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Wurzelbehandlung

Hier erfahren Sie alles über den Ablauf, die Komplikationen, die Kosten und die Alternativen zur Zahnwurzelbehandlung.

Geprüft von Nina Zeller, Medizinredakteurin

Veröffentlicht:
Aktualisiert: 2022-03-24T00:00:00+01:00 2022-03-24T00:00:00+01:00

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Inhaltsverzeichnis
Ein Zahnarzt und seine Assistentin führen eine Zahnbehandlung mit Betäubungsspritze durch.

© Shutterstock

Eine Wurzelbehandlung ist eine Chance, einen beschädigten oder toten Zahn zu retten. Bei einer Wurzelbehandlung entfernt der Zahnarzt unter örtlicher Narkose das Innere der Zahnwurzel, das Zahnmark (Pulpa). Jeder Zahn besitzt eine oder mehrere Zahnwurzeln mit einem Wurzelkanal, in dem das Zahnmark verläuft. Dieses Gewebe ist lebendig, weil es Nerven und Blutgefäße enthält, die den Zahn mit lebenswichtigen Nährstoffen versorgen. Die Wurzelbehandlung nennen Zahnärzte auch Wurzelkanalbehandlung, Zahnwurzelbehandlung oder Zahnwurzelkanalbehandlung.

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Wann braucht man eine Wurzelbehandlung?

Wurzelbehandlung oder Zahn ziehen? Das entscheidet der Arzt nach sorgfältigem Abwägen. Das Ziehen eines erkrankten Zahns ist zwar einfach und in wenigen Minuten vorüber, aber nicht immer eine notwendige Option – mitunter ist es eine Alternative, wenn eine Wurzelbehandlung nicht möglich oder nicht mehr sinnvoll ist.

Stuft der Arzt den betroffenen Zahn als erhaltungswürdig ein, steht eine Wurzelbehandlung an, um den Zahn zu erhalten. Außerdem gilt es, die Strukturen um die Zahnwurzel herum zu sanieren, denn dies ist wichtig für die allgemeine Gesundheit.

Wann eine Wurzelbehandlung sinnvoll ist, entscheiden Zahnärzte anhand folgender Kriterien:<br>

  • Ist das Zahnmark entzündet, liegt eine Pulpitis vor. Die häufigste Ursache dafür ist Karies, bei der sich Bakterien von der Zahnhartsubstanz aus in das Zahnmark (Pulpa) vorgearbeitet haben. Wegen der Entzündung erweitern sich die Blutgefäße und drücken auf den Zahnnerv. Dies verursacht Schmerzen. Betroffene reagieren empfindlich, wenn sie kalte oder heiße Nahrungsmittel konsumieren. Bakterien, die bis zu Wurzelspitze vorgedrungen sind, können von dort aus auf den Knochen und die Weichteile von Gesicht und Hals übergreifen. Dies äußert sich in Schwellungen wie etwa einer dicken Backe. Schlimmstenfalls gelangen die Erreger ins Blut und verbreiten sich weiter. Ohne Wurzelbehandlung erholt sich der Zahnnerv nicht mehr und stirbt ab.
  • An der Wurzelspitze hat sich eine Entzündung des Zahnhalteapparats, die Parodontitis, entwickelt.
  • Das Zahnmark liegt offen, weil der Zahn geschädigt ist. Solche Zahnfrakturen kommen oft nach Unfällen vor.
  • Füllungen, Kronen oder Inlays sind undicht und Bakterien sind ins Zahnmark eingedrungen – eine Wurzelbehandlung ist zum Beispiel auch unter einer Krone möglich.
  • Auch ein abgestorbener, toter Zahn lässt sich mit einer Wurzelbehandlung oft noch retten.

Wenn eine Wurzelbehandlung aufgrund einer akuten Entzündung nicht möglich ist, behandeln Zahnärzte diese Entzündung in einem ersten Schritt häufig mit Antibiotika.

Wurzelbehandlung in der Schwangerschaft?

Während der Schwangerschaft sollte eine Wurzelbehandlung möglichst vermieden werden und nur bei akuten Schmerzen erfolgen. Besonders während des ersten Trimesters ist die Entwicklung des Ungeborenen sehr empfindlich. Daher gilt es Eingriffe und Medikamente in dieser Zeit möglichst zu vermeiden. Sollte eine Wurzelkanalbehandlung in der Schwangerschaft notwendig werden, ist es  empfehlenswert, diese während des zweiten Trimesters durchzuführen. Sprechen Sie mit Ihrem Zahnarzt über die Risiken.

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Wurzelbehandlung: Was ist das?

Eine Wurzelbehandlung geschieht in mehreren Schritten mithilfe von Spülungen und speziellen Instrumenten. Der Arzt löst dabei das infizierte Zahnmark mit dem Bündel aus Gefäßen und Nerven vollständig heraus. Nach einer Wurzelbehandlung muss der Zahn frei von Bakterien sein.

Werden nicht alle Keime entfernt, kommt es zu weiteren Entzündungen – Zahnverlust droht. Ist die Infektion komplett beseitigt, heilt auch die Entzündung wieder ab. Diese betrifft meist nicht nur die Zahnwurzel, sondern auch den Knochen, in dem der Zahn verankert ist.

Grundsätzlich lässt sich die Wurzelbehandlung am Backenzahn, Schneidezahn (Frontzahn) oder – selten – am Weisheitszahn durchführen. Weil jeder Zahn mindestens eine Wurzel besitzt, ist sie prinzipiell an jedem Zahn möglich.

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Der Ablauf einer Zahnwurzelbehandlung

Was passiert bei der Wurzelbehandlung? Die Zahnwurzelbehandlung ist ein aufwendiger Prozess, für den Sie (und Ihr Zahnarzt) einige Zeit einplanen und Geduld mitbringen müssen. Mit einem Schritt – wie beim Zahnziehen – ist es nicht getan. Der Zahnarzt bereitet den Zahn sorgfältig auf, denn nach der Wurzelkanalbehandlung muss er vollständig keimfrei sein. Wenn ein Zahn stark entzündet ist, erfolgt eine Wurzelbehandlung oft in mehreren Sitzungen. Dann ist es möglich, dass der Arzt auch eine medikamentöse Einlage in den Zahn einbringt. Das beruhigt den Zahn und hilft gegen Schmerzen. Nach dieser ersten Behandlung setzt der Zahnarzt zudem eine provisorische Füllung ein, die er beim 2. Termin der Wurzelbehandlung wieder öffnet.

