Zusammenfassung:
- Definition: Komplexer operativer Eingriff; die Nase lässt sich z.B. verkleinern, verschmälern oder begradigen, etwa bei Höckernase, Sattelnase oder Knollennase; eine Nasenkorrektur heißt Rhinoplastik, oft gibt es ästhetische, manchmal aber auch medizinische Gründe, z.B. Probleme mit der Nasenatmung; Nasen-OP erst ab einem Alter, in dem das Wachstum abgeschlossen ist.
- Methoden: Verschiedene Techniken, meist erfolgt eine Nasen-OP heute offen (kleiner Schnitt zwischen den Nasenlöchern und Nase aufklappen), nicht mehr geschlossen (durch die Nasenlöcher von Innen operieren); möglich sind Vollnarkose oder regionale Anästhesie; Dauer hängt von der Art, vom Umfang und von der Komplexität der OP ab; Nasenkorrektur ist auch ohne OP möglich, z.B. Hyaluronsäure, Botox oder mit Fäden (Fadenlifting), diese Methoden sind jedoch nicht dauerhaft.
- Nach Nasen-OP: Nebenwirkungen wie Schwellungen, blaue Flecken, leichte Blutungen oder Schmerzen sind möglich; nach der Nasen-OP einige Tipps beherzigen, z.B. auf intensiven Sport, Sauna, Solarium, Schnäuzen oder Fliegen einige Wochen verzichten. Auch beim Küssen oder seitlich Schlafen keinen Druck auf die Nase ausüben.
- Risiken: Allgemeine Risiken einer Operation, z.B. Blutungen, Infektion, Thrombose, auch die Narkose birgt Risiken, sichtbare Narben kommen heute selten vor.
- Kosten: Hängen von Art, Umfang und Komplexität der Nasen-OP ab; Kosten lassen sich nicht allgemein beziffern, aber meist mehrere tausend Euro; Krankenkasse trägt die Kosten bei Nasen-OP aus ästhetischen Gründen nicht, aus medizinischen Gründen in der Regel schon; es gibt Modelle zur Finanzierung.
- Welcher Arzt: Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie
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Was ist eine Nasenkorrektur?
Die menschliche Nase ist ein komplexes Organ. Sie besteht aus Knochen, Knorpeln, Bändern, Muskeln, Haut und verschiedenen Gewebearten. Eine Nasenkorrektur gehört deswegen zu den komplizierteren operativen Eingriffen. Trotzdem nehmen Chirurgen die Nasenoperation sehr häufig vor. Die Nasen-OP wird sowohl beim Mann als auch bei Frauen durchgeführt – manchmal aus kosmetischen, aber auch aus medizinischen Gründen, wenn die Nase zum Beispiel beim Sport oder durch einen Unfall gebrochen ist.
Oft wünschen sich Menschen, die ihre Nase als zu groß empfinden, eine Nasenverkleinerung. Chirurgen können die Nase verschmälern, begradigen oder auch vergrößern. Daneben werden Korrekturen an der Nasenspitze oder an den Nasenlöchern vorgenommen.
Folgende Nasenformen können Ärzte zum Beispiel korrigieren:
- Höckernase
- Sattelnase
- Breitnase
- Schiefnase
- Knollennase
- Plumpe Nasenspitze
- Ballonnase
Ein operativer Eingriff an der Nase heißt in der medizinischen Fachsprache Rhinoplastik. Manchmal bringt die erste Nasenkorrektur (primäre Rhinoplastik) nicht das gewünschte Ergebnis und es folgt eine weitere Nasenoperation (sekundäre Rhinoplastik).
Was sind Gründe für eine Nasenoperation?
Nasenkorrekturen führen Mediziner oft aus ästhetischen Gründen durch. Frauen wie Männer sind manchmal mit der Größe, Form oder dem gesamten Aussehen ihrer Nase unzufrieden, weshalb Sie sich ein Ergebnis wünschen, das besser zu ihrer gesamten Erscheinung passt.
Es gibt aber auch medizinische Gründe für eine Nasen-OP. Beispiel: Wenn die natürliche Form der Nase die Atmung behindert und Betroffene schlecht Luft bekommen. Meist ist in diesem Fall die Trennwand zwischen den Nasenhöhlen – die Nasenscheidewand – schief gewachsen. Im Rahmen einer Nasen-OP lässt sich diese Scheidewand begradigen. Dieser Eingriff heißt Septumplastik.
Auch wenn die Nase gebrochen ist, muss sie manchmal operiert werden. Daneben werden auch die Nasenmuscheln operativ verkleinert. Das sind knöcherne Ausstülpungen, die von der Nasenwand in die Nasenhöhle hineinragen. Wenn die Nasenmuscheln zu groß sind, können sie die Atmung erschweren. Diese Art der Nasenkorrektur nennen Ärzte Turbinoplastik.
