![88 Prozent der Frauen und 67 der Männer in Deutschland entfernen sich die Haare im Intimbereich teilweise oder komplett Eine Frau in Unterhose hält einen Kaktus in den Händen](https://s.focus-empfehlung.de/public/styles/large/public/2025-01/header_intimrasur_morgan23-istockphoto-1214920312.jpg?itok=qch9Yi12)
© Morgan23 / iStock Photo
Zusammenfassung:
- Wie bereitet man eine Intimrasur optimal vor? Den passenden Rasierer verwenden, der einen Schwingkopf und maximal drei Klingen besitzt. Klingen regelmäßig gründlich reinigen und auswechseln.
- Wie führt man die Rasur am besten durch? Haare und Haut durch Wasser etwas aufweichen, einen geeigneten Rasierschaum verwenden, in Wuchsrichtung der Schamhaare rasieren und die Rasierbewegung nur mit sanftem Druck langsam, gleichmäßig und vorsichtig durchführen.
- Wie pflegt man den Hautbereich danach? Eine Creme oder ein Körperöl verwenden.
- Was hilft gegen gerötete Haut und Rasurpickel? Ein Aloe Vera-Gel, eine Zinksalbe oder eine Wund- und Heilsalbe auftragen. Meist heilen die Pickelchen nach ein paar Stunden oder Tagen von alleine wieder ab.
Eine glatt rasierte Haut in der Bikinizone gilt für viele als Schönheitsideal bei beiden Geschlechtern. 88 Prozent der Frauen und 67 Prozent der Männer in Deutschland entfernen sich die Haare im Intimbereich teilweise oder komplett, ergab eine Studie der Universität Leipzig.
Doch das Rasieren der Schamhaare kann unangenehme Folgen haben – wie eine gereizte Haut, Rötungen und kleine Pickel im Intimbereich (Rasurbrand). Denn die Haut im Intimbereich ist ziemlich dünn und daher empfindlicher. Hinzu kommt, dass die Klingen bei jeder Rasur die Hornschüppchen der obersten Hautschicht entfernen und winzige Schnittwunden entstehen, in die Bakterien eindringen und Entzündungen auslösen können.
Aber wie lassen sich diese Folgen bei einer Intimrasur vermeiden und die Haare im Intimbereich optimal entfernen? Sollte die Intimrasur am besten nass oder trocken erfolgen? Was ist bei einer Intimrasur bei Damen und bei Herren zu beachten? Und kann eine Intimrasur auch schädlich sein? Alle wichtigen Antworten zu diesem Thema lesen Sie hier.
Werbung
Die wichtigsten Tipps für das richtige Rasieren im Intimbereich
Wie rasiert man den Intimbereich richtig? Diese Frage stellen sich viele Frauen und Männer, die eine glatte Haut in dieser sensiblen Zone bevorzugen. Damit man nach der Intimrasur eine Haut ohne Rötungen, Entzündungen und kleine Pickel hat, sollte man einige Dinge bei der Haarentfernung beachten. Hier ist eine Anleitung mit den wichtigsten Tipps für die Intimrasur:
- Der passende Rasierer: Verwenden Sie für die zarte Haut im Intimbereich am besten einen Rasierer, der einen Schwingkopf und maximal drei Klingen hat. Fünf Klingen sind eher für andere Körperbereiche, wie die Beine, empfehlenswert. Verzichten Sie möglichst auf Einwegrasierer, denn deren Klingen sind nicht sehr scharf – Sie üben daher automatisch mehr Druck beim Rasieren aus und können die zarte Haut im Intimbereich schneller verletzten.
- Auch ein Rasierhobel ist für die Haarentfernung im männlichen und weiblichen Intimbereich geeignet. Da die Anwendung etwas Übung braucht, am besten erstmal an anderen Körperbereichen, die weniger sensibel sind (etwa an den Beinen), ausprobieren.
- Wechseln Sie die Klingen regelmäßig (nach etwa jeder fünften bis zehnten Rasur) aus. Stumpfe Klingen können leichter Schnittverletzungen verursachen. Wenn Sie einen Einweg-Rasierer verwenden, sollten Sie diesen wirklich nur einmal verwenden und danach wegwerfen.
- Spülen Sie die Rasierklinge vor und nach der Rasur gründlich unter dem heißen Wasserstrahl im Waschbecken ab, um Bakterien zu beseitigen. Entfernen Sie dabei auch eventuell noch vorhandene Härchen.
- Kürzen Sie die Schamhaare vor der Rasur mit einer Nagelschere.
- Rasieren Sie die Schamhaare nicht zu Beginn des Duschens, sondern erst, wenn Sie schon ein paar Minuten unter der Brause stehen oder wenn Sie ein Bad genommen haben. Wasser braucht mindestens zwei Minuten, um Haut und Haare weich zu machen. Sind die Haare aufgeweicht, lassen sie sich leichter entfernen. Dadurch wird zudem die Haut durch das Rasieren weniger gereizt und es lassen sich Rasurpickel vermieden.
- Tragen Sie vor der Intimrasur einen Rasierschaum oder -gel auf und lassen Sie es kurz einwirken. Das Produkt sollte speziell für die Intimrasur geeignet sein und keine Duft- oder anderen Zusatzstoffe enthalten, die den sensiblen Hautbereich reizen können. Verwenden Sie zudem keinen Rasierschaum für die männliche Gesichtshaut, dieser ist schärfer und kann die empfindliche Haut im Intimbereich reizen. Sie können auch eine Intimwaschlotion für die Rasur verwenden. Diese ist pH-neutral und für die sensible Zone des Genitalbereichs geeignet.
- Ziehen Sie die Hautstelle, die Sie rasieren möchten, etwas straff. So gleitet die Klinge besser über die Haut, was das Schnittrisiko reduziert.
- Rasieren Sie die Haare immer in Wuchsrichtung, also von außen nach innen und nach unten. Dadurch schonen Sie bei der Intimrasur die Hautporen, vermeiden Entzündungen und rote Punkte (die im schlimmsten Fall wie ein Hautausschlag aussehen können).
- Führen Sie die Rasierbewegung nicht schnell, sondern langsam, gleichmäßig und vorsichtig durch und üben sie nur sanften Druck aus. Dies verhindert Schnittverletzungen.
- Halten Sie den Rasierer nach jedem Zug kurz unter Wasser, um die Klinge von den Härchen zu befreien.
- Spülen Sie die rasierten Haare mit einem kühlen Duschstrahl ab. Achten Sie darauf, den Rasierschaum vollständig zu entfernen. Durch die kalte Temperatur schließen sich die Poren schneller.
Wie oft rasieren?
Da die Schamhaare in der Regel rasch nachwachsen und sich innerhalb weniger Tage kleine Haarstoppeln im Intimbereich bilden, stellt sich die Frage, wie oft man die Intimrasur durchführen sollte. Das hängt vom Zustand der Haut und der persönlichen Präferenz ab. Eine normale Haut verträgt in der Regel alle zwei bis drei Tage eine Rasur im Intimbereich. Wer hingegen eine empfindliche Haut hat, sollte diese seltener durch eine Haarentfernung strapazieren und ihr nach der Rasur mindestens ein paar Tage oder eine Woche Pause gönnen.
Trocken- oder Nassrasur?
Klare Antwort: Wer Hautreizungen, rote Punkte und Pickel vermeiden will, sollte nass rasieren. Durch das Wasser weichen die Haare auf und sie lassen sich besser entfernen als bei einer Trockenrasur. Außerdem gleitet bei Letzterer die Klinge weniger geschmeidig über die Haut und kann so leichter die oberste Hautschicht verletzen.
Was Sie bei der Pflege nach der Intimrasur beachten sollten
Auch die Pflege nach der Intimrasur ist wichtig, um Hautreizungen, Rötungen und kleine Pickel zu vermeiden. Achten Sie nach der Haarentfernung auf folgende Maßnahmen:
- Wenn Sie mit der Rasur fertig sind, tupfen Sie den betroffenen Bereich vorsichtig mit einem weichen, sauberen Handtuch trocken.
- Cremen Sie die Haut nach der Intimrasur ein. Welches Pflegeprodukt Sie verwenden, hängt von Ihrem Hauttyp ab. Es sollte auf keinen Fall Duftstoffe und Alkohol enthalten.
- Zur Pflege des rasierten Hautbereichs können Sie auch ein Körperöl benutzen. Welches Öl nach der Intimrasur geeignet ist? Eines, das keine Duft- und Konservierungsstoffe oder andere reizenden Substanzen besitzt. Das ist insbesondere für Frauen wichtig, da der Genitalbereich sehr empfindlich auf solche Stoffe reagieren kann. Tipp: Babyöl ist besonders mild und eignet sich daher auch gut zur Pflege dieses sensiblen Bereichs.
- Bei empfindlicher Haut kann es ratsam sein, die Haut direkt nach der Haarentfernung erstmal beruhigen zu lassen und die Creme etwas später aufzutragen. Um sehr sensible Haut zu behandeln, können Sie auch eine Wundcreme oder ein Körperöl verwenden.
- Nach der Intimrasur können Sie zudem etwas Babypuder auf den betroffenen Hautbereich (den Genitalbereich aussparen) geben. Dies kann Reizungen und Rasurpickel vermeiden.
- Tragen Sie möglichst Unterwäsche aus Baumwolle. Slips aus Synthetik sind weniger atmungsaktiv, der Schweiß bleibt länger auf der oberen Hautschicht liegen und stellt einen Nährboden für Bakterien dar.
- Rasieren Sie sich am besten abends vor dem Schlafengehen und tragen Sie während der Nacht keine enganliegende Kleidung, sondern einen lockeren Pyjama oder ein Nachthemd. Direkt nach der Rasur ist die Haut besonders empfindlich und so kann sie sich während der Nacht von der Haarentfernung ausreichend erholen.
Wenn rote Punkte oder Rasurpickel auftreten, können Sie Folgendes dagegen tun:
- Ist die Haut im Intimbereich nach der Rasur gereizt und gerötet (sogenannter Rasurbrand) oder treten kleine Pickel auf, können Sie eine kalte Kompresse auf die gereizte Hautstelle legen. Sie reduziert die Rötung und kann Pickel verhindern. Ein Aloe Vera-Gel hilft ebenfalls gegen die Symptome. Es beruhigt die Hautirritationen und wirkt entzündungshemmend. Alternativ können Sie eine Zinksalbe bzw. Wund- und Heilsalbe verwenden, um die Beschwerden zu lindern und die Pickel loszuwerden.
- Juckt der Hautbereich nach der Intimrasur, kann Kühlung helfen. Wickeln Sie zum Beispiel einen Cool Pack oder einen Gefrierbeutel mit ein paar Eiwürfeln in ein Handtuch und legen Sie dieses ein paar Minuten auf die betroffene Körperstelle.
- Lassen Sie die Pickelchen ansonsten in Ruhe, drücken Sie auf keinen Fall daran herum. Sie verschwinden in der Regel einige Stunden oder Tage nach der Intimrasur von alleine wieder. Halten die Beschwerden jedoch längere Zeit an, verschlimmern sie sich oder entsteht zum Beispiel ein Ausschlag, suchen Sie einen Hautarzt auf. Er kann die passende Behandlung verordnen.
Quellen
- Plewig, G et al.: Braun-Falco’s Dermatologie, Venerologie und Allergologie; Springer; 7. Auflage 2018
- Online-Informationen Gynäkologische Praxis Dr. Voß-Heine: www.dr-voss-heine.de; Abruf: 28.12.2024
- Online-Informationen DocCheck Flexikon: www.flexikon.doccheck.com; Abruf: 28.12.2024
- Online-Informationen MSD Manual: www.msdmanuals.com; Abruf: 28.12.2024