Was ist eine Oberschenkelstraffung?
Bei einer Oberschenkelstraffung entfernen Chirurgen überschüssiges Gewebe und Haut am Oberschenkel. Nach dem Eingriff sollen die Oberschenkel wieder straffer und jugendlicher aussehen. Die Methode heißt auch Oberschenkellifting oder Innenbein-Straffung.
Eine Oberschenkelstraffung wünschen sich meist Menschen, die Dellen und Unebenheiten (Cellulite) an ihren Beinen haben. Cellulite ist besonders oft bei Frauen zu finden, weil sie ein schwächeres Bindegewebe haben als Männer. Mit dem Alter erschlafft das Bindegewebe zusätzlich. Außerdem lagern sie aufgrund des weiblichen Geschlechtshormons Östrogen mehr Fett am Po und in den Beinen ein. So entsteht schließlich die ungeliebte „Orangenhaut“.
Frauen können ihr Hautbild oft verbessern, wenn sie einen gesunden Lebensstil pflegen: regelmäßig Sport treiben, sich gesund ernähren und normales Gewicht anstreben. Allerdings können auch schlanke, sportliche Frauen Cellulite entwickeln.
Ein Oberschenkellifting kann sinnvoll sein, wenn Sie psychisch sehr unter den unförmigen Beinen leiden. Eine Oberschenkelstraffung ist auch nach Gewichtsabnahme eine Möglichkeit. Wenn Sie innerhalb kurzer Zeit viele Kilos verlieren, bleiben oft Hautlappen an der Innenseite der Oberschenkel zurück. Die überschüssige Haut empfinden die meisten als störend und ästhetisch unschön – sie leiden seelisch darunter. Auch körperlich können Hautlappen an den Oberschenkeln Probleme hervorrufen. Reiben die Stellen aneinander, können Wunden entstehen. Dann ist eine Oberschenkelstraffung medizinisch notwendig.
Werbung
Oberschenkelstraffung: OP mit verschiedenen Methoden
Es gibt verschiedene OP-Methoden, um die Oberschenkel wieder zu straffen. Chirurgen wenden vor allem folgende Schnittführungen an:
- T-Schnitt: Dabei setzt der Chirurg einen Schnitt an der Innenseite des Oberschenkels entlang des Intimbereichs und einen zweiten Schnitt in Richtung Knie. Anschließend entfernt er überschüssige Haut und Gewebe. Er strafft das Bein und fixiert die Schnittkanten mit Nähten. Operateure wählen diese Methode, wenn große Bereiche des Oberschenkels zu straffen sind.
- C-Schnitt: Diese Methode nennen Experten auch Mini-Oberschenkelstraffung. Dabei setzen Chirurgen einen kurzen, C-förmigen Schnitt von der Leiste bis zur Gesäßfalte. Der Vorteil dieser Oberschenkel-OP ist, dass die Narbe später im Schritt verläuft und selbst in Unterwäsche oder im Bikini kaum zu sehen ist. Der Nachteil liegt darin, dass der Arzt nur einen kleinen Bereich des Oberschenkels straffen kann.
Den Eingriff führen Ärzte unter Vollnarkose durch. Die OP dauert ungefähr zwei bis drei Stunden. In der Regel müssen Sie ein bis zwei Tage im Krankenhaus bleiben. So kann der Arzt das Ergebnis der OP überwachen und eventuelle Komplikationen behandeln.
Schönheitstipps (Unser Podcast für ein gutes Körpergefühl – Folge #5)
Zu Gast im Podcast:
Prof. Dr. Werner Mang, Facharzt für HNO-Heilkunde sowie Plastischer und Ästhetischer Chirurgie der Bodenseeklinik in Lindau am BodenseeWas empfinden Menschen eigentlich als schön? Und gibt es überhaupt objektive Schönheitsmerkmale, die jeden ansprechen? Wie beeinflussen Medien und Kultur unser Schönheitsempfinden? Vor allem möchten wir wissen, was wir selbst tun können, um möglichst frisch und gesund auszusehen und uns in unserem Körper wohlzufühlen. Dazu haben wir einen der bekanntesten Experten auf diesem Gebiet eingeladen: Prof. Dr. Werner Mang von der Bodenseeklinik. Er verrät uns, wie wir durch unseren Lebensstil unser Äußeres zum Strahlen bringen, welche Rolle Fisch und Gemüse dabei spielen und warum die meisten Menschen eigentlich gar keine Schönheits-Operationen, Botox oder Filler brauchen.
