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Verspannungen im Nacken lösen

Dauerhaftes Anstarren des Smartphones, schlechte Haltung, Stress – Nackenschmerzen sind schnell entstanden. Damit die Probleme nicht dauerhaft bleiben, sollten Sie frühzeitig aktiv werden

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© Shutterstock

Das Smartphone vibriert in der Hosentasche. Ein routinierter Wisch, ein schneller Blick aufs Display, längst ist das ein Alltagsritual. Rund 214-mal greift ein durchschnittlicher Nutzer am Tag zum Handy. Drei Stunden und 16 Minuten starrt so jeder von uns angestrengt auf ein kleines Display. Darunter leiden nicht nur die Augen, sondern vor allem der Nacken.

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„Wird der Kopf stark nach vorn gebeugt, muss die Nackenmuskulatur eine Last von 20 bis 25 Kilogramm halten“, erklärt Bernd Kladny, Chefarzt der Abteilung Orthopädie und Unfallchirurgie an der Fachklinik Herzogenaurach. „Für den Nacken ist das so, als würde ein Kasten voller Wasserflaschen an ihm hängen, während er bei aufrechter Haltung nur das Gewicht des Kopfes von sechs Kilogramm balancieren muss.“ Das Phänomen Handy-Nacken ist nur die jüngste Ausprägung eines altbekannten Problems: Schlechte Haltung und einseitige Belastung schaden der empfindlichen Halswirbelsäule.

Jeder zweite Erwachsene in Deutschland leidet mindestens einmal im Jahr unter Nackenschmerzen. In der Physiotherapie lernen Patienten, wie sie die Haltung im Alltag verbessern und den Nacken durch kleine Übungen zwischendurch entlasten. „Wenn Verspannungen Schmerzen bereiten, tendiert man fälschlicherweise dazu, die betroffene Stelle ruhig zu halten, statt sie zu aktivieren und die Muskeln zu lockern“, erklärt Orthopädie- Professor Kladny. „Die Nerven um das eingeschränkte Gelenk lösen Alarm im Körper aus, und es entstehen weitere Verspannungen.“ Meist klingen die Schmerzen nach einer Zeit von allein wieder ab.

Dauer und Ursache der Schmerzen bestimmen die Behandlung

Bewegung und Wärmepackungen können die Genesung beschleunigen. Auch entzündungshemmende Medikamente bringen kurzfristig Linderung. Muskeln, die dauerhaft verspannt sind, sollten in der Physiotherapie gedehnt und gekräftigt werden. Die Behandlung richtet sich nach Dauer und Ursache der Schmerzen. Sind die Beschwerden akut oder chronisch? Ist eine muskuläre Spannung oder Stress der Auslöser? Gibt es ein spezifisches Problem wie einen Wirbelbruch, der nach schnellen Maßnahmen verlangt? „Jedes Leiden muss individuell betrachtet und behandelt werden “, sagt Nacken-Experte Kladny. „Erst nach Patientengespräch und körperlicher Untersuchung kann der Orthopäde eine Verdachtsdiagnose stellen, auf die dann entweder weitere diagnostische Verfahren oder schon die passende Therapie folgen.“

So unterschiedlich die jeweiligen Befindlichkeiten und Bedürfnisse auch sein mögen – es gibt eine große Gemeinsamkeit: Regelmäßige Bewegung und die richtige Haltung sind maßgeblich, um einen sensiblen Nacken zu stärken. Um dem Nacken etwas Gutes zu tun, lohnt es sich, auf die eigene Haltung zu achten. Wie krumm hänge ich auf meinem Schreibtischstuhl? Muss ich den Kopf wirklich so weit nach vorn beugen, um auf mein Handy zu schauen? Meist fällt die Entlastung dann ganz leicht: Rücken und Kopf aufrichten, Schultern zurücknehmen und das Smartphone einfach etwas weiter weg vom Körper halten.

Erinnerung: Sitzposition kontrollieren

Damit solche Entlastungsmaßnahmen auch im stressigen Büroalltag nicht untergehen, rät Physiotherapeut Kay Bartrow, einen kleinen Erinnerungszettel an den Monitor zu kleben und immer wenn der Blick darauf fällt, die Sitzpose zu kontrollieren. Um den Effekt zu bewahren, lohnt es sich, etwa alle zwei Wochen die Farbe des Post-its zu ändern – so gewöhnt sich das Auge nicht zu sehr an den Anblick. „Der Trick funktioniert auch super, um kleine Übungen in den Arbeitstag einzubauen“, sagt Bartrow. Regelmäßige Bewegung ist wohl die wichtigste, wenngleich für manchen auch die am schwersten umzusetzende Maßnahme gegen Nackenprobleme. Ein moderates Trainingsprogramm zwei- bis dreimal pro Woche reicht aus, um einen Ausgleich von alltäglichen Belastungen zu schaffen, Schmerzen zu vermindern und die Beweglichkeit zu verbessern.

Denn die Gefahr besteht, dass nach Jahren schlechter Haltung die Abstände zwischen den Beschwerden immer kürzer, die Schmerzzeiten immer länger werden – bis der Nackenschmerz chronifiziert und zum ständigen Begleiter mutiert. „Wir sind eigentlich Lauftiere, keine Faultiere. Bewegung ist das A und O für einen gesunden Körper“, sagt der Orthopädie-Professor Bernd Kladny. Manchmal braucht es vielleicht einen schmerzenden Nacken, damit wir uns daran wieder erinnern.

Soforthilfe für den Nacken: Schmerzpunkte entspannen

  • Ausgangsposition: Setzen oder stellen Sie sich aufrecht hin.
  • Durchführung: Greifen Sie den oberen Schultermuskel etwa in der Mitte, im fleischigsten Bereich. Suchen Sie die schmerzhafteste Stelle, und drücken Sie diese fest zusammen. Halten Sie den Druck für 30 bis 60 Sekunden, bis Sie fühlen, wie der Schmerz nachlässt. Ändert er sich nicht oder wird er stärker, wechseln Sie den Druckpunkt.
  • Was bringt’s? Verspannte Muskeln entwickeln verhärtete Stellen, die besonders druckempfindlich sind. Gezielte Massagen bauen schnell Spannung ab.

 

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Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel enthält allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder –behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Den passenden Arzt finden Sie über unser Ärzteverzeichnis.

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Dr. Andrea Bannert

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