Was ist eine Magensonde?
Eine Magensonde ist ein dünner, biegsamer Kunststoffschlauch, der zum Beispiel aus Silikon oder Polyurethan besteht. Der Schlauch ist in der Regel etwa 75 Zentimeter lang und nur wenige Millimeter breit. Mit Hilfe einer Magensonde kann man einen Menschen künstlich ernähren oder ihm Medikamente zuführen, wenn die Aufnahme nicht mehr auf normalem Weg über den Mund möglich ist. Außerdem kann eine Magensonde zur Ableitung von Magensaft, etwa während einer Operation, genutzt werden.
Ärzte platzieren den Schlauch über die Nase, den Mund und die Speiseröhre oder über die Haut der Bauchdecke im Magen. Er lässt sich aber auch in den Zwölffinger- oder Leerdarm legen – beide sind Abschnitte des Dünndarms. Die Voraussetzung für die Anwendung einer Magensonde ist, dass die Verdauung sowie die Aufnahme der Nährstoffe über den Darm noch ausreichend funktionieren.
Über die Magensonde erhalten Patienten anschließend eine speziell zusammengesetzte Sondennahrung. Sie soll die Grundversorgung des Körpers mit allen wichtigen Nährstoffen (Fette, Eiweiße, Kohlenhydrate, Vitamine und Mineralstoffe) sicherstellen. Auch bei besonderen Diäten, die auf den individuellen Stoffwechsel eines Patienten ausgerichtet sind, kann eine Magensonde verwendet werden. Ärzte dürfen die Magensonde übrigens nicht einfach so legen, sondern brauchen dafür das Einverständnis des Patienten. Kann er sich nicht äußern, müssen Ärzte und Angehörige mutmaßen, was wohl der persönliche Wille des Patienten ist. Eine Patientenverfügung, in der der Wunsch des Betroffenen festgehalten wurde, ist in diesem Fall hilfreich.Parenterale und enterale Ernährung
Die künstliche Ernährung mit einer Magensonde kann bei verschiedenen Erkrankungen nötig sein. Beispiele sind Schluckstörungen nach einem Schlaganfall oder eine intensivmedizinische Behandlung. Aber auch zu diagnostischen Zwecken setzen Mediziner die Magensonde ein, etwa um eine Magenblutung festzustellen oder die Zusammensetzung des Magensafts zu bestimmen.Es gibt zwei Formen der künstlichen Ernährung:
- Enterale Ernährung: Ärzte umgehen den Mund- und Rachenraum, die Nahrungszufuhr erfolgt durch die Nase oder direkt über den Magen-Darm-Trakt (griech. „enteron“ = Darm).
- Parenterale Ernährung: Hier umgehen Ärzte den Magen-Darm-Trakt und die Zufuhr von Flüssigkeit und Nährstoffen erfolgt über die Venen.
Verschiedene Magensonde-Arten
Es gibt verschiedene Arten von Magensonden, die sich durch ihren Zugang zum Magen-Darm-Trakt unterscheiden. Transnasale Sonden schieben Ärzte über die Nase, den Rachen und die Speiseröhre in den Magen, Zwölffingerdarm oder Dünndarm vor. Sie eignen sich, wenn die künstliche Ernährung nur kurzfristig notwendig ist. Perkutane Sonden platzieren Ärzte dagegen über die Haut der Bauchdecke im Magen, Zwölffingerdarm oder Dünndarm. Sie sind für längere Zeiträume der künstlichen Ernährung gedacht.
Magensonden-Arten: Transnasale Sonden:
- Transnasale Sonde (nasogastrale Sonde): Ärzte führen einen weichen, dünnen und biegsamen Schlauch in ein Nasenloch ein und schieben ihn bis zum Magen vor.
- Nasoduodenale Sonde (Duodenalsonde): Diese Sonde liegt im Zwölffingerdarm, der sich direkt an den Magen anschließt (Duodenum = Zwölffingerdarm)
- Nasojejunale Sonde (Jejunalsonde): Ärzte platzieren die Sonde im Leerdarm (Jejunum). Dieser schließt sich an den Zwölffingerdarm an und macht einen Großteil des Dünndarms aus.
Magensonden-Arten: Perkutane Sonden:
- PEG-Sonde (perkutane endoskopische Gastrostomie): Der Zugang zum Magen erfolgt von außen über einen Schnitt in die Haut der Bauchdecke (perkutan = durch die Haut hindurch). Für das Legen der Sonde ist ein kleiner operativer Eingriff (Endoskopie) nötig.
