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Ohren anlegen

Welche Methoden Ärzte bei einer Ohrenkorrektur einsetzen, was der Eingriff kostet, wie lange die Heilung dauert und welche Risiken es gibt.

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Inhaltsverzeichnis
Ohren anlegen: Das Ohr wird durch eine Hand leicht nach hinten gezogen

© Mauritius Images

Ohren stehen soweit vom Kopf ab, dass den Betroffenen ihr Aussehen unangenehm ist. Mediziner können dabei mit einer Ohrenkorrektur helfen, bei der sie die Ohren näher an den Kopf anlegen. Meistens wird dafür eine Operation nötig, es gibt für die Ohrenanlegung verschiedene Methoden.

Eine Ohrenkorrektur kann erst dann durchgeführt werden, wenn das äußere Ohr ausgewachsen ist. Das ist in der Regel mit etwa fünf Jahren der Fall. Die Ohren anlegen können Ärzte also durchaus schon bei Kindern, bei Babys hingegen sollte ein solcher Eingriff nicht erfolgen. Ist das Ohr ausgewachsen, können Ärzte eine Ohren-OP aber ebenso durchführen – auch Erwachsen können sich also ihre Ohren anlegen lassen.

Ohren anlegen: Methoden

Bereits zwei Wochen vor der Operation sollten Patienten Medikamente absetzen, die ihre Blutgerinnung verringern. Im gleichen Zeitraum sollten sie auch nicht rauchen, denn das beeinträchtigt die Durchblutung und schränkt so die Wundheilung ein. Bereits am Tag vor der Operation führen die Ärzte dann einige Voruntersuchungen durch.

Der Ablauf der eigentlichen Ohrenkorrektur beginnt mit der Narkose. Je nach Umfang des Eingriffs genügt eine lokale Anästhesie, manchmal – vor allem bei Kindern – wird die Operation aber auch unter Vollnarkose durchgeführt. Die Dauer der Ohrenkorrektur beträgt je Ohr etwa eine Stunde.

Bei der OP zum Ohren anlegen formen Ärzte den Knorpel im Ohr um oder schneiden ein Stück weg, sodass die Ohren enger am Kopf anliegen können. Dazu gibt es drei verschiedene Methoden:

  • Fadenmethode: hierbei öffnet der Arzt die Rückfläche der Ohrmuschel und näht das Ohr enger an den Kopf.
  • Naht-Schnitt-Technik: Zusätzlich zum Faden, der das Ohr enger an den Kopf hält, schneidet oder feilt der Arzt zunächst den Knorpel in eine neue Form oder entnimmt ein Stück davon.
  • Ritztechnik: Hier ritzt der Arzt von der Vorderseite des Ohres in den Knorpel hinein, sodass dieser seine Form verändert.

Welche Methode ein Arzt empfiehlt, hängt vom Alter des Patienten und von Art und Schweregrad der Fehlstellung ab.

Neben den operativen Methoden können Ärzte auch versuchen, die Ohren ohne OP anzulegen. Dazu kleben sie die Ohren etwa enger an den Kopf. Die Methode hält meistens jedoch nicht auf Dauer. Ebenfalls etwas neuer ist die sogenannte Earfold-Methode, bei der Ärzte die Ohren mit einer Art Clip (einem kleinen Implantat) anlegen.

In Kooperation mit Dr. Stefan Schmiedl

Jeder Mensch ist einzigartig, so auch seine Ohren.

Dr. Stefan Schmiedl, Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie

Deswegen bieten wir individuelle Ohrenkorrekturen an, die speziell auf die Bedürfnisse und Wünsche des Einzelnen zugeschnitten sind.

Ohren anlegen: Kosten

Welche Kosten bei einer Ohrenkorrektur, etwa mittels Fadenmethode, entstehen, hängt von der eingesetzten Methode und dem Aufwand des Eingriffs ab. Bei unter 18-Jährigen kann es sein, dass die Krankenkasse die Kosten für das Ohren anlegen übernimmt – speziell bei Kindern unter 14 Jahren geschieht dies in vielen Fällen. In jedem Fall sollten Eltern vorher mit der Krankenkasse Kontakt aufnehmen und nachfragen, ob der Krankenversicherer den Eingriff tatsächlich bezahlt.

