die Symptome des Hautausschlags zu lindern.

Auslösende Substanzen vermeiden

Löst eine Allergie oder ein Reizstoff das Ekzem aus, ist es wichtig, den Kontakt mit den Auslösern konsequent zu vermeiden. Das reicht häufig schon aus, damit der Ausschlag abheilt und in Zukunft nicht mehr auftritt.

Die wichtigsten Substanzen, die ein Ekzem auslösen können, sind:

  • Nickel: zum Beispiel in Modeschmuck und Münzen
  • Duftstoffe
  • Kobaltchlorid: in Metallen mit Nickel, Zement, Keramikfarben, blauem Kajal
  • Chromsalze: in Leder und Baustoffen
  • Palladium: in Gold- und Platinlegierungen, vor allem in zahnärztlichen Metallen
  • Kosmetika mit Stoffen wie Parabenen, Teebaumöl, Eukalyptusöl
  • Gummi
  • Para-Phenylendiamin: Farbstoff in Druckerschwärze, schwarzen Kleidungsstücken, Haarfärbemitteln
  • Epoxidharz: in Klebstoffen
  • Kolophonium: in Klebstoffen, zum Beispiel in Schuhen
  • Pflanzen: Primeln, Kamille
  • Konservierungsmittel
  • Desinfektionsmittel

Um mögliche Auslöser herauszufinden, ist es wichtig, dem Arzt genau zu schildern, mit welchen Substanzen man im Beruf und im Privatleben, zum Beispiel bei Hobbys, Kontakt hat. Oft lässt sich schon durch den Ort, an dem der Hautausschlag auftritt, der Auslöser herausfinden: So kann ein Ekzem am Ohrläppchen oder am Hals durch Modeschmuck entstehen – der Auslöser ist dann eine Allergie gegen Nickel.

Auch ein Allergietest kann hilfreich sein, um die Auslöser aufzuspüren. Dabei trägt der Arzt verschiedene Testsubstanzen auf dem Rücken auf, wo sie 48 Stunden verbleiben (Epikutantestung). Anschließend kann er feststellen, auf welche Substanzen der Patient allergisch reagiert.

Bei der Ekzem-Behandlung ist es wichtig, die auslösenden Allergene so weit wie möglich zu vermeiden. Der Arzt gibt Ihnen dazu einen Allergiepass, in den alle Substanzen eingetragen werden, auf die Sie allergisch reagieren. Die Symptome werden mit cortisonhaltigen, pflegenden Cremes behandelt. Bei starkem Juckreiz kann der Arzt zusätzlich Antihistaminika verordnen. In manchen Fällen kann auch eine Lichttherapie hilfreich sein.

Ekzeme: Creme, Salbe, Seife und richtige Hautpflege

Ein wichtiger Wirkstoff, der bei der Behandlung vieler Ekzeme hilfreich ist, ist Cortison. Die Substanz ist oft in pflegenden Salben, Cremes oder Lotionen enthalten, die der Arzt verschreibt. Cortison hemmt bei einem Ekzem die Entzündung, unterdrückt die allergische Reaktion und lindert den Juckreiz. Um Nebenwirkungen zu vermeiden, sollten Patienten cortisonhaltige Präparate nicht über einen längeren Zeitraum, nicht großflächig und nicht unter einem Verband anwenden.

Daneben können Patienten individuell abgestimmte, pflegende Salben, Cremes oder Lotionen regelmäßig auf die Haustellen auftragen. Sie liefern der Haut Fett und Wasser, machen sie geschmeidiger und stärken die Barriere-Funktion. Dies trägt dazu bei, dass Keime schwerer in die Haut eindringen können.

Je nach Art des Ekzems setzen sich die Pflegeprodukte anders zusammen: Bei einem akuten, nässenden Ausschlag sollten diese viel Wasser enthalten. Bei einem Ekzem, das schon länger besteht, ist die Haut oft trocken und schuppt sich. Hier sollten Sie Produkte verwenden, die viel Fett enthalten. Auch wenn das Ekzem wieder abgeheilt ist, ist es sinnvoll, die Haut weiter zu pflegen. Dazu können Sie rückfettende Cremes oder Lotionen auftragen.

