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Katzenallergie

Speichel und Hautschuppen von Katzen enthalten Allergene, die Augen und Nase von Menschen reizen können. Wie Sie die Symptome erkennen und behandeln

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Inhaltsverzeichnis
Auf der Seite ligendes grau-schwarz getigerters Katzenjunges

© Mauritius

Katzenallergie: Was ist das?

Katzen sind hierzulande die beliebtesten Haustiere. Aktuell leben fast 15 Millionen Samtpfoten in deutschen Haushalten. Doch wenn ein Familienmitglied, Freunde oder Gäste allergisch gegen Katzen reagieren, ist die Stimmung schnell getrübt und die Ratlosigkeit oft groß. Und wichtige Fragen stehen im Raum: Was ist zu tun? Muss der Stubentiger weggegeben werden oder lässt sich eine Katzenallergie behandeln?

Was löst die Katzenallergie aus?

Um angemessen auf eine Katzenallergie zu reagieren, sollten Sie zunächst wissen, was sie auslöst. Denn oft wird vermutet, dass es sich um eine Katzenhaarallergie handelt. Dass also die Tierhaare die Ursache für rote Augen und eine laufende Nase sind. Doch dies ist nicht richtig: Katzenallergiker reagieren nicht auf die Haare, sondern auf bestimmte Eiweiße, die unter anderem im Speichel, im Urin oder in der Tränenflüssigkeit der Katzen vorkommen. Diese Eiweiße gelangen, zum Beispiel wenn die Katze ihr Fell leckt, auf die Tierhaare. Die Haare wiederum verteilen sich im Raum. Das Hautallergen der Katze nennen Experten Fel d 1.

Das Fell ist also nicht der Auslöser der Allergie, sondern vielmehr der Transporteur der Allergene – jenen Bestandteilen, die die allergische Reaktion auslösen. Ein weiterer Transporteur ist zum Beispiel Staub, an dem die Katzenallergene auch haften bleiben können. Korrekterweise müsste eine Katzenallergie als eine Allergie gegen Katzenepithelzellen bezeichnet werden. Bedeutet: Eine Allergie gegen bestimmtes Gewebe und Zellen der Katze.

Aus diesem Grund sind auch Nacktkatzen, die als allergikerfreundlicher gelten, keine Alternative. Den Tieren fehlt zwar Fell, dennoch setzten sie Allergene frei. Laut der Europäischen Stiftung für Allergieforschung reagieren Katzenallergiker meist auf alle Rassen.

Wann zeigt sich eine Katzenallergie?

Katzenallergene können die Schleimhäute und Atemwege des Menschen reizen. Bei Katzenallergikern passiert dies meist direkt nach dem Kontakt mit einem Tier. Doch besonders empfindliche Allergiker müssen noch nicht einmal im gleichen Raum mit dem Tier gewesen sein: Da Katzenhaare und Staub auch auf Kleidung haften, verteilen Katzenbesitzer Allergene unbemerkt im öffentlichen Raum, etwa in Bus und Bahn, im Büro oder der Schule. Sehr empfindliche Allergiker reagieren bereits auf diese kleinen Mengen.

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Katzenallergie: Symptome

Typische erste Anzeichen einer Katzenallergie sind tränende, gerötete, juckende Augen, Niesanfälle und eine laufende Nase. Diese Symptome können leicht mit einer Erkältung verwechselt werden. Ein möglicherweise folgenreicher Fehlschluss, denn eine unbehandelte Katzenallergie kann langfristig zu allergischem Asthma führen. Auch die Haut kann bei Kontakt zu einer Katze allergisch reagieren. Es kommt zu Ekzemen und juckendem Ausschlag, teilweise mit Quaddeln. Bei stark allergischen Menschen können Asthmaanfälle mit Kurzatmigkeit, Husten und Atemnot auftreten.

Katzenallergie: Allergietest

Wenn Sie vermuten, allergisch gegen Katzen zu sein, sollten Sie einen Mediziner aufsuchen. Denn dieser kann einen Allergietest durchführen, der Gewissheit bringt. Wenn Sie sich fragen, welcher Arzt diese Tests durchführt, können Sie sich zunächst bei Ihrem Hausarzt schlau machen. Manche Hausärzte führen selbst Allergietests durch. Und wenn dies nicht der Fall ist, überweisen sie Sie an einen Facharzt: Bei Katzenallergie ist dies meist ein Allergologe.

Ein Allergietest sollte stets unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden, um im Notfall versorgt zu sein. Denn es kann zu sogenannten anaphylaktischen Reaktionen kommen: Starke allergische Reaktionen, die lebensbedrohlich sein können und umgehend behandelt werden müssen.

