Nägelveränderungen: Was sie bedeuten

Gesunde, gepflegte Nägel sind ein Blickfang. Ist die Oberfläche zugleich hart und biegsam, schimmert leicht und zeigt sich an der Wurzel ein heller Halbmond, sehen sie attraktiv aus. Nägel erneuern sich nur langsam. Sie wachsen lediglich 0,5 bis 1,2 Millimeter pro Woche. Veränderungen bleiben für lange Zeit erhalten und können auf gesundheitliche Probleme hindeuten.

Feine Längsrillen sind normale Alterserscheinungen – und damit harmlos. Quer gerillte oder geriffelte Nägel (Beau‐Reil‐Furchen) zeigen an, dass das Nagelwachstum zeitweise gestört war. Dies kann eine Folge von Infektionen oder einer Chemotherapie sein. Die Querrillen entstehen auch, wenn bei der Maniküre das Nagelbett durch zu starkes Zurückschieben des Nagelhäutchens verletzt wurde. Eine spezielle Behandlung ist nicht notwendig.

Weiße Flecken sind oft die Folge kleiner Verletzungen, die durch Stöße oder bei der Nagelpflege entstanden sind. Sie verschwinden nur langsam, sind aber unbedenklich.

Gelbe Verfärbungen jedoch können ein Anzeichen für Nagelpilz sein. Dann verdickt sich auch die Nagelplatte, die Hornsubstanz wird bröselig, die Nagelspitzen brechen ab. Der Pilz heilt nicht von allein, er muss ärztlich behandelt werden. Die Therapie ist oft langwierig.

Vorsicht ist bei dunklen Verfärbungen geboten. Blauschwarze Flecken können Blutergüsse infolge von Quetschungen oder harten Schlägen sein. Sie wachsen mit der Zeit heraus und verschwinden. Bleibt der dunkle Fleck jedoch an derselben Stelle, kann es sich im schlimmsten Fall um schwarzen Hautkrebs handeln. Ein Facharzt muss dies unbedingt abklären. Bläuliche Verfärbungen des Nagelbetts deuten auf einen Sauerstoffmangel im Gewebe hin. Eine Herzschwäche oder eine Lungenerkrankung können dahinterstecken.

Verformungen sind oftmals Anzeichen für ernsthafte Erkrankungen. Wölbt sich die Nagelplatte stark, sprechen Fachleute von einem Uhrglasnagel. Herz- oder Lungenprobleme können die Ursache sein. Durch die verminderte Sauerstoffversorgung verändern sich dann die Nägel.

Beim Löffelnagel ist die Nagelplatte eingesunken, die Ränder nach oben gebogen. Er kann durch Eisenmangel entstehen.

Kleine Dellen in der Nageloberfläche geben dem Grübchennagel seinen Namen. Die Veränderung kommt typischerweise bei Schuppenflechte vor.
 

Der Nagel reißt ein, splittert ab oder spaltet sich vom Rand her auf. Ihm fehlt Feuchtigkeit, wodurch er seine Elastizität einbüßt. Reinigungsmittel, längerer Kontakt mit Wasser, aber auch Nagellackentferner trocknen aus. Regelmäßiges Eincremen der Hände schafft Linderung. Brüchige Nägel sind eine häufige Nebenwirkung von Krebstherapien. Auch eine Mangelernährung beispielsweise aufgrund von Magersucht kann die Ursache sein.