Zum Waschen sollten Sie milde Seifen verwenden, die die Haut nicht entfetten. Bei einem chronischen Ekzem empfehlen manche Ärzte, auf Seifen und Waschmittel zu verzichten und stattdessen ölhaltige Bäder zu nehmen. Auch wenn der Hautausschlag stark juckt: Wichtig ist, möglichst nicht zu kratzen! Das schädigt die Haut und führt dazu, dass die Beschwerden sich verschlimmern.

Haut und Job: Ekzemen und anderen Hauterkrankungen vorbeugen (Unser Podcast für ein gutes Körpergefühl – Folge #16)

Zu Gast im Podcast:

Prof. Swen Malte John, Leiter der Abteilung für Dermatologie und Umweltmedizin

Und:

Dr. Uwe Schwichtenberg, Hautarzt mit eigener Praxis in Bremen und Vorstandsmitglied des Berufsverbandes der Deutschen Dermatologen

Spannen oder brennen eure Hände manchmal nach der Arbeit? Viele Jobs verlangen der Haut einiges ab. Um Ekzemen und anderen Hauterkrankungen vorzubeugen, solltet ihr verschiedene Dinge beachten. Zum Beispiel, dass es tatsächlich schonender für die Hände ist, wenn man sie desinfiziert anstatt sie mit Seife zu waschen.

Darüber, was es beim Tragen von Schutzhandschuhen zu beachten gilt und wie man geplagte Hände gut pflegt und über weitere wichtige Präventionsmaßnahmen, sprechen wir mit zwei Hautärzten: Prof. Swen Malte John, Leiter der Abteilung für Dermatologie und Umweltmedizin an der Universität in Osnabrück und Dr. Uwe Schwichtenberg, Hautarzt mit eigener Praxis in Bremen und Vorstandsmitglied des Berufsverbandes der Deutschen Dermatologen.

Außerdem erfahrt ihr, wie sich bestehende Handekzeme behandeln lassen, wie sich Menschen, die draußen arbeiten müssen, vor Hautkrebs schützen und welche Berufsgruppen besonders häufig Hautprobleme bekommen.

Hausmittel bei Ekzem

Haus- und pflanzliche Mittel können helfen, die Symptome eines Ekzems zu lindern. Diese können Sie auch neben der Therapie mit Salben oder anderen Medikamenten, die der Arzt verschrieben hat, verwenden. Dennoch ist es bei einem Hautausschlag in jedem Fall sinnvoll, mit einem Arzt zu sprechen. Denn er kann die Behandlung empfehlen, die am wirksamsten gegen das Ekzem hilft.

Hausmittel, die gegen Juckreiz bei Ekzemen helfen sollen, sind Menthol und Kampfer. Sie führen aber nicht dazu, dass das Ekzem abheilt und können die akute Entzündung auch verschlimmern. Andere pflanzliche Mittel, die aus dem Bereich der alternativen Medizin helfen sollen sind Salben mit Cardiospermum aus den Blüten der Ballonrebe oder mit dem Naturstoff Ectoin. Sie sollen in symptomfreien Phasen zur Vorbeugung des Ekzems verwendet werden, um weniger auf cortisonhaltige Salben zurückgreifen zu müssen. Wissenschaftliche Belege für den Nutzen dieser alternativmedizinischen Verfahren liegen allerdings nicht vor.

Verschiedene pflanzliche Extrakte können dazu beitragen, die Haut zu befeuchten und geschmeidiger zu machen sowie Juckreiz und Schmerzen zu lindern. Sie können in Form pflegender Cremes, Lotionen oder Öle aufgetragen werden. Dazu gehören zum Beispiel Nachtkerzenöl, Borretsch, Aloe Vera, Ringelblumen oder Kamille.