Ab wann ist eine Nasen-OP sinnvoll?
Der richtige Zeitpunkt für eine Nasen-OP hängt auch vom Alter ab. Während der Wachstums- und Entwicklungsphase wächst auch die Nase mit. Daher gilt: Solange sich ein Mensch noch im Wachstum befindet, sollte die Nase nicht operiert werden. Für Mädchen gilt in der Regel 16 Jahre als Mindestalter für die Nasenkorrektur, für Jungen sind es 18 Jahre. Minderjährige brauchen in jedem Fall eine Einverständniserklärung ihrer Erziehungsberechtigten.
Nasen-OP: Methoden
Für eine Nasen-OP kommen verschiedene Methoden und Techniken zum Einsatz – je nach Art der Nasenkorrektur. Einige Beispiele:
Nasenkorrektur mit OP
- Früher setzten Ärzte bei einer Nasen-OP meist die sogenannte geschlossene Technik ein, bei der sie die Operation durch die Nasenlöcher durchführten.
- Heute hingegen nutzen sie für die Nasen-OP immer häufiger die sogenannte offene Technik. Dabei setzen sie einen kleinen Schnitt zwischen die beiden Nasenlöcher, klappen die Nase auf und korrigieren anschließend die Verformung mit Hilfe verschiedener Methoden.
Die Dauer einer Nasen-OP hängt von der Art und der Komplexität der Korrektur ab. Meist dauert eine Nasenkorrektur etwa ein bis drei Stunden.
Der Ablauf einer Nasen-OP lässt sich ungefähr folgendermaßen beschreiben:
- Zunächst erhalten Patienten ein gefäßverengendes Mittel, um Blutungen der Schleimhäute zu vermeiden.
- Die Nasenkorrektur lässt sich unter einer Vollnarkose oder örtlichen Betäubung (Lokalanästhesie) durchführen.
- Ärzte lösen bei der Nasen-OP die Haut und Schleimhäute von Knochen und Knorpel der Nase ab.
- Mit einem Hammer, Meißel oder Skalpell formen sie dann das Knochen- und Knorpelgerüst wie gewünscht.
- Nach der Nasenkorrektur wird alles mit Fäden festgenäht.
- Eine Schiene oder ein Gips stützt die Nase anschließend und hält ihre Form und Position.
Die Nasen-OP ist auch ohne Tamponaden möglich. Eine Tamponade ist ein Stück Verbandsmaterial, das oft aus latexüberzogenem Schaumstoff besteht und in die Nase geschoben wird. Dort soll es eine mögliche Blutung stillen. Viele haben jedoch Angst vor den Schmerzen beim Ziehen der Tamponade. Auch optisch sind Tamponaden in der Nase auffällig. Besprechen Sie immer mit Ihrem Arzt, ob die Nasen-OP mit oder ohne Tamponade geschieht.
Nasenkorrektur ohne OP
Heute setzen Ärzte häufiger Techniken ein, mit denen eine Nasenkorrektur ohne OP gelingt. Um die Nase zu verändern, kann die Nasenkorrektur zum Beispiel durch eine Unterspritzung der Haut mit Hyaluronsäure erfolgen. Dauerhaft ist das Ergebnis einer Nasenkorrektur ohne OP allerdings nicht. Der Körper baut Hyaluronsäure nach und nach ab. Daher muss der Eingriff nach etwa ein bis zwei Jahren wiederholt werden.
Es gibt noch einige weitere Methoden der Nasenveränderung, die ohne große OP auskommen. Dazu gehört zum Beispiel das Fadenlifting. Bei dieser Form der Nasenkorrektur mit Fäden lässt sich zum Beispiel die Nasenspitze anheben oder ein Nasenhöcker ausgleichen. Auch mit Botox lässt sich die Nasenspitze anheben. Aber auch hier gilt: Bei einer Nasenkorrektur ohne OP ist das Ergebnis nicht dauerhaft. Meist hält es jedoch mehrere Monate an.
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Nach Nasen-OP: Nebenwirkungen und Tipps
Eine Nasenkorrektur ist ein operativer Eingriff, der – wie jede Operation – einige Nebenwirkungen mit sich bringen kann. Diese unerwünschten Wirkungen können, müssen aber nicht auftreten. Zudem können sie individuell verschieden stark ausgeprägt sein und unterschiedlich lang andauern.
