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Blasen an den Füßen

Wie Sie Blasen an den Füßen vorbeugen und was zu tun ist, wenn sie doch entstanden sind?

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Inhaltsverzeichnis
Person zieht eine Socke nach unten, eine Blase an der Ferse kommt zum Vorschein

© Gajus / AdobeStock

Zusammenfassung:

  • Ursachen: Wenn obere Hautschichten am Fuß etwa durch zu enge Schuhe aufgerieben werden und sich unter der verletzten Hautstelle ein mit Flüssigkeit gefüllter Hohlraum bildet. Oft entsteht die Blase am Zeh, am Ballen oder an der Ferse.
  • Was tun? Geschlossene und offene Blasen mit einem Blasenpflaster versorgen und heilen lassen. Die Blase nicht aufstechen! Wenn die Blase entzündet ist, sich Eiter bildet oder sie innerhalb einer Woche nicht von selbst abheilt, einen Arzt aufsuchen.
  • Vorbeugen? Gutsitzende Schuhe und Socken tragen, neue Schuhe ausreichend einlaufen und atmungsaktive Socken verwenden.

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Wie entstehen Blasen an den Füßen?

Einen Abend in den neuen Sandalen gelaufen oder einen Ausflug mit den festen Wanderschuhen gemacht und schon ist es passiert: Es hat sich eine Blase am Fuß gebildet. Wer neue, unbequeme Schuhe oder auch Socken, die zu groß sind und Falten werfen, trägt, zieht sich schnell eine Blase am Fuß zu. Oft sind die Zehen, der Fußballen oder die Ferse betroffen. Eine Blase zeigt sich durch eine Hautwölbung, die zieht, brennt und schmerzt.

So unangenehm Blasen am Fuß auch sind, sie sind dennoch eine sinnvolle Erfindung der Natur. Sie entstehen, wenn Teile der oberen Hautschicht am Fuß durch dauerhaften Druck oder mechanische Reizung (etwa durch zu enge Schuhe oder scheuernde Socken) aufgerieben werden und sich ablösen. Unter dieser verletzten Hautstelle bildet sich ein Hohlraum, der mit einer Gewebsflüssigkeit gefüllt wird: Eine Blase entsteht. Die Flüssigkeit schützt das irritierte Gewebe, sie drückt jedoch häufig auch auf die darunter befindlichen Nervenendungen, was Schmerzen verursacht. So kommt es, dass eine Blase am Fuß weh tut.

Blasen an den Füßen entstehen also nicht ohne Grund. Sie haben die Funktion, die Wunde feucht zu halten und zu schützen, damit die verletzte Hautstelle heilen kann. Eine Blase am Fuß ist daher keine Verletzung, sondern schon Teil des Heilungsprozesses.

Eine Blase bildet sich auch nicht plötzlich, sondern kündigt sich durch eine sichtbare Hautveränderung an. Wenn eine Hautstelle zu viel Reibung abbekommt, treten rötliche, empfindliche, brennende Flecken auf. Solche Scheuerstellen sind die Vorzeichen, dass hier bald eine Blase entstehen könnte. Wer dann seine Füße schont, indem er bequeme Schuhe und weiche Socken ohne Falten trägt und die empfindliche Hautstelle mit einem speziellen Druckpflaster versorgt, entlastet die gereizte Haut und kann die Blasenbildung häufig noch verhindern.

Was tun bei Blasen an den Füßen?

Sie sind in unbequemen Schuhen gelaufen, bemerken eine Blase am Fuß und fragen sich, was Sie jetzt tun können? Hat sich eine geschlossene oder offene Blase am Fuß gebildet, gibt es einige Maßnahmen, um die wunde Hautstelle zu behandeln.

Ist die Blase am Fuß noch geschlossen:

  • Stechen Sie die Blase nicht auf! Durch das Öffnen der Blase können Bakterien in die Wunde gelangen und eine Infektion verursachen.
  • Kleben Sie ein spezielles Blasenpflaster auf die betroffene Stelle. Am besten eines, das Hydrokolloid enthält, denn es legt sich auf die Blase ohne mit ihr zu verkleben, schützt vor Druck und sorgt für ein feuchtes Milieu im Wundbereich. Die wunde Hautstelle am Fuß kann so besser abheilen.

Ist die Blase am Fuß bereits offen:

  • Desinfizieren Sie die Wunde. Geeignet sind hierfür Präparate, die zum Beispiel den Wirkstoff Octenidin oder PVP-Iod enthalten. Verwenden Sie auf keinen Fall ein Desinfektionsmittel, das für die Reinigung von Händen oder von Oberflächen konzipiert ist, denn diese können bei offenen Wunden zu Reizungen und Schmerzen führen.
  • Waschen Sie sich vor dem Berühren der Wunde gründlich die Hände.
  • Befestigen Sie ein steriles Pflaster auf der wunden Stelle. Auch hier ist ein spezielles Blasenpflaster empfehlenswert, denn es schützt die Wunde vor Verschmutzungen, verklebt nicht mit der Wunde und reduziert durch seine polsternden Eigenschaften die Schmerzen.
  • Löst sich die Haut über der Blase, sollten Sie diese auf keinen Fall abziehen oder abschneiden. Sonst kann sich die Wunde leichter infizieren.

Beachten Sie beim Anwenden des Blasenpflasters folgende Tipps:

  • Kleben Sie das Blasenpflaster nur auf saubere, trockene Hautbereiche und nie auf entzündete oder nässende Wunden.
  • Ein Blasenpflaster kann in der Regel mehrere Tage auf der Wunde bleiben. Entfernen Sie es erst, wenn es sich von alleine löst. Ein früheres Entfernen kann die frisch nachgewachsene Hautschicht beschädigen und den Wundheilungsprozess stören.
  • Verwenden Sie ein wasserfestes Blasenpflaster, dann können Sie damit auch duschen.
Achtung: Starke Schmerzen, Rötungen und Überwärmung sind Anzeichen für eine Entzündung. Hat sich die Blase am Fuß entzündet, sollten Sie die Wunde mit einem sterilen Verband oder Pflaster vor weiterer Schädigung schützen. Sie können außerdem eine entzündungshemmende Salbe auftragen. Gehen Sie auf jeden Fall umgehend in eine Arztpraxis, um Komplikationen zu vermeiden. Tritt auch noch Fieber auf, droht eine Sepsis – suchen Sie sofort einen Arzt oder die Notaufnahme einer Klinik auf! Außerdem gilt: Diabetiker sollten bei Hautverletzungen an den Füßen immer einen Arzt hinzuziehen.

Wie schnell eine Blase am Fuß abheilt, ist von Fall zu Fall verschieden. Befindet sich die Blase in tieferen Hautschichten oder ist sie sehr groß, dauert die Wundheilung etwas länger. In der Regel sollte der Heilungsprozess bei einer Blase am Fuß nicht länger als eine Woche dauern.

Wenn Sie häufiger oder ständig Blasen an den Füßen haben, können Sie präventiv etwas tun:

  • Kleben Sie die Problemstellen an den Füßen vorbeugend mit einem gut haftenden Druckstellen-Pflaster oder einem Tapeverband ab.
  • Überprüfen Sie Ihre Schuhe und Socken: Haben Sie gut passende Schuhe, in der der Fuß einen stabilen Halt hat? Die Socken sollten ebenfalls in der richtigen Größe sein und aus einem atmungsaktiven Material bestehen.
  • Eine Fußfehlstellung, etwa ein Senk- oder Plattfuß oder ein Hallux Valgus, kann eine Blasenbildung am Fuß begünstigen. Orthopädische Einlagen oder ein Tape beim Hallux Valgus können hier Abhilfe schaffen.

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Sollte man Blasen an den Füßen öffnen?

Wenn eine Blase am Fuß noch geschlossen ist, fragen sich viele Betroffene, ob sie die Blase aufstechen sollen oder nicht? Es gilt: Stechen Sie eine geschlossene Blase am Fuß nicht auf! Die dünne Hautschicht der Blase wirkt wie ein natürliches Pflaster, das die Wunde vor Keimen und Schmutz schützt. Durch ein Aufstechen tritt die Wundflüssigkeit aus, es können Keime in die Wunde gelangen und eine Entzündung verursachen. Eine Blase heilt in der Regel von alleine ab. Ist die geschlossene Blase länger als eine Woche vorhanden, suchen Sie einen Allgemeinmediziner oder Dermatologen auf und lassen Sie die wunde Stelle ärztlich behandeln.

Blasen an den Füßen: Hausmittel

Eine Blase am Fuß, zum Beispiel am Zeh, verursacht oft Schmerzen. Es gibt einige Hausmittel, um die Beschwerden bei einer verschlossenen Blase zu lindern. Hierzu gehören:

  • Kamillentee kann Schwellung reduzieren und Schmerzen lindern. Lassen Sie einen Kamillenteebeutel in heißem Wasser ziehen, dann gut abkühlen und legen Sie den kalten Teebeutel anschließend auf die betroffene Hautstelle.
  • Ein Fußbad mit Teebaumöl oder Rizinusöl wirkt entzündungshemmend und schmerzlindernd.
  • Ein Aloe Vera-Gel, mit dem Sie die Blase eincremen, kann Schmerzen lindern.

Achtung: Manchmal erhöhen Hausmittel das Risiko einer Infektion der Blase. Sprechen Sie besser vorab mit Ihrem Arzt, ob Hausmittel empfehlenswert sind. Bei offenen und entzündeten Blasen sollten Sie auf Hausmittel komplett verzichten, sonst kann sich die Entzündung verschlimmern!

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Blasen an den Füßen vorbeugen

Wie kann man Blasen am Fuß verhindern? Es gilt: Vermeiden Sie alles, was Druck und Reibung auf die Haut des Fußes ausübt und machen Sie Ihre Füße durch regelmäßige Pflege widerstandsfähiger gegen Verletzungen. Mit folgenden Tipps können Sie Blasen an den Füßen vorbeugen:

  • Tragen Sie unbedingt bequeme, gutsitzende Schuhe. Probieren Sie Schuhe am besten abends im Schuhgeschäft an, wenn die Füße etwas größer sind als morgens.
  • Vermeiden Sie zu enge Schuhe, denn diese verursachen Druckstellen und Blasen am Fuß. Achten Sie bei der Anprobe neuer Schuhe darauf, dass der Schuh vor dem großen Zeh einen Daumen breit Platz bietet.
  • Aber auch zu weite Schuhe sind ungünstig, denn wenn der Fuß zu viel Platz im Schuh hat, kann etwa die Ferse rutschen und die Haut aufscheuern. Sollte der Schuh doch etwas zu groß sein, kleben Sie ein spezielles Gel-Pad in den Schuh, das reduziert das Rutschen und Reiben des Fußes.
  • Manchmal sitzt ein Schuh auch nur teilweise gut, etwa im vorderen Bereich, aber die Ferse rutscht beim Gehen hoch. Achten Sie darauf, dass Ihr kompletter Fuß einen stabilen Halt in den Schuhen hat.
  • Beachten Sie, dass Füße bei hoher Belastung leicht anschwellen können. Jogging- und andere Sportschuhe sollten daher in der Regel mindestens eine halbe Schuhgröße größer sein als Straßenschuhe. Kaufen Sie diese am besten im Fachgeschäft und lassen Sie sich dort beraten.
  • Tragen Sie neue Schuhe immer gut ein, bevor Sie diese längere Zeit im Alltag verwenden. Am besten erstmal nur kürzere Wege damit gehen und/oder die Schuhe zuhause einlaufen. Sie können neue Lederschuhe auch durch Einfetten weicher machen. Um Stoffschuhe etwas zu weiten, können Sie die Schuhe mit mehreren Socken oder geknülltem Zeitungspapier ausstopfen. Durch den Druck werden die Schuhe leicht gedehnt. Ist der Schuhbereich an der Ferse noch sehr steif und reibt an den Füßen, können Sie versuchen, diesen Schuhteil mit den Händen weich zu kneten.
  • Achten Sie darauf, dass sich in Ihren Schuhen keine Steinchen oder Sandkörner befinden, die die Haut verletzen können.
  • Vor einer Wanderung oder einem Tagesausflug können an empfindlichen Stellen, etwa dem großen Zeh oder der Ferse, vorsorglich ein Druckstellenpflaster oder ein Tape schützen.
  • Nicht nur die Schuhe, sondern auch die Socken sollten gut passen. Sind die Socken zu groß, bilden sich Falten, die auf der Haut scheuern. Vermeiden Sie zudem dicke Nähte an den Socken (häufig befinden sie sich über den Zehen), denn sie können ebenfalls eine mechanische Reibung verursachen und Blasen begünstigen. Fürs Training eignen sich spezielle Sportsocken ohne Naht.
  • Tragen Sie atmungsaktive Socken. Schwitzen die Füße im Schuh, wird die Reibung verstärkt und Blasenbildung gefördert.
  • Vermeiden Sie feuchte Füße, denn Nässe lässt die Haut aufquellen und fördert die Bildung von Blasen. Wechseln Sie nasse Socken (zum Beispiel nach einem versehentlichen Tritt in eine Pfütze) möglichst rasch aus und trocknen Sie die Füße gut ab.
  • Cremen Sie Ihre Füße täglich gut ein, damit die Haut widerstandsfähiger gegen Reizungen wird. Verwenden Sie etwa eine Fußcreme, die Urea enthält. Auch Hirschtalg ist empfehlenswert, er bildet eine Schutzschicht, die ein Wundreiben der Haut verhindert.

Blase am Fuß: Wann zum Arzt?

Eine Blase heilt meist von selbst wieder ab. Suchen Sie jedoch einen Arzt auf, wenn die Blase (beispielsweise am Zeh) innerhalb einer Woche nicht weg geht, die Wunde sehr groß ist oder die Beschwerden trotz Blasenpflaster nicht besser oder sogar schlimmer werden. Dies gilt auch, wenn gelbliche Flüssigkeit austritt und sich die Blase entzündet hat.

Quellen
  • Moll I et al.: Dermatoloige; Thieme; 9. Auflage 2024
  • Online-Informationen DocCheck Flexikon: www.doccheck.com; Abruf: 16.05.2024
  • Online-Informationen Hautarztzentrum Kiel: www.hautarztzentrum-kiel.de; Abrufdatum 16.05.2024
  • Online-Informationen Katonsspital Baselland: www.ksbl.ch; Abruf: 16.05.2024
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Dieser Artikel enthält allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder –behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Den passenden Arzt finden Sie über unser Ärzteverzeichnis.

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