Vor allem im Herbst und Winter haben Erkältung und Grippe Hochsaison. Wenn immer mindestens ein Kollege im Büro oder Familienmitglied zuhause hustet und schnieft, ist das Ansteckungsrisiko hoch. Solche Atemwegserkrankungen werden hauptsächlich über Tröpfchen- und Schmierinfektionen weiter gegeben. Das heißt, wenn eine kranke Person eine gesunde anniest und diese den feinen Sprühnebel einatmet, gelangen so die Erreger in den bislang gesunden Körper (= Tröpfcheninfektion). Gleiches gilt, wenn der Patient beispielsweise in seine Hände niest oder hustet und dann eine Türklinke anfasst – dort tummeln sich dann auch die Bakterien oder Viren und warten auf ihr nächstes Opfer (= Schmierinfektion). Einfache Maßnahmen, sowohl zuhause als auch im Büro, können helfen, diese Ansteckungswege zu unterbrechen.
Werbung
Hygiene in der Erkältungszeit
Richtig niesen und husten
Vermutlich können Sie es sich schon denken: Husten und niesen Sie keine andere Person direkt an, wenn Sie erkältet sind. Drehen Sie sich weg und halten Sie wenn möglich etwa einen Meter Abstand. Es ist außerdem sinnvoll, in ein Taschentuch zu niesen oder husten. Werfen Sie es anschließend weg. Ist gerade keines zur Hand, halten Sie die Armbeuge vor Mund und Nase.
Hände aus dem Gesicht fernhalten
Fassen Sie sich vor allem mit ungewaschenen Händen nicht ins Gesicht. So halten Sie Erreger von den Schleimhäuten an Mund, Nase und Augen fern – über diese dringen Viren und Bakterien leicht in den Körper ein.
Gründlich Hände waschen
Um eine Schmierinfektion zu vermeiden, sollten Sie unbedingt auf saubere Hände achten. Waschen Sie diese gründlich und regelmäßig, vor allem
- nach dem Niesen oder Husten,
- nachdem Sie Ihre Schleimhäute an Mund und Nase berührt haben,
- vor dem Kochen und
- vor dem Essen.
Richtig Händewaschen: Nahezu 100 Prozent aller Viren und Bakterien werden davongespült, wenn Sie die Hände in diesen zehn Schritten 30 Sekunden lang mit Wasser und Seife reinigen
Auf ein sauberes Umfeld achten
Auch hier spielt das Thema Schmierinfektion eine wichtige Rolle. Um eine Ausbreitung der Erreger zu vermeiden, reinigen Sie am besten regelmäßig Oberflächen und Gegenstände, die Sie berühren, mit einem Haushaltsreiniger. Benutzen Sie eigenes Geschirr und spülen Sie es nach Gebrauch ab. Waschen Sie Handtücher und Bettwäsche regelmäßig bei 60°Celsius.
Regelmäßig lüften
Frische Luft in der Wohnung tut nicht nur gut, sondern verringert auch die Zahl erregerhaltiger feinster Tröpfchen in der Raumatmosphäre. Im Winter bietet sich das sogenannte Stoßlüften an. Öffnen Sie dafür mehrmals täglich für einige Minuten weit die Fenster.
Abstand halten
Je enger der Kontakt zu anderen Menschen, desto einfacher können sich Krankheitserreger verbreiten. Halten Sie deshalb Abstand, wenn Sie krank sind. Insbesondere zu
- Schwangeren,
- kleinen Kindern,
- älteren oder
- abwehrgeschwächten Menschen.
Vermeiden Sie enge Körperkontakte wie Umarmungen oder Küsse, schütteln Sie ihrem Gegenüber am besten auch nicht die Hand. Erklären Sie Ihr Verhalten, um nicht unhöflich zu wirken: Sie möchten einfach niemanden anstecken.
Bei erhöhtem Risiko: Schutzmaske tragen
Das Tragen einer Mund-Nase-Schutzmaske ist in der Regel nur bei hochansteckenden Atemwegsinfektionen sinnvoll. Fragen Sie dazu Ihren Arzt oder Ihre Ärztin und lassen Sie sich von einer Fachkraft zeigen, wie Sie die Maske richtig tragen und wechseln.
Und natürlich. Gesund werden
Es klingt simpel, ist aber effektiv. Der beste Weg, um andere nicht anzustecken, ist zuhause zu bleiben und sich auszukurieren. Ersparen Sie den Kollegen Ihr ständiges Schniefen und Husten, sie werden es Ihnen danken. Sind Ihre Beschwerden sehr stark, beispielsweise mit hohem Fieber und schwer beeinträchtigtem Allgemeinbefinden, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Bei Atemwegsinfektionen werden ansonsten in der Regel nur die Symptome behandelt, etwa mit schleimlösenden oder fiebersenkenden Mitteln.
→ Lesen Sie auch: Helfen Antibiotika bei Erkältungen?