In der letzten Sitzung verschließt er den Zugang endgültig und baut den Zahn wieder auf. Im Regelfall versorgt er ihn mit einer Krone. Wird ein erhaltenswerter Zahn nach einer Wurzelbehandlung offen gelassen und mit Watte gefüllt, können Bakterien eindringen und ihn weiter schädigen. Viele Ärzte sind deshalb der Meinung, dass ein erhaltenswürdiger Zahn nach jeder Behandlung verschlossen werden sollte.

Ist eine Wurzelbehandlung schmerzhaft? Im Normalfall verspüren Sie beim Ablauf der Wurzelbehandlung selbst keine Schmerzen, weil der Zahnarzt mit einer Betäubung (lokalen Anästhesie) arbeitet. Was ist mit Schmerzen danach? Schmerzen nach einer Wurzelbehandlung beziehungsweise nach Nachlassen der Betäubung sind sehr häufig. Mithilfe von Schmerzmitteln lassen sich diese jedoch meist gut lindern.

Wurzelbehandlung – was wird gemacht?

Der Ablauf der Wurzelkanalbehandlung lässt sich in mehrere Schritte gliedern:

  • Vor der Wurzelbehandlung nehmen Zahnärzte ein Röntgenbild auf. Es zeigt, wie viele Wurzeln der Zahn hat, wie weit die Entzündung fortgeschritten ist und ob eine Wurzelkanalbehandlung überhaupt möglich und sinnvoll ist.
  • Der eigentliche Wurzelbehandlungsablauf beginnt meist mit einer Betäubung. Ohne eine lokale Narkose wäre die Zahnwurzelbehandlung zu schmerzhaft. Anders ist es, wenn der Zahn tot ist. Prinzipiell ist eine Behandlung ohne Narkose möglich, wenn Sie dies wünschen. Zahnärzte raten aber meist davon ab, weil häufig nicht nur die Zahnwurzel, sondern weitere Bereiche um den Zahn herum schmerzhaft entzündet sind.
  • Der Zahnarzt isoliert den Zahn mithilfe eines Gummituchs aus Latex oder Silikon (Kofferdam) von der Mundhöhle. So verhindert er, dass während der Wurzelbehandlung Speichel und Bakterien in den Zahn eindringen. Der Kofferdam sorgt außerdem dafür, dass Sie kein Instrument versehentlich verschlucken oder Desinfektionslösungen in den Mund oder Rachen geraten.
  • Der Zahnarzt bohrt von oben ein Loch in die Kaufläche des Zahns. So verschafft er sich einen Zugang zum Inneren des Zahns und den Wurzelkanälen.
  • Vermessung des Wurzelkanals: Mithilfe spezieller Messnadeln oder elektrischer Messsonden ermittelt er, wie lang die Wurzelkanäle sind. Der Vergleich mit dem Röntgenbild unterstützt ihn dabei. Die Füllung darf nicht zu kurz ausfallen, weil sonst Bakterien im Zahn verbleiben und die Entzündung nicht ausheilt. Ist die Füllung zu lang, reizt sie den Knochen und löst dort Entzündungen aus.
  • Dann folgt die Aufbereitung des Wurzelkanals. Dafür setzt der Zahnarzt bei der Wurzelbehandlung spezielle, sehr feine Instrumente ein. Beispiele sind kleine, biegsame Feilen in verschiedenen Größen. So versucht er, die oft sehr feinen Strukturen und Kanälchen zu erweitern und vollständig von entzündetem, abgestorbenem Gewebe und Bakterien zu reinigen.
  • Während der Reinigung mit den Wurzelkanalinstrumenten und danach desinfiziert der Zahnarzt das gesamte Wurzelkanalsystem mit verschiedenen Flüssigkeiten. Diese Spülung mit Desinfektionsmitteln ist wichtig für den Erfolg der Wurzelbehandlung. Denn die Desinfektion bekämpft Keime, tötet sie ab und bremst die Infektion.
  • Im nächsten Schritt folgt die Wurzelkanalfüllung. Der Zahnarzt versiegelt den gesäuberten und desinfizierten Hohlraum mit einem speziellen Füllmaterial. Den Zugang in der Kaufläche verschließt er mit einer dichten und stabilen Kunststofffüllung. Sie verhindert, dass erneut Bakterien ins Zahninnere eindringen. Wenn zu viel Zahnsubstanz verloren gegangen ist, stabilisiert ein Wurzelstift die Kunststofffüllung.
  • Der letzte Schritt im Behandlungsablauf der Wurzelbehandlung ist, dass Zahnärzte meist eine Krone auf den wurzelbehandelten Zahn setzen. Diese festigt ihn so, dass er auch größeren Kaubelastungen standhält. Außerdem sorgt die Krone dafür, dass der Zahn sicher verschlossen bleibt.
Unter dem sehr harten Zahnschmelz und der etwas weniger harten Dentinschicht befindet sich ein weiches Gewebe: die Pulpa. Sie enthält Blutgefäße, Nerven und Bindegewebe und kann sich entzünden und starke Schmerzen verursachen

© Aksonov Oleksiy

1. Der gesunde Zahn: Unter dem sehr harten Zahnschmelz und der etwas weniger harten Dentinschicht befindet sich ein weiches Gewebe: die Pulpa. Sie enthält Blutgefäße, Nerven und Bindegewebe.

2. Die erkrankte Zahnwurzel: Wenn sich die Pulpa entzündet, können starke Schmerzen und Schäden des Kieferknochens die Folge sein. Bei Infektonsanzeichen ist deshalb eine Wurzelbehandlung notwendig.

1. Der gesunde Zahn: Unter dem sehr harten Zahnschmelz und der etwas weniger harten Dentinschicht befindet sich ein weiches Gewebe: die Pulpa. Sie enthält Blutgefäße, Nerven und Bindegewebe.

2. Die erkrankte Zahnwurzel: Wenn sich die Pulpa entzündet, können starke Schmerzen und Schäden des Kieferknochens die Folge sein. Bei Infektonsanzeichen ist deshalb eine Wurzelbehandlung notwendig.

Nach öffenne der Zahnkrone werden die Wurzelkanäle mit rotierenden Minifeilen geweitet  und anschließend mit Desinfektionsmittel ausgespült

© Aksonov Oleksiy <O.Aksonov@focus-magazin.de>

3. Erweiterung der Kanäle: Zunächst öffnet der Endodontologe die Zahnkrone. Dann weitet er die verzweigten und gekrümmten Wurzelkanäle mit rotierenden Minifeilen aus einer Nickel-Titan-Mischung.