Einnahme von Medikamente

Manchmal reicht die äußerliche Behandlung nicht aus, um die Symptome des Ekzems ausreichend zu bessern. Dann kann es notwendig sein, Cortison in Form von Tabletten einzunehmen. Bei starkem Juckreiz kann der Arzt auch Antihistaminika verordnen. Das sind Wirkstoffe, die den Juckreiz lindern. Weil bestimmte Antihistaminika müde machen, sollten Sie sie am Abend vor dem Einschlafen einnehmen.

Ist das Ekzem großflächig und schwer ausgeprägt, kann es in seltenen Fällen notwendig sein, Cortison für kurze Zeit in Form einer Infusion zu geben, damit die Symptome rasch abklingen. Die Ekzem-Behandlung kann danach mit Tabletten fortgesetzt werden.

Lichttherapie und Solebäder

Eine Therapie mit UV-Licht kann dazu beitragen, die Symptome eines chronischen Ekzems zu lindern. Sie kann gleichzeitig zur äußerlichen Ekzem-Behandlung mit einer Salbe oder Creme stattfinden. Manchmal wird sie auch mit Solebädern kombiniert. Aber Achtung: Entsteht das Ekzem durch eine Allergie auf Sonnenlicht, darf keine Lichttherapie durchgeführt werden.

Patientenschulung und psychologische Unterstützung

Wichtig ist auch, dass die Patienten über ihre Erkrankung, die Ursachen und die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten genau Bescheid wissen. Entsteht der Ausschlag zum Beispiel durch eine allergische Reaktion, wird Ihr Arzt Sie darüber informieren, wo die Stoffe, auf die Sie allergisch reagieren, in der Umwelt vorkommen und wie Sie sie vermeiden können.

Vor allem bei chronischen Ekzemen – etwa dem atopischen Ekzem – ist eine Patientenschulung wichtig. Dabei lernen die Betroffenen, wie sie selbst die Symptome eindämmen und möglichst lange Zeit symptomfrei bleiben können. Untersuchungen haben gezeigt, dass eine Patientenschulung die Lebensqualität bei einem Ekzem deutlich verbessern kann.

Auch psychologische Unterstützung kann dazu beitragen, ein Ekzem zu lindern. So können Sie psychologische Strategien lernen, die dazu beitragen, den Teufelskreis aus Juckreiz und Kratzen zu unterbrechen. Oft fühlen sich Menschen mit einem chronischen Ekzem auch psychisch belastet – und dadurch verschlechtern sich oft die Symptome. Psychologische Unterstützung kann ihnen helfen, mit psychischen Belastungen besser umzugehen.

Behandlung einer Infektion durch Bakterien, Viren oder Pilze

Manchmal ist die Haut durch das Ekzem stark angegriffen und ihre Schutzfunktion vor Krankheitserregern gestört. Dadurch kann zusätzlich eine Entzündung durch Bakterien, Viren oder Pilze auftreten. Es ist wichtig, eine solche Infektion angemessen zu behandeln! Der Arzt entscheidet, welche Behandlung in diesem Fall geeignet ist.

Bei leichteren Entzündungen des Ekzems können Sie eine entsprechende Creme oder Salbe auftragen, die die Keime abtöten oder eindämmen. Bei einer starken, großflächigen Entzündung kann es notwendig sein, geeignete Medikamente einzunehmen, zum Beispiel Antibiotika oder Viren-hemmende Medikamente (Virostatika). In schweren Fällen, in denen die Entzündung auf den ganzen Körper übergeht, werden die Wirkstoffe in Form von Infusionen gegeben.

Berufliche Umschulung

Hautkrankheiten zählen in Deutschland zu den häufigsten Berufskrankheiten – ein großer Teil davon sind Ekzeme. Oft lösen Stoffe, mit denen jemand beruflich zu tun, eine allergische Reaktion oder eine Hautirritation aus und führen zu einem Ekzem.

So entstehen allergische Hautekzeme zum Beispiel bei Handwerkern im Umgang mit Baustoffen oder bei Friseuren und Friseurinnen durch Haarfärbemittel und andere Chemikalien. Aber auch ständiger Kontakt mit Wasser, Seifen oder Laugen kann eine Hautirritation und so ein Ekzem auslösen.