Um eine Katzenallergie per Allergietest festzustellen, gibt es mehrere Möglichkeiten, etwa den Antikörper- oder den Provokationstest. Am häufigsten kommt jedoch der sogenannte Pricktest zum Einsatz: Dabei tropft der Arzt verschiedene Extrakte mit Allergenen auf den Unterarm. Im Anschluss wird die Haut unter dem Tropfen mit einer Nadel leicht eingestochen. So gelangen die Allergene leichter unter die Haut. Nach etwa 15-20 Minuten zeigt sich dann, auf welche Extrakte Sie allergisch reagieren. Die Haut rötet sich an der entsprechenden Stelle und schwillt leicht an. Geschieht dies an der Stelle, an der Katzenallergene aufgetragen wurden, sind Sie wahrscheinlich gegen Katzen allergisch – und können mit dem Arzt das weitere Vorgehen besprechen.

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Katzenallergie: Behandlung

Was können Sie tun um eine Katzenallergie zu behndeln? Die oberste Regel bei der Therapie von Allergien lautet: Meiden Sie das Allergen. Auch wenn es schwerfällt, bedeutet das meistens, dass die Katze weggegeben werden muss. Bei weniger empfindlichen Allergikern kann es manchmal ausreichen, wenn die Katze nicht mehr ins Haus darf. Dennoch bricht dieser Schritt vielen Tierfreunden das Herz und sie suchen nach anderen Möglichkeiten, um ihre Katzenallergie zu behandeln oder gar zu heilen.

Behandlung: Welche Medikamente lindern eine Katzenallergie?

Es gibt antiallergische Medikamente, die auch Antihistaminika genannt werden. Sie helfen bei akuten Beschwerden, wenn es nicht möglich ist, einer Katze aus dem Weg zu gehen. Wenn Sie beispielsweise wissen, dass Sie zu Gast bei Freunden mit Haustieren sind, sollten Sie an ihre antiallergischen Tabletten, Sprays oder Tropfen denken. Die Wirkstoffe in den Mitteln, zum Beispiel Cetirizin oder Loratadin, sorgen dafür, dass die allergische Reaktion im Körper nicht ablaufen kann. Aber: Auch, wenn Sie Antihistaminika meist rezeptfrei in der Apotheke kaufen können, heißt das nicht, dass sie unbedenklich sind. Sie können müde machen und die Reaktionszeit verschlechtern – eine Gefahr im Straßenverkehr. Weitere mögliche Nebenwirkungen sind zum Beispiel Kopfschmerzen, Schwindel, Magen-Darm-Beschwerden oder ein trockener Mund.

Behandlung: Welche Hausmittel und Tipps lindern eine Katzenallergie?

Hausmittel, wie man sie üblicherweise kennt, gibt es bei der Behandlung einer Katzenallergie nicht. Der wichtige Schritt, um sich Linderung zu verschaffen, ist, das Allergen zu meiden. Das geht meist nur, indem Sie die Katze in fürsorgliche Hände abgeben und sie nicht mehr im Haus oder der Wohnung des Allergikers lebt.

Nach dem Abschied sollte das Heim gründlich gereinigt werden. Vor allem Polstermöbel und Teppiche, an denen Katzenhaare besonders gut haften, sollten gut gesäubert werden. Zusätzlich sollten Sie gründlich Staubsaugen und lange lüften. Ein spezieller Raumluftfilter kann frei fliegende Katzenallergene aus der Luft filtern.

Wenn es keine Möglichkeit gibt, die Katze wegzugeben oder wenn Sie beruflich mit Katzen arbeiten müssen, sollten für das Zusammenleben besondere Regeln gelten:

  • Reinigen Sie die Räume, in denen sich die Katze aufhält, häufig und gründlich
  • Das Schlafzimmer von Allergikern ist für Katzen tabu
  • Entkleiden Sie sich nicht im Schlafzimmer, sonst tragen Sie Tierhaare hinein
  • Lassen Sie das Tier von einer Person ohne Allergie regelmäßig bürsten, abbrausen oder mit einem feuchten Tuch abwischen. Dies am besten an der frischen Luft.

Diese Tipps können helfen, um ein Zusammenleben von Allergikern und Haustieren leichter zu machen. Sie sind jedoch keine Lösung der Ursache. Diese wäre: Kein Kontakt zur Katze. Wer dennoch mit dem Haustier leben will oder muss, riskiert Erkrankungen. Langfristig kann eine unbehandelte Katzenallergie etwa zu Asthma führen.

Behandlung: Kann eine Hyposensibilisierung bei Katzenallergie helfen?

Eine Hyposensibilisierung, auch Desensibilisierung genannt, kann bei verschiedenen Allergien helfen. Das Grundprinzip der Behandlung: Dem Allergiker werden regelmäßig Dosen des Allergens verabreicht. So soll sich der Körper daran gewöhnen und nur noch geringe Reaktionen zeigen.

Ärzte nennen diese Therapie auch spezifische Immuntherapie. Sie lindert bei neun von zehn Patienten die Beschwerden. Bei Katzenallergie wird sie jedoch nur selten durchgeführt, da eine Behandlung mit Tierallergenen viele Nebenwirkungen hat. Der Deutsche Allergie- und Asthmabund betont außerdem, dass eine Hyposensibilisierung dann ratsam ist, wenn Sie das Allergen, auf das Sie allergisch reagieren, nicht oder nur schwer meiden können. Dies ist zum Beispiel bei Pollen in der Luft der Fall. Bei einer Katzenallergie können Sie das Allergen meist meiden, indem Sie keinen Kontakt zu Katzen haben. Somit ist die Immuntherapie kein Ersatz für das Weggeben der Katze. Dieser Schritt hat bei der Behandlung Priorität.

