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Blut im Stuhl

Wie sieht Blut im Stuhl aus? Alle Informationen über mögliche Ursachen, welche Untersuchungen der Arzt durchführt und wie Teerstuhl entsteht.

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Inhaltsverzeichnis
Blut auf Toilettenpapier

© Shutterstock

Blut im Stuhl kann viele verschiedene Ursachen haben. Je nachdem, wo im Magen-Darm-Trakt es seinen Ursprung hat, sieht das Blut bei einer Analblutung auch verschieden aus. Anhand des Aussehens kann man schon den groben Ursprung des Bluts im Stuhl erkennen.

  • Hat der Blutstuhl eine sehr dunkle Färbung – man spricht auch von Teerstuhl oder Meläna – ist das ein Hinweis darauf, dass das Blut aus oberen Bereichen des Magen-Darm-Trakts stammt. Das dunkle Blut im Stuhl stammt etwa aus der Speiseröhre oder dem Magen. Das Aussehen des Teerstuhls kommt daher, dass das Blut mit Magensäure und Bakterien in Kontakt kommt. So oxidiert das Eisen des roten Blutfarbstoffs und verfärbt sich schwarz – es kommt zu schwarzem Stuhlgang.
  • Frisches Blut am Toilettenpapier nach dem Stuhlgang mit einer hellroten Färbung stammt hingegen mit großer Wahrscheinlichkeit aus dem hinteren Teil des Darms. Ärzte sprechen bei dieser Form der Rektalblutung von einer Hämatochezie.
  • Eine weitere Variante von Blut im Stuhl ist das Blut, das man mit dem bloßen Auge gar nicht sieht. Es vermischt sich mit dem Stuhlgang, dieser fällt durch sein Aussehen nicht unbedingt weiter auf. Bei dieser Form des Bluts im Stuhl spricht man von verstecktem Blut, Ärzte nennen es okkultes Blut.

Blut im Stuhl: Ursachen

Wer Blut im Stuhl beobachtet, dem stellt sich unmittelbar die Frage, was das bedeutet. Blutiger Stuhl muss aber nicht direkt Stress verursachen. Blut im Stuhl kann etwa die Folge eines Eingriffs sein, zum Beispiel wenn ein Arzt bei einer Darmspiegelung Polypen entfernt. Auch während einer Chemotherapie kann es leichter zu Blutungen und Blut im Stuhl kommen, weil die Blutgerinnung verringert ist. Häufiger ist Blut im Stuhl jedoch die Folge einer Beeinträchtigung des Magen-Darm-Trakts. Dabei gibt es gleich eine ganze Reihe von möglichen Ursachen, die sich danach unterscheiden lassen, ob sie im oberen Verdauungstrakt oder im unteren und mittleren Verdauungstrakt auftreten.

Blut im Stuhl: Ursachen im oberen Verdauungstrakt

  • Ösophagusvarizen: Das sind Krampfadern in der Speiseröhre. Sie können als Folge einer Zirrhose der Leber entstehen. Ebenfalls kann eine Leberzirrhose zu Krampfadern im Magen führen.
  • Speiseröhrenkrebs: Tumoren in der Speiseröhre können ebenfalls zu blutigem Stuhl führen. Das Blut ist dabei schwarz gefärbt, man spricht von Teerstuhl. Bei Tumoren in der Speiseröhre kommt es zudem zu Schmerzen oder Beschwerden beim Schlucken, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust sowie zu Erbrechen.
  • Mallory-Weiss-Läsion: Beschreibt Einrisse der Schleimhaut im unteren Teil der Speiseröhre. Die Schleimhaut ist meist schon vorgeschädigt oder stark gereizt und reißt durch häufigeres Erbrechen ein – etwa ausgelöst durch übertriebenen Alkoholkonsum. Neben Blut im Stuhl findet sich auch im Erbrochenen Blut und Betroffene haben starke Bauchschmerzen im Oberbauch.
  • Refluxerkrankung: Dabei fließt der Mageninhalt zurück in die Speiseröhre und reizt diese. Die Speiseröhre kann sich entzünden. Ein Anzeichen ist dunkel verfärbter Stuhl. Daneben kommt es bei der Refluxerkrankung zu Sodbrennen, Schmerzen beim Schlucken und Betroffene müssen aufstoßen.

