So schön die warme Jahreszeit auch ist, mit jedem Sonnenbad wird die Haut von aggressiven ultravioletten (UV-)Strahlen angegriffen. Neben Sonnenbrand hinterlassen sie auf der Haut Schäden, die nicht sofort sicht- oder spürbar sind. Vorzeitige Hautalterung, schmerzhafter Sonnenbrand, juckende Hautreaktionen und ein geschwächtes Immunsystem gehören zu den Folgen.
Die bedenklichste Wirkung der UV-Strahlung ist ihre Fähigkeit, DNA-Stränge im Erbgut der Zellen zu verändern. Diese Schäden repariert der Körper normalerweise. Aber im Laufe des Lebens summiert sich die aufgenommene UV-Menge und überlastet die Reparatursysteme. Gleichzeitig hemmt sie das Immunsystem, das Krankheiten und Tumoren bekämpft. Mutierte Zellen können sich vermehren, Hautkrebs entsteht.
So schützt sich die Haut vor der Sonne
Das größte Organ des Menschen besitzt gleich zwei Systeme, um sich gegen UV-Strahlung zu schützen: Lichtschwiele und Bräunung. Beide werden erst durch den Kontakt mit den ultravioletten Strahlen der Sonne aktiviert. Durch die intensive Bestrahlung erhöht sich die Zellteilung der Haut, und die oberste Schicht, die Hornschicht, verdickt sich. Experten sprechen über diese Verdickung als sogenannte Lichtschwiele. „Je dicker die Lichtschwiele, desto größer ist der Schutz“, erklärt Axel Hauschild vom Dermatologikum Kiel und der Hautklinik des Universitätsklinikums Kiel (UKSH). Als weitere Reaktion auf den UV-Einfluss bildet sich in den Hautzellen der Farbstoff Melanin. Er legt sich schützend über die Zellkerne, um die DNA darin vor weiteren Schäden zu bewahren. Die „gesunde Bräune“ ist also eher ein Schutzmechanismus und ein Zeichen für zu viel Sonne.
Wie viel Sonnenschutz nötig ist, hängt vom persönlichen Hauttyp und der Strahlungsintensität vor Ort ab. Der Deutsche Wetterdienst informiert darüber mit dem UV-Index. Je nachdem, wie empfindlich die Haut auf UV-Strahlung reagiert, werden sechs verschiedene Hauttypen unterschieden. Die Klassifikation geht zurück auf den amerikanischen Hautarzt Thomas Fitzpatrick und ist relativ grob. Die Übergänge zwischen den einzelnen Typen sind fließend, trotzdem helfen sie dabei, das eigene Sonnenbrandrisiko besser einzuschätzen.