Der Heilungsverlauf nach einer Nasen-OP sowie die Verheilungsdauer sind individuell verschieden. Davon sowie von der Art und Schwere des Eingriffs hängt es ab, wie lange Sie nach einer Nasen-OP krank sind.
Nach einer Operation an der Nase müssen Sie mit folgenden unerwünschten Wirkungen rechnen:
- Nach einer Nasen-OP ist eine Schwellung im Verlauf normal, denn das Gewebe wird mechanisch strapaziert.
- Blaue Flecken können im Bereich der Wangen und unterhalb der Lider auftreten.
- Schmerzen und Kopfschmerzen können vorkommen – dagegen helfen Schmerzmedikamente.
- Leichte Blutungen sind möglich. Wie lange die Blutung nach einer Nasen-OP anhält, lässt sich nicht allgemein sagen. Es ist individuell unterschiedlich und auch der Umfang der Nasenoperation spielt hier eine Rolle.
- Blutiger Schleim kann aus der Nase austreten.
Nach einer Nasen-OP gibt es einige Dinge, die Sie wissen und beachten sollten:
- Die Schiene oder der Gips wird nach einer Nasen-OP meist nach etwa einer Woche gewechselt. Dann ist die Schwellung oft schon deutlich zurückgegangen. Oft genügt anschließend ein stabilisierender Verband oder ein fixierendes Pflaster oder Tape, um die Nase zu stützen und zu schützen. Wann die Nase nach der OP wieder stabil ist, hängt von der Art und dem Umfang des Eingriffs, aber auch vom persönlichen Heilungsverlauf ab. Besprechen Sie immer mit Ihrem Arzt, wie lange Sie nach einer Nasen-OP Gips oder Schiene tragen sollten.
- Wie lange die Tamponade nach der OP in der Nase bleibt, hängt ebenfalls von der Art und Schwere des Eingriffs ab. Meist verbleibt die Tamponade etwa zwei Tage.
- Zur Nachsorge nach einer Nasen-OP gehört auch, dass der Arzt die Fäden ziehen muss. Allerdings betrifft das nur die Fäden, mit denen er den Bereich zwischen den Nasenlöchern vernäht hat. Alle anderen Fäden können in der Nase bleiben und lösen sich mit der Zeit von selbst auf. Nach 6 Monaten sollten sie verschwunden sein.
Tipps für nach der Nasen-OP
Nach einer Nasen-OP sollten Sie einige Tipps in Ihrem Alltag beherzigen. Dazu gehören unter anderem:
- Maßvolle Bewegung ist nach einer Nasen-OP in Ordnung, um den Kreislauf in Schwung zu bringen. Auf zu intensive körperliche Aktivität sollten Sie allerdings verzichten. Wie lange Sie keinen Sport treiben sollten, dafür gibt es kein Pauschalrezept. Mit etwa acht bis zwölf Wochen Sportpause sollten Sie aber rechnen. Fragen Sie am besten Ihren Arzt nach seiner Empfehlung.
- Für den Besuch von Sauna, Dampfbad und Solarium oder das Tragen einer Brille nach einer Nasen-OP gelten ebenfalls ungefähr acht bis zwölf Wochen Unterbrechung.
- Nach einer Nasen-OP sollten Sie sich ungefähr drei bis vier Wochen nicht schnäuzen und auch nicht fliegen. Denn die geschwollenen Nasenschleimhäute können den Durchgang zum Ohr blockieren. So kann der Körper keinen Druckausgleich machen und es kann zu Schäden am Trommelfell kommen.
- Beim Küssen oder wenn Sie seitlich schlafen sollten Sie darauf achten, dass Sie Ihre Nase nicht belasten und kein Druck auf sie ausgeübt wird.
- Vermeiden Sie anstrengende oder komplizierte Gesichtsbewegungen, damit der Heilungsverlauf nicht beeinträchtigt wird und die Verheilungsdauer länger ausfällt.
Nasen-OP: Risiken
Eine Nasen-OP ist nicht direkt gefährlich. Allerdings gehört sie zu den schwierigeren und anspruchsvolleren operativen Eingriffen. Unerwünschte Effekte oder Komplikationen können vorkommen.
Grundsätzlich birgt jede Operation bestimmte Risiken. Allein die Narkose kann beispielsweise Benommenheit, Übelkeit und Erbrechen auslösen oder in schweren Fällen etwa zu Atemnot führen. Darüber hinaus sind nach einer Nasen-OP diese Komplikationen möglich:- Blutungen
- Infektion, wenn Krankheitserreger wie Bakterien oder Viren eindringen
- Verletzung von umliegendem Gewebe und benachbarten Strukturen
- Blutgerinnsel (Thrombose)
- Taubheitsgefühle, die jedoch meist schnell wieder abklingen
- Kleinere Knorpelwucherungen können nach einer Nasen-OP auftreten. In einigen Fällen wird so eine Nasennachkorrektur nötig, bei der diese und weitere Unregelmäßigkeiten operativ angepasst werden.