4. Desinfektion und Reinigung: Mit einer kleinen Kanüle spritzt der Zahnarzt Desinfektionsmittel in die Wurzelkanäle, um alle Keime zu entfernen. Das entzündete Gewebe spült er aus und die Spülflüssigkeit saugt er ab.

Die gereinigten Wurzelkanäle werden mit Füllmaterial versiegelt und nach einigen Wochen kann er verkront oder teilverkornt werden.

© Aksonov Oleksiy

5. Füllung der Hohlräume: Sind sämtliche Wurzelkanäle durchspült, werden sie mit Füllmaterial versiegelt. Danach wird der behandelte Zahn zunächst mit einem Provisorium verschlossen.

6. Abschließende Verkronung: Erst nach einigen Monaten entscheidet der Zahnarzt über eine dauerhafte Kronen- oder Teilkronenversorgung. Sie ist wichtig, um die Kaufunktion des Zahns komplett wiederherzustellen.

Betäubung während einer Wurzelbehandlung

Wenn der Zahn abgestorben ist, ist prinzipiell auch eine Wurzelbehandlung ohne Betäubung möglich. Zahnärzte raten aber meist zu einer örtlichen Betäubung. Denn auch wenn der Zahnnerv tot ist, können Schmerzen auftreten.

Wurzelbehandlung unter lokaler Narkose:

Meist betäuben Zahnärzte den kranken Zahn mit einem Betäubungsmittel, das örtlich (lokal) wirkt. Diese Art der Narkose heißt auch regionale Narkose, lokale Betäubung oder Lokalanästhesie. Das Betäubungsmittel selbst nennen Ärzte Lokalanästhetikum. Patienten erhalten es über eine Spritze ins Gewebe um den erkrankten Zahn herum. Das Narkosemittel blockiert vorübergehend die Weiterleitung von Schmerzsignalen an das Gehirn. Patienten verspüren in der Regel keine Schmerzen, wohl aber Druck, den der Zahnarzt bei der Wurzelbehandlung mechanisch ausübt. Denn die Druckfühler schaltet das Narkosemittel nicht aus.

Selten lässt sich der Zahn nicht oder nur unvollständig betäuben. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn der Zahn extrem entzündet ist. Die Lippe, Zunge und andere Gewebe fühlen sich dann zwar taub an, aber der Zahn reagiert noch immer schmerzempfindlich.

Wurzelbehandlung unter Vollnarkose:

Eine Vollnarkose ist bei einer Wurzelbehandlung in der Regel nicht nötig, in speziellen Fällen jedoch sinnvoll, etwa bei Angstpatienten. Ein Narkosearzt (Anästhesist) überwacht dann die lebenswichtigen Funktionen, etwa die Herztätigkeit und den Blutdruck. Manche Praxen bieten eine Behandlung unter Vollnarkose an, in einer Zahnklinik ist dies immer möglich. Die gesetzlichen Krankenkassen bezahlen eine Vollnarkose meist nicht.

Dauer einer Wurzelbehandlung

Wie lange dauert eine Wurzelkanalbehandlung? Und wie oft muss man sie vornehmen? Dauer und Häufigkeit einer Wurzelbehandlung hängen von mehreren Faktoren ab. Beispiele sind:

  • Das Ausmaß der Entzündung: Hat sich die Entzündung erheblich ausgebreitet, erfolgt die Wurzelbehandlung oft in mehreren Sitzungen. Der Zahnarzt bringt zwischendurch Einlagen mit Medikamenten in den Zahn ein (medikamentöse Einlage), die zusätzlich Keime abtöten. Der Zahn beruhigt sich und die Entzündung kann abklingen. Erst dann geht die Wurzelbehandlung weiter.
  • Die Anzahl der Wurzeln im Zahn, die der Zahnarzt aufbereiten und keimfrei machen muss bestimmt auch den Aufwand: Die Wurzelbehandlung dauert umso länger, je mehr Wurzeln ein Zahn hat. So ist ein Backenzahn mit bis zu drei Wurzeln aufwendiger zu behandeln als ein Schneidezahn, der oft nur eine Wurzel besitzt.
  • Die Beschaffenheit der Wurzeln: In Wurzeln mit einem Knick kommen Zahnärzte schlechter mit ihren Instrumenten hinein als bei geraden Wurzeln – die Behandlung erfordert mehr Zeit.
  • Der Lokalisierung des erkrankten Zahns: Die Wurzelbehandlung beim Backenzahn dauert länger, weil die Wurzeln schwerer erreichbar sind und der Zahnarzt schlechtere Sicht hat.

Nach der Wurzelbehandlung

Nach der Wurzelbehandlung sollten Sie sich schonen und ausruhen. Der Körper braucht Zeit, um die Narkosemittel abzubauen und sich von dem Eingriff zu erholen

Nach einer Wurzelbehandlung ist es ratsam folgende Aktivitäten zu vermeiden:

  • Intensiver Sport: Warten Sie einige Zeit ab, bis Sie nach der Wurzelbehandlung wieder Sport treiben.
  • Verzichten Sie mindestens 24 Stunden lang (wenn möglich länger) auf Alkohol, Nikotin und Kaffee; die Inhaltsstoffe bremsen die Wundheilung.
  • Essen Sie nach einer Wurzelbehandlung erst wieder, wenn die Wirkung der Narkose abgeklungen und das Taubheitsgefühl verschwunden ist. Sonst verletzen Sie sich vielleicht beim Kauen oder verbrennen sich beim Konsum heißer Speisen und Getränke. Je nach Dauer der Behandlung und Menge des Betäubungsmittels hält die Narkose vier bis sechs Stunden an.

Wurzelbehandlung - Schmerztipps für danach!

  • Schmerzen nach der Wurzelbehandlung lassen sich mit Medikamenten beziehungsweise Schmerzmitteln lindern. Ein häufig eingesetzter Wirkstoff ist Ibuprofen, der gleichzeitig schmerzlindernd und entzündungshemmend wirkt.
  • Achten Sie zudem auf eine gute Mundhygiene. Putzen Sie Ihre Zähne sanft und nur vorsichtig in unmittelbarer Nähe des behandelten Zahns. Mundspülungen sind ebenfalls hilfreich.

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Komplikationen und Risiken bei Wurzelbehandlungen

Prinzipiell können bei jeder Behandlung Komplikationen und Nebenwirkungen auftreten. Die Erfolgsaussichten, dass sich der Zahn durch eine Wurzelbehandlung erhalten lässt, sind sehr hoch: Sie liegen zwischen 85 und 90 Prozent.

