Wem zum ersten Mal ein Krankenhausaufenthalt bevorsteht, der ist oft verunsichert: Was erwartet mich? Worauf habe ich zu achten? Machen Sie sich keine Sorgen: Wir bereiten Sie gut vor. Das Aufklärungsgespräch mit dem Arzt informiert Sie zudem über die Besonderheiten der Untersuchungen und mögliche Risiken des bevorstehenden Eingriffs.
Die Ankunft
Melden Sie sich zu Beginn Ihres Aufenthalts bei der Patientenaufnahme. Halten Sie Ihre Versichertenkarte und die Krankenhauseinweisung Ihres Arztes bereit. Bei einem ambulanten Aufenthalt benötigen Sie einen Überweisungsschein aus dem aktuellen Quartal. Teilen Sie dem Klinikpersonal am Aufnahmetag mit, wenn Sie bestimmte Ernährungsgewohnheiten (zum Beispiel vegetarisch) oder Lebensmittelunverträglichkeiten haben.
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Das Aufklärungsgespräch
Vor einer Operation muss der Arzt den Patienten persönlich über den Eingriff aufklären. Die Behandlung darf nur stattfinden, wenn der Patient über sämtliche Risiken und Nebenwirkungen informiert wurde und er sein schriftliches Einverständnis gegeben hat. Es ist ratsam, schon im Aufklärungsgespräch zu fragen, was unmittelbar vor der OP zu beachten ist oder wie Sie sich danach fühlen werden. Scheuen Sie sich nicht, unangenehme oder vermeintlich naive Fragen zu stellen. Folgende Punkte können Sie um Ihre persönlich wichtigen Aspekte ergänzen:
- Muss ich nüchtern sein und einige Tage auf Zigaretten und Alkohol verzichten?
- Mit welchen Risiken und Nebenwirkungen muss ich rechnen? Was kann ich dagegen tun?
- Habe ich aufgrund meines Alters oder Gesundheitszustands ein höheres Risiko?
- Habe ich die Wahl zwischen verschiedenen Narkosemethoden?
- Wie lange dauert der Eingriff?
- Wann bin ich wieder ansprechbar? Wann kann ich Besuch empfangen?
- Wie lange werden mögliche geistige oder körperliche Einschränkungen anhalten?
- Wie lange muss ich voraussichtlich in der Klinik bleiben?
Das Gespräch mit dem Anästhesisten
Vor der Operation findet außerdem ein Aufklärungsgespräch mit dem Anästhesisten statt. Er erklärt, welche Narkosemöglichkeiten es gibt und wie diese verlaufen. Informieren Sie den Anästhesisten über Krankheiten, frühere Operationen oder Allergien, etwa gegen Medikamente, Latex oder Desinfektionsmittel. Teilen Sie ihm auch mit, wenn Sie derzeit Medikamente einnehmen, insbesondere Mittel gegen Bluthochdruck, Blutverdünner oder Antidiabetika. Erwähnen Sie auch, wenn Sie nach einer Narkose schon einmal Schmerzen, Schüttelfrost, Atemprobleme oder Übelkeit hatten. Mit diesen Informationen kann der Anästhesist die Narkose individuell abstimmen.
Shared Decision Making: Warum Mitbestimmung von Patienten den Unterschied macht (Podcast #67)
Zu Gast im Podcast: Serap Tari, Psychoonkologin und Leiterin des Projekts Bayern goes SDM am Bayerischen Zentrum für Krebsforschung
Mehr Infos zur Folge
Die Zeit der “Götter in Weiß” neigt sich dem Ende zu – Patienten wünschen sich heute oft mehr Aufklärung über ihre Erkrankung und fordern Mitbestimmung bei der Therapieentscheidung. Denn auch die individuelle Lebenssituation, Zukunftspläne, Risikobereitschaft und ganz persönliche Prioritäten sind wichtige Faktoren für die Auswahl der passenden Behandlung.
Hier setzt Shared Decision Making an. Arzt und Patient treffen gemeinsam die Entscheidung über die passende Therapie. Serap Tari ist Psychoonkologin und leitet das Projekt “Bayern goes SDM”. Sie ist dafür verantwortlich, Shared Decision Making in den Praxis- und Klinikalltag zu implementieren. Wir sprechen mit ihr darüber, welche Vorteile Shared Decision Making hat, wo Herausforderungen liegen und wie das Konzept aktuell schon in Deutschland umgesetzt wird. Außerdem gibt sie praktische Tipps, was Patienten selbst tun können, um einbezogen zu werden.
Diese Folge ist eine Aufzeichnung unseres Live-Podcasts beim Health Lab im Bergson Kunstkraftwerk in München vom 19. September. Bei diesem Event mit dem Motto “Mapping the patient journey” haben wir auch Gäste auf die Podcast-Bühne geholt und mit ihnen über Shared Decision Making diskutiert.