- Sichtbare Narben bilden sich bei einer Nasen-OP dank der heutigen modernen Operationsmethoden kaum noch.
Wichtig zu wissen ist, dass sich die Nase nach einer Nasenkorrektur noch über Wochen oder sogar Monate weiter verändert. Das Gewebe vernarbt, wodurch sich wiederum die Haut zusammenzieht. Kurz nach der Nasen-OP lässt sich daher noch keine Aussage über das endgültige Ergebnis treffen.
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Nasen-OP: Kosten
Was kostet eine Nasen-OP? Diese Frage stellen sich viele Menschen, die sich vielleicht ihre Nase korrigieren lassen möchten. Die Kosten für eine Nasenkorrektur aus ästhetischen und kosmetischen Gründen übernimmt die gesetzliche Krankenkasse nicht. Sie müssen die Operation selbst bezahlen. Wenn es dagegen einen medizinischen Grund für die Nasenkorrektur gibt, tragen die Krankenkassen die Kosten in der Regel, zum Beispiel, wenn Atembeschwerden aufgrund einer schiefen Nasenscheidewand vorliegen.
Der Preis einer Nasen-OP kann variieren und lässt sich nicht pauschal beziffern. Die Kosten hängen von der Art, dem Umfang und der Komplexität der Nasenoperation ab. Auch die Aufenthaltsdauer in der Klinik und die gewählte Narkoseform (Vollnarkose oder örtliche Betäubung) schlagen sich im Preis nieder. Laut dem deutschen Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte ist im Durchschnitt mit einem Preis zwischen 2.000 und 5.000 Euro zu rechnen. Manche Kliniken und Arztpraxen bieten auch Möglichkeiten zur Finanzierung der Nasen-OP an, etwa eine Ratenzahlung.
Die Kosten für eine Nasenkorrektur ohne OP, etwa eine Behandlung mit Hyaluronsäure, sind deutlich niedriger als bei einer herkömmlichen Nasen-OP. Die Effekte sind jedoch zeitlich begrenzt und müssen eventuell wiederholt werden. Dann können sich die Kosten schnell summieren. Holen Sie sich vorab auf jeden Fall verschiedene Angebote ein und prüfen Sie vor allem die Qualität und Erfahrung der Praxis mit Nasen-OPs.
Nasenkorrektur in der Nähe finden
Eine Nasen-OP sollten Sie von einem Arzt oder Spezialisten durchführen lassen, der für solche Eingriffe entsprechend ausgebildet ist. Gute Anlaufstellen sind zum Beispiel Fachärzte für Plastische und Ästhetische Chirurgie, die nach ihrem Medizinstudium die entsprechende Weiterbildung absolviert haben.
Die Berufsbezeichnung „Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie“ ist ein geschützter Begriff (die ältere, ebenfalls geschützte Bezeichnung lautet „Facharzt für Plastische Chirurgie“). Wer auf diese Bezeichnung achtet, kann sich sicher sein, bei einem Fachmann zu landen. Andere Bezeichnungen wie „Schönheits-Chirurg“ oder „kosmetischer Chirurg“ sind nicht an spezielle Auflagen gebunden und jeder Arzt kann sich so nennen, wenn er das möchte. Eine Nasenkorrektur ohne OP sollten Sie ebenfalls von erfahrenen Ärzten durchführen lassen.
Quellen
- Berghaus, A: Rhinoplastik; HNO; 2010; DOI: 10.1007/s00106-009-2041-x
- Roshanaei, N: Nasenkorrektur ohne Op - Möglichkeiten und Grenzen; ästhet dermatol kosmetol; S.14–16; 2018; DOI: 10.1007/s12634-018-5595-3
- Online-Informationen Deutsche Gesellschaft für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie (DGPÄC). Nasenkorrektur: www.dgpraec.de; Abruf: 26.06.2024
- Online-Informationen Deutsche Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie (DGÄPC). Nasenkorrektur: www.dgaepc.de; Abruf: 26.06.2024
- Online-Informationen Deutsche Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie (DGÄPC). Nasenoperationen: www.dgaepc.de; Abruf: 26.06.2024
- Online-Informationen Deutscher Berufsverband der HNO-Ärzte e.V.: www.hno-aerzte-im-netz.de; Abruf: 27.06.2024
- Online-Informationen Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen e.V. (VDÄPC): www.vdaepc.de; Abruf: 27.06.2024