Mögliche Folgen und Komplikationen nach einer Wurzelbehandlung sind:

  • Manchmal treten während oder nach dem Abschluss der Wurzelbehandlung Beschwerden an dem betroffenen Zahn auf, zum Beispiel Schmerzen. Meist vergehen diese Symptome der Wurzelbehandlung nach einiger Zeit wieder.
  • Bei gebogenen oder stark verzweigten Wurzelkanälen gelingt es dem Zahnarzt manchmal nicht, sämtliches entzündetes Gewebe zu entfernen und das Kanalsystem ausreichend zu säubern. Auch kann die Wurzelfüllung undicht sein und es dringen Bakterien ein. Bleiben Keime zurück, vermehren sie sich und lösen erneute Entzündungen aus; manchmal treten Entzündung auch erst Jahre nach einer Wurzelbehandlung auf. Oft bilden sie sich an der schwer zugänglichen Wurzelspitze, der tiefsten Stelle des Zahns. Dann hilft eine Wurzelkanalrevision: Der Zahnarzt entfernt die Wurzelfüllung, reinigt das Kanalsystem erneut und verschließt den Zahn wieder. Zeigt diese keinen Erfolg, kommt eine Wurzelspitzenresektion infrage, bei der der Zahnarzt die Wurzelspitze kappt.
  • Bei der kniffligen Wurzelbehandlung kann ein Instrument abbrechen, etwa wenn die Zahnwurzeln sehr eng oder stark gekrümmt sind. Der Zahnarzt versucht, das abgebrochene Teil mithilfe von Spezialinstrumenten zu entfernen. Gelingt dies nicht, ist eine Operation nötig.
  • Der Zahnarzt durchbohrt die Zahnwand seitlich, wenn er zu große und starre Instrumente verwendet oder den Wurzelkanal mit der falschen Technik aufbereitet.
  • Ist die Füllung im Wurzelkanal zu lang, dringt sie im Oberkiefer die Kieferhöhle. Im Unterkiefer kann sie die Unterkiefernerven reizen. Kleinere Überfüllungen beseitigt der Körper oft mit der Zeit selbst. Bei größeren ist eine operative Entfernung ratsam.

Schmerzen während der Behandlung

Wie schmerzhaft ist eine Wurzelbehandlung? Diese Frage treibt wohl die meisten Patienten um, denen ein solcher Eingriff bevorsteht. Die Wurzelbehandlung sollte nicht schmerzhaft sein, denn der Zahnarzt betäubt den Zahn und das umliegende Gewebe.

Selten haben Patienten bei der Wurzelbehandlung Schmerzen trotz Betäubung. Ein stark entzündeter Zahn lässt sich manchmal nur eingeschränkt betäuben und die Narkose wirkt nicht ausreichend. Zwar verspüren die Patienten ein taubes Gefühl an den Lippen, der Zunge und der Wange, aber der betroffene Zahn reagiert dennoch schmerzhaft.

Der Zahnarzt spritzt in diesem Fall etwas Betäubungsmittel nach, um den Schmerz weiter auszuschalten. Manche verspüren bei der Wurzelkanalbehandlung noch leichte Schmerzen, die aber gut auszuhalten sind. Eine Möglichkeit sind Beruhigungsmittel, die Patienten in Tiefschlaf (Dämmerschlaf) versetzen. Ansonsten ist eine Wurzelbehandlung unter Vollnarkose eine Option.

Schmerzen nach der Behandlung

Welche Nachwirkungen hat der Eingriff? Schmerzen nach der Wurzelbehandlung sind normal und Teil des Heilungsprozesses. Meist sind die Schmerzen danach wenig ausgeprägt und gut beherrschbar. Wie lange nach einer Wurzelbehandlung haben Patienten Schmerzen? Bei manchen reagiert der behandelte Zahn noch einige Tage lang schmerzempfindlich. Dies klingt meist von selbst ab.

Wer vor der Wurzelbehandlung schon längere Zeit Schmerzen hatte, besitzt ein höheres Risiko, auch nach der Wurzelbehandlung Schmerzen zu haben, die über das normale Maß hinausgehen. Diese lassen allerdings ebenfalls mit der Zeit nach und verschwinden. Im Zweifel fragen Sie Ihren Arzt um Rat!

Schmerzen nach der Wurzelkanalbehandlung: Sind neue Entzündungen der Grund?

Manchmal gelingt es dem Zahnarzt nicht, das entzündete Zahnmark vollständig zu beseitigen. Manche haben stark gekrümmte Zahnwurzeln und ein sehr weitverzweigtes Kanalsystem mit feinsten Kanälchen, an die der Zahnarzt nur schwer herankommt. Zurückgebliebene Bakterien können eine erneute Entzündung auslösen. Auch Eiter kann sich so nach einer Wurzelbehandlung bilden. Meist bildet dieser sich an der Wurzelspitze, die schwer zugänglich ist; dort kann Restgewebe verbleiben.

Treten starke Schmerzen nach der Wurzelbehandlung auf, ist es ratsam zur Sicherheit nochmals den Zahnarzt aufzusuchen und die Beschwerden abklären zu lassen. Wenn der Zahn nach der Wurzelbehandlung wieder schmerzt, wird der Zahnarzt die Füllung eventuell entfernen und die Wurzelkanalbehandlung wiederholen.

Kieferschmerzen nach Wurzelbehandlung:

Lässt die Narkose nach, verspüren viele nach der Wurzelbehandlung Schmerzen im Kiefer. Sie sind normal, weil der Zahnarzt den Zahnnerv entfernt und zudem das Gewebe mechanisch gereizt hat. Kieferschmerzen nach der Wurzelbehandlung verschwinden nach einigen Tagen. Wenn nicht oder wenn sie sich verstärken: Suchen Sie Ihren Zahnarzt auf! Es können Entzündungen des Kiefers schuld sein, die behandlungsbedürftig sind!

Schwellung nach Wurzelbehandlung

Eine Schwellung nach der Wurzelbehandlung ist nicht selten. Das Gewebe reagiert auf die Bearbeitung mit einer Schwellung. Kühlen Sie diese mit Eiswürfeln oder Kühlpads aus dem Gefrierschrank. Wickeln Sie ein Handtuch um das Kühlmittel und legen Sie es nicht direkt auf die Haut – sonst drohen Erfrierungen.

Meist geht nach einer Wurzelbehandlung die Schwellung am nächsten Tag wieder zurück. Nimmt die Schwellung deutlich zu, suchen Sie Ihren Zahnarzt auf! Es könnten Entzündungen und Abszesse dahinter stecken.