- PEJ-Sonde (perkutane endoskopische Jejunostomie): Die Jejunalsonde mündet im Leerdarm. Sie wird - wie die PEG-Sonde - mit Hilfe eines speziellen Instruments (Endoskop) im Leerdarm platziert.
- JET-PEG-Sonde (jejunal tube through PEG): In diesem Fall hat der Patient bereits eine PEG-Sonde. Ärzte bringen aber zusätzlich eine Ernährungssonde in den Leerdarm ein. Die JET-PEG-Sonde besteht also aus zwei Bestandteilen - einer PEG-Sonde und einer Jejunalsonde. Diese Kombination ist eine Möglichkeit, wenn ein Mensch über längere Zeit eine künstliche Ernährung braucht.
Magensonde: Wie lange ist sie nötig?
Wie lange die künstliche Ernährung über eine Magensonde nötig ist, lässt sich nicht allgemein sagen. Es hängt entscheidend von der Erkrankung ab, die eine künstliche Ernährung notwendig macht. Nasensonden eignen sich für eine Ernährungstherapie über vier bis sechs Wochen oder wenn die Dauer noch nicht genau absehbar ist.
PEG-, PEJ- und JET-PEG-Sonden liegen dagegen für einen längeren Zeitraum im Magen oder Dünndarm. Sie sind für die Langzeitanwendung gedacht und Ärzte müssen sie seltener wechseln – je nach Typ der Magensonde etwa alle ein bis drei Jahre. Es gibt keinen begrenzten Zeitraum dafür, wie lange eine künstliche Ernährung möglich ist. Im Prinzip können Ärzte sie vorübergehend oder auch dauerhaft anwenden.
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Magensonde legen – so gehen Ärzte vor
Eine Magensonde legen Ärzte nur, wenn es tatsächlich nötig ist und ein Mensch auf normalem Weg keine Nahrung mehr aufnehmen kann. Sie benötigen zuvor das Einverständnis des Patienten, eines juristisch beauftragten Betreuers oder die Niederschrift in einer Patientenverfügung. Gegen seinen Willen dürfen Mediziner einen Menschen nicht künstlich ernähren. Kann der Patient keine Auskunft geben, etwa weil er im Koma liegt, müssen Angehörige und Ärzte den mutmaßlichen Willen des Patienten abschätzen.
Transnasale Sonden: Magensonde über die Nase legen
Eine Magensonde lässt sich durch die Nase (nasogastrale oder transnasale Sonde) oder den Mund legen (transorale Magensonde). Letzteres wählen Ärzte, wenn der Zugang über die Nase nicht möglich ist, zum Beispiel bei Verletzungen im Mittelgesicht.
Der Arzt geht in der Regel in folgenden Schritten vor:
- Zu Beginn kühlt er die Magensonde meist, um die Schleimhäute im Nasen-Rachen-Raum möglichst wenig zu reizen.
- Vor dem Einführen bestreicht er die Magensonde mit einem Gel, damit der dünne Schlauch besser gleitet.
- Er sprüht ein Betäubungsmittel in den Raum von Nase, Mund und Rachen – der Schlauch lässt sich so ohne Schmerzen und ohne Nies- oder Würgereiz in das Nasenloch einführen.
- Der Patient sitzt und überstreckt den Kopf leicht nach hinten. Der Arzt schiebt den dünnen Schlauch der Magensonde vorsichtig vorwärts in Richtung Rachen.
- Dann trinken Patienten meist einige Schlucke Wasser. Gleichzeitig mit dem Schluckvorgang schiebt der Arzt den Schlauch schrittweise weiter hinein in die Speiseröhre bis zum Magen (oder Dünndarm).
- Ob die Magensonde richtig sitzt, lässt sich so überprüfen: Der Arzt presst Luft mit Hilfe einer Spritze in den Schlauch und hört den Magen mit einem Stethoskop ab. Es sollte ein blubberndes Geräusch hörbar sein. Ansonsten helfen eine Röntgenuntersuchung des Bauchraums oder die Gewinnung von Flüssigkeit aus dem Magen. Der pH-Wert sollte sauer (niedrig) sein, wenn es sich um Magensaft handelt.
- Die Magensonde wird mit Hilfe eines Pflasters an Nase und Wange befestigt, damit sie nicht verrutscht.
Auf diese Weise legen Ärzte auch die nasoduodenale und nasojejunale Sonde.