Blut im Stuhl: Ursachen im mittleren und unteren Verdauungstrakt

  • Hämorrhoiden: Sie stellen die häufigste Ursache für Blut im Stuhl dar, wenn es sich um hellrotes Blut handelt. Die Blutungen finden oft ohne Schmerzen statt. Manchmal kommt es zusätzlich zu einem Juckreiz, zu Nässen oder zu einem Brennen. Einige Hämorrhoiden können operativ entfernt werden, nach der OP kann es ebenfalls zu kleineren Blutungen kommen.
  • Magengeschwür oder Zwölffingerdarmgeschwür: Beschreibt eine Verletzung der Magenschleimhaut. Neben blutigem Stuhl kann es zu Bauchschmerzen im Oberbauch, Übelkeit und Erbrechen kommen.
  • Magenschleimhautentzündung: Auch wenn die Magenschleimhaut nur entzündet ist, kann das zu Blut im Stuhl führen. Weitere Symptome einer akuten Gastritis sind Magen- oder Rückenschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Appetitlosigkeit, ein Völlegefühl oder Blähungen.
  • Magenkrebs: Auch Tumoren im Magen können zu Blut im Stuhl führen. Dabei ist der Stuhl ebenfalls dunkel verfärbt (Teerstuhl). Dazu kommt es zu länger andauernden Schmerzen im Oberbauch, Schmerzen beim Essen, Übelkeit und Erbrechen, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust oder geringere Leistungsfähigkeit.
  • Medikamente: einige Medikamente können einzeln oder in Kombination mit anderen Präparaten Blutungen im Magen als Nebenwirkung hervorrufen. Das kann etwa geschehen, wenn bestimmte entzündungshemmende Schmerzmittel mit Wirkstoffen wie etwa Ibuprofen, Diclofenac, Naproxen oder Acetylsalicylsäure über lange Zeit eingenommen werden. Auch Antibiotika können zu Blut im Stuhl führen – etwa, wenn es zu einer pseudomembranösen Kolitis führt, einer Dickdarmentzündung.
  • Divertikel: Das sind kleine Ausstülpungen der Schleimhaut des Darmes. Sie können neben kleineren Blutungen zu Schmerzen im Unterbauch (meist linksseitig), Blähungen, Verstopfung oder Durchfall führen. Die Beschwerden sind nach dem Essen meistens stärker.
  • Darmkrebs: Tumoren im Darm können ebenfalls zu Blut im Stuhl führen, das dunkel ist. Neben Blut kann es auch zu Schleim im Stuhl kommen, außerdem kann eine Tumorerkrankung im Darm zu Schmerzen, Verstopfung oder Durchfall führen.
  • Morbus Crohn: Hierbei handelt es sich um eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung, bei der sich die Schleimhaut entzündet. Hauptsymptome sind Bauchschmerzen und Durchfall, die Symptome treten in Schüben auf.
Neben den Ursachen, die im Verdauungstrakt liegen, kann bei Frauen auch eine Endometriose der Grund für Blut im Stuhl sein. Eine Endometriose beschreibt eine gutartige, aber oft schmerzende Wucherung in der Gebärmutterschleimhaut der Frau. Begleitsymptome sind Unterleibsschmerzen, Rückenschmerzen oder Schmerzen beim Geschlechtsverkehr. Die Symptome treten meist im Rhythmus des Zyklus der Frau auf. Das Reizdarmsyndrom gehört hingegen nicht dazu: Auch wenn man es vermuten könnte, ist Blut im Stuhl kein gewöhnliches Symptom eines Reizdarms.

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Blut im Stuhl: Untersuchung

Erkennt jemand Blut im Stuhl, stellt sich ihm die Frage, wann er deswegen zum Arzt gehen sollte. Ihren Hausarzt sollten Sie immer kontaktieren, denn Blut gehört in keinen Stuhlgang. Ist die Blut-Menge im Stuhl besonders groß oder es treten neben dem Blut im Stuhl noch andere starke Symptome auf, empfiehlt sich die Fahrt ins Krankenhaus.