Druckempfindlichkeit nach Wurzelbehandlung:

Dass ein Zahn empfindlich nach der Wurzelbehandlung ist, ist nicht besorgniserregend. Manche Patienten verspüren Zahnschmerzen nach der Wurzelbehandlung bei Druck, etwa wenn Sie beim Kauen auf den behandelten Zahn beißen.

Der Druckschmerz nach einer Wurzelbehandlung klingt in der Regel nach ein bis zwei Tagen von selbst wieder ab, wenn sich der Zahn beruhigt und von der Behandlung erholt hat. Sie können auch Schmerzmittel einnehmen, wenn Ihr Zahn nach der Wurzelbehandlung druckempfindlich reagiert. Bei einigen Patienten ist ein wurzelbehandelter Zahn auch klopfempfindlich. Diese Beschwerden vergehen ebenfalls nach einigen Tagen.

Entzündung nach Wurzelbehandlung

In der Mehrzahl der Fälle ist die Zahnwurzelbehandlung erfolgreich. Doch manchmal bleibt noch entzündetes oder totes Restgewebe in der Zahnwurzel zurück. Dann sind weiterhin Bakterien vorhanden, die sich vermehren und ausbreiten können. Die Entzündung nach der Wurzelbehandlung betrifft oft die Spitze der Zahnwurzel, weil sie besonders tief liegt und für Zahnärzte schwer zugänglich ist. Wie jede Entzündung im Körper ist auch eine Entzündung nach einer Wurzelbehandlung eine Herausforderung für das Immunsystem.

Eine Zahnwurzelentzündung nach einer Wurzelbehandlung ist möglich, wenn Sie stark gekrümmte Zahnwurzeln und ein weitverzweigtes Kanalsystem mit engen Kanälchen besitzen. Diese Faktoren erschweren es dem Zahnarzt, das Gewebe restlos zu beseitigen.

Ist ein wurzelbehandelter Zahn entzündet, folgen weitere zahnärztliche Eingriffe, um die Entzündungsherde einzudämmen. Ohne Behandlung können sich die Keime auf den Kiefer ausbreiten und eine Kieferentzündung nach der Wurzelbehandlung hervorrufen. Zahnärzte müssen sie umgehend behandeln, weil sie sehr gefährlich werden kann.

Allgemein gilt: Bildet sich nach der Wurzelbehandlung eine Entzündung, gehen Sie zum Zahnarzt! Erkennbar ist eine Entzündung an Schmerzen, Schwellungen oder Blutungen.

Die Kosten einer Zahnwurzelbehandlung

Eine Wurzelbehandlung ist eine Möglichkeit, um einen kranken oder geschädigten Zahn zu erhalten. Die Krankenkassen beteiligen sich an den Kosten des Eingriffs, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind.

Wann zahlt die Krankenkasse eine Wurzelbehandlung?

Zunächst muss der Zahnarzt den Zahn als erhaltungswürdig eingestuft haben. Ob die Wurzelbehandlung eine Kassenleistung ist, hängt zudem von den Erfolgschancen der Therapie ab. Sind die Aussichten unklar, zahlt die Krankenkasse die Wurzelbehandlung nicht. Zudem muss der Zahnarzt den lädierten Zahn bis fast zur Spitze aufbereiten können, um die Entzündung vollständig zu beseitigen.

Sonderregelungen gibt es für die Backenzähne. Mindestens eine dieser drei Bedingungen muss erfüllt sein, damit die Krankenkasse eine Wurzelbehandlung beim Backenzahn zahlt:

  • Der Backenzahn steht in einer vollständigen Zahnreihe ohne Zahnlücke.
  • Die Behandlung verhindert, dass die letzten Backenzähne fehlen und die Zahnreihe einseitig frei endet (sogenannte „Frei-Endsituation“)
  • Durch die Wurzelbehandlung lässt sich ein funktionstüchtiger Zahnersatz erhalten, zum Beispiel eine Brücke.

Je nach Gebisszustand gibt es individuelle Gründe, die für die Erhaltungswürdigkeit eines Zahns sprechen. Hier haben Zahnärzte einen gewissen Ermessensspielraum.

Benutzen Zahnärzte spezielle Behandlungstechniken, deren Wirksamkeit nicht ausreichend belegt ist, beteiligen sich die Krankenkassen nicht an den Kosten. Beispiele sind elektrophysikalisch-chemische Methoden zur Reinigung und Desinfektion der Kanäle oder die elektrometrische Längenbestimmung der Kanäle. Möglich ist es auch, dass Sie eine Zuzahlung zur Wurzelbehandlung leisten müssen.

Allgemein gilt: Die Gebührenordnung für Zahnärzte ist äußerst komplex. Lassen Sie sich von Ihrem Zahnarzt einen Kostenvoranschlag erstellen, der die genauen Posten für die Wurzelkanalbehandlung aufschlüsselt. Klären Sie vor Beginn der Wurzelbehandlung die Kostenübernahme durch Ihre Krankenkasse ab.

Auch die privaten Krankenversicherungen übernehmen die Kosten für die Wurzelkanalbehandlung nicht in jedem Fall. Oft hängt es von Ihrem persönlichen Vertrag ab, welche Leistungen sie bezahlen. Fragen Sie vorher nach, wenn Sie privat versichert sind.

Wie teuer ist eine Wurzelbehandlung?

Wie viel eine Wurzelbehandlung kostet, lässt sich nicht allgemein beziffern. Die Kosten richten sich nach dem Aufwand und der Komplexität des Eingriffs. Die Spanne reicht von 300 bis 1000 Euro. Teurer wird es, wenn Sie die Wurzelbehandlung unter Vollnarkose durchführen lassen oder der Zahnarzt spezielle Therapieformen einsetzt.

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Wurzelspitzenresektion

Die Wurzelspitzenresektion ist eine Möglichkeit, einen Zahn zu erhalten, wenn eine erste Wurzelbehandlung gescheitert ist. Bei gekrümmten Wurzeln oder einem weitverzweigten Kanalsystem verbleibt manchmal Restgewebe in der Zahnwurzel, oft an der Wurzelspitze. An diese Stellen kommt der Zahnarzt schwer heran. Dort bilden sich dann erneut Entzündungen, weil sich Bakterien vermehren. Bei der Wurzelresektion kappt der Zahnarzt oder Kieferchirurg die kranke Wurzelspitze beziehungsweise die kranken Wurzelspitzen.

