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Regelschmerzen

Regelschmerzen haben viele Frauen. Sie können sehr unangenehm sein. Alles über die Ursachen und was Sie selbst tun können, lesen Sie hier

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Inhaltsverzeichnis
Regelschmerzen: Frau sitzt auf einem Sofa mit einer Wärmflasche auf dem Bauch

© Shutterstock

Was sind Regelschmerzen?

Regelschmerzen sind häufig und können für Frauen zur echten Qual werden. Wenn die Monatsblutung einsetzt, erleben viele Menstruationsbeschwerden, zum Beispiel mehr oder weniger heftige Regelschmerzen. Zehn von 100 Frauen leiden so schlimm darunter, dass sie sich mindestens einen Tag lang aus dem Alltag ausklinken müssen. So gibt es für einige Frauen jeden Monat ein paar Tage, die sie am liebsten überspringen würden.

Oft bleiben die Schmerzen und Krämpfe nicht auf den Unterleib beschränkt. Vielmehr können die Regelschmerzen in den Rücken ausstrahlen und sind dann als Rückenschmerzen wahrnehmbar. Manche Frauen erleben zusätzlich  Übelkeit und Durchfall im Zug ihrer Regelschmerzen. Die unangehmen Beschwerden beginnen nicht zwangsläufig mit der Menstruation, sondern können auch schon einige Tag zuvor einsetzen. Frauen haben dann schon Regelschmerzen vor der Regel, oft in Form von krampfartigen Schmerzen im Unterbauch, manchmal begleitet von Kopfschmerzen oder Migräne. Solche Menstruationsbeschwerden heißen im medizinischen Fachargon auch Dysmenorrhoe.

Mit der monatlichen Periode muss jede Frau bis zu den Wechseljahren leben, nicht aber mit den lästigen Begleitern der Regelblutung. Frauen können auch selbst einiges tun, um die Regelschmerzen zu lindern. Lesen Sie, welche Ursachen Regelschmerzen haben und wann Sie deswegen zum Arzt gehen sollten.

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Regelschmerzen: Ursachen sind verschieden

Die Ursache der Regelschmerzen hängt davon ab, um welche Art der Dysmenorrhoe es sich handelt. Ärzte unterscheiden zwischen primären und sekundären Regelschmerzen.

Primäre Regelschmerzen – Muskelspiel der Gebärmutter

Primäre Regelschmerzen entstehen, wenn sich die Gebärmuttermuskulatur zusammenzieht. Das ist ein ganz normaler Vorgang, denn die Gebärmutterschleimhaut baut sich in jedem Monatszyklus neu auf und mit der Regelblutung wieder ab – vorausgesetzt, Sie werden nicht schwanger. Dieser Abbau geschieht, indem die Gebärmutter die Schleimhaut durch unregelmäßige Muskelkontraktionen von ihrer Wand ablöst und sie – mit Blut und Gewebe vermischt – aus der Scheide ausstößt. Dieses „Muskelspiel“ bemerken manche Frauen gar nicht. Andere verspüren nur ein leichtes Ziehen, manche empfinden dabei richtige Schmerzen. Diese können sich auf den Unterbauch beschränken oder aber in den Rücken und Beine ausstrahlen. Auch Kopfschmerzen, Übelkeit und Durchfall sind häufige Begleiter der Regelschmerzen.

Oft haben Frauen mit starker Periode auch ausgeprägtere Beschwerden. Zudem besitzen Raucherinnen ein höheres Risiko für Regelschmerzen als Nichtraucherinnen. Warum manche Frauen Regelschmerzen haben und andere nicht, ist aber nicht abschließend geklärt. Ärzte nehmen an, dass Frauen mit Menstruationsbeschwerden einen Überschuss oder eine (Über)Empfindlichkeit gegenüber Prostaglandinen haben. Das sind Botenstoffe, die das Schmerzempfinden und das Zusammenziehen der Gebärmuttermuskulatur beeinflussen.

