Desinfektionsmittel sollen Viren und Bakterien, die potenziell krankmachen, abtöten. Das gelingt allerdings nur, wenn Sie die Hygienemittel richtig anwenden – falsch eingesetzt wirken sie nicht. Henrik Gabriel, Biologe und wissenschaftlicher Leiter im Hamburger Institut für Hygiene und Mikrobiologie „Dr. Brill und Partner“ erklärt, wie Sie Ihre Hände optimal desinfizieren.
Bei Handdesinfektionsgels auf Alkoholbasis spielt die richtige Menge eine entscheidende Rolle. Nur dort, wo Sie das Gel aufgetragen, kann es auch wirken. „Wird zu wenig Produkt zwischen den Händen verrieben, verdunstet es zu schnell und die Hand wird nur teilweise desinfiziert“, so Gabriel. Außerdem benötigen alle Desinfektionsmittel Zeit, um Erreger abzutöten.
Werbung
Je nach Hersteller können Dosierung und Einwirkzeit unterschiedlich sein. Deshalb lohnt sich der Blick auf die Gebrauchsanweisung. Dort steht meist genau, wie Sie das Produkt anwenden müssen.
Nicht jedem bringen die alkoholhaltigen Gels einen Vorteil. Während für Ärzte Handdesinfektion ein Muss ist, können Sie Ihre Hände im privaten Bereich mit normaler Seife genauso effektiv reinigen, zeigen wissenschaftliche Studien. Wer allerdings die Seife schlecht verteilt und die Hände nur kurz unter den Wasserstrahl hält, schützt sich nicht vor Infektionen.
„Mindestens 30 Sekunden einseifen, gründlich waschen und dann abtrocknen. Denn auf feuchter Haut vermehren sich die Bakterien besser“, empfiehlt Hygieneexperte Gabriel. Eine pH-neutrale Seife reicht dazu aus. Verzichten Sie auf Spezialseifen mit bakterienhemmenden Zusätzen wie dem Wirkstoff Triclosan – er soll Antibiotikaresistenzen begünstigen. Eine ausführliche Anleitung für richtiges Händewaschen finden Sie in unserem Artikel „Warum Händewaschen so wichtig ist“.
Haut und Job: Ekzemen und anderen Hauterkrankungen vorbeugen (Unser Podcast für ein gutes Körpergefühl – Folge #16)
Und:
Dr. Uwe Schwichtenberg, Hautarzt mit eigener Praxis in Bremen und Vorstandsmitglied des Berufsverbandes der Deutschen Dermatologen