Oberschenkelstraffung ohne OP
Es gibt einige Alternativen zur klassischen Oberschenkelstraffung mittels OP. Sie gelten als schonender, weil anschließend in der Regel keine Narben entstehen. Zudem ist hier meist keine Vollnarkose nötig. Die wichtigsten Methoden zur Behandlung sind:
- Laser
- Radiofrequenzwellen
- Ultraschall
Allen gemeinsam ist, dass sich das Gewebe erwärmt und die Fettzellen auflösen. Außerdem erneuert sich das Kollagen - ein wichtiger Bestandteil des Bindegewebes. Der Oberschenkel erscheint anschließend straffer.
Laser, Radiofrequenz und Ultraschall liefern jedoch meist nur bei jungen Patienten und geringen Unebenheiten gute Ergebnisse. Haben sich bereits Hautlappen ausgebildet, kommt nur eine klassische Operation infrage. Außerdem hält der straffende Effekt nicht so lange an wie nach der OP. Sie müssen meist mehrere Sitzungen absolvieren.
Eine weitere Möglichkeit ist die Oberschenkelstraffung mittels Fadenlifting. Dabei verbindet der Arzt das Gewebe mit dünnen, selbstauflösenden Fäden. Auch hier ist keine Vollnarkose notwendig ist und es entstehen keine Narben. Allerdings bleiben die Oberschenkel nicht für immer schlank. Nach etwa zwei bis drei Jahren erschlaffen sie meist wieder.Sie können zudem versuchen, ihre Beine mit gezielten Kraftübungen in Form zu bringen. Auch Kompressionsstrümpfe lassen die Oberschenkel schlanker und fester erscheinen. Hilfreich können auch Wechselduschen sein. Sie fördern die Durchblutung und lassen die Beine straffer wirken.
Werbung
Oberschenkelstraffung: Arzt gut aussuchen
Wer sich für eine Oberschenkelstraffung interessiert, sollte einen Termin beim richtigen Arzt machen – nämlich einem Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. Er sollte zudem Erfahrung mit diesem Eingriff mitbringen. Nach einem Spezialisten in Ihrer Nähe können Sie auf den Webseiten der Deutschen Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie (DGÄPC), der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC) oder der Gesellschaft für Ästhetische Chirurgie Deutschland (GÄCD) suchen.
Der Chirurg stellte Ihnen zunächst einige Fragen - beispielsweise, ob Sie Sport treiben, wie Sie sich ernähren und wie lange Sie Ihre Beine schon als störend empfinden. Dann sieht er sich Ihre Beine und Oberschenkel genauer an. Er berät Sie ausführlich, ob und welche Methode der Oberschenkelstraffung für Sie in Frage kommt. Auch informiert er Sie über verschiedene Operationstechniken und mögliche Komplikationen.
Nach Oberschenkelstraffung: Was ist zu beachten?
Wie lange Sie nach einer Oberschenkelstraffung krank sind, lässt sich nicht allgemein vorhersagen. Die Heilungsdauer ist individuell verschieden. Sie hängt nicht nur von der Art der OP und dem Geschick des Operateurs ab, sondern auch davon, wie sie sich nach einer Oberschenkelstraffung verhalten. Einige Tipps:
- Schonen Sie Ihre Beine soweit wie möglich und gehen Sie für zwei bis drei Wochen nicht zur Arbeit.
- Zwei bis drei Wochen nach dem Eingriff dürfen Sie nicht mit dem Auto fahren.