Vermuten Sie oder Ihr Arzt, dass das Ekzem durch Stoffe entstanden ist, mit denen Sie beruflich zu tun haben, sollte die zuständige Berufsgenossenschaft eingeschaltet werden. Diese muss beurteilen, ob das Ekzem als Berufskrankheit anerkannt wird. Ist es nicht möglich, die Auslöser des Ekzems zu vermeiden, kann eine Umschulung oder ein Berufswechsel notwendig sein.

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Cremes, Salben, Seifen und richtige Hautpflege

Ein wichtiger Wirkstoff, der bei der Behandlung vieler Ekzemarten hilfreich ist, ist Cortison. Die Substanz ist oft in pflegenden Salben, Cremes oder Lotionen enthalten, die der Arzt verschreibt. Cortison hemmt bei einem Ekzem die Entzündung, unterdrückt die allergische Reaktion und lindert den Juckreiz. Um Nebenwirkungen zu vermeiden, sollten Patienten cortisonhaltige Präparate nicht über einen längeren Zeitraum, nicht großflächig und nicht unter einem Verband anwenden.

Daneben können Patienten individuell abgestimmte, pflegende Salben, Cremes oder Lotionen regelmäßig auf die Haustellen auftragen. Sie liefern der Haut Fett und Wasser, machen sie geschmeidiger und stärken die Barriere-Funktion. Dies trägt dazu bei, dass Keime schwerer in die Haut eindringen können.

Je nach Art des Ekzems setzen sich die Pflegeprodukte anders zusammen: Bei einem akuten, nässenden Ausschlag sollten diese viel Wasser enthalten. Bei einem Ekzem, das schon länger besteht, ist die Haut oft trocken und schuppt sich. Hier sollten Sie Produkte verwenden, die viel Fett enthalten. Auch wenn das Ekzem wieder abgeheilt ist, ist es sinnvoll, die Haut weiter zu pflegen. Dazu können Sie rückfettende Cremes oder Lotionen auftragen.  

Zum Waschen sollten Sie milde Seifen verwenden, die die Haut nicht entfetten. Bei einem chronischen Ekzem empfehlen manche Ärzte, auf Seifen und Waschmittel zu verzichten und stattdessen ölhaltige Bäder zu nehmen. Auch wenn der Hautausschlag stark juckt: Wichtig ist, möglichst nicht zu kratzen! Das schädigt die Haut und führt dazu, dass die Beschwerden sich verschlechtern.

Hausmittel

Haus- und pflanzliche Mittel können helfen, die Symptome eines Ekzems zu lindern. Diese können Sie auch neben der Therapie mit Salben oder anderen Medikamenten, die der Arzt verschrieben hat, verwenden. Dennoch ist es bei einem Hautausschlag in jedem Fall sinnvoll, mit einem Arzt zu sprechen. Denn er kann die Behandlung empfehlen, die am wirksamsten gegen das Ekzem hilft.

Hausmittel, die Ärzte häufig bei Ekzemen empfehlen, sind Menthol und Kampfer. Sie können die Beschwerden wie Juckreiz lindern, führen aber nicht dazu, dass das Ekzem abheilt. Andere pflanzliche Mittel, die vor allem in der alternativen Medizin empfohlen werden, sind Salben mit Cardiospermum aus den Blüten der Ballonrebe oder mit dem Naturstoff Ectoin. Sie können in symptomfreien Phasen zur Vorbeugung des Ekzems verwendet werden, um weniger auf cortisonhaltige Salben zurückgreifen zu müssen.

Verschiedene pflanzliche Extrakte können dazu beitragen, die Haut zu befeuchten und geschmeidiger zu machen sowie Juckreiz und Schmerzen zu lindern. Sie können in Form pflegender Cremes, Lotionen oder Öle aufgetragen werden. Dazu gehören zum Beispiel Nachtkerzenöl, Borretsch, Aloe Vera, Ringelblumen oder Kamille.

