Machen sich die ersten Erkältungssymptome bemerkbar, dann bleiben die guten Ratschläge meist nicht aus: „Trink ein Glas heiße Zitrone“, „Iss frische Orangen“ oder „Nimm viel Vitamin C“. Das Vitamin gilt als Allheilmittel bei Infekten und soll das Immunsystem auf einzigartige Weise stärken. Aber stimmt das?
Die Wissenschaft kommt in dieser Frage zu einem klaren Ergebnis: Nein. In verschiedenen Studien haben Forscher die Wirksamkeit von Vitamin C untersucht – doch in keiner konnten sie Belege dafür finden, dass die Einnahme von Vitamin C das Auftreten von Erkältungen verhindert. Einzige Ausnahme bildeten Menschen, die starken körperlichen Belastungen ausgesetzt sind, etwa Marathonläufer oder Soldaten bei einem Einsatz im Gebirge. Bei ihnen wirkte die Einnahme von Vitamin C teilweise vorbeugend gegen Erkältungen.
Genug Vitamin C durch die Nahrung
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt für Erwachsene eine Dosis von etwa 100 Milligramm Vitamin C pro Tag, bei Kindern ist es deutlich weniger. Obst und Gemüse sind natürliche Vitamin-C-Lieferanten; insbesondere Sanddornbeeren(-saft), Gemüsepaprika, schwarze Johannisbeeren und Petersilie, die etwa 100 Milligramm Vitamin C pro 100 Gramm enthalten. Schon eine halbe rote Paprika und ein kleines Glas Orangensaft reichen, um den Tagesbedarf zu decken. Zusätzliche Nahrungsergänzungsmittel, die Vitamin C enthalten, sind in der Regel nicht nötig. Wer mehr zu sich nimmt, schadet seinem Körper aber auch nicht: Überflüssiges Vitamin C wird einfach wieder ausgeschieden.
Ein Erkältungsmittel, für das es wissenschaftliche Belege gibt, ist übrigens Zink. Studien zeigen, dass die Einnahme des Stoffes die Zahl der Erkältungen im Jahr effektiv reduzieren kann, zumindest bei Kindern.