Ablauf und Dauer einer Wurzelspitzenresektion

Der Ablauf der Wurzelspitzenresektion erfolgt in mehreren Schritte

  • Nach einer lokalen Betäubung durchtrennt der Arzt das Zahnfleisch sowie die Knochenhaut und legt den Knochen über der Wurzelspitze frei.
  • Er entfernt entzündetes Gewebe und reinigt die Umgebung der Wurzelspitze.
  • Mit einer Fräse kappt er die Wurzelspitze um etwa drei Millimeter, manchmal auch mehr.
  • Den unteren Bereich der Wurzel reinigt er mit feinen Spezialinstrumenten und desinfiziert ihn.
  • Von der Zahnkrone her erweitert der Zahnarzt den Wurzelkanal, desinfiziert, trocknet und füllt ihn. So dichtet er den Wurzelkanal nach unten ab. Manchmal bringt er die Füllung auch von der Wurzelspitze her ein.
  • Er klappt das Weichgewebe zurück, bringt es wieder in die richtige Position und vernäht es.
  • Mithilfe einer Röntgenaufnahme kontrolliert er das Ergebnis der Wurzelspitzenresektion und die Füllung.

Über die Dauer der Wurzelspitzenresektion lässt sich keine genaue Aussage treffen. Wenn der Eingriff ohne Komplikationen verläuft, müssen Sie mit etwa einer halben Stunde rechnen. Die Dauer der Wurzelresektion kann aber auch kürzer oder länger sein – je nach Schwierigkeit der Behandlung.

Wurzelspitzenresektion: Dauer der Heilung

Direkt nach der Wurzelresektion ist es wichtig nichts zu essen, bis die Narkose abgeklungen ist. Verzichten Sie für mindestens 24 Stunden nach der Operation auf Kaffee, Nikotin und Alkohol. Diese Genussmittel stören die Wundheilung und verlängern die Heilungsdauer der Wurzelspitzenresektion. Kühlen Sie die betroffene Stelle gut, um Schwellungen in Schach zu halten. Strengen Sie sich nicht körperlich an.

Der Zahnarzt zieht die Fäden, sobald die Wunde verheilt ist. Meist ist dies nach sieben bis zehn Tagen der Fall. Der Knochen benötigt aber mehrere Monate zur Heilung. Eine regelmäßige Nachsorge ist in diesem Zeitraum wichtig. Spätestens nach drei bis sechs Monaten sieht der Zahnarzt anhand einer Röntgenaufnahme, ob die Wurzelspitzenresektion langfristig erfolgversprechend ist oder sich neue Entzündungsherde gebildet haben.

Schmerzen nach Wurzelspitzenresektion

Die Wurzelspitzenresektion ist ein chirurgischer Eingriff, den Zahnärzte unter örtlicher Betäubung durchführen. Ansonsten wäre die Wurzelspitzenresektion schmerzhaft. Die Schmerzen nach der Wurzelspitzenresektion sind Teil des natürlichen Heilungsprozesses. Auch ein Druckschmerz nach der Wurzelspitzenresektion ist normal.

Sie können die Schmerzen mit Schmerzmitteln lindern, zum Beispiel mit dem Wirkstoff Ibuprofen. Die Arznei wirkt schmerzlindernd und entzündungshemmend zugleich. Eine Abkühlung von außen hilft zudem.

Schwellung nach Wurzelspitzenresektion

Dass die Wurzelspitzenresektion mit einer Schwellung einhergeht, ist normal. Schwellungen behandeln Sie am besten mit einem Kühlmittel. Verwenden Sie Eiswürfel oder ein Kühlpad aus dem Gefrierschrank. Legen Sie Eis niemals direkt auf die Haut, sondern umwickeln Sie es mit einem Handtuch. Es drohen sonst Erfrierungen der Haut. Durch das Kühlen nach einer Wurzelspitzenresektion können Sie die Dauer der Schwellung verkürzen. Meist klingt sie innerhalb kurzer Zeit wieder ab.

Bei starken Schmerzen und zunehmender Schwellung nach dem operativen Eingriff suchen Sie unbedingt Ihren Zahnarzt auf!

Kosten der Wurzelspitzenresektion

Die Wurzelspitzenresektion mit dem Abtragen der Wurzelspitze, der Entfernung des entzündlich veränderten Gewebes und dem bakteriendichten Abschluss des Wurzelkanals übernimmt die gesetzliche Krankenversicherung für den Front- und Seitenzahnbereich. Für Backenzähne gelten wie bei der normalen Wurzelbehandlung einige Sonderregelungen.

Wurzelfüllung

Im Rahmen der Wurzelbehandlung entfernt der Zahnarzt das entzündete Zahnmark vollständig aus den Wurzelkanälen. Den gereinigten und desinfizierten Hohlraum verschließt er anschließend mit einer Wurzelfüllung. Sie besteht aus einem Material, das gut verträglich ist, das der Körper nicht auflösen kann und das keine allergischen Reaktionen hervorruft. Auf dem Röntgenbild muss die Füllung der Wurzelbehandlung später gut erkennbar sein. Es gibt verschiedene Füllmaterialien für die Wurzelkanäle. Ein Beispiel ist Guttapercha und ein Dichtzement zur Versiegelung (Sealer).

Erfolgt die Wurzelbehandlung in mehreren Sitzungen, etwa weil der Zahn stark entzündet ist, setzt der Zahnarzt bei der Wurzelbehandlung eine provisorische Füllung ein. Nach dem Ende der Wurzelbehandlung verschließt er den Zugang zur Kaufläche mit einer stabilen Kunststofffüllung. Oft folgt noch eine Zahnkrone, um den Zahn zu stabilisieren.

Ablauf und Dauer der Wurzelfüllung

Die Wurzelfüllung ist ein wesentlicher Teil beim Ablauf der Wurzelbehandlung. Der Zahnarzt bringt die Wurzelfüllung erst ein, nachdem er den Wurzelkanal aufbereitet, gründlich gereinigt und desinfiziert hat. Die Wurzelfüllung dichtet den Zahn hermetisch ab und sorgt dafür, dass keine Bakterien mehr eindringen können.

Ein Zahn kann mehrere Wurzeln besitzen und diese können wiederum mehrere, verzweigte Wurzelkanäle haben. So kann die Dauer der Wurzelfüllung beziehungsweise die gesamte Wurzelbehandlung mehr Zeit in Anspruch nehmen. <br>

Schmerzen nach Wurzelfüllung

Dass die Wurzelfüllung selbst Schmerzen verursacht, ist selten, wenn der Zahnarzt sorgfältig gearbeitet hat und richtig vorgegangen ist. Die Wurzelfüllung darf allerdings weder zu kurz noch zu lang sein. Im ersten Fall können sich Entzündungen bilden, im zweiten werden Knochen und Nerven gereizt.

