Wird ein Kind krank, stehen Eltern oft vor einer schwierigen Aufgabe: Wie bringen sie ihren Schützling dazu, die notwendigen Medikamente zu sich zu nehmen? Bitterschmeckende Säfte mögen die Kleinen gar nicht gern – ein ganz normaler Schutzmechanismus des Körpers, der bittere Geschmäcker mit giftigen Substanzen assoziiert. Dass es nun einmal wichtig ist, die ungeliebte Medizin zu schlucken, verstehen Säuglinge natürlich noch nicht. Verzweifeln Sie nicht – wir zeigen Ihnen vier hilfreiche Tricks.
Hilfsmittel nutzen
Um flüssige Medikamente richtig zu dosieren, benutzen Sie am besten eine Spritze ohne Nadel. Ess- oder Teelöffel sind meist zu ungenau. Mit der Spritze können Sie die Arznei relativ einfach an Ort und Stelle bringen: Halten Sie das Kind in einem 45-Grad-Winkel, um Verschlucken vorzubeugen, und stützen Sie das Köpfchen. Spritzen Sie das flüssige Medikament in kleinen Portionen auf den hinteren, seitlichen Teil der Zunge, empfiehlt Matthias Wilken, Apotheker beim Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie. Geben Sie das Medikament nicht in die Wangentasche oder direkt in den Hals.
Falls es nicht auf Anhieb funktioniert mit der Spritze, können Sie den Sauger eines Trinkfläschchens darüber stülpen und das dem Kind anbieten. Die Form löst in der Regel einen Saugreflex aus.
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Bitteres überdecken
Um den unangenehmen Geschmack eines Medikaments für die Kleinen erträglicher zu machen, können Sie diese mit etwas angenehmerem mischen: zum Beispiel Apfelmus, Pudding oder Joghurt. Etwas Milch oder Fruchtsaft im Anschluss können auch helfen, den unangenehmen Geschmack loszuwerden.
Versichern Sie sich allerdings vorher, ob die Arznei möglicherweise nicht mit bestimmten Lebensmitteln eingenommen werden darf. Manche Antibiotika verlieren etwa beim Verzehr von Milch-Produkten ihre Wirkung.
Richtig einführen
Bei Kleinkindern und Babys sind Zäpfchen ein beliebtes Arzneimittel – zumindest bei den Erwachsenen. Wenn Sie Ihrem Kind ein Zäpfchen geben müssen, ist direkt nach dem Stuhlgang ein guter Zeitpunkt. Tipp von Apotheker Wilken: Damit es nicht direkt wieder hinausgleitet, sollten Sie es mit dem stumpfen Ende voran einführen. Drücken Sie die Pobacken danach leicht zusammen. Verzichten Sie auf Cremes oder Lotionen, um das Zäpfchen gleitfähiger zu machen. Im Zweifelsfall kann es so seine Wirkung verlieren. Alternativ können Sie das Zäpfchen kurz unter warmes Wasser halten.
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Sparsam cremen
Babyhaut ist viel empfindlicher als die von Erwachsenen. Damit wird sie auch durchlässiger für die Wirkstoffe von Arznei-Salben. Tragen Sie diese deshalb nur sehr sparsam auf. Benutzen Sie außerdem ausschließlich Präparate, die für Säuglinge entwickelt wurden. Das gleiche gilt für Cremes, die keine Medikamente enthalten, z.B. Feuchtigkeitscremes.