- Für etwa sechs Wochen nach der Operation sollten sie auf Sport und anstrengende Bewegungen verzichten.
- Ärzte raten meist, auf dem Rücken statt auf der Seite zu schlafen.
- Sie sollten nicht rauchen und Alkohol vermeiden.
- Leichte Schmerzen sind nach der Operation normal. Um Schwellungen zu vermeiden, sollten Sie für etwa sechs Wochen nach der Oberschenkelstraffung eine Kompressionshose tragen.
- Ein Jahr lang sollten Sie die Narbe möglichst nicht der Sonne aussetzen. Auf Solarien sollten sie verzichten. Sonnenbaden ist nur mit ausreichendem Schutz möglich.
Wenn der Arzt kein selbstauflösendes Material benutzt hat, zieht er rund zwei Wochen nach der Oberschenkelstraffung die Fäden. Dann ist die Narbe erstmals sichtbar. Im Laufe der Zeit verblasst sie. Währenddessen sollten Sie regelmäßige Kontrolltermine wahrnehmen. Das endgültige Ergebnis ist erst sechs bis zwölf Monate nach dem Eingriff erkennbar.
Zu beachten ist, dass die Oberschenkel nicht für immer straff und jugendlich aussehen. Manchmal erschlaffen die Beine nach einigen Jahren erneut und es bilden sich Cellulite und Hauttaschen.
Werbung
Oberschenkelstraffung: Kosten hängen von der Art der Behandlung ab
Es gibt keinen festen Preis für eine Oberschenkelstraffung. Die Kosten variieren und hängen zum Beispiel davon ab,
- welche OP-Methode der Chirurg anwendet,
- wie lange Sie im Krankenhaus bleiben oder
- ob Folgeuntersuchungen beziehungsweise weitere Eingriffe anfallen.
Insgesamt müssen Sie mit 4.000 bis 6.000 Euro rechnen. In den meisten Fällen handelt es sich bei einer Oberschenkelstraffung um eine Schönheitsoperation. Daher übernehmen die Krankenkassen die Kosten in der Regel nicht.
Anders sieht es aus, wenn der Eingriff medizinisch notwendig ist. Das ist beispielsweise der Fall, wenn die Hautlappen Wunden oder Entzündungen an den Innenseiten der Oberschenkel verursachen. Dann können Sie einen Antrag auf Kostenübernahme stellen. Die zuständige Krankenkasse prüft Ihren Fall und übernimmt die Kosten entweder teilweise oder vollständig.
Oberschenkelstraffung: Komplikationen sind möglich
Wie jede Operation birgt auch eine Oberschenkelstraffung gewisse Risiken. Die wichtigsten möglichen Komplikationen sind:
- Bei einigen Patienten verheilt die Wunde schlecht. Dann ist die Narbe später oft stärker zu sehen.
- An der operierten Stelle können Nachblutungen auftreten.
- Die Wunde kann sich infizieren.
- Manche haben nach einer Oberschenkelstraffung vorübergehend Gefühlsstörungen. Der Bereich der Operationswunde kribbelt oder fühlt sich taub an.
- In seltenen Fällen bildet sich ein Blutgerinnsel (Thrombose), welches ein Blutgefäß verschließen kann. Eine Thrombose kann lebensgefährlich werden. Um Blutgerinnseln vorzubeugen, sollten Sie nach einer Oberschenkelstraffung unbedingt auf das Rauchen verzichten.
Quellen
- Online-Informationen Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen: www.vdaepc.de; Abruf: 31.03.2020
- Online-Informationen Deutsche Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie: www.dgaepc.de/aesthetisch-plastische-chirurgie; Abruf: 31.03.2020
- Online-Informationen Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgie: https://www.dgpraec.de; Abruf: 31.03.2020
- Ziegler, U et al.: Plastische Straffungsoperationen nach massivem Gewichtsverlust: Techniken; Allgemein- und Viszeralchirurgie up2date; 2017; DOI: 10.1055/s-0042-122353