Einnahme von Medikamenten

Manchmal reicht die äußerliche Behandlung nicht aus, um die Symptome des Ekzems ausreichend zu bessern. Dann kann es notwendig sein, Cortison in Form von Tabletten einzunehmen. Bei starkem Juckreiz kann der Arzt auch Antihistaminika verordnen. Das sind Wirkstoffe, die den Juckreiz lindern. Weil bestimmte Antihistaminika müde machen, sollen Sie sie am Abend vor dem Einschlafen einnehmen.

Ist das Ekzem großflächig und schwer ausgeprägt, kann es notwendig sein, Cortison für kurze Zeit in Form einer Infusion zu geben, damit die Symptome rasch abklingen. Die Behandlung kann danach mit Tabletten fortgesetzt werden.

Lichttherapie und Solebäder

Eine Therapie mit UV-Licht kann dazu beitragen, die Symptome eines chronischen Ekzems zu lindern. Sie kann gleichzeitig zur äußerlichen Behandlung mit Salben oder Cremes stattfinden. Manchmal wird sie auch mit Solebädern kombiniert. Aber Achtung: Entsteht das Ekzem durch eine Allergie auf Sonnenlicht, darf keine Lichttherapie durchgeführt werden.

Patientenschulung und psychologische Unterstützung

Wichtig ist auch, dass die Patienten über ihre Erkrankung, die Ursachen und die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten genau Bescheid wissen. Entsteht der Ausschlag zum Beispiel durch eine allergische Reaktion, wird Ihr Arzt Sie darüber informieren, wo die Stoffe, auf die Sie allergisch reagieren, in der Umwelt vorkommen und wie Sie sie vermeiden können.

Vor allem bei chronischen Ekzemen – etwa dem atopischen Ekzem – ist eine Patientenschulung wichtig. Dabei lernen die Betroffenen, wie sie selbst die Symptome eindämmen und möglichst lange Zeit symptomfrei bleiben können. Untersuchungen haben gezeigt, dass eine Patientenschulung die Lebensqualität bei einem Ekzem deutlich verbessern kann.

Auch psychologische Unterstützung kann dazu beitragen, ein Ekzem zu lindern. So können Sie psychologische Strategien lernen, die dazu beitragen, den Teufelskreis aus Juckreiz und Kratzen zu unterbrechen. Oft fühlen sich Menschen mit einem chronischen Ekzem auch psychisch belastet – und dadurch verschlechtern sich oft die Symptome. Psychologische Unterstützung kann ihnen helfen, mit psychischen Belastungen besser umzugehen.

Behandlung einer Infektion durch Bakterien, Viren oder Pilze

Manchmal ist die Haut durch das Ekzem stark angegriffen und ihre Schutzfunktion vor Krankheitserregern gestört. Dadurch kann zusätzlich eine Entzündung durch Bakterien, Viren oder Pilze auftreten. Es ist wichtig, eine solche Infektion angemessen zu behandeln! Der Arzt entscheidet, welche Behandlung in diesem Fall geeignet ist.

Bei leichteren Entzündungen können Sie Cremes oder Salben auftragen, die die Keime abtöten oder eindämmen. Bei einer starken, großflächigen Entzündung kann es notwendig sein, geeignete Medikamente einzunehmen, zum Beispiel Antibiotika oder Viren-hemmende Medikamente (Virostatika). In schweren Fällen, in denen die Entzündung auf den ganzen Körper übergeht, werden die Wirkstoffe in Form von Infusionen gegeben.

Berufliche Umschulung

Hautkrankheiten zählen in Deutschland zu den häufigsten Berufskrankheiten – ein großer Teil davon sind Ekzeme. Oft lösen Stoffe, mit denen jemand beruflich zu tun, eine allergische Reaktion oder eine Hautirritation aus und führen zu einem Ekzem.