Auch bei Erwachsenen kann es sein, dass die Krankenkassen die Kosten der Ohrenkorrektur übernehmen. Ob das so ist, hängt davon ab, wie groß die Fehlstellung im jeweiligen Fall ist.

Sollte die Krankenkasse die Kosten für das Ohren anlegen nicht übernehmen, berechnet sich der Preis nach der Gebührenordnung für Ärzte. Der behandelnde Arzt kann die Kosten dann also genau nennen, wenn er weiß, um welche Art Eingriff es sich handeln wird.

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Ohren anlegen: Welcher Arzt?

Die Ohrenkorrektur führt in der Regel ein Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie oder ein Hals-Nasen-Ohren-Arzt durch. In vielen Fällen kann die Ohrenkorrektur ambulant durchgeführt werden, manchmal müssen Patienten aber auch etwas länger in der Klinik bleiben. Das hängt von Art und Verlauf des Eingriffs ab. Besonders wenn der Arzt die Ohren unter Vollnarkose anlegt, kann es medizinisch sinnvoll sein, noch für eine Nacht zur Beobachtung in der Klinik zu bleiben.

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Ohren anlegen: Heilungsprozess

Die komplette Heilungsdauer beim Ohren anlegen kann ein paar Wochen dauern. Nach der Ohrenkorrektur legt der Arzt dem Behandelten einen Verband an. Dieser bleibt eine Woche am Kopf. Während dieser Zeit sollte sich der Patient schonen. Für Kinder könnte es ratsam sein, für diese Zeit nicht in den Kindergarten oder die Schule zu gehen, um sich beim Spielen nicht zu verletzen. Nach etwa einer Woche wechselt der Arzt den Verband und zieht die Fäden. Ab dann können Operierte wieder ihren Kopf und die Haare waschen. Danach sollten Patienten noch für einige Wochen ein Stirnband tragen, auch nachts, um die Ohren vor Kälte und Stößen zu schützen.

Nach der Operation kann es durch den Eingriff zu Schmerzen, Schwellungen oder Blutergüssen kommen. Es handelt sich dabei um gewöhnliche Begleiterscheinungen einer Operation. Auch bleibt in der Regel dort, wo der Arzt den Schnitt gesetzt hat, eine kleine Narbe. Sie verblasst jedoch mit der Zeit und ist meist nach einem halben Jahr kaum noch zu erkennen.

In den meisten Fällen gelingt die Operation und die Ohren liegen wie gewünscht enger am Kopf an. Sollte das nicht der Fall sein, kann in einer Nachkorrektur erneut versucht werden, die Ohren anzulegen.

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Ohren-Korrektur: Risiken

Die Ohren-Korrektur ist eine Operation und damit besteht auch bei diesem Eingriff ein gewisses, wenn auch kleines Komplikationsrisiko. So können durch die OP Blutungen oder Probleme bei der Wundheilung entstehen. Es kann zu einer verstärkten Narbenbildung kommen oder der Knorpel kann sich infizieren, sodass er entfernt werden muss. Auch können Nervenverletzungen auftreten, die ein Taubheitsgefühl mit sich bringen.

Quellen
  • Online-Informationen Deutsche Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie: www.dgaepc.de; Abruf: 01.04.2020
  • Online-Informationen Vereinigung der Deutschen Ästhetischen-Plastische Chirurgen: www.vdaepc.de; Abruf: 01.04.2020
  • Online-Informationen Deutschen Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte e.V.: www.hno-aerzte-im-netz.de; Abruf: 01.04.2020
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Dieser Artikel enthält allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder –behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Den passenden Arzt finden Sie über unser Ärzteverzeichnis.

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