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Stirnhöhlenentzündung

Eine Stirnhöhlenentzündung kann sehr langwierig und schmerzhaft sein. Eine rechtzeitige Behandlung ist wichtig, damit ihr Verlauf nicht chronisch wird.

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Inhaltsverzeichnis
Junge Frau hält sich ein Taschentuch vor die Nase. Entzündete Stirn- und Nasennebenhöhlen sind rot gekennzeichnet

© Eddows / AdobeStock

Zusammenfassung:

  • Typische Symptome: Stechende Kopfschmerzen, Druckgefühl im Gesicht, eitriger Schnupfen, erschwerte Nasenatmung, Veränderung des Geruchs- und Geschmackssinns, Abgeschlagenheit
  • Behandlung: Abschwellende, schleimlösende Medikamente, Schmerzmittel, ggf. Antibiotika, gezielte Therapie gegen Allergien, Hausmittel wie Inhalation, Rotlicht, Nasenduschen, selten operative Eingriffe
  • Verlauf und Prognose: Die akute Form heilt nach ein bis zwei Wochen von selbst ab. Die chronische Variante kann länger als drei Monate dauern.
  • Ursachen: Meistens virale Infekte mit Schnupfen bei der akuten Form. Allergischer Schnupfen, Asthma, Unverträglichkeit gegen Medikamente, anatomische Engstellen zwischen Stirnhöhle und Nase, Nasenpolypen und rauchen können einen chronischen Verlauf begünstigen.
  • Diagnose: Untersuchung beim HNO-Arzt, Nasenspiegelung, bildgebende Verfahren, Erregerbestimmung durch einen Abstrich sowie ein Allergietest
  • Vorbeugen: Stärkung der Abwehrkräfte, Schleimhäute durch verschiedene Maßnahmen feucht halten, viel trinken und „richtig“ schnäuzen

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Was ist eine Stirnhöhlenentzündung?

Bei der Stirnhöhlenentzündung (Sinusitis frontalis) ist die Schleimhaut in der Stirnhöhle entzündet und angeschwollen. Die Stirnhöhle gehört zu den Nasennebenhöhlen. Sie befindet sich oberhalb des Nasenbeins, über den Augenbrauen. Der luftgefüllte Hohlraum (Sinus) ist in zwei Kammern geteilt, die durch eine dünne Scheidewand getrennt sind. Über enge Gänge ist die Stirnhöhle direkt mit der Nasenhöhle verbunden und wird durch diese belüftet. Im Innern ist die Stirnhöhle – wie alle anderen Nebenhöhlen – mit einer feuchten, glatten Haut ausgekleidet. Man nennt sie Schleimhaut. Diese stellt Flüssigkeit (Sekret) her, die über die Öffnungen in die Nase ablaufen kann. Aufgabe der Nasenschleimhäute ist es, die eingeatmete Luft durch die Nase zu reinigen, zu erwärmen und zu befeuchten.

Bei einer Entzündung der Nasenschleimhaut ist meist auch die Stirnhöhle betroffen, weil sie sehr nah an der Nasenhöhle liegt. Die entzündete Schleimhaut ist gleichzeitig auch angeschwollen. Das kann dazu führen, dass die Verbindung zur Stirnhöhle blockiert ist. Dadurch staut sich Flüssigkeit in den Kammern, was zu Kopfschmerzen, einer erschwerten Nasenatmung und einem Druckgefühl im Gesicht führen kann. Die Stirnhöhlenentzündung verläuft entweder akut oder chronisch und kann grundsätzlich in jedem Lebensalter auftreten. Die beiden Formen unterscheiden sich in der Dauer der Erkrankung:

  • Die akute Stirnhöhlenentzündung klingt meist nach ein bis zwei Wochen von selbst wieder ab. Oft tritt sie im Verlauf eines Virus-Infekts auf, seltener durch eine bakterielle Infektion.
  • Eine chronische Stirnhöhlenentzündung kann länger als drei Monate dauern.


Wichtig: Eine Sinusitis frontalis kann zwar auch alleine auftreten, meistens sind aber noch andere Nebenhöhlen betroffen wie die Kieferhöhlen an den Wangen, die Keilbeinhöhlen hinter den Augen oder die Siebbeinzellen zwischen den Augenhöhlen.

Stirnhöhlenentzündung: Was sind die Ursachen?