Vorübergehende Schmerzen nach einer Wurzelbehandlung sind normal. So haben manche Aufbiss-Schmerzen nach der Wurzelfüllung, wenn sie Druck auf den behandelten Zahn ausüben, etwa beim Draufbeißen. Der gereizte Zahn muss sich nach der Wurzelbehandlung erst wieder beruhigen.

Die Schmerzen bekommen Sie gut mit leichten Schmerzmitteln in den Griff, zum Beispiel dem Wirkstoff Ibuprofen. Meist klingen die Schmerzen nach der Wurzelkanalfüllung innerhalb kurzer Zeit wieder ab. Wer stärkere Zahnschmerzen nach der Wurzelfüllung verspürt, sollte seinen Zahnarzt aufsuchen und die Beschwerden abklären lassen. Es könnten sich erneute Entzündungen gebildet haben.

Kosten einer Wurzelfüllung

Die gesetzlichen Krankenversicherungen bezahlen die Wurzelbehandlung, wenn der Zahnarzt den betroffenen Zahn als erhaltungswürdig eingestuft hat und bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Damit übernehmen sie auch die Kosten für die Wurzelfüllung. Es gibt aber einige Ausnahmen und Sonderregelungen, etwa für Backenzähne.

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Wurzelrevision

Die Wurzelrevision ist eine Alternative zur Wurzelspitzenresektion. Eine Wurzelrevision bedeutet, dass Zahnärzte an einem bereits wurzelbehandelten Zahn eine neue Zahnwurzelbehandlung vornehmen. Die Wurzelrevision führen Zahnärzte durch, wenn die erste Wurzelkanalbehandlung keinen ausreichenden Erfolg gebracht hat. Die Kosten der Revision der Wurzelbehandlung zahlen Patienten in der Regel selbst, die Revision ist zum Beispiel nötig, wenn:

  • sich das Wurzelkanalsystem nicht ausreichend reinigen und desinfizieren ließ
  • der Zahnarzt Wurzelkanäle übersehen hat
  • undichte Stellen an der Füllung, Krone oder Karies am Zahn vorhanden sind

Dann verbleiben Bakterien im Wurzelsystem beziehungsweise siedeln sich neu an, vermehren sich und lösen weitere Entzündungen aus. Bei der Wurzelrevision entfernt der Zahnarzt die Wurzelfüllung am betroffenen Zahn und führt sorgfältig eine zweite Wurzelbehandlung mit sämtlichen Schritten durch. Die Wurzelrevision ist eine Möglichkeit, den kranken Zahn zu erhalten. Sie gilt als zweite Chance für den Zahn. Die Erfolgschancen der Wurzelrevision liegen zwischen 60 und 80 Prozent.

Schmerzen nach einer Wurzelrevision

Wie bei der normalen Wurzelbehandlung können auch nach der Wurzelrevision Schmerzen auftreten. Sie sind normal und klingen nach kurzer Zeit wieder ab. Die Schmerzen nach der Wurzelrevision können Sie mit Schmerzmedikamenten behandeln, zum Beispiel mit Ibuprofen.

Kosten einer Wurzelrevision

Die Kosten für die Wurzelrevision tragen Patienten in den meisten Fällen selbst – sie ist keine normale Kassenleistung. Erfragen Sie bei Ihrem Zahnarzt vor dem Beginn der Revision die Kosten der Wurzelbehandlung. Lassen Sie sich dafür einen Kostenvoranschlag geben, der die Posten der Wurzelrevision genau beziffert. Der Zahnarzt rechnet seine Leistungen mit Ihnen privat ab.

Mikroskopische Wurzelbehandlung

Bei einer mikroskopischen Wurzelbehandlung arbeitet der Zahnarzt mit einem Spezialmikroskop, das eine vielfache Vergrößerung ermöglicht. Dadurch kann er die fein verzweigten Wurzelkanäle genauer einsehen. Die Wurzelbehandlung mit dem Mikroskop erleichtert es dem Zahnarzt, alle auch noch so feinen Wurzelkanäle und Seitenäste des verzweigten Kanalsystems zu erkennen, zu reinigen und zu desinfizieren. Bleiben keine Bakterien und entzündetes Gewebe zurück, steigen die Chancen, dass die Wurzelbehandlung langfristig erfolgreich ist.

Zahnärzte setzen die mikroskopische Wurzelbehandlung bei Problemfällen ein, etwa wenn die Zahnwurzeln eng, stark gekrümmt und schwer zugänglich sind. Vor allem bei Backenzähnen ist dies oft der Fall. Auch bei schon wurzelbehandelten Zähnen, die sie einer Wurzelrevision unterziehen, ist die Wurzelbehandlung mit Mikroskop eine Möglichkeit.

Kosten einer Mikroskopischen Wurzelbehandlung

Die Kosten für die mikroskopische Wurzelbehandlung tragen Patienten selbst. Der Zahnarzt veranschlagt die Kosten meist pro Wurzelkanal, wenn er mit Spezialinstrumenten und dem Mikroskop arbeitet.

Zu beachten ist, dass manche Zähne mehrere Wurzelkanäle besitzen, die der Zahnarzt aufbereiten muss. Dann erhöht sich der Preis für die Wurzelbehandlung unter dem Mikroskop entsprechend. Die Kosten können bei mehreren Hundert Euro liegen – je nach Dauer der Behandlung und Zeitaufwand. Besprechen Sie mit Ihrem Zahnarzt, welche Kosten er für die Wurzelbehandlung unter dem Mikroskop in Rechnung stellt.

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Wurzelbehandlung mit Laser

Einige Zahnärzte bieten heute die Wurzelbehandlung mit Laser an. Das Licht besitzt eine keimabtötende Wirkung.

Das Laserlicht setzt der Zahnarzt anstelle der Spüllösungen zu Reinigung und Desinfektion der Wurzelkanäle ein. Mithilfe eines speziellen Instruments bringt er das Laserlicht direkt in den entzündeten Wurzelbereich ein. Es dringt tief in sehr feine Wurzelkanäle ein, die mit normalen Instrumenten nur schwer zugänglich sind, und tötet dort Bakterien ab. Eine Wurzelbehandlung mit Laser wird meist ein- bis zweimal durchgeführt.

Kosten einer Wurzelbehandlung mit Laser

Die gesetzlichen Krankenkassen bezahlen die Wurzelbehandlung mit Laser nicht. Die Zahnarztpraxis braucht die erforderliche technische Ausstattung sowie viel Wissen und Erfahrung mit der Methode.