Perkutan: Magensonde über den Bauch legen
Für das Legen der perkutanen PEG- oder PEJ-Sonde kombinieren Ärzte zwei Vorgehensweisen: Eine Magenspiegelung (Gastroskopie) mit einem kleinen Schnitt in die Bauchdecke:- Über den Mund schieben sie ein Endoskop zum Magen vor. Das Instrument ist mit einer Lichtquelle und kleinen Kamera ausgestattet, damit Ärzte einen guten Blick auf den Magen haben.
- Von außen erfolgt dann ein kleiner Schnitt durch die Haut der Bauchdecke.
- Dort führen sie ein kleines Röhrchen und einen Faden in den Magen ein. Den Faden packen sie mit Hilfe des Endoskops, ziehen ihn durch die Speiseröhre nach oben und zum Mund heraus.
- Dort wird die PEG-Sonde am Faden befestigt und wieder über den Mund und die Speisröhre in den Magen gezogen.
- Das dickere Ende der PEG-Sonde befestigen sie im Magen, während das dünne Ende nach außen durch die Bauchdecke gezogen wird. Es wird mit einer Gegenplatte gekontert und außen an der Bauchwand befestigt. Die Magensonde im Bauch kann über längere Zeit dort verbleiben.
Das Legen einer PEJ-Sonde in den Leerdarm erfolgt nach dem gleichen Ablauf. Die richtige Lage lässt sich wieder wie bei der Nasensonde überprüfen: Luft über die Spitze verabreichen und mit dem Stethoskop Blubbergeräusche abhören, pH-Wert des Magensekrets kontrollieren oder ein Röntgenbild anfertigen.
Magensonde: Indikationen
Es gibt verschiedene Gründe (Indikationen in der Fachsprache), warum Ärzte eine Magensonde legen. Eine Magensonde wird verwendet, wenn bei einem Menschen eine normale Nahrungsaufnahme oder das Schlucken zeitweise oder dauerhaft nicht möglich und eine künstliche Ernährung notwendig ist. Wenn Patienten noch Flüssigkeit aufnehmen können, kann Trinknahrung eine Alternative sein. Darüber hinaus kann eine Magensonde bei einer Untersuchung und für eine Diagnosestellung zum Einsatz kommen.
Einige Beispiele, die eine Indikation für die Magensonde sind:
- Kieferchirurgische Eingriffe, die umfangreich sind und eine normale Ernährung vorübergehend unmöglich machen. Ein Beispiel ist die Verdrahtung von Ober- und Unterkiefer
- Intensivmedizinische Behandlungen
- Schluck- und Kaustörungen: Die künstliche Ernährung ist etwa nach einem Schlaganfall oder bei Demenz manchmal nötig
- Magersucht (Anorexia nervosa)
- Tumore im Verdauungstrakt
- Krebserkrankungen und Krebstherapien, die mit einem erhöhten Nährstoffbedarf verbunden sind
- Magen-Darm-Erkrankungen, bei denen die Aufnahme und Verwertung von Nährstoffen eingeschränkt ist, etwa chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED) wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa
- Darmverschluss: Über die Magensonde versuchen Ärzte, den gestauten Darminhalt abzusaugen
- Koma oder Wachkoma
- Operationen, die eine normale Nahrungsaufnahme (zunächst) unmöglich machen. So kann eine Magensonde nach einer Darm-OP oder einem Eingriff an der Speiseröhre vorübergehend nötig sein.
Eine Magensonde kann auch bei einem Baby mit Wachstums- oder Gedeihstörungen sowie einem Frühchen nötig sein, wenn es nicht selbstständig trinken kann. Meist wählen Ärzte eine Ernährungssonde über die Nase. Diese können sie rasch entfernen, sobald sie nicht mehr notwendig ist. Manchmal verwenden sie jedoch auch längere liegende Sonden, etwa PEG oder PEJ.
Darüber kommen Magensonden zum Einsatz, um Mageninhalte und Luftansammlungen (Blähbauch) aus dem Körper auszuleiten. So kann zum Beispiel aufsteigender Magensaft in die Luft- und Speiseröhre gelangen und die Schleimhäute schädigen. Eine Magensonde kann auch diagnostischen Zwecken dienen. Ärzte gewinnen zum Beispiel über die Sonde Magensaft, der anschließend im Labor untersucht wird.
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Magensonde: Ernährung
Eine Magensonde dient der Ernährung, wenn ein Mensch auf normalem Weg keine Nahrung mehr zu sich nehmen kann. Sie sorgt dafür, dass der Körper ausreichend mit Kalorien und allen lebenswichtigen Nährstoffen versorgt wird. Ziel ist es, eine Mangelernährung zu beheben oder einem Nährstoffmangel vorzubeugen.