Um die richtige Diagnose stellen zu können, müssen Ärzte die Ursache für das Blut im Stuhl finden. Zunächst wird der Arzt den Patienten allgemein untersuchen. Per Stuhlprobe kann er auch verstecktes Blut im Stuhl entdecken, das mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen ist (okkultes Blut). Ähnliche Analysen werden auch zur Darmkrebsvorsorge durchgeführt, überschrittene Grenzwerte dienen dabei als Hinweis auf sonst nicht zu erkennendes Blut im Stuhl.

Zur weiteren Untersuchung führen Ärzte meistens eine Magen- oder Darmspiegelung durch. Je nach Ergebnissen, Symptomen und Patientengeschichte führt der Arzt vielleicht auch eine Kapselendoskopie oder eine Ultraschalluntersuchung durch.

Blut im Stuhl: Welcher Arzt?

Bei Blut im Stuhl kann der Hausarzt als erster Ansprechpartner kontaktiert werden. Er kann eine erste Einschätzung zur Schwere des Problems geben und auch schon den ein oder anderen Test durchführen. Gegebenenfalls wird er den Betroffenen dann zu einem Facharzt weiterleiten. Dabei handelt es sich dann in der Regel um einen Gastroenterologen oder einen Proktologen. Der Gastroenterologe ist ein Fachmann für den Magen-Darm-Trakt, er führt beispielsweise auch die Magenspiegelung zur Darmkrebsvorsorge durch. Der Proktologe hingegen ist ein Experte für den Enddarm.
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Was tun bei Blut im Stuhl?

Blut gehört in keinen gesunden Stuhlgang. Blut im Stuhl ist deswegen immer ein Warnzeichen und sollte ärztlich abgeklärt werden. Betroffene sollten ihren Arzt kontaktieren und mit ihm das weitere Vorgehen besprechen. Findet sich viel Blut im Stuhl oder treten neben der Blutung noch weitere akute Symptome auf, können Betroffene sich auch direkt an die nächste Klinik wenden.

„Blut im Stuhl ist immer besorgniserregend“

Ob hellrot oder schwarz – Blut im Stuhl ist unabhängig von der Farbe immer ein Fall für den Arztbesuch. Das Alter spielt aber dabei mit, welche Ursache dahinter stecken könnte.

Prof. Michael Ghadimi, Prof. Michael Ghadimi, Facharzt für Allgemeinchirurgie, Ärztlicher Direktor der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie der Universitätsmedizin Göttingen und Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des UniversitätsKrebszentrum Göttingen

Prof. Ghadimi freut sich über alle Entwicklungen, die mehr Menschen zum Mitmachen bei Stuhltests und der Darmkrebsvorsorge bewegen. Blut im Stuhl ist für ihn immer ein Alarmsignal und ein Grund für den zeitnahen Arztbesuch.

Herr Ghadimi, einige Krankenkassen laden Versicherte per App ein, um Blut im Stuhl frühzeitig zu erkennen. Das Prinzip: den Stuhltest per Link anfordern und dann kostenlos ins Labor schicken. Eine gute Idee?

Eine super Idee! Alle Maßnahmen, die mehr Menschen zum Mitmachen bei den Stuhltests bewegen, finde ich gut. Die App bedeutet eine Vereinfachung und holt Menschen dort ab, wo sie sich befinden. Dies senkt die Hemmschwelle und erleichtert den Zugang zur Darmkrebs-Früherkennung. Und immunologische Stuhltests sind offizielle, verlässliche und bestens erprobte Testsysteme.

Blut im Stuhl ist ein Warnsignal – was steckt Ihrer Erfahrung nach am häufigsten dahinter?

