Bevor wir uns ein Lebensmittel schmecken lassen können, ist eine ganze Reihe von Herstellungsprozessen, Transporten oder Lagerungen von Nöten. Eine Salatgurke zum Beispiel muss angebaut, geerntet, zum Supermarkt transportiert und dort aufbewahrt werden. In der heimischen Küche landet sie im Kühlschrank, bis wir sie schließlich essen. Entlang dieser Kette werden Treibhausgase frei, die unser Klima belasten.
Das können Sie tun, um unnötige Emissionen zu vermeiden:
1. Saisonal und regional kaufen
Es sind die Erdbeeren im Winter und die knackigen chilenischen Äpfel, die unserem Klima schaden. Denn ihre lange Reise in den deutschen Supermarkt verursacht viel schädliches Kohlendioxid. Auch Gemüse, das außerhalb der Erntezeit im geheizten Treibhaus wächst, belastet das Klima.
Daher gilt: Lieber abwarten, bis die heimischen Erdbeeren reif sind und dann kaufen. Bei exotischen Produkten, die bei uns nicht wachsen, etwa Mangos, generell zurückhaltend sein, denn der Transport schadet unserem Klima – mit dem Flugzeug noch stärker als mit dem Containerschiff.
2. Nichts wegwerfen
Zwölf Millionen Tonnen Lebensmittel werden laut Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) jährlich weggeworfen. Landen Nahrungsmittel in der Tonne, ist das nicht nur schade: Zur Herstellung von Brot, Fleisch oder Milch sind Energie und Ressourcen wie Wasser, Dünger und Ackerfläche nötig. Auch diese wurden umsonst verschwendet.
Um das Wegwerfen von Nahrungsmitteln zu vermeiden, hilft es kleinere Mengen einzukaufen, Lebensmittel richtig zu lagern und nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums nochmal mit den eigenen Sinnen zu kontrollieren, ob das Produkt wirklich nicht mehr genießbar ist.
3. Autofahren vermeiden
Bei einer klimabewussten Ernährung geht es auch darum, wie Sie ihren Einkauf vom Supermarkt nach Hause transportieren. Für eine positive Klimabilanz sollten Sie das Auto lieber stehenlassen und stattdessen mit dem Rad fahren oder zu Fuß gehen.
4. Weniger Fleisch- und Milchkonsum
Laut einer Studie der Umweltorganisation WWF (World Wide Fund For Nature) aus dem Jahr 2012 fallen fast 70 Prozent unserer direkten Treibhausgasemissionen aus dem Bereich Ernährung auf tierische Produkte wie Fleisch, Milch oder Butter zurück. Pflanzliche Lebensmittel verursachen nur knapp ein Drittel der schädlichen Treibhausgase.
Das hat verschiedene Gründe: Für industrielle Viehzucht und den Anbau von Futterpflanzen für die Tiere sind riesige Weide- und Ackerflächen und viele Ressourcen wie Wasser nötig. Durch das Düngen der Äcker gelangen klimaschädliche Gase in die Atmosphäre.
Zusätzlich setzen Wiederkäuer wie Rinder oder Schafe beim Verdauen Methan frei – das Gas wirkt 21 Mal klimaschädlicher als Kohlendoxid. Deshalb ist ein Rindersteak noch belastender für unser Klima als ein Schweinebraten.
Wer die Umwelt schonen möchte, sollte folglich überwiegend pflanzliche Lebensmittel wählen oder ganz auf Fleisch und andere tierische Produkte verzichten.
5. Verpackungsmüll reduzieren
Vermeiden Sie eingeschweißte oder in Folie verpackte Lebensmittel, wann immer es möglich ist. Ziehen Sie außerdem Mehrwegprodukte wie Milch aus der Glasflasche solcher aus dem Tetrapack vor.
6. Klimafreundliche Küchengeräte
Auch die Art, wie wir unsere Lebensmittel in der heimischen Küche lagern oder zubereiten, ist entscheidend. Kühlschrank, Herd und Gefriertruhe mit einer hohen Energieeffizienzklasse sind besser für einen klimabewussten Lebensstil als alte Geräte, die viel Strom verbrauchen. Zusätzlicher Pluspunkt: Auf Ökostrom umsteigen.
7. Bio Lebensmittel kaufen?
Laut eines Foodwatch-Reports verursacht die Landwirtschaft in Deutschland ähnlich viele Treibhausgase wie der Straßenverkehr. Zahlen des Umweltbundesamts zeigen, dass im Jahr 2016 65,2 Millionen Tonnen Kohlendioxid alleine bei der Erzeugung von Nahrungsmitteln ausgestoßen wurden. Ökolandbau produziert zwar insgesamt 15 bis 20 Prozent weniger klimaschädliche Gase als konventionelle Landwirtschaft, doch wer Bio-Produkte kauft, ernährt sich nicht zwangsläufig klimaschonender. Warum das so ist und worauf Sie achten sollten, erfahren Sie in unserem Artikel "Ist Bio wirklich immer besser?".