Sekundäre Regelschmerzen: Ursachen sind andere Krankheiten

An sekundären Regelschmerzen sind oft andere Krankheiten schuld. Mögliche Erkrankungen, die Regelschmerzen auslösen können, sind zum Beispiel:

  • Endometriose, bei der sich Teile der Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter befinden und im Bauchraum vesprengt sind. Wie bei einer normlen Regelblutung baut sie sich dort auf und ab, was sehr schmerzhaft sein kann.
  • Gutartige Geschwulste, Wucherungen oder Polypen in der Gebärmutter
  • Auch die Spirale – ein häufig angewendetes Verhütungsmittel - kann der Grund für (sekundäre) Regelschmerzen sein.

Regelschmerzen, aber keine Regelblutung? Mögliche Gründe! 

Regelschmerzen können sogar ohne Blutung auftreten, zum Beispiel bei einer Schwangerschaft, wenn sich die Gebärmutter ausdehnt und der Hormonhaushalt umstellt. Auch in den Wechseljahren haben manche Frau zwar keine Blutung, erleben aber dennoch die typischen Symptome von Regelschmerzen. Denn in diesem Lebensabschnitt „sortieren“ sich die Hormone neu. So sinkt die Produktion der Östrogene immer weiter ab.

Die Ursache für die Regelschmerzen ohne Regel kann aber auch organischer Natur sein. So könnten zum Beispiel eine Eileiterschwangerschaft, Blasenentzündung oder Gebärmuttersenkung vorliegen. Deshalb sollten Sie immer zu Frauenarzt oder Frauenärztin gehen, wenn Sie Beschwerden, aber keine Regelblutung haben.

Was tun bei Regelschmerzen?

Regelschmerzen – was hilft? Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, denn Frauen sind  individuell verschieden. Es gibt jedoch einige Maßnahmen und Tipps, die sich als wirksam bei Regelschmerzen erwiesen haben. Einige Beispiele:

  • Manche empfinden es als wohltuend, es sich mit einer Wärmflasche auf dem Bauch gemütlich zu machen, um Regelschmerzen zu lindern.
  • Andere lenken sich lieber aktiv von Ihren Beschwerden ab, etwa indem sie sich bewegen oder Sport treiben.
  • Manche nehmen bei Regelschmerzen Schmerzmittel ein. Durch Studien belegt ist, dass bei Regelschmerzen Ibuprofen, Diclofenac und Naproxen helfen können. Auch hormonelle Verhütungsmittel (z.B. „Pille“) können die Beschwerden mildern. Meist vertragen Frauen diese Arzneien zur Dysmenorrhoe-Therapie gut, sie können aber Nebenwirkungen haben. Am besten sprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt, welches Mittel für Sie genau in Frage kommt.

Regelschmerzen: Hausmittel, die Muskeln entkrampfen 

Nicht jeder Frau möchte bei Regelschmerzen Tabletten oder andere Medikamente einnehmen. Sie können folgende Hausmittel und „sanftere“ Methoden bei Regelschmerzen ausprobieren:

  • Wärme ist ein bewährtes Hausmittel gegen Regelschmerzen. Die Wärme können Sie über ein heißes Vollbad, eine Wärmflasche, ein Heizkissen oder Kirschkernkissen zuführen. Wärme entspannt die Muskulatur und kann Regelschmerzen lindern.
  • Regelschmerzen Tees wirken ebenfalls entkrampfend und schmerzlindernd. Gut sind zum Beispiel Tees aus Schafgarbe, Brennnessel oder Frauenmantel.
  • Bei Regelschmerzen können Sie durch die Ernährung einige positive Effekte erzielen: In Nüssen, Hartkäse oder Hülsenfrüchten steckt krampflösendes Magnesium; Vollkornbrot, Bananen oder Lachs enthalten Vitamin B6, welches das Nervensystem während der Periode stärkt; Ingwer kann dank der enthaltenen Gingerole schmerzlindernd wirken.

