Der eine schläft bereits um 21 Uhr auf dem Sofa ein, während der andere erst nach Mitternacht Schlaf findet – und dann eventuell auch nur mit Ohropax und Schlafmaske. Unterschiedliche Schlafgewohnheiten und -rhythmen können in einer Beziehung schnell zum Streitpunkt werden. Der amerikanische Arzt Michael Breus, bekannt als der Schlafdoktor, kennt dieses Problem von seinem Arbeitsalltag. Ihm zufolge seien 35 bis 40 Prozent der Paare bezüglich ihres Schlafverhaltens nicht kompatibel. Dafür macht er auch unterschiedliche Chronotypen von Personen verantwortlich – die klassischen Frühaufsteher und Nachteulen beispielsweise. Damit Paare sich nicht darüber entfremden, dass sie nicht miteinander schlafen können, verrät er einige Tricks.
Gemeinsame Bettzeit
Damit niemand alleine einschlafen muss, probieren Sie trotz unterschiedlicher Rhythmen gemeinsam ins Bett zu gehen. Tipps für denjenigen, der länger wach bleibt:
- Legen Sie sich auf die Decke. Wenn Sie wieder aufstehen, stören Sie so weniger.
- Benutzen Sie Kopfhörer, wenn Sie etwas auf dem Handy oder Tablet anschauen.
- Installieren Sie einen BlaulichtFilter für die Geräte. Schalten Sie die Helligkeit auf die niedrigste Stufe.
- Verwenden Sie ein kleines Buch Licht, wenn Sie noch lesen möchten.
- Wenn Sie wieder aufstehen wollen, warten Sie bis Ihr Partner mindestens zehn Minuten geschlafen hat.
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Wochenrhythmus
Versuchen Sie, mit Ihrem Partner einen Kompromiss zu schließen: An den Wochenenden gemeinsam zu Bett gehen, unter der Woche verfolgt jeder seinen individuellen Schlafrhythmus.
Betten-Check
Überprüfen Sie, ob Ihr Bett nicht vielleicht die Schlafprobleme verschlimmert. Manche Matratzen übertragen die Bewegung auf der einen Seite leicht auf die andere. Dreht sich einer die ganze Nacht hin und her, kann das auch den Schlaf der anderen Person stören.
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Tägliches Update
Wenn dank unterschiedlicher Schlafzeiten die klassischen Bettgespräche über den Tag und das Erlebte wegfallen, müssen Sie das an anderer Stelle nachholen. Beziehungsweise vorarbeiten – nehmen Sie sich nach dem Abendessen etwa eine Stunde Zeit, um gemeinsam die wichtigsten Dinge des Tages durchzusprechen.
Schnarchstopp
Schnarchen ist extrem nervig und kann den Bettnachbarn unter Umständen die ganze Nacht wachhalten. Wenn Sie nicht wollen, dass Ihr Partner ins Nachbarzimmer umziehen muss, werden Sie aktiv. Ein Besuch im Schlaflabor kann helfen, der Ursache des Schnarchens auf den Grund zu gehen.
Tipps für einen gesunden Schlaf (Unser Podcast für ein gutes Körpergefühl – Folge #1)
Zu Gast im Podcast:
Ingo Fietze, Schlafmediziner, Charité BerlinIn unserer ersten Folge dreht sich alles um den gesunden Schlaf.
Wir sprechen mit Ingo Fietze darüber, was man tun kann, wenn man abends schlecht in den Schlaf findet oder mitten in der Nacht aufwacht und nicht mehr richtig einschlummern kann. Er erklärt uns, warum ausreichend Schlaf so wichtig ist und welche keinen Helferlein (Apps, Kopfkissensprays, Tracker und Co.) wirklich nützlich sind. Außerdem verrät er, wie ein Tag richtig gestaltet sein sollte, damit sich Körper und Gehirn nachts optimal erholen.