Was hat Schnupfen mit einer Entzündung der Stirnhöhle zu tun? Eine ganze Menge. Beim Schnupfen gelangen Erkältungsviren wie Corona-, Rhino- oder Adeno-Viren in die Nase. Eine verstopfte, tropfende Nase kann aber auch als „Begleiterscheinung“ einer Grippe oder seltener eines bakteriellen Infekts auftreten. Schnupfen ist in jedem Fall eine häufige Ursache der akuten Stirnhöhlenentzündung.

Beim Schnupfen sind die Nasenschleimhäute geschwollen und zähflüssiges Sekret wird gebildet. Das hat zur Folge, dass die Verbindungsgänge zwischen Nasennebenhöhlen und Nase verstopft sind. Dadurch werden die Hohlräume nur noch mangelhaft belüftet und der Schleim kann nicht abfließen. Viren oder Bakterien, die vorher durch die Öffnungen zur Nasenhöhle in die Stirnhöhle gelangt sind, werden über das Sekret nicht mehr abtransportiert. Sie können sich ungehemmt verbreiten und die Schleimhaut befallen – eine Entzündung entsteht.

Hin und wieder kann Baden im Schwimmbad eine akute Sinusitis frontalis hervorrufen, sehr selten auch Tauchgänge oder Fliegen.

Bei der chronischen Form kommen weitere Faktoren hinzu. Sie betrifft häufiger Personen, die

  • allergischen Schnupfen haben,
  • an Asthma leiden,
  • überempfindlich sind gegen Aspirin und andere Schmerzmittel,
  • anatomische Besonderheiten aufweisen (z.B. krumme Nasenscheidewand, vergrößerte Nasenmuschel, verengte Nasenhöhlengänge)
  • Nasenpolypen haben,
  • rauchen.

Eine Sinusitis frontalis läuft dann Gefahr chronisch zu werden, wenn die Stirnhöhle über lange Zeit schlecht belüftet ist, die Gänge zur Nase blockiert sind oder das Sekret dauerhaft nicht richtig abtransportiert werden kann.

Die Ursache für eine chronische Stirnhöhlenentzündung bleibt allerdings oft unklar.

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Die Behandlung: Was tun bei Stirnhöhlenentzündung?

Die Symptome einer Stirnhöhlenentzündung kann man auf verschiedene Arten therapieren: mit Hausmitteln, Medikamenten oder einem operativen Eingriff. Das hängt davon ab, ob die Sinusitis frontalis akut oder chronisch ist. Hausmittel können bei beiden Varianten die Beschwerden lindern. Bei der akuten und chronischen Stirnhöhlenentzündung kommen meistens Medikamente zum Einsatz, die die Schleimhäute abschwellen lassen. Bei der chronischen Form kann eventuell eine Operation helfen.

Hausmittel bei Stirnhöhlenentzündung: Was hilft?

Bei starken Schmerzen können Hausmittel keine medikamentöse Therapie ersetzen.

Sind die Beschwerden eher leicht bis mittelstark, haben sich diese schonenden Methoden bewährt:

  • Viel trinken: Trinken Sie mindestens 2,5 Liter pro Tag. Neben Wasser eignen sich Teesorten wie Kamille, Salbei oder Pfefferminz. Durch die Flüssigkeit löst sich das zähe Sekret und die Schleimhäute bleiben feucht.
  • Inhalieren ist bei Stirnhöhlenentzündung eine bewährte Methode, um die Schleimhäute im oberen Atemtrakt gezielt zu befeuchten, hartnäckigen Schleim zu lösen und die Nase zu reinigen. Hierfür kommen zwei unterschiedliche Anwendungen infrage:
    • Für Dampfinhalationen gießen Sie etwa zwei Liter heißes (nicht kochendes!) Wasser in eine große Schüssel. Geben Sie entweder zwei bis drei Beutel Salbei- oder Kamillentee hinzu oder zwei Tropfen eines ätherischen Öls (Eukalyptus, Thymian oder Pfefferminz). Sie benötigen ein Handtuch, das Ihren Kopf über der Schüssel gut bedeckt. Beugen Sie sich über die Schüssel. Aber Vorsicht, nicht zu tief wegen des heißen Wassers – und atmen Sie die Dämpfe ein, abwechselnd durch Mund und Nase für etwa 15–20 Minuten. Alternativ eignen sich spezielle Inhalatoren mit einem Mund-Nasen-Aufsatz aus der Apotheke.
    • Wenn Sie Kochsalzlösung inhalieren möchten, eignen sich so genannte Vernebler aus der Apotheke oder Nasenduschen. Dafür lösen Sie einen Teelöffel Kochsalz in einem Liter lauwarmen Wasser auf. Die Kochsalzlösung inhalieren Sie dann mit dem Vernebler über die Nase oder Sie befüllen damit die Nasendusche und spülen gut durch.
  • Bestrahlen mit Infrarotlicht: Rotlicht ist bei Stirnhöhlenentzündung deshalb wohltuend, weil die Wärme den Entzündungsverlauf vorantreibt. Das wiederum führt eine schnellere Heilung herbei. Richten Sie die Infrarotlampe auf die entzündeten Nebenhöhlen. Eine entsprechende Lampe erhalten Sie in der Apotheke oder Drogerie.
  • Kopf höher legen: Erhöhen Sie nachts das Kopfteil Ihres Bettes ein wenig oder legen Sie Ihren Kopf auf mehrere Kissen. So kann das Sekret besser abfließen.

