Was ist Fluorid?
Fluorid ist das Salz des chemischen Elements Fluor. Als Spurenelemente kommen Fluoride in der Natur vor, zum Beispiel in Meerwasser. Auch unser Trinkwasser und Nahrungsmittel enthalten Fluoride, allerdings in unterschiedlich hoher Konzentration.
Fluoride sind lebensnotwendig: Unser Körper benötigt sie für den Aufbau von Knochen- und Zahnsubstanz. Bekannte Fluoride sind zum Beispiel Natriumfluorid und Aminfluorid.
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Wie schützt Fluorid die Zähne?
Die zahnschützende Wirkung von Fluoriden ist gut erforscht. Studien zufolge haben beispielsweise Menschen, die über Nahrung oder Trinkwasser ein mg Fluorid oder mehr pro Tag aufnehmen, ein deutlich verringertes Risiko, an Karies zu erkranken.
Grund dafür ist die Stärkung des Zahnschmelzes durch Fluorid: Es lagert sich im Schmelz an und macht diesen widerstandfähiger gegen Säuren, die die Zahnsubstanz schädigen.
Diese gelangen durch säurehaltiges Essen auf die Zahnoberfläche, auch Kariesbakterien im Zahnbelag produzieren Säuren. Die Säurebelastung entzieht dem Zahnschmelz Mineralien (Demineralisierung). Die Mineralien im Speichel müssen den Verlust ausgleichen, bevor Schäden in der Zahnsubstanz entstehen (Remineralisierung). Je mehr Fluorid in der oberen Zahnschicht eingelagert ist, umso besser klappt die Remineralisierung.
Das Fluorid sorgt zum einen dafür, dass die Säure weniger Mineralien aus dem Zahnschmelz lösen kann. Zum anderen unterstützt sie die Wiedereinlagerung von Calcium und Phosphat aus dem Speichel in die Zahnsubstanz und wirkt antibakteriell gegen die Kariesbakterien
Welche Möglichkeiten der Fluoridierung gibt es?
Es gibt unterschiedliche Wege, wie Fluoride in die Zahnsubstanz gelangen können. Während der Zahnentwicklung erreicht Fluorid aus der Nahrung über den Magen-Darm-Trakt die Blutbahn. Von dort gelangt es in die Zahnkeime, die in den Kieferknochen liegen. Sind die Zähne bereits durchgebrochen, reichert sich das Fluorid hauptsächlich von außen im Zahnschmelz an.
Man unterscheidet grundsätzlich in systemische (= von innen durch die Einnahme von Fluoriden) und lokale Fluoridierung (= von außen durch das Aufbringen fluoridhaltiger Substanzen).
Allerdings weiß man heute: Sind die Zähne erst durchgebrochen, beruht auch die Wirkung systemischer Fluoridierungsmaßnahmen darauf, dass die Fluoride von außen (also zum Beispiel beim Kauen und Trinken oder über den Speichel) in den Zahnschmelz gelangen. Von innen wirken Fluoridierungs-Maßnahmen nur während des Zahnwachstums stärkend auf die Zahnsubstanz.
Systemische Fluoridierung
In Deutschland enthält der Großteil des Trinkwassers lediglich ein Viertel der zur Kariesprophylaxe sinnvollen Menge von einem Millionstel Fluorid (ein ppm). Eine gezielte künstliche Fluoridierung des Trinkwassers wäre daher eine Möglichkeit der inneren (systemischen) Fluoridierung. In den USA und der Schweiz beispielsweise wird diese praktiziert.
In Deutschland sieht die Trinkwasserverordnung allerdings vor, das Trinkwasser frei von Zusätzen zu halten. Eine Alternative kann fluoridreiches Mineralwasser sein. Auch schwarzer Tee gilt als Fluorid-Lieferant.
Die systemische Fluoridversorgung erfolgt hierzulande allerdings hauptsächlich über fluoridiertes Kochsalz. Dieses ist im Supermarkt erhältlich, darf aber nicht in der Gastronomie oder in Fertiggerichten verwendet werden. Daher sind selbst frisch mit Fluoridsalz zubereitete Gerichte eine gute Möglichkeit, die Fluoridversorgung der Familie sicherzustellen.
Eine weitere Möglichkeit der Fluoridierung von innen ist die Einnahme von Fluoridtabletten. Diese ist jedoch meist nur bis zum zweiten Lebensjahr sinnvoll. Danach ist die Fluoridversorgung durch die Nahrung und die Zahnpflege als Kariesschutz ausreichen. Auch sollte man Fluoridtabletten nur nach Empfehlung des Arztes anwenden.