So entstehen allergische Hautekzeme zum Beispiel bei Handwerkern im Umgang mit Baustoffen oder bei Friseuren durch Haarfärbemittel und andere Chemikalien. Aber auch ein ständiger Kontakt mit Wasser, Seifen oder Laugen kann eine Hautirritation und so ein Ekzem auslösen.

Vermuten Sie oder Ihr Arzt, dass das Ekzem durch Stoffe entstanden ist, mit denen Sie beruflich zu tun haben, sollte die zuständige Berufsgenossenschaft eingeschaltet werden. Diese muss beurteilen, ob das Ekzem als Berufskrankheit anerkannt wird. Ist es nicht möglich, die Auslöser des Ekzems zu vermeiden, kann eine Umschulung oder ein Berufswechsel notwendig sein.


Welche Ursachen haben Ekzeme?

Ekzeme können verschiedene Ursachen haben und durch sehr unterschiedliche Faktoren ausgelöst werden. Das sind häufig äußere Faktoren, zum Beispiel Substanzen, die Allergien oder Hautreizungen auslösen. Bei manchen Menschen liegt auch eine genetische Veranlagung vor, die ein Ekzem begünstigt.

Wichtig zu wissen: Ein Ekzem ist nicht ansteckend! Denn die Entzündung der Haut entsteht nicht durch Krankheitserreger. Sie brauchen also nicht zu befürchten, sich anzustecken – oder andere Menschen anzustecken, wenn Sie selbst ein Ekzem haben.

Bei einem Hautausschlag unklarer Ursache sollten Sie auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen. Er kann feststellen, ob es sich dabei um ein Ekzem handelt, und die Ursache des Ekzems herausfinden.

Häufig entsteht ein Ekzem durch eine allergische Reaktion auf bestimmte Stoffe – sogenannte Allergene –, wie Nickel, Duft- oder Farbstoffe. Dies ist bei einem allergischen Kontaktekzem und bei einem atopischen Ekzem (Neurodermitis) der Fall. Auch Reizungen durch chemische Substanzen, Seifen, Laugen oder bestimmte Medikamente können Ekzeme auslösen – etwa beim toxisch-irritativen Kontaktekzem. Bestimmte Ekzemarten wie das seborrhoische Ekzem hängen mit einer erhöhten Talgproduktion und bestimmten Pilzen auf der Haut zusammen. Bei manchen Ekzemen spielt auch eine Veranlagung in der Familie eine Rolle – insbesondere beim atopischen Ekzem (Neurodermitis).

Weitere Auslöser von Ekzemen können zum Beispiel eine trockene Haut, Feuchtigkeit und Reibung – etwa in Hautfalten oder unter einer Windel – oder eine Blutstauung in den Beinen sein.

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Wie diagnostiziert der Arzt ein Ekzem?

Um die Diagnose zu stellen, schaut sich der Arzt die erkrankten Stellen der Haut genau an. Oft kann er schon durch das typische Hautbild erkennen, welches Ekzem vorliegt. Zusätzlich wird er Sie fragen, wann der Hautausschlag zum ersten Mal aufgetreten ist, mit welchen Stoffen Sie in letzter Zeit beruflich und im Privatleben Kontakt hatten und ob in Ihrer Familie ähnliche Symptome aufgetreten sind. So kann er häufig bereits die Ursachen des Ekzems aufspüren. Falls Ihr Arzt ein allergisches Ekzem vermutet, wird er in manchen Fällen einen Allergietest durchführen.

Wie können Sie einem Ekzem vorbeugen?

Haben Sie schon einmal ein Ekzem gehabt, ist es wichtig, selbst etwas dafür zu tun, um dem erneuten Auftreten vorzubeugen. Hierzu gehört, Substanzen oder Reize, die das Ekzem auslösen können, so gut wie möglich zu vermeiden (siehe oben). Gleichzeitig sollten Sie die Haut regelmäßig mit individuell abgestimmten, feuchtigkeits- und fetthaltigen Produkten pflegen. Wichtig ist auch, die Haut vor schädlichen Einflüssen zu schützen – zum Beispiel durch entsprechende Arbeitskleidung.

