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Verhütung – von Pille bis Kondom

Mit oder ohne Hormone? Dauerhaft oder nur kurzfristig? Und vor allem: Wie sicher soll es sein? Bei der Wahl des passenden Verhütungsmittels stellen sich viele Fragen. Ein Überblick

Veröffentlicht: 2018-03-23T12:23:39+01:00

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Inhaltsverzeichnis

© Dreet Production/Mito Images/mauritius images

Die eine perfekte Verhütungsmethode für alle gibt es nicht. Zu sehr beeinflussen verschiedene individuelle Ansprüche und Vorlieben die Wahl des Mittels. Wichtige Kriterien für die Entscheidung sind die jeweilige Lebenssituation, das Alter, die Art der Beziehung, Wünsche beim Sex, persönliche Einstellungen und natürlich die Sicherheit der gewählten Methode.

Der sogenannte Pearl-Index, benannt nach dem Wissenschaftler Raymond Pearl, hilft dabei zu beurteilen, wie sicher ein Verhütungsmittel ist. Verwenden 100 Frauen ein Jahr lang eine Methode und werden drei Frauen schwanger, liegt der Pearl-Index bei drei. Je niedriger der Pearl-Index, desto sicherer die Verhütungsmethode.

Verhütung ohne Hormone

Kupferspirale

Ein T-förmiges Kunststoffstäbchen wird in die Gebärmutterhöhle eingesetzt. Um das Stäbchen ist ein dünner Kupferfaden gewickelt, der Kupferionen absondert. Diese hemmen die Beweglichkeit von Spermien in Eileitern und Gebärmutter. Die Spirale kann bis zu fünf Jahre im Körper bleiben.

  • Pearl-Index: ca. 0,3 - 0,8
  • Vorteile: Kaum Anwendungsfehler möglich.
  • Nachteile: Nicht zu empfehlen bei starken Regelblutungen oder Kupferallergie. Bei Frauen mit gutartigen Muskelknoten (Myomen) kann das Einsetzen schwierig sein. Ungeeignet für Frauen, die Entzündungshemmer oder Cortison einnehmen.

Sterilisation

Das Durchtrennen der Samenleiter (beim Mann) oder der Eileiter (bei der Frau) ist eine langfristige Methode. Bei Männern ist der Eingriff weniger risikoreich, sicherer und billiger.

  • Pearl-Index: ca. 0,1 - 0,3
  • Vorteile: Kommt ohne Kupfer und Hormone aus, wirkt dauerhaft.
  • Nachteile: Schwierig rückgängig zu machen, vor allem bei Frauen.

Kondom / Diaphragma

Das Kondom fängt die Spermien auf, das Diaphragma verschließt den Muttermund. Meist wird es in Kombination mit spermienabtötendem Gel (Spermizid) verwendet. Ein Kondom schützt vor sexuell übertragbaren Krankheiten.

  • Pearl-Index: je nach Methode ca. 2 - 12
  • Vorteile: Beide Methoden kommen ohne Kupfer und Hormone aus.
  • Nachteile: Kondom kann abrutschen, reißen oder allergische Reaktionen auslösen. Handhabung des Diaphragmas bedarf der Übung und kann zu lokalen Reizungen führen.

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Hormonelle Verhütung

Zur hormonellen Verhütung werden hauptsächlich zwei Arten von Hormonen eingesetzt: Östrogene und Gestagene. Letztere sorgen dafür, dass der Zervixschleim zäh und für Spermien schwer passierbar ist. Die Gebärmutterschleimhaut wird außerdem nicht dick genug für eine Einnistung. Manche Gestagene stören auch den Eisprung. Östrogene in Verhütungsmitteln verhindern das Reifen des Eibläschens und den Eisprung

Kombinationspille, Pflaster und Ring

Alle Varianten enthalten Östrogene und Gestagene, die der Körper über den Magen-Darm-Trakt, die Haut oder die Vaginalschleimhaut aufnimmt.

  • Pearl-Index: je nach Methode ca. 0,1 - 0,9
  • Vorteile: Die Regel wird häufig kürzer und schwächer.
  • Nachteile: Erhöhtes Thromboserisiko vor allem bei Frauen über 35, Raucherinnen, Bluthochdruck- oder Diabetes-Patientinnen sowie bei familiär erhöhtem Thromboserisiko oder nach einem Schlaganfall.

Minipille

Eine siebentägige Pillenpause gibt es bei der Minipille, die ohne Östrogene auskommt, nicht. Der Körper steuert das Einsetzen der Menstruation selbst.

  • Pearl-Index: ca. 0,14 - 3
  • Vorteile: Gut für Frauen mit hohem Thromboserisiko, die östrogenfrei verhüten sollten.
  • Nachteile: Die Einnahme zur exakt gleichen Uhrzeit erfordert viel Disziplin.

Hormonspirale

In der Gebärmutterhöhle gibt die T-förmige Spirale Gestagene ab. Je nach Modell bleibt die Spirale drei bis fünf Jahre in der Gebärmutter.

  • Pearl-Index: ca. 0,1
  • Vorteile: Geringe Thrombosegefahr, häufig abgeschwächte oder ausbleibende Regelblutung. Kaum Anwendungsfehler möglich.
  • Nachteile: Bei Frauen mit gutartigen Muskelknoten (Myomen) kann das Einsetzen schwierig sein.

Hormonimplantat

Der Gynäkologe setzt ein Depotstäbchen unter die Haut am Oberarm. Drei Jahre lang sondert das Stäbchen Gestagene ab.

  • Pearl-Index: ca. 0 - 0,08
  • Vorteile: Eignet sich für Frauen, die keine Östrogene einnehmen dürfen.
  • Nachteile: Schmierblutungen treten nach dem Einsetzen häufig auf.

 

Dies ist eine gekürzte Fassung. Den vollständigen Text sowie viele weitere Artikel mit Tipps zur Gesunderhaltung des weiblichen Körpers finden Sie in FOCUS-GESUNDHEIT Nr. 47 „Die gesunde Frau“ – als Print-Heft oder Digital-Ausgabe.

 

Foto: Dreet Production/ Mito Images/ mauritius images

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