Der Inhalt, den Ärzte über die Magen- oder Ernährungssonde verabreichen, heißt Sondennahrung. Sie kann die normale Nahrungsaufnahme entweder vorübergehend oder dauerhaft ersetzen. Zudem kann Sondennahrung ein teilweiser oder vollständiger Ersatz für die normalen Nahrungsmittel sein. Wenn die Magensonde „nur“ eine Ergänzung zur normalen Nahrungsaufnahme ist, können Menschen noch essen trotz Magensonde. Ansonsten ist die Sondennahrung das alleinige Nahrungsmittel.
Es gibt verschiedene Arten von Sondennahrung, deren Zusammensetzung auf unterschiedliche Bedürfnisse, Krankheitsbilder und Altersstufen zugeschnitten ist. Sie ist bilanziert, also zur ausschließlichen Ernährung geeignet. Daher enthält sie alle Makronährstoffe (Fett, Proteine, Kohlenhydrate), Vitamine und Mineralstoffe im richtigen Mischungsverhältnis und entsprechend dem empfohlenen Tagesbedarf. Manchmal sind auch Ballaststoffe zugesetzt.Unterschiede bestehen zum Beispiel bei der Kalorienmenge: Hersteller bieten hochkalorische, normokalorische und niederkalorische Sondennahrung an. Welches Produkt Ärzte wählen, hängt unter anderem vom Alter, Geschlecht, der körperlichen Aktivität oder Krankheit eines Patienten ab.
Zuvor ermitteln Mediziner den individuellen täglichen Energie- und Kalorienbedarf. Dafür gibt es verschiedenen Methoden, die allerdings nur Schätzwerte liefern. Daraus lässt sich wiederum die Menge der Sondennahrung berechnen. Dann erstellen sie einen maßgeschneiderten Ernährungsplan mit der passenden Sondennahrung in der richtigen Menge. Patienten müssen jedoch ihr Körpergewicht regelmäßig kontrollieren – gegebenenfalls müssen Ärzte die Menge und Zusammensetzung der künstlichen Ernährung entsprechend anpassen.
Die Sondennahrung erhalten Patienten auf verschiedenen Wegen – entweder über die Nase oder die Haut der Bauchdecke, beispielsweise über eine PEG-Sonde. Nahrung verabreichen lässt sich entweder per Schwerkraft oder mit Hilfe einer Ernährungspumpe. Im letzten Fall können sie die Nahrung entweder kontinuierlich tagsüber zuführen oder auf mehrere Portionen am Tag (Bolus) verteilen – analog dem normalen Essen mit mehreren Portionen am Tag. Nachts pausieren die Betroffenen.
Sondennahrung: Unverträglichkeit
Wenn Patienten eine Unverträglichkeit bei bestimmten Lebensmitteln haben, muss dies bei der Sondennahrung berücksichtigt werden. So vertragen zum Beispiel manche Menschen kein Milcheiweiß. Eine Alternative sind Produkte, die stattdessen Soja enthalten. Bei Personen mit einer Laktoseintoleranz (Unverträglichkeit von Milchzucker) oder Zöliakie (Unverträglichkeit von Gluten) gibt es in der Regel keine Probleme mit der Sondennahrung. Standardnahrungen enthalten keine oder nur geringe Mengen an Laktose und sind glutenfrei.Manchmal kommt die Unverträglichkeit der Sondennahrung bei Kindern vor. Womöglich ist die Nahrung zu kalt oder sie wurde zu schnell beziehungsweise in unverträglichen Mengen verabreicht. Daher gilt: Nahrung zuvor auf Zimmertemperatur erwärmen und langsam verabreichen. Eventuell reduzieren Sie die Nahrungsmenge und steigern die Häufigkeit der Nahrungsgabe.
Magensonde: Pflege
Hygiene ist das A und O bei einer PEG-Sonde und der Pflege zu Hause. Entweder hilft ein Pflegedienst dabei oder ein Angehöriger beziehungsweise Partner, der zuvor eine ausführliche Einweisung bekommen hat.
Folgende Tipps helfen bei der Pflege einer Magensonde:
- Wechseln Sie den Verband der Eintrittsstelle der Sonde (Stoma) mehrmals pro Woche.
- Reinigen, desinfizieren und pflegen Sie das Stoma gut. Desinfizieren Sie vorher auch Ihre Hände. Sonst können Erreger eindringen und das Stoma entzünden.