Wichtig: Bei chronischen Stirnhöhlenentzündungen können Hausmittel zwar die Symptome verbessern, aber nicht die Ursachen bekämpfen.

Medikamente bei Stirnhöhlenentzündung

Eine medikamentöse Behandlung zielt darauf ab, die Schwellung der Schleimhäute abzumildern und angestautes Sekret wieder zu verflüssigen, sodass es abfließen kann. Auch wenn Schmerzen aufkommen, können einige Medikamente helfen.

Bei einer akuten Stirnhöhlenentzündung reichen oft Nasensprays oder -tropfen. Sie sorgen dafür, dass die Blutgefäße sich verengen und das Gewebe wieder abschwillt. So kann sich der Schleim lösen und Betroffene können wieder frei durchatmen. Allerdings sollten Erkrankte abschwellende Nasensprays nur für maximal sieben bis zehn Tage verwenden, bei einer chronischen Form raten Ärzte ganz davon ab. Der Grund ist, dass dieses Arzneimittel süchtig machen kann. Kortisonhaltige Sprays werden häufig im Falle einer chronischen Sinusitis verschrieben. Sie sind oft das einzige Mittel, das die dauerhaften Symptome lindern kann. Entzündliche Prozesse können mit den Sprays meist eingedämmt werden. Hochdosiert und bei langer Anwendung kann Kortison allerdings mit starken Nebenwirkungen verbunden sein.

Alternativ bieten sich Sprays mit Meerwasser an. Sie sind wesentlich milder, reinigen ebenfalls die Atemwege und bergen keinerlei Suchtgefahr. Auch Schleimlöser sind für verstopfte Stirnhöhlen eine gute Ergänzung. Die Wirkstoffe – ob chemisch oder pflanzlich – verflüssigen das Sekret, sodass der Körper es besser abtransportieren kann.

Gegen starke Kopf- oder Gesichtsschmerzen bei einer Stirnhöhlenentzündung hilft vor allem Ibuprofen. Das Schmerzmittel hat zusätzlich eine abschwellende und entzündungshemmende Wirkung. Auch Arzneien mit den Wirkstoffen Acetylcystein (ACC) oder Paracetamol können Schmerzen mildern.

Antibiotika hingegen sind bei einer Stirnhöhlenentzündung nur dann sinnvoll, wenn es sich um eine eitrige Entzündung handelt, ausgelöst durch Bakterien (häufig Pneumokokken oder Haemophilus). Das Medikament wirkt nicht bei Erkrankungen, die durch einen viralen Infekt verursacht werden, was aber in der Regel der Fall ist.

Ohne Medikamente heilt die Sinusitis frontalis innerhalb von ca. zwei Wochen ab.

In zwei Drittel der Fälle steckt bei einem chronischen Krankheitsverlauf eine Allergie hinter der Entzündung. Dann gilt es zuerst, den Auslöser für die allergische Reaktion zu meiden. Gelingt das nicht, kommen Antihistaminika zum Einsatz oder eine spezielle Immuntherapie, die Hyposensibilisierung. Bei dieser Langzeit-Behandlung wird der Allergiker an den reizauslösenden Stoff nach und nach gewöhnt.