Wird auch im Jugend- und Erwachsenenalter die Einnahme von Fluoridtabletten vom Zahnarzt verordnet (z. B. weil auf Fluoridsalz in der Nahrung verzichtet wird oder ein erhöhtes Kariesrisiko festgestellt wurde), sollte man die Tabletten lutschen statt sie zu kauen. So entfalten sie ihre volle Wirkung auf den Zahnschmelz. Streng genommen sind Fluoridtabletten dann ebenfalls der lokalen Fluoridierung zuzuordnen.
Lokale Fluoridierung
Das zweimal tägliche Zähneputzen mit fluoridhaltiger Zahnpasta ist die gängigste Maßnahme der lokalen Fluoridierung. Denn auf sauberen Zähnen kann das Salz besonders gut einwirken.
Beinahe jede Zahnpasta enthält heute Fluorid. Für Erwachsene und Kinder über sechs Jahren liegt der empfohlene Anteil bei 0,1 bis 0,15 Prozent.
Für die lokale Fluoridierung zuhause kann man zusätzlich einmal täglich nach dem Zähneputzen Mundspülungen (mit bis zu 0,2 Prozent Fluorid) oder einmal wöchentlich Zahngele (mit bis zu 1,25 Prozent Fluorid) anwenden. Zahngele können auch vom Zahnarzt nach der professionellen Zahnreinigung aufgetragen werden.
Risikofaktoren wie freiliegende Zahnhälse, schwer sauber zu haltende Oberflächenstrukturen durch eng stehende Zähne, Rillen auf den Kauflächen, Zahnspangen und Brücken oder ein verminderter Speichelfluss begünstigen Karies. Dann kann eine Intensivfluoridierung durch den Zahnarzt sinnvoll sein. Auch bei beginnender Karies (der Zahnschmelz ist angegriffen, aber noch nicht zerstört) kann diese den Krankheitsverlauf stoppen und die Zähne remineralisieren.
Zu diesen Intensiv-Maßnahmen der zahnärztlichen Fluoridierung zählen zum Beispiel das Einwirken lassen von Fluoridgelen mithilfe spezieller Zahnschienen oder das Auftragen von Fluoridlacken auf die Zahnoberfläche. Dadurch ergibt sich ein Langzeitschutz über mehrere Monate.
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Fluoridierung bei Kindern
Bei der Pflege von Kinderzähnen mit fluoridhaltiger Zahnpasta sollte darauf geachtet werden, dass diese nicht verschluckt wird, um eine Überdosierung von Fluorid zu vermeiden.
Zahnärzte empfehlen, ab dem Durchbruch des ersten Milchzahnes einmal täglich und ab dem zweiten Geburtstag zweimal täglich mit spezieller Kinderzahnpasta (mit maximal 0,05 Prozent Fluoridgehalt) zu putzen. Ab dem Durchbruch des ersten bleibenden Zahnes (also etwa ab dem sechsten Lebensjahr) kann zweimal täglich Fluoridzahnpasta für Erwachsene eingesetzt werden.
Verwenden Sie bis zum zweiten Lebensjahr beim Putzen kleine, maximal erbsengroße Mengen Zahnpasta und achten Sie von Anfang an darauf, dass Ihr Kind diese ausspuckt. Fluoridhaltige Mundspülungen sollten frühestens im Grundschulalter angewendet werden, wenn die Kinder deren Anwendung beherrschen.
Bei fluoridhaltiger Zahnpflege reicht es für die Grundversorgung Ihres Kindes aus, wenn Sie beim Kochen und Backen fluoridiertes Speisesalz verwenden. Verzichten Sie im Kleinkindalter auf Fluorid in der Zahnpasta, ist das Lutschen von Fluoridtabletten nach Absprache mit dem Arzt sinnvoll.
Bei erhöhtem Kariesrisiko kommt ab dem sechsten Lebensjahr zusätzlich die wöchentliche Anwendung von Fluoridgelen oder -spülungen zuhause infrage. Ab etwa zwei bis drei Jahren kann außerdem auch bei Kindern zweimal jährlich eine Intensivfluoridierung mit Gelen oder Lacken durch den Arzt erfolgen.
Verordnet der Arzt über die Grundversorgung hinausreichende Fluoridierung, wird er nach der Fluoridaufnahme über die Nahrung fragen. Dabei sollten Sie auch den Fluoridgehalt des Trink- und Mineralwassers sowie die Essgewohnheiten Ihres Kindes (also z.B. Salzgehalt des Essens oder wie oft fluoridhaltiger Fisch verzehrt wird) ansprechen, damit die Fluoridierung daran angepasst wird.
Eine zusätzliche Einnahme von Fluorid während der Schwangerschaft ist nicht nötig, da sie Studien zufolge keinen Einfluss auf die Kariesentstehung an Milchzähnen hat.
Ist Fluorid giftig und schädlich?
Das Element Fluor in seiner reinen (Gas-)Form ist tatsächlich hochgiftig. Auch Flouride sind in großen Mengen giftig – allerdings ist es quasi unmöglich, sich durch eine Überdosierung an Fluorid im Alltag zu vergiften.