Regelschmerzen: Homöopathie, TCM, Entspannung 

Manche Frauen setzen bei Regelschmerzen auf Homöopathie. Globuli sollten Sie jedoch nur nach einer Beratung durch einen erfahrenen Homöopathen einnehmen. Welches homöopathische Mittel zum Einsatz kommt, hängt von Ihren Begleitbeschwerden und der Ausprägung Ihrer Symptome ab. Einige Beispiele für die Homöopathie bei Regelbeschwerden:

  • Viburnum opulus (gemeiner Schneeball)
  • Belladonna (Tollkirsche)
  • Veratrum album (Weißer Germer)
  • Chamomilla (Kamille)
Einen Versuch wert können auch die Akupunktur und Akupressur sein, die wichtige Säulen der Traditionellen Chinesischen Medizin sind. Eventuell hilft auch eine  Reizstromtherapie. Darüber hinaus ist alles gut, was Sie selbst und Ihre Muskulatur entspannt: Versuchen Sie es einmal mit Yoga oder Entspannungstechniken wie dem Autogenen Training oder der Progressiven Muskelentspannung nach Jacobson. Viele Volkshochschulen, Fitnesscenter und Sportvereine bieten entsprechende Kurse an.

Achtung: Bei starken Regelschmerzen sollten Sie immer zum Frauenarzt oder der Frauenärztin gehen. Sie können Hinweis auf eine (ernste) Erkrankung sein!

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Regelschmerzen vorbeugen: ein gesunder Lebensstil hilft

Regelschmerzen vorbeugen können Sie meist nicht gezielt oder dauerhaft. Ärzte nehmen jedoch an, dass sich ein gesunder Lebensstil positiv auf die Regelschmerzen auswirkt. Folgende Tipps helfen Ihnen vielleicht:

  • Ernähren Sie sich gesund und ausgewogen: Konsumieren Sie viel frisches Gemüse, Obst und Vollkornprodukte. Genießen Sie tierische Fette, Alkohol und Koffein nur in Maßen.
  • Bewegen Sie sich regelmäßig! Körperliche Aktivität und Sport können sich positiv auf das Ausmaß der Regelschmerzen auswirken. Gut sind Ausdauersportarten wie Radfahren, Joggen, Wandern oder Nordic Walking.
  • Verzichten Sie am besten auf das Rauchen. Und wenn Sie Raucherin sind: Versuchen Sie einen Rauchstopp.
  • Achten Sie außerdem auf genügend Schlaf und einen regelmäßigen Wach-Schlaf-Rhythmus. Versuchen Sie, jeden Tag zur gleichen Zeit ins Bett zu gehen und morgens aufzustehen.
Alle genannten Maßnahmen bauen Stress ab, entspannen und fördern das Wohlbefinden. Frauen, die seelisch ausgeglichen sind, haben auch seltener starke Regelschmerzen.
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Regelschmerzen und trotzdem schwanger?

Regelschmerzen und Schwangerschaft schließen sich nicht unbedingt aus. So verspüren werdende Mütter um die vierte Schwangerschaftswoche herum oft Rücken- und Unterleibsschmerzen. Diese Regelschmerzen in der Frühschwangerschaft sind also genau genommen gar keine Regelschmerzen, sondern die Vorboten der Schwangerschaft.

Das Ziehen oder die Krämpfe im Unterleib entstehen, wenn sich der Embryo in die Gebärmutter einnistet. Leichte Blutungen, die ebenfalls um diese Zeit herum auftreten können, interpretieren viele Frauen fälschlicherweise als Monatsblutung. Sie entstehen bei einer Schwangerschaft jedoch, weil sich die befruchtete Eizelle in der Gebärmutterschleimhaut verankert und dabei kleine Blutgefäße verletzen kann. Bei solchen „Regelschmerzen“ können Wärme, Ruhe und Entspannung helfen. Aber auch hier gilt: Bei starken Unterleibsschmerzen suchen Sie besser immer Ihren Gynäkologen auf.

Quellen
  • Online-Informationen Berufsverband der Frauenärzte e. V.: www.frauenaerzte-im-netz.de; Abruf: 4.12.2018
  • Online-Informationen Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de; Abruf: 04.12.2018

 

 

 
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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel enthält allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder –behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Den passenden Arzt finden Sie über unser Ärzteverzeichnis.

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Dr. Andrea Bannert

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