Ein neuer Ansatz ist eine Therapie mit Antikörpern (Biologika). Diese Antikörper sind den körpereigenen Abwehrzellen sehr ähnlich und daher gut verträglich. Sie hemmen gezielt die Mechanismen des Immunsystems, die eine Entzündung der Nasenschleimhaut herbeiführen. Der große Vorteil: So wird die Ursache der Stirnhöhlenentzündung bekämpft und nicht nur die Symptome. Verabreicht werden die Biologika durch eine Spritze unter die Haut.

OP bei Stirnhöhlenentzündung

Verbessern Medikamente oder Hausmittel die Beschwerden nicht und ist der Krankheitsverlauf bereits chronisch, können Ärzte die Stirnhöhlenentzündung operieren. Aber keine Sorge: Chirurgische Eingriffe sind selten notwendig. Der HNO-Arzt wird Sie über den Ablauf und mögliche Risiken in einem Vorgespräch aufklären. In folgenden Fällen ist eine Operation ratsam:

  • Anatomische Engstellen liegen vor
    Eine krumme Nasenscheidewand, große Schleimhautwucherungen (Polypen) oder Engstellen zwischen Nasen- und Stirnhöhle verhindern eine gute Belüftung der Stirnhöhle. Durch eine OP können solche anatomischen Besonderheiten korrigiert bzw. entfernt werden. Das lindert zwar die Symptome, ganz weg sind sie leider in vielen Fällen nicht. Der große Vorteil ist aber, dass Medikamente oder Salzlösungen nach einer OP leichter in die Nasennebenhöhlen gelangen können und somit besser wirken.
  • Abschwellende Nasensprays oder -tropfen helfen nicht mehr
  • In dem Fall kann der HNO-Arzt den Patienten mit Watteeinlagen (genannt: hohe Einlagen) behandeln. Hierfür tränkt er ein Wattestück mit abschwellenden Medikamenten und schiebt es für einige Minuten in den mittleren Nasengang. Dieser ist direkt mit der Stirnhöhle verbunden. Die Arzneien können nun gezielt an Ort und Stelle wirken.
  • Beschwerden halten trotz Behandlung wochenlang an
  • Selten kommt eine Stirnhöhlenpunktion oder eine Beck-Bohrung infrage. Bei der Punktion sticht der Arzt mit einer Nadel in die Stirnhöhle, bei der Bohrung öffnet er die Stirnhöhle mit einem Bohrer.  Über die entstehenden Öffnungen saugt der Mediziner festsitzendes Sekret und Eiter ab. Anschließend spült er die Stirnhöhle mit einer Antibiotika-Lösung aus.

Stirnhöhlenentzündung während der Schwangerschaft

Schwangere sind besonders anfällig für Stirnhöhlenentzündungen, weil bei ihnen die Schleimhaut der oberen Atemwege häufig anschwillt. Es werden vor allem Hausmittel empfohlen und einige niedrig dosierte Medikamente. Werdende Mütter sollten die Entzündung unbedingt auskurieren! Nasensprays mit dem Provitamin Dexpanthenol bieten sich an, weil sie die Schleimhäute befeuchten – ohne Nebenwirkungen. Auch milde Nasensprays mit geringem Kortisonanteil können nach den ersten drei Schwangerschaftsmonaten infrage kommen, weil sie nur lokal in der Nase wirken. Hausmittel wie Inhalieren, Infrarotlicht oder Kräutertees sind völlig unbedenklich und können bei der Genesung unterstützen.

Symptome der Stirnhöhlenentzündung

Die Symptome einer akuten Stirnhöhlenentzündung unterscheiden sich ein wenig von den Symptomen einer chronischen Stirnhöhlenentzündung.

Akute Form:

Häufige Krankheitszeichen bei einer Stirnhöhlenentzündung sind Kopfschmerzen, pulsierend oder stechend, meistens hinter der Stirn. Begleitet wird das Kopfweh von einem Druckgefühl im Gesicht, vor allem, wenn sich Betroffene nach vorne beugen. In einigen Fällen können die entstehenden Schmerzen einer Stirnhöhlenentzündung auch bis zu den Augen ausstrahlen, seltener zu den Zähnen. Ein typisches Anzeichen ist außerdem heftiger Schnupfen, mit dem eine verstopfte Nase, eitriges Sekret sowie ein verminderter Geruchs- und Geschmackssinn einhergehen. Weitere Erkältungssymptome wie Husten, Halsschmerzen oder Fieber können ebenfalls auftreten. Auch Schwindel gehört bei einer Stirnhöhlenentzündung dazu. Generell fühlen sich Erkrankte abgeschlagen und müde.

