
© puhhha / Getty Images
Vierhunderteins, vierhundertzwei, vierhundertdrei – bei manchen Menschen nimmt das Schäfchen zählen gar kein Ende. Sie liegen stundenlang wach, ehe sie in einen unruhigen Schlaf fallen. 47 Prozent der Frauen und 30 Prozent der Männer gaben in einer Umfrage von Oktober 2016 an, dass sie schlecht einschlafen. Stress und psychische Belastungen gelten als die häufigsten Auslöser.
Oft spielen aber auch andere Faktoren eine Rolle, zum Beispiel Geräusche, später Koffeinkonsum, Nachtarbeit oder unregelmäßige Schlafenszeiten. Solche Störer lassen sich meist beseitigen. Die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin empfiehlt verschiedene Maßnahmen der Schlafhygiene.
Schritt 1: Schlafumgebung
Das Bett sollte bequem, der Raum ruhig und abgedunkelt und die Temperatur eher kühl als warm sein. Experten empfehlen etwa 15 bis 18 Grad Celsius. Kurzes Lüften vor dem Zubettgehen bringt frische Luft ins Zimmer.
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Schritt 2: Bewegung
Regelmäßiger Sport fördert den Schlaf. Ein gesundes Mittelmaß ist entscheidend: Zu viel Belastung kurz vor der Bettruhe hat ebenso negative Auswirkungen wie gar keine Bewegung tagsüber.
Schritt 3: Stress
Wer tagsüber zu viele Probleme zu stemmen hat, der findet auch nachts keine Ruhe. Ein bewusster Umgang mit den eigenen Belastungen und ein fester Wille zur Problemlösung wirken sich positiv aus: Mit der Entspannung kommt auch der Schlaf. In schwierigen Fällen kann auch professionelle Unterstützung helfen.
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Schritt 4: Suchtmittel
Kaffee, Zigaretten, Alkohol – was manch einem tagsüber kleine Freuden bereiten kann, hält wach in der Nacht. Koffeinhaltige Getränke sollten spätestens vier Stunden vor dem Schlafengehen konsumiert werden. Raucher, die ihre Sucht überwinden, schlafen nachweislich schneller ein und wachen seltener auf – die Entzugserscheinungen in der Nacht fallen weg. Alkohol setzt zwar die Hirnaktivität herab und hilft so manchmal beim Einschlafen. Die Ruhe ist aber nicht von Dauer: Es kommt zu Schlafunterbrechungen und frühem Aufwachen.
Vier Tipps für besseren Schlaf
Regeln der Schlafhygiene
- Wenn möglich, jeden Tag um dieselbe Zeit aufstehen
- Nur Schlafengehen, wenn Sie wirklich müde sind
- Entspannungsfördernde Schlafrituale vor dem Zubettgehen durchführen
- Regelmäßig Sport treiben
- Vier Stunden vor dem Schlafen keinen Koffein zu sich nehmen
- Keine Zigarette kurz vor der Bettruhe
- Mittagsschlaf vermeiden
- Alkoholkonsum reduzieren oder ganz verzichten, vor allem bei Schlafstörungen
- Vorsichtig mit Schlaftabletten umgehen bzw. am besten ganz meiden
Tipps für einen gesunden Schlaf (Unser Podcast für ein gutes Körpergefühl – Folge #1)
Zu Gast im Podcast:
Ingo Fietze, Schlafmediziner, Charité BerlinIn unserer ersten Folge dreht sich alles um den gesunden Schlaf.
Wir sprechen mit Ingo Fietze darüber, was man tun kann, wenn man abends schlecht in den Schlaf findet oder mitten in der Nacht aufwacht und nicht mehr richtig einschlummern kann. Er erklärt uns, warum ausreichend Schlaf so wichtig ist und welche keinen Helferlein (Apps, Kopfkissensprays, Tracker und Co.) wirklich nützlich sind. Außerdem verrät er, wie ein Tag richtig gestaltet sein sollte, damit sich Körper und Gehirn nachts optimal erholen.