Starkes Schwitzen, Reibung und schlecht belüftete Haut können dazu beitragen, dass ein Ekzem entsteht. Tragen Sie deshalb nicht zu enge, atmungsaktive Kleidung. Da bei starkem Übergewicht zusätzliche Hautfalten entstehen, kann auch eine Gewichtsabnahme helfen, Ekzemen vorzubeugen.

Auch trockene Haut kann Ekzeme begünstigen. Deshalb sollten Sie alles, was die Haut austrocknet, vermeiden: etwa scharfe Putzmittel und andere Chemikalien, aber auch alkalische Seifen und heiße Bäder. Feuchtigkeitshaltige Pflegemittel geben der Haut Feuchtigkeit zurück. Das ist vor allem im Winter bei trockener Heizungsluft wichtig.

Generell trägt eine gesunde, ausgewogene Ernährung zu einer gesunden, widerstandsfähigen Haut bei. Insbesondere Omega-3-Fettsäuren und Vitamin E können möglicherweise eine gesunde Hautfunktion unterstützen. Omega-3-Fettsäuren sind zum Beispiel in Nüssen und Fisch, Vitamin E in pflanzlichen Ölen und Weizenkeimen enthalten.

Tipps für eine gesunde Haut (Unser Podcast für ein gutes Körpergefühl – Folge #7)

Zu Gast im Podcast:

Dr. Yael Adler, Dermatologin im Privatärztlichen Zentrum für Haut, Venen & Lasermedizin in Berlin

Die Haut ist unsere größte Schnittstelle nach außen. Sie gibt Halt, schützt vor Krankheiten und reagiert empfindlich auf Reize, wie Hitze oder Kälte oder zu viel Sonneneinstrahlung.

Sie ist, ganz klar, der Spiegel der Seele, sagt Deutschlands wohl bekannteste Dermatologin Yael Adler aus Berlin.

In unserer heutigen Folge verrät die Expertin, wie wir unser größtes Organ pflegen sollten, welche Nahrungsmittel die Haut von innen heraus zum Strahlen bringen und welche ihr schaden. Die Medizinerin spricht über Reizungen und Pickel, warum sie entstehen und wie sie sich lindern lassen. Sie verrät außerdem, was die Haut auch im höheren Alter jung aussehen lässt.
Quellen
  • S2k-Leitlinie: Neurodermitis (atopisches Ekzem, atopische Dermatitis) (Deutsche Dermatologische Gesellschaft et al.); Stand: März 2015
  • Mühlstädt M (Hrsg.): Kurzlehrbuch Dermatologie; Elsevier GmbH und Urban & Fischer Verlag; 1. Auflage 2014
  • Goebeler M und Hamm H: Basiswissen Dermatologie; Springer Verlag, 1. Auflage 2017
  • Online-Informationen Altmeyers Enzyklopädie: www.enzyklopaedie-dermatologie.de; Abruf: 30.12.2021
  • Online-Informationen Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM): www.dimdi.de; Abruf: 30.12.2021

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Tipps für eine gesunde Haut von Dr. Monique Stengel

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Sonnenschutz ist wichtig für eine gesunde und jung aussehende Haut. Wie schützen Sie sich selbst im Alltag und im Urlaub vor UV-Strahlung?

Ich trage jeden Tag ein Antioxidans mit Vitamin C und E auf Gesicht, Hals, Dekolleté und Handrücken auf und darüber einen Sonnenschutz mit LSF 50. Darüber hinaus halte ich mich zwischen 11 und 15 Uhr möglichst im Schatten auf, trage zusätzlich einen Sonnenhut, um Kopfhaut und Nacken zu schützen und creme mit Sonnenschutzcreme nach dem Baden und Sport nach. Bei einem so konsequenten Sonnenschutz der Haut kann es zu einem Vitamin D Mangel kommen – daher gelegentlich Vitamin D bestimmen lassen und ggf. z.B. in Form von Tropfen einnehmen.