Quellen
  • Online-Informationen Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK): www.dgzmk.de; Abruf: 21.03.2022
  • Online-Informationen Kassenzahnärztliche Vereinigung Berlin: www.kzv-berlin.de; Abruf: 21.03.2022
  • Online-Informationen Arbeitsgemeinschaft Zahngesundheit e.V.: www.agz-rnk.de; Abruf: 21.03.2022
  • Online-Informationen Verband Deutscher Zertifizierte Endontologen: www.vdze.de; Abruf. 21.03.2022
  • Online-Informationen Deutsche Gesellschaft für Zahnerhaltung (DGZ): www.dgz-online.de; Abruf: 21.03.2022
  • Online-Informationen Deutsche Gesellschaft für Endontologie und zahnärztliche Traumatologie: www.dget.de; Abruf: 21.03.2022
  • Online-Informationen Deutsche Gesellschaft für Endontologie und zahnärztliche Traumatologie: www.erhaltedeinenzahn.de; Abruf: 21.03.2022

 

 

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Tipps für Ihre Zahngesundheit von Dr. Babak Varzideh

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Bei welchen Anzeichen sollte man nicht zögern und unbedingt einen Zahnarzt aufsuchen?

Das ist sehr unterschiedlich. Beginnend von Veränderungen am Zahnfleisch, bis über Lockerungen der Zähne und natürlich bei allen Formen von Zahnschmerzen, würde ich schnell einen Zahnarzt aufsuchen.

Mit welchem Mythos über die Zähne wollten Sie schon immer einmal aufräumen?

Dass es immer weh tun muss und unangenehm beim Zahnarzt ist – das ist nicht so. 

Warum sind Sie gerne Zahnarzt?

Die Kombination von handwerklichem Geschick, gewissenhafter Planung und Know-How erschien mir immer sehr reizvoll. Wenn dann ein gutes Team dazu kommt, sind das beste Voraussetzungen. 

Das vollständige Interview mit Dr. Babak Varzideh finden Sie hier.

Dr. Babak Varzideh,

Fachzahnarzt für Parodontologie mit Praxis in 46399 Bocholt

Fachgebiete:

  • Parodontologie
  • Zahnmedizin
     

Therapieschwerpunkte:

  • Ästhetische Zahnheilkunde
  • Implantologie
  • Veneers (keramische Verblendschalen)
  • Zahnersatz (Prothetik)
  • Zahnersatz, hochwertig
     

Abrechnung:

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Tipps für Ihre Zahngesundheit von Dr. Clemens Schablowsky

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Mit welchem Mythos über die Zähne wollten Sie schon immer mal aufräumen?

Damit, dass die Wurzelkanalbehandlung sehr schmerzvoll ist. Mit einem einfühlsamen Team, einem aufklärendem Gespräch im Vorfeld und ein bisschen Know-how, ist die Wurzelkanalbehandlung halb so wild.

Welchen Schwerpunkt setzen Sie bei Ihrer Arbeit?

Wir sind eine Familienpraxis für Alle. Wir decken aufgrund unserer Zertifizierungen und unserer Berufserfahrung eine große Bandbreite an Behandlungen ab. Von der kleinsten Füllung bis zur großen Implantat-Versorgung. Darüber hinaus arbeiten wir auch im kosmetischen Bereich mittels Bleaching oder Veneers. Wir haben außerdem ein umfangreiches Netzwerk an Kieferorthopäden, Kieferchirurgen und anderen spezialisierten Kollegen, die uns bei komplexeren Problemen unterstützen können.

Zweimal am Tag Zähneputzen, reicht das?

Ja, absolut. Jedoch sollte man einmal am Tag die Zahnzwischenräume reinigen – entweder mit Zwischenraumbürsten oder Zahnseide.

Das vollständige Interview mit Dr. Clemens Schablowsky finden Sie hier.

Dr. Clemens Schablowsky,

Zahnarzt in 25421 Pinneberg

Fachgebiet:

  • Zahnmedizin

Teilgebiet:

  • Tätigkeitsschwerpunkt: Implantologie

Abrechnung:

Kasse | Privat

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Tipps für Ihre Zahngesundheit von Dr. Thomas Lang

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Abgesehen von Löchern und Karies ¬– warum ist eine gute Zahnhygiene noch wichtig?

Weil die Zahngesundheit weit mehr als die Zähne, sondern den gesamten Körper betrifft.

Wie nehmen Sie Ihren Patienten die Angst vor der Zahnbehandlung?

Durch Erklärungen, Gespräche und ständige Begleitung der Behandlung durch ausgebildete Fachkräfte.

Was sollte jeder über seine Zähne wissen?

Ein gesunder Zahn wird selten krank. Deswegen ist besonders die professionelle Zahnreinigung wichtig.

Das vollständige Interview mit Dr. Thomas Lang finden Sie hier.

Dr. Thomas Lang,

Zahnarzt mit Praxis in 50931 Köln-Lindenthal

Fachgebiet:

  • Zahnmedizin

Teilgebiet:

  • Naturheilverfahren
  • Tätigkeitsschwerpunkt: Ästhetische Zahnheilkunde
  • Tätigkeitsschwerpunkt: Funktionsdiagnostik
  • Tätigkeitsschwerpunkt: Funktionsdiagnostik und -therapie
  • Tätigkeitsschwerpunkt: Prophylaxe
  • Tätigkeitsschwerpunkt: Prothetik / Zahnersatz

Therapieschwerpunkt:

  • Amalgam-Ausleitung
  • Amalgam-Sanierung
  • Amalgamfreie Behandlung
  • Bleaching (Bleichen der Zähne)
  • CEREC (computergefräste Keramik-Inlays)
  • Digitale Volumentomographie (DVT)
  • Funktionsanalyse
  • Ganzheitliche Zahnmedizin
  • Kiefergelenk-Behandlung (Gnathologie)
  • Material-Testung
  • Metallfreie Sanierung
  • Schnarchen

Abrechnung:

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FOCUS-Gesundheit – Klinikliste 2025

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Was die Computertomographie als neue Methode bei der Diagnose von Erkrankungen der Herzgefäße leistet. Wird bei Rückenschmerzen zu schnell operiert? So treffen Sie für sich die richtige Entscheidung. U.v.m. Plus: Deutschlands Top-Fachkliniken für 60 Krankheitsbereiche.

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Dieser Artikel enthält allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder –behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Den passenden Arzt finden Sie über unser Ärzteverzeichnis.

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