- Duschen Sie regelmäßig, um sich vor Infektionen zu schützen - vorher entfernen Sie den Verband, dann trocknen Sie die Wunde und legen einen neuen Verband an.
- Der Sondenschlauch ist ein Einmalprodukt – tauschen Sie ihn nach spätestens 24 Stunden aus.
- Magensonde spülen: Reinigen Sie das gesamte Sondensystem regelmäßig, damit es nicht verstopft. Verwenden Sie dafür am besten abgekochtes Leitungswasser oder stilles Wasser zum Spülen.
- Magensonde bewegen: Wichtig ist es, die PEG-Sonde einmal wöchentlich zu bewegen, damit der Schlauch nicht mit der Haut verwächst: Halteplatte entfernen, einmal um 360 Grad drehen, einige Zentimeter im Bauch vor und zurückschieben und wieder befestigen.
Magensonde – wie oft wechseln?
Transnasale Magensonden müssen Ärzte – je nach Typ – alle zwei bis acht Wochen wechseln. Sie sind nur für eine künstliche Ernährung über wenige Wochen gedacht. Die PEG-Sonde eignet sich dagegen für die Langzeitanwendung. Je nach Modell kann sie ein Jahr, aber auch bis zu drei Jahre halten. Eine PEG-Magensonde müssen Ärzte nicht so oft wechseln wie eine Nasensonde. Allerdings unterliegt das Material auch einem gewissen Verschleiß. Wenn sie defekt ist, nicht mehr zuverlässig funktioniert oder nicht mehr richtig liegt, ist ein Austausch nötig.
Hinweise auf den richtigen Sitz der Magensonde liefert die Lagekontrolle: Dabei bläst der Arzt mit einer Spritze Luft in den Schlauch und hört den Bauch mit dem Stethoskop ab – es sollte ein Blubbern wahrnehmbar sein. Auch ein Röntgenbild oder die Entnahme von Magensaft mit der Bestimmung des pH-Wertes zeigt, ob die Magensonde noch richtig liegt.
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Magensonde entfernen
Wenn keine künstliche Ernährung mehr notwendig ist und Patienten wieder selbst essen können, entfernen Ärzte die Magensonde. Bei einer transnasalen Sonde beseitigen Ärzte die Pflaster an der Nase und können dann den Schlauch der Magensonde ziehen.
Die PEG-Magensonde ist auf eine längerfristige künstliche Ernährung ausgerichtet. Doch manchmal, etwa bei einem Materialverschleiß oder Defekt, müssen Ärzte die Magensonde entfernen. Wie lange Sie im Krankenhaus bleiben müssen, hängt unter anderem von Ihrem allgemeinen Gesundheitszustand und Alter ab. Normalerweise ist dies ein kleiner Eingriff und Sie können rasch wieder nach Hause.
Magensonde: Komplikationen
Bei einer Magensonde sind Komplikationen möglich, auch wenn Sie diese gut pflegen. Beobachten Sie die Sonde regelmäßig - dann fällt Ihnen eher auf, falss etwas nicht stimmt. Folgende Probleme können vorkommen:
- Die PEG-Sonde ist undicht und Nahrung tritt aus: Überprüfen Sie das Ansatzstück, ob es eventuell rissig oder porös ist. Neue Ansätze gibt es im Sanitätsfachhandel. Testen Sie auch das Ende des Schlauchs. Kürzen Sie den Schlauch wenige Millimeter mit einer Schere, falls er rissige oder poröse Stellen hat.
- Die PEG-Sonde ist verstopft und die Sondennahrung geht nicht durch: Spülen Sie das System, am besten mit lauwarmem, abgekochtem Leitungswasser.
Die Haut an der Einstichstelle ist gerötet, verkrustet oder hat sich infiziert: Lassen Sie dies von einem Arzt überprüfen. Es gibt desinfizierende Salbenverbände, welche die Entzündung abklingen lassen.
Quellen
- S3-Leitlinie: Künstliche Ernährung im ambulanten Bereich (Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM) et al.); Stand: 29.04.2020
- Bischoff, S et al.: Guideline on home enteral nutrition, Clinical Nutrition; 2019; DOI: 10.1016/j.clnu.2019.04.022
- Online-Informationen Deutsche Stiftung Patientenschutz: www.stiftung-patientenschutz.de; Abruf: 29.04.2020
- Online-Informationen Deutsche Gesellschaft für Muskelkranke e.V.: www.dgm.org; Abruf: 29.04.2020