Behandlung: Was bewirkt Homöopathie bei Katzenallergie?

Viele Allergiker suchen ihr Heil in alternativen Behandlungsmethoden, statt in der Schulmedizin. Die Gründe dafür sind vielfältig: Sie schätzen etwa, dass sich der Therapeut viel Zeit für Patentengespräche und Zuspruch nimmt. Auch hoffen viele, dass eine Behandlung weniger Nebenwirkungen hat.

Homöopathie ist eine der beliebtesten alternativen Verfahren. Und Beobachtungsstudien zeigen, dass Homöopathie die Beschwerden von Allergikern lindern und ihre Lebensqualität verbessern kann. Das sind Studien, bei denen die Teilnehmer nur beobachtet werden. Die Forscher greifen nicht ein und kontrollieren so auch nicht alle Studienbedingungen. Wird eine Veränderung festgestellt, bleibt fraglich, ob die Therapie anspricht oder andere nicht kontrollierte Einflüsse. Kritiker betonen, dass solche Studien den Placeboeffekt nicht ausschließen können. Dass also nicht eindeutig belegt ist, ob homöopathische Mittel und Behandlungen wirken, oder, ob etwa eine kontinuierliche Betreuung durch den Therapeuten positive Effekte hat.

Wenn Katzenallergiker alternative Medizin, vielleicht auch ergänzend zur Schulmedizin, nutzen möchten, sollten sie einige Regeln beachten:

  • Brechen Sie keine laufende Therapie ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt ab und setzen Sie auch nicht eigenmächtig Medikamente ab.
  • Informieren Sie sich bei mehreren und unabhängigen Stellen über die alternative Behandlungsmethode, etwa bei Verbraucherzentralen.
  • Wägen Sie Nutzen, Kosten und Risiken der Methode gut ab: Nicht alle alternativen Behandlungen sind harmlos oder ohne Nebenwirkungen.
  • Bleiben Sie kritisch, vor allem, wenn eine Heilung versprochen wird, und/oder die Therapie viel Geld kostet.
  • Achten Sie darauf, woher die Arznei stammt: Importierte pflanzliche Medikamente sind zum Teil mit Schwermetallen belastet.

Katzenallergie: Impfung

Aktuell wird an einer neuen Methode gegen Katzenallergie geforscht: Ein Forscherteam des Universitätsspitals Zürich arbeitet an einem Impfstoff. Der Clou: Nicht der Mensch, sondern das Tier wird geimpft.

Katzen werden dabei aktuell mit drei Impfungen grundimmunisiert. Bei einer Immunisierung entwickelt der Körper nach der Impfung Antikörper. Bei der Katzenimpfung bildet das Tier Antikörper gegen ein Protein, das als der Hauptauslöser für eine Katzenallergie gilt. So kann das Protein keine Allergie mehr beim Menschen auslösen.

Die Forschergruppe konnte bereits belegen, dass der Impfstoff für die Katzen sicher und verträglich ist. Wenn weitere Tests und Untersuchungen positive Ergebnisse zeigen, ist eine Zulassung des Impfstoffs für 2022 geplant. Gegen nicht geimpfte Katzen wären Allergiker allerdings weiterhin allergisch.

Quellen
  • S2-Leitlinie: Hauttests zur Diagnostik von allergischen Soforttypreaktionen (Deutschen Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie (DGAKI)); Stand: 07.12.2020
  • Pressemeldung Universitätsspital Zürich: Neuer Ansatz bei Katzenhaarallergie: Impfstoff für Katzen ist sicher; 07.12.2020
  • Online Informationen Allergieinformationsdienst des Helmholtz Zentrum München: www.allergieinformationsdienst.de; Abruf: 07.12.2020
  • Online-Informationen Allergieinformationsdienst des Helmholtz Zentrum München: www.allergieinformationsdienst.de; Abruf: 07.12.2020
  • Online-Informationen Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte: www.dimdi.de; Abruf: 15.12.2020
  • Online-Informationen Deutsche Haut- und Allergiehilfe e.V.: www.dha-allergien.de; Abruf: 03.12.2020
  • Online-Informationen Deutscher Allergie- und Asthmabund: www.daab.de; Abruf: 07.12.2020
  • Online-Informationen Deutscher Allergie- und Asthmabund: www.daab.de; Abruf: 06.12.2020
  • Online-Informationen Deutscher Allergie- und Asthmabund: www.daab.de; Abruf: 05.12.2020
  • Online-Informationen Deutscher Allergie- und Asthmabund: www.daab.de; Abruf: 30.11.2020
  • Online-Informationen Europäische Stiftung für Allergieforschung: www.ecarf.org; 15.12.2020
  • Online-Informationen Statista GmbH: https://de.statista.com; Abruf: 30.11.2020
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