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Wechseljahre: Medikamente

Lesen Sie hier, welche Medikamente, pflanzlichen Mittel und Tees bei Wechseljahresbeschwerden helfen können.

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Geprüft von Dr. Andrea Bannert, Mikrobiologin, Redaktionsleitung FOCUS-Gesundheit Digital

Veröffentlicht: 2019-03-22T12:20:20+01:00

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Inhaltsverzeichnis
Salbeipflanze und Salbeitee

© Shutterstock

Wechseljahre: Was hilft bei Beschwerden?

Obwohl die Wechseljahre keine Krankheit sind, erleben viele Frauen diese körperliche Umstellung von der fruchtbaren zur unfruchtbaren Lebensphase mit einigen Beschwerden. Hitzewallungen, Schlaflosigkeit, Stimmungsschwankungen, Muskel- und Gelenkschmerzen und Antriebslosigkeit sind die häufigsten Begleiterscheinungen. Sie können die Lebensqualität während der Wechseljahre mindern.

Grundsätzlich gilt: Diese Zeit ist vorübergehend und die Beschwerden hören spätestens nach dem Ende der Wechseljahre von allein wieder auf.

Trotzdem gibt es einige Möglichkeiten zur Behandlung von Wechseljahresbeschwerden. Medikamente und pflanzliche Mittel können helfen, akute Symptome zu lindern. Darüber hinaus wirken bestimmte Verhaltensweisen Beschwerden entgegen.

Medikamente gegen Wechseljahre gibt es aber nicht. Die Hormonumstellung am Ende der fruchtbaren Lebensphase ist so natürlich wie unumgänglich.

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Wechseljahresbeschwerden: Das können Sie selbst tun

Einige Verhaltensweisen können das Wohlbefinden während der Wechseljahre fördern:

  • Ein Spaziergang an der frischen Luft und im Tageslicht hilft, Stimmungstiefs abzumildern.
  • Eine ausgewogene Ernährung und Bewegung dienen nicht nur dem körperlichen und seelischen Wohlbefinden, sondern unterstützen auch ein normales Körpergewicht.
  • Entspannungstechniken und Massagen können helfen, in dieser wechselhaften Zeit besser im Einklang mit sich selbst zu sein.

Video: Hilfe bei Stimmungsschwankungen

Wechseljahre: Pflanzliche Behandlung

Eine ganze Reihe von Präparaten verspricht, die Beschwerden der Wechseljahre pflanzlich zu lindern. Sie werden vor allem in Form von frei verkäuflichen Nahrungsergänzungsmitteln angeboten.

Pflanzliche Mittel, die Hitzewallungen lindern könnten, basieren meist auf Soja oder Rotklee. Beide Pflanzen enthalten sogenannte Isoflavone, die ähnlich wie Östrogen wirken sollen. Sie werden deshalb als pflanzliche Östrogene oder Phytoöstrogene bezeichnet.

Das Wissen über die Wirksamkeit dieser Präparate ist allerdings lückenhaft. Es gibt schwache wissenschaftliche Hinweise, dass Soja-Isoflavone Hitzewallungen lindern können. Bei längerer Einnahme und in hoher Dosierung treten allerdings öfter Magen-Darm-Beschwerden als Nebenwirkungen auf. Mögliche Nebenwirkungen von Rotkleepräparaten sind noch nicht untersucht.

Neben Hitzewallungen und Schweißausbrüchen gehören auch Schwindel, Kopfschmerzen und Stimmungsschwankungen zu den häufigen Beschwerden während der Wechseljahre. Medikamente mit pflanzlichen Extrakten der Traubensilberkerze versprechen hier Abhilfe. Obwohl einige Produkte mit diesem Extrakt als pflanzliches Arzneimittel in Deutschland zugelassen sind, ist deren Wirksamkeit bei Wechseljahresbeschwerden nicht nachgewiesen. Dafür riskiert frau bei der Einnahme solcher Präparate aber teils erhebliche Nebenwirkungen: neben Magen-Darm-Beschwerden, Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit und Hautirritationen, können auch schwere Leberschädigungen auftreten. Von der gleichzeitigen Einnahme von Östrogenen und Extrakten der Traubensilberkerze wird abgeraten. Frauen mit Brustkrebs sollten grundsätzlich keine Extrakte der Traubensilberkerze einnehmen.

Andere pflanzliche Präparate enthalten z.B. Extrakte der Heilpflanzen Rhapontik-Rhabarber, Ginseng, Dong Quai, Nachtkerzenöl, Kava Kava, Maca oder Mönchspfeffer. Für alle gilt: Es fehlt die Bestätigung, dass sie Wechseljahresbeschwerden wirksam lindern können. Für einige sind aber ernste Nebenwirkungen nachgewiesen. Produkte, die Kava Kava enthalten, sind in Deutschland deshalb gar nicht mehr zugelassen.

Wechseljahre-Tees enthalten meistens Salbei, Frauenmantel oder Johanniskraut. Heiß oder kalt aufgegossener Salbei wirkt bei Hitzewallungen und Schweißausbrüchen ausgleichend und außerdem beruhigend. Johanniskraut gilt als Stimmungsaufheller. Frauenmantel soll allgemein bei Wechseljahresbeschwerden helfen – wissenschaftliche Nachweise dazu gibt es aber nicht.

Wie bei allen pflanzlichen Medikamenten gilt auch für Arzneimittel-Tees: Informieren Sie sich über die Dosierung, mögliche Nebenwirkungen und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten. Vor allem Johanniskraut kann die Wirkung anderer Medikamente negativ beeinflussen. Zu viel Salbei kann zu Blutungen führen und Frauenmantel kann Magen und Darm angreifen.

So wirken heimische Heilpflanzen (Unser Podcast für ein gutes Körpergefühl – Folge #11)

Heilpflanzen sind bewährte Hausmittel bei Erkältungen, kleinen Verletzungen und Stichen, Nervosität oder Einschlafschwierigkeiten.

In dieser Folge sprechen wir mit Heilkräuter-Expertin Dr. Heidi Braunewell über die Wirkung und Anwendung unserer heimischen Arzneipflanzen. Sie verrät, wie und wo wir etwa Spitzwegerich finden, der besonders gut bei Insektenstichen hilft, oder wie sich Heilkräuter haltbar machen lassen.

Im zweiten Teil dieser Folge verrät Garten-Expertin Karina Dinser-Nennstiel vom Podcast „Grünstadtmenschen“, wie euch der Anbau und die Pflege dieser besonderen Pflanzen auf dem Balkon oder im Garten ganz einfach gelingt.

Wechseljahresbeschwerden: Homöopathische Mittel

Wer Beschwerden in den Wechseljahren ohne Hormone behandeln will, könnte in der Palette der homöopathischen Mittel fündig werden.

Homöopathische Wirkstoffe, die Wechseljahresbeschwerden lindern könnten, stammen unter anderem aus Extrakten der Tinte des Tintenfisches (Sepia), Schwefelsäure (Sulfur), Sibirischer Rhabarber (Rhabarber rhaponticum), Ignatiusbohne (Ignatia) oder der kanadischen Blutwurzel (Sanguinaria). Der Handel bietet auch fertige Kombinationspräparate auf homöopathischer Basis an. Wie für alle homöopathischen Mittel gilt, dass klare Wirknachweise bisher fehlen.

Wer Wechseljahresbeschwerden homöopathisch behandeln möchte, wendet sich am besten an einen erfahrenen Homöopathen. Der Experte bespricht zusammen mit Ihnen Ihre Beschwerden und Lebensumstände und kann Ihnen passende homöopathische Mittel und deren Dosierung individuell zusammenstellen.

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Wechseljahresbeschwerden: Medikamente mit Hormonen

Medikamente gegen Wechseljahresbeschwerden enthalten weibliche Geschlechtshormone. Die wissenschaftliche Meinung über eine Therapie von Wechseljahresbeschwerden mit Hormonen hat sich in den letzten Jahren stark verändert.

Früher wurde die sogenannte Hormonersatztherapie (HET) sehr häufig durchgeführt, sobald Wechseljahresbeschwerden aufgetreten sind. Frauen nahmen dabei über viele Jahre hinweg eine Kombination der Hormone Östrogen und Gestagen oder nur Östrogen ein.

Inzwischen weiß man aber, dass sich der Hormonhaushalt der Frau nach den Wechseljahren nicht in einem dauerhaften Mangelzustand befindet, sondern sich in einem neuen Gleichgewicht einpendelt.

Entsprechend diesen neuen Erkenntnissen wurde auch die Behandlung von Wechseljahresbeschwerden mit Hormonen angepasst.

Obwohl die Einnahme von Hormon-Medikamenten nachweislich typische Beschwerden der Wechseljahre lindern kann, wird diese Behandlung nur noch bei hohem Leidensdruck empfohlen. Denn wie alle Medikamenten bergen auch Hormonpräparate Nebenwirkungen und Risiken.

So steigt bei der Einnahme von Hormonen das Risiko für Blutgerinnsel (Thrombosen), Schlaganfälle und Brustkrebs und wird größer je länger die Behandlung andauert.

Deshalb sollten betroffene Frauen gemeinsam mit ihrem Arzt die Möglichkeiten und Risiken einer Hormonbehandlung gegen den Leidensdruck ihrer Wechseljahresbeschwerden abwägen. Grundsätzlich sind Medikamente mit Hormonen verschreibungspflichtig.

In der Regel erfolgt eine Hormonbehandlung in den Wechseljahren nur so kurz wie nötig und in einer möglichst geringen Dosierung. Die Medikamente gibt es in Form von Tabletten, Spritzen, Gels, Zäpfchen oder Pflastern.

Eine Ausnahme bilden die vorzeitigen Wechseljahre: Das Risiko für Osteoporose steigt beim frühen Eintreten der Wechseljahre deutlich an. Deshalb werden in diesen Fällen Hormonersatztherapien fast immer empfohlen und sollen vor allem die Knochen schützen. Die Hormone nehmen Frauen dann meistens bis zum üblichen Menopausen-Alter von rund 50 Jahren ein.
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Quellen
  • S3-Leitlinie: Hormontherapie in der Peri- und Postmenopause (HT) (Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG)); Stand: 2009
  • Online-Informationen Berufsverband der Frauenärzte e.V. (BVF): www.frauenaerzte-im-netz.de; Abruf: 31.01.2019
  • Online-Informationen Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de; Abruf: 31.01.2019

 

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