Das können alle möglichen Erkrankungen sein – von Hämorrhoiden, Darmpolypen, Magen- und Darmkrebs, chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen bis hin zu Gefäßveränderungen. Blut im Stuhl ist immer ein Alarmzeichen, das man ärztlich abklären lassen sollte. Auch das Alter spielt bei den möglichen Ursachen mit. In höherem Lebensalter könnte ein positiver Test auf Blut im Stuhl auch Hämorrhoiden bedeuten.

Von hellrot bis schwarz – welche Farbe des Blutes im Stuhl erregt Ihre Besorgnis am meisten?

Blut im Stuhl ist immer besorgniserregend – und zwar unabhängig von der Farbe. Es gehört dort nämlich nicht hin. Hellrotes Blut kann ein Hinweis auf Hämorrhoiden, aber auch ein Anal- oder Rektumkarzinom sein. Dunkelrotes Blut deutet dagegen auf eine weiter oben liegende Blutungsquelle hin, zum Beispiel auf Magenkrebs. Die Farbe des Blutes kann daher keine Entwarnung geben. Man sollte keinesfalls Monate oder sogar Jahre ins Land gehen lassen, weil man glaubt, nur Hämorrhoiden zu haben – ratsam ist immer ein zeitnaher Arztbesuch.

Ist es denkbar, verstecktes Blut im Stuhl zukünftig mittels neuer Technik einfacher zu entdecken, vielleicht sogar mit einem Heimtest?

Denkbar ist das schon. Aber die Voraussetzung ist, dass solche Tests wirklich verlässliche Ergebnisse liefern. Bisher gibt es keine guten Heimtests, die das können. Ihre Qualität ist nicht ausreichend, wie es auch bei einigen Covid-19-Tests für Zuhause der Fall ist. Wenn die Tests auf Blut im Stuhl nicht anschlagen, wiegen sich Menschen in falscher Sicherheit. Sie glauben, gesund zu sein, haben aber vielleicht trotzdem Krebs. Die eingesetzten Tests müssen also so gut wie im Labor sein.

Interview: Ingrid Müller

Blut im Stuhl beim Kind und Baby

Der häufigste Grund, warum Kinder, Babys oder Säuglinge Blut im Stuhl haben, sind kleine Einrisse am Darmausgang. Ärzte nennen die Einrisse auch Analfissuren. Aber auch Darmpolypen, Hämorrhoiden oder eine andere zugrundeliegende Erkrankung können die Ursache sein.

Besondere Vorsicht ist geboten, wenn nicht nur ein kleines Bisschen, sondern viel Blut im Stuhl ist. Oder das Blut sogar ohne Stuhl austritt. Auch schwarzer oder teerfarbener Stuhl ist ein Warnzeichen. Dann sollten Eltern in jedem Fall den Kinderarzt kontaktieren und mit ihm das weitere Vorgehen besprechen. Auch wenn das Baby noch keine zwölf Wochen alt ist oder sich häufiger Blut im Stuhl findet, sollten Eltern mit ihrem Kind den Arzt aufsuchen.

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Blut im Stuhl in der Schwangerschaft

In der Schwangerschaft handelt es sich in den meisten Fällen um Hämorrhoiden, wenn sich bei einer Frau Blut im Stuhl findet. Durch den veränderten Hormonhaushalt wird das Gewebe weicher. Das Erleichtert die Hämorrhoiden-Bildung. Vor allem im letzten Drittel der Schwangerschaft ist das Risiko größer, dass sich Hämorrhoiden bilden.

Betroffene Frauen können das Blut im Stuhl beim nächsten Frauenarzt-Termin ansprechen oder den Hausarzt kontaktieren.

Quellen
FOCUS-Gesundheit – Klinikliste 2025

© FOCUS-Gesundheit

Klinikliste 2025

FOCUS-Gesundheit 04/2024
Was die Computertomographie als neue Methode bei der Diagnose von Erkrankungen der Herzgefäße leistet. Wird bei Rückenschmerzen zu schnell operiert? So treffen Sie für sich die richtige Entscheidung. U.v.m. Plus: Deutschlands Top-Fachkliniken für 60 Krankheitsbereiche.

Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel enthält allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder –behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Den passenden Arzt finden Sie über unser Ärzteverzeichnis.

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