Wie können sich Patienten auf den Besuch beim Hautarzt vorbereiten?

Wenn eine Hautvorsorge ansteht, sollte die Haut nicht eingecremt werden, kein Make-up, Puder oder Haarspray und kein Nagellack angewendet werden. So kann der Hautarzt die Haut am besten in ihrem ursprünglichen Zustand beurteilen. Zur Hautvorsorge gehören nämlich auch die Untersuchungen der Kopfhaut und des Nagelorgans.

Worauf achten Sie bei der Auswahl von Hautpflegeprodukten?

Ich achte auf hochwertige pflegende Inhaltsstoffe, die der Haut helfen Feuchtigkeit zu binden wie etwa Harnstoff, Milch- und Hyaluronsäure und Squalan (ein durchsichtiges, geruchsneutrales Öl). Was ich meide, sind Silikone, Mineralöle, Parabene und möglichst auch Duftstoffe, da sie Allergien auslösen können.

Das vollständige Interview mit Dr. Monique Stengel finden Sie hier.

Dr. Monique Stengel,

Fachärztin für Haut- und Geschlechtskrankheiten mit Praxis in 82319 Starnberg

Fachgebiet:

  • Haut- und Geschlechtskrankheiten


Teilgebiet:

  • Allergologie
  • Naturheilverfahren


Therapieschwerpunkt:

  • Dermatologie: Kosmetisch-ästhetische Dermatologie
  • Falten: Hyaluronsäure
  • Hautkrebs: Vorsorgeuntersuchung
  • Laserbehandlung
  • Pigmentflecken: Lasertherapie


Abrechnung:

nur Privatpatienten / Selbstzahler

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Tipps für eine gesunde Haut von Dr. Tanja Fischer

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Woran erkennt man einen guten Dermatologen?

Daran, dass er ganz genau hinsieht. Mit großem Interesse, Einfühlungsvermögen und Neugier. Denn Haut kann man lesen. Und viele Erkrankungen lassen sich auf ihr erkennen.

Welchen Schwerpunkt setzen Sie bei Ihrer Arbeit?

Ich habe einen sehr medizinischen Hintergrund durch meine Jahre an der Charité. Darum ist mein Fokus die Haut-Gesundheit. Ich habe gelernt, dass schöne Haut gesund – und gesunde Haut schön ist.

Was sollten alle Menschen über ihre Hautgesundheit wissen?

Bitte UV-Strahlen meiden, wo es geht! Im Sommer morgens zur Hautcreme gleich einen Sonnenschutz mit Lichtschutzfaktor 30plus auftragen. 80 Prozent der Falten sind die Schuld der Sonne! Und Hautkrebs ist es meist auch.

Das vollständige Interview mit Dr. Tanja Fischer finden Sie hier.

Dr. Tanja Fischer,

Fachärztin für Haut- und Geschlechtskrankheiten mit Praxis in 14467 Potsdam und 14193 Berlin

Fachgebiet:

  • Haut- und Geschlechtskrankheiten


Teilgebiet:

  • Allergologie


Therapieschwerpunkt:

  • Besenreiser
  • Dermatologie: Kosmetisch-ästhetische Dermatologie
  • Falten
  • Laserbehandlung
  • Botox und Filler: Focus Top Mediziner
  • Dermatologische Lasertherapie: Focus Top Medizin
  • Lippenkorrektur: Focus Top Mediziner


Abrechnung:

nur Privatpatienten/Selbstzahler

FOCUS-Gesundheit – Klinikliste 2025

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Klinikliste 2025

FOCUS-Gesundheit 04/2024
Was die Computertomographie als neue Methode bei der Diagnose von Erkrankungen der Herzgefäße leistet. Wird bei Rückenschmerzen zu schnell operiert? So treffen Sie für sich die richtige Entscheidung. U.v.m. Plus: Deutschlands Top-Fachkliniken für 60 Krankheitsbereiche.

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Dieser Artikel enthält allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder –behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Den passenden Arzt finden Sie über unser Ärzteverzeichnis.

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