Dazu müsste beispielsweise ein 15 Kilogramm schweres Kind 250 mg Fluorid zu sich nehmen. Das wären 300 Fluorid-Tabletten oder eine komplette große Zahnpasta-Tube auf einmal. Für eine Vergiftung durch Salz mit Fluoridzusatz müsste ein Kleinkind 240 Gramm, ein Erwachsener 1,1 Kilogramm davon zu sich nehmen.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) befürwortet den Einsatz fluoridhaltiger Zahnpflegeprodukte und fluoridierten Speisesalzes. Auch sind sich Stiftung Warentest und die Wissenschaft darüber einig, dass durch die Verwendung fluoridhaltiger Zahnpflegeprodukte zur Kariesvorsorge bei Kindern keine Knochenschäden entstehen – anders, als oft befürchtet wird. Damit dieser Fall eintritt, müsste Fluorid über Jahrzehnte hinweg extrem überdosiert werden.
Wird in den Zähnen zu viel Fluorid eingelagert, kann das allerdings zu einer sogenannten Dentalfluorose führen. Deren Symptome sind weiße oder gelblich-bräunliche Verfärbungen auf den Zähnen.
Die Dentalfluorose tritt vor allem bei Kindern auf, die vor dem sechsten Lebensjahr mehr als die doppelte empfohlene Menge an Fluorid zu sich genommen haben. Auch während der restlichen Reifephase der Zähne (bis etwa 12 Jahre) kann zu viel verzehrtes Fluorid zu weißen Flecken auf den bleibenden Zähnen führen. Diese sind aus zahnmedizinischer Sicht allerdings unbedenklich und meist ein rein kosmetisches Problem.
Als Leitlinie gilt: Bei Kindern unter sechs Jahren sollten täglich insgesamt nicht mehr als 0,05 bis 0,07 mg Fluorid pro Kilogramm Körpergewicht aufgenommen werden.
Nebenwirkungen vermeiden
Um eine Überdosierung an Fluorid zu vermeiden, muss man zunächst einen guten Überblick über die aufgenommene Menge haben. Das heißt: Neben der täglichen Menge an Salz im Essen sollte man auch den Fluoridgehalt des Trinkwassers kennen. Dieser kann von Region zu Region stark variieren. Informationen dazu erhalten Sie beim Wasserwirtschaftsamt.
Auch der Fluoridgehalt verschiedener Mineralwasser-Sorten aus dem Supermarkt kann sich stark unterscheiden. Laut deutschem Recht kann ein Wasser ab einem Fluoridgehalt von 1mg/Liter und muss ab 1,5mg/Liter als „fluoridhaltig“ gekennzeichnet werden. Ebenfalls ab 1,5mg/Liter muss das Wasser zusätzlich als „für Säuglinge und Kinder unter 7 Jahren nicht geeignet“ ausgewiesen sein. Ab 5 mg/Liter muss auf dem Etikett gewarnt werden, dass das Wasser generell nur in begrenzten Mengen verwendet werden darf.
Bei der Zubereitung von Säuglingsnahrung sollten Sie nur Mineralwasser verwenden, das entsprechend gekennzeichnet ist. Der Fluoridgehalt liegt dann unter 0,7 mg/Liter. Eine Übersicht über den Fluoridgehalt gängiger Mineralwasser-Sorten finden Sie hier.
Es wird empfohlen, neben der Verwendung fluoridhaltiger Zahnpasta nur eine Form der inneren (systemischen) Fluoridierung einzusetzen. Wer also beispielsweise mit Speisesalz mit Fluorid würzt, sollte in der Regel nicht zusätzlich Fluoridtabletten einnehmen.
Ohnehin empfiehlt es sich, die Fluoridierung für jeden Fall individuell mit dem Arzt zu besprechen und an die persönlichen Lebensumstände anzupassen.
Quellen
- Online-Informationen Deutscher Zahnärzte Verband e.V.: www.mdz-online.de; Abruf: 25.01.2018
- Online-Informationen Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV):www.kzbv.de/; Abruf: 25.01.2018
- Online-Informationen Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde: www.dgzmk.de; Abruf: 24.01.2018
- Online-Informationen Deutscher Arbeitskreis für Zahnheilkunde Informationsstelle für Kariesprophylaxe: www.kariesvorbeugung.de; Abruf: 24.01.2018
- Online-Informationen Berufsverband Deutscher Dentalhygienikerinnen e.V. (BDDH): www.bddh.info; Abruf: 24.01.2018
- Online-Informationen Arbeitsgemeinschaft Zahngesundheit
für die Stadt Heidelberg und den Rhein-Neckar-Kreis (AGZ-RNK): www.agz-rnk.de; Abruf: 24.01.2018
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