Chronische Form:

Die Anzeichen einer Stirnhöhlenentzündung mit chronischem Verlauf sind weniger stark, dafür ziehen sie sich aber über Wochen und tauchen eventuell mehrmals im Jahr auf. Dazu gehören Druckgefühle im Kopf, eine langanhaltende erschwerte Nasenatmung oder Abgeschlagenheit. Die typischen Stirnkopfschmerzen beispielweise treten seltener auf oder fehlen ganz.

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Stirnhöhlenentzündung: Wann zum Arzt?

Zuerst fühlt es sich an wie ein gewöhnlicher Schnupfen mit einer verstopften und verschleimten Nase und Abgeschlagenheit. Doch dann zeigen sich noch weitere Anzeichen, die sich in Art der Beschwerden, Verlauf und Dauer von einer normalen Erkältung unterscheiden. Bei untenstehenden Symptomen sollten Sie in jedem Fall einen Arzt aufsuchen:

Beschwerden

Es kommen noch Kopfschmerzen, Schwindel und ein unangenehmes Druckgefühl im Gesicht hinzu, das sich vor allem beim Bücken oder Aufstehen zeigt. Sie haben Fieber, das länger als drei Tage anhält, immer wiederkommt oder sogar auf über 39 Grad ansteigt.

Verlauf

Trotz Nasenspray, Schleimlösern & Co. verbessern sich die Beschwerden nicht – im Gegenteil, die Symptome werden immer schlimmer.

Dauer

Eine erschwerte Nasenatmung und vermehrtes Sekret klingen nicht nach wenigen Tagen ab. Halten die Symptome länger an, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

Welcher Mediziner kommt nun in Betracht, um die aufgetretenen Symptome abzuklären? Bei einer Stirnhöhlenentzündung ist ein HNO-Arzt der richtige Ansprechpartner. Er kann beurteilen, ob sich bereits eine Sinusitis frontalis entwickelt hat und gegebenenfalls eine geeignete Behandlung einleiten.

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Stirnhöhlenentzündung: Diagnose

Zur Diagnose einer Stirnhöhlenentzündung wird der Arzt nach den Symptomen fragen – etwa nach Kopfschmerzen, verstopfter Nase oder Riech- und Geschmacksstörungen. Durch Abklopfen im Gesicht prüft er, ob die typischen Schmerzen bestehen. Meistens soll sich der Patient noch nach vorne beugen oder auf einem Bein hüpfen. Während dieser Tests zeigt sich, ob die Symptome stärker werden. Wenn ja, ist das ein Hinweis auf eine Sinusitis frontalis. Anschließend folgt eine genaue Untersuchung des Patienten. Dafür kommen verschiedene Geräte und Techniken infrage:

Nasenspiegelung

Mithilfe eines schlauchförmigen Instruments mit eingebautem Licht und einer Kamera (Rhinoskop) kann der Mediziner checken, ob die Nasenschleimhaut geschwollen ist und ob sich Eiter im mittleren Nasengang befindet. Beides deutet auf eine Stirnhöhlenentzündung hin.

Computertomographie (CT) oder Röntgenaufnahme

Bringt die Nasenspiegelung den Arzt nicht weiter, kann er die Stirnhöhle sowie das Naseninnere anhand von CT- und Röntgenbildern genauer beurteilen.

Abstrich

Mit einem sterilen Tupfer kann der Mediziner einen Abstrich des Nasensekrets vornehmen. Dadurch kann er den Erreger (Viren oder Bakterien) genau bestimmen. Das ist wichtig für eine eventuelle Gabe von Antibiotika.

Allergietest

Liegt eine chronische Stirnhöhlenentzündung vor, kann ein Allergietest sinnvoll sein. Denn in den meisten Fällen ist eine Allergie die Ursache für die Entzündung.

Wichtig: Andere Ursachen wie Migräne oder Störungen des Gesichtsnervs muss der Arzt bei der Diagnose ausschließen. Der Grund: Beide Krankheiten können Schmerzen im Stirnbereich verursachen.

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Stirnhöhlenentzündung: Dauer und Verlauf

Je nachdem, um welche Form der Stirnhöhlenentzündung es sich handelt – die chronische oder akute – kann die Erkrankung unterschiedlich lange andauern und verlaufen.

Die akute Stirnhöhlenentzündung kann zwar mehrfach im Jahr auftreten, sie klingt aber meist nach ein bis zwei Wochen von selbst wieder ab. Oft tritt sie im Verlauf eines Virus-Infekts auf, seltener durch eine bakterielle Infektion.

Als chronisch wird eine Sinusitis frontalis bezeichnet, wenn die Symptome länger als drei Monate anhalten und/oder öfter als viermal pro Jahr wiederkehren. Diese fast dauerhafte Entzündung der Nasenschleimhäute macht in jedem Fall Beschwerden, die Schmerzen sind aber nicht so stark ausgeprägt wie bei der akuten Variante. Etwa elf Prozent der Europäer leiden darunter. Anatomische Besonderheiten wie Wucherungen der Schleimhaut oder eine krumme Nasenscheidewand sowie Heuschnupfen und andere Allergien können einen chronischen Verlauf begünstigen.

Ohne eine Behandlung mit Medikamenten, Hausmitteln und anderen Therapien, die der Facharzt verschreibt, kann eine Stirnhöhlenentzündung zu Komplikationen führen. Eine mögliche Folge ist, dass die Sinusitis frontalis chronisch wird. Ist die Erkrankung besonders stark ausgeprägt, können sich die entzündlichen Prozesse auf andere Regionen ausbreiten, beispielsweise in Form von Abszessen um die Augenhöhlen herum oder eine Hirnhautentzündung hervorrufen. Eine andere mögliche Komplikation wäre, dass die Stirnhöhlenentzündung zu einer Knochenmarkentzündung des Stirnbeins (Stirnbeinosteomyelitis) geführt hat.

Stirnhöhlenentzündung vorbeugen

Wenn anatomische Gegebenheiten wie eine krumme Nasenscheidewand der Grund dafür sind, warum Betroffene an wiederkehrenden Stirnhöhlenentzündungen leiden, könnte eine Operation Abhilfe schaffen. Denn durch die verengten Öffnungen zur Nasenhöhle steigt das Risiko, dass sich eine Entzündung schnell im Nasen-Rachen-Raum ausbreitet. Damit das nicht passiert, sollten Erkältungen zügig behandelt werden.

Um Infekten und damit auch Stirnhöhlenentzündung langfristig vorzubeugen, sind die folgende Tipps hilfreich – vor allem in der kälteren Jahreszeit, wenn trockene Heizungsluft die Schleimhäute reizt:

  • Abwehrkräfte stärken mit ausgewogener Ernährung, viel Bewegung an der frischen Luft, regelmäßigen Wechselduschen und Saunabesuchen.
  • Viel trinken, mindestens 1,5 bis 2 Liter pro Tag. Das hält die Schleimhäute feucht und den Schleimfluss dünnflüssig.
  • Die Nase spülen, am besten täglich. Dafür eignen sich Nasenduschen mit Meersalzlösung, um die Nasenschleimhaut zusätzlich feucht zu halten und die Nase zu reinigen.
  • Auch Wannenbäder mit ätherischen Ölen beruhigen die Schleimhäute.
  • Richtig schnäuzen bei Schnupfen ist wichtig: Ein Nasenloch zuhalten und dann vorsichtig putzen. So gelangt der Schleim nicht in die Nebenhöhlen. Noch besser ist – entgegen häufigen Meinungen – den Nasenschleim hochzuziehen.
Quellen
  • Online-Informationen Deutscher Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte e. V.: www.hno-aerzte-im-netz.de; Abruf: 27.11.2023
  • Online-Informationen Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz Österreich: www.gesundheit.gv.at; Abruf: 26.11.2023
  • Online-Informationen Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de; Abruf: 26.11.2023
FOCUS-Gesundheit 01/24 – Einfach besser leben 2024

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FOCUS-Gesundheit 01/2024

Einfach besser leben 2024
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Dieser Artikel enthält allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder –behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Den passenden Arzt finden Sie über unser Ärzteverzeichnis.

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Dr. Andrea Bannert

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