Eine gute Verdauung beginnt schon bei Tisch. Wer mit den Gedanken woanders ist und nur „schnell was essen“ will, setzt auch seinen Bauch unter Stress. Die erste Regel lautet also: Nehmen Sie sich Zeit, um bewusst und ohne Hektik zu essen. Menschen, die ihre Nahrung hinunterschlingen, führen gleichzeitig auch viel Luft in den Verdauungstrakt. So erhöht sich das Gasvolumen im Darm, und das führt zu dem gefürchteten Blähbauch. Auch kohlensäurehaltige Getränke wie Mineralwasser, Cola oder Apfelsaftschorle tragen ihren Anteil dazu bei.
Gründliches Kauen und Vermengen der Nahrung mit Speichel spielt eine entscheidende Rolle. Speichel macht den Bissen gleitfähig und erleichtert das Schlucken. Enzyme in der Mundflüssigkeit bewirken, dass schon beim Kauen die Spaltung von Kohlenhydraten beginnt. Gerade schwer verdauliche Lebensmittel wie Rohkost sollten gründlich gekaut und zerkleinert werden.
Schnelle Hilfe bei Sodbrennen
Der saftige Braten, das frittierte Schnitzel und die Portion Pommes – fettreiche Speisen haben nicht selten eine unangenehme Nachwirkung. Aufstoßen etwa oder Sodbrennen, bei dem Magensäure in die Speiseröhre aufsteigt und wie Feuer im Rachen brennt. Das Phänomen ist weit verbreitet. Neben Dauerstress, hastigem Essen und zu großen Portionen begünstigen fette Nahrungsmittel und Alkohol den Rückfluss von Magensaft in die Speiseröhre.
Fürs Erste kann es lindernd sein, mit erhöhtem Kopf zu schlafen – also ein Kissen mehr unterzulegen. Wissenschaftlich bewiesen ist dieser Effekt aber nicht. Zudem ist Abnehmen hilfreich. Vorbeugend sollten Betroffene auf fettreiche Lebensmittel, Alkohol, Kaffee, schwarzen Tee, Kakao oder stark zuckerhaltige Getränke verzichten. Ratsam ist es, über den Tag verteilt mehrere kleine Portionen statt eine große zu essen.
Ballaststoffe sind gar kein Ballast
Weizenkleie, Haferflocken oder Vollkornbrot besitzen ein sehr gutes Wasserbindungsvermögen. Ballaststoffreiche Nahrung erfordert nicht nur ein besseres Kauen, vielmehr bewirken deren Inhaltsstoffe auch eine verzögerte Magenentleerung. Beides ist für ein anhaltendes Sättigungsgefühl verantwortlich. Für die Aufspaltung von komplexen Kohlenhydraten benötigt der Körper zwar mehr Zeit, dafür setzt der erneute Hunger nicht so schnell ein.
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Eine gute Ernährung heißt: ausreichend trinken
Trinken Sie täglich etwa eineinhalb bis zwei Liter kalorienarme Getränke. Reichlich Flüssigkeit unterstützt das Quellvermögen der Ballaststoffe. Diese dehnen die Darmwand aus und regen die darin liegende Darmmuskulatur dazu an, den Nahrungsbrei weiterzutransportieren. Trinken Sie am besten Wasser, ungesüßten Kräutertee oder Fruchtsaftschorle. Reine Fruchtsäfte sind wegen des enthaltenen Fruchtzuckers weniger gut geeignet.
Nahrungsmittelaufbewahrung
Fleisch- und Fischprodukte gehören in einem Mehrzonenkühlschrank unten in die trockene 0-Grad-Zone. Obst und Gemüse fühlen sich eine Etage darüber oder im Gemüsefach bei etwa zehn Grad am wohlsten. Für Sahne, Joghurt und Quark ist das mittlere Fach bei fünf Grad geeignet.
Käse und andere Milchprodukte lagern im obersten Fach bei drei bis sieben Grad. Für Bananen, Zitrusfrüchte und Avocados ist der Kühlschrank tabu. Sie bekommen schnell braune Flecken und büßen Geschmack und Nährstoffe ein. Kartoffeln mögen dunkle Kellerräume bis acht Grad.
Dies ist eine gekürzte Fassung. Den vollständigen Text und alles über Magen-Darm-Beschwerden finden Sie in der Ausgabe FOCUS-GESUNDHEIT Nr. 33, „Gesunder Bauch“. Sie erhalten das Heft